Vonk, Hans: zu recht vergessen oder doch ein Bedeutender?

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Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 01. Sep 2004, 08:40
Hallo Forum!

Vor ein paar Tagen ist der niederländische Dirigent Hans Vonk gestorben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine einzige seiner Einspielungen kenne. Ein paar mal ist mir sein Name von einer EMI-Low-price-CD entgegengesprungen. Ich erinnere mich, dass er mal das Beethoven VK mit der Sächsischen Staatskapelle und Ulf Hoelscher für EMI eingespielt hat.
Aktuell dürften kaum Aufnahmen mit Vonk erhältlich sein.

Nun meine Fragen an euch.

Kennt ihr bemerkenswerte Einspielungen mit Hans Vonk?

Sind euch herrausragende Konzerterlebnisse mit ihm im Gedächtnis geblieben?

Was sonst noch fällt euch zu diesem Dirigenten ein?

Hier eine vollständige Pressemeldung des WDR in der "neuen musikzeitung" (URL: http://www.nmz.de/ki...ile=article&sid=7957)

Hans Vonk im Alter von 62 Jahren gestorben
Datum Monday, 30. Aug @ 15:16:59
Thema Personalia

Der am 18. Juni 1942 in Amsterdam geborene, weltweit tätige Dirigent Hans Vonk starb am 29. August 2004 nach langer Krankheit in seiner Heimatstadt. Er war dem Westdeutschen Rundfunk in den Jahren 1991 bis 1997 als Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln eng verbunden.
WDR-Intendant Fritz Pleitgen zeigte sich tief betroffen über den Tod des Dirigenten, der das Sinfonieorchester des WDR nachhaltig geprägt habe. "Ich habe Hans Vonk als sehr engagierten, kreativen Dirigenten erlebt, der mit unserem Orchester große Erfolge gefeiert hat. Seinen reichen Erfahrungsschatz erwarb er sich nicht zuletzt bei seinen zahlreichen Auftritten mit führenden Orchestern in Europa und den USA. Er wird in Erinnerung bleiben als ein nobler, hochgebildeter Mann, der mit seiner feinsinnig-humorvollen Arbeit Musikerlebnisse geschaffen hat."

In der Spielzeit 1991/92 berief der Westdeutsche Rundfunk Hans Vonk als Chefdirigenten seines Sinfonieorchesters. In seiner siebenjährigen Amtszeit konzertierte Vonk regelmäßig in der Kölner Philharmonie. Darüber hinaus war er bei zahlreichen Gastauftritten des Orchesters in nordrhein-westfälischen Städten zu hören, die in den Radio- und Fernsehprogrammen des WDR übertragen wurden. Hans Vonk widmete sich vornehmlich der europäischen Romantik, setzte sich aber auch intensiv mit zeitgenössischer Musik auseinander. Auf große Anerkennung stieß seine CD-Einspielung der Sinfonien von Robert Schumann.

Der musikalische Lebensweg von Hans Vonk begann mit dem Studium der Fächer Klavier und Dirigieren am Konservatorium seiner Heimatstadt. Anschließend setzte er seine dirigentische Ausbildung bei Hermann Scherchen und Franco Ferrara in Salzburg bzw. Hilversum fort.

Von 1969 bis 1973 war Hans Vonk Assistent von Bernard Haitink am Königlichen Concertgebouw Orchester in Amsterdam, von 1973 bis 1979 Dirigent des Sinfonieorchesters des Niederländischen Rundfunks. 1976 wurde er zum Chefdirigenten der Niederländischen Oper Amsterdam berufen, daneben war er bis 1980 Associate Conductor des Royal Philharmonic Orchestra London und Chefdirigent des Residentie Orkest Den Haag. Seit 1980 dirigierte er regelmäßig Konzerte und Opernaufführungen der Staatskapelle Dresden, deren Leitung er von 1985 bis 1990 übernahm. 1997 wurde er Chefdirigent des Saint Louis Symphony Orchestra. In seiner Amerika-Zeit wurde der anerkannte Dirigent häufig zu Gastkonzerten bei den renommierten amerikanischen Sinfonieorchestern in Philadelphia, Cleveland, Boston, New York und Los Angeles eingeladen und feierte dort große Erfolge. Seine letzte Position war die des Chefdirigenten des Nederlands Radio Symphonie Orchest.

Der WDR erinnert mit Sondersendungen in seinem Kulturprogramm WDR 3 an den verstorbenen Dirigenten Hans Vonk:

Eine Sondersendung "MusikHaus WDR", die am 5.09.2004 um 16.05 Uhr ausgestrahlt wird, stellt herausragende Aufnahmen aus dem WDR-Archiv zum Gedenken von Hans Vonk vor.

Ebenso wird in der Sendereihe "Historische Konzerte" am 21.10.2004 um 20.05 Uhr des Dirigenten gedacht.

Westdeutscher Rundfunk Köln, 30.08.2004


[Beitrag von Hüb' am 01. Sep 2004, 11:58 bearbeitet]
op111
Moderator
#2 erstellt: 01. Sep 2004, 09:23
Hallo Hüb'

danke, daß du an den ehemaligen Chef des WDR-Orchesters erinnert hast.
Gruß
Franz

PS: Zum
Thema: Hans Vonk: zu recht vergessen oder doch ein Bedeutender?


Wann ist jemand zu Recht vergessen? (Was muß ein Musiker [übles] dazu tun?)
Was macht einen bedeutenden Musiker aus?


[Beitrag von op111 am 01. Sep 2004, 09:28 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 01. Sep 2004, 09:40
Hallo Franz!

Das Thema "zurecht vergessen" hatten wir ja schon mal. War auch ausgerochen dämlich von mir, diese Phrase im Titel zu verwenden, sorry.

Mit "zurecht vergessen" wollte ich umschreiben, das Hans Vonk möglicherweise (daher meine Fragen an das Forum) in musikalischer Hinsicht - und unter Berücksichtigung medialer Vielfalt - nichts wirklich herrausragendes geleistet hat. Natürlich wollte ich mit dieser Formulierung interessante Gegenpositionen provozieren.

Ich hoffe, ich habe das jetzt gerade gerückt.

Viele Grüße,

Frank

P.S.: Wann jemand "zurecht" vergessen wird oder weshalb jemand als "bedeutend" anzusehen ist, ist IMHO eine teils sehr subjektive Sache.


[Beitrag von Hüb' am 01. Sep 2004, 09:43 bearbeitet]
op111
Moderator
#4 erstellt: 01. Sep 2004, 10:05

Hüb' schrieb:
Mit "zurecht vergessen" wollte ich umschreiben, das Hans Vonk möglicherweise (daher meine Fragen an das Forum) in musikalischer Hinsicht - und unter Berücksichtigung medialer Vielfalt - nichts wirklich herrausragendes geleistet hat. Natürlich wollte ich mit dieser Formulierung interessante Gegenpositionen provozieren.

Hallo Frank,
dämlich fand ich das nicht. Die Formulierung selbst provoziert aber vielleicht mehr Stellungnahmen als der Name "Hans Vonk" an sich.
Klar, Bedeutung auf dem Tonträgermarkt ist gemeint - die ist auch sicher was anderes als musikalische Bedeutung, wie viele bedeutende Interpretationen mag es wohl geben, die nicht konserviert worden sind?

Bei Hans Vonk ist mir spontan eingefallen:
das ist der, der auf der Autobahn von Amsterdam nach Köln nicht auf die Strasse schaut, sondern Partituren liest.

Gruß
Franz
sound67
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Sep 2004, 11:08
Bei aller Anteilnahme: Hans Vonk war ein ordentlicher Kapellmeister, dessen Aufführungen zumindest in Köln nie über solides Mittelmaß hinausgereicht haben - und das lag nicht am Orchester, wie sich an den Leistungen diverser Gastdirigenten (Järvi, Previn, sogar Macal) zeigte.

Gruß, Thomas
Hüb'
Moderator
#6 erstellt: 01. Sep 2004, 11:53

Franz-J schrieb:
Bei Hans Vonk ist mir spontan eingefallen:
das ist der, der auf der Autobahn von Amsterdam nach Köln nicht auf die Strasse schaut, sondern Partituren liest.


Schwarze Schrift auf gelbem Grund: halte Abstand, bleib Gesund.
(bitte nicht übel nehmen, liebe niederländischen User / Leser . Manche Steilvorlagen muss man einfach verwandeln.)

Vonk wurde übrigens hier im Forum vor seinem Tod nur einmal erwähnt. Vielleicht spiegelt das seine Bedeutung als Musiker:
http://www.hifi-foru...68&thread=232&z=2#54


[Beitrag von Hüb' am 01. Sep 2004, 11:56 bearbeitet]
RealHendrik
Inventar
#7 erstellt: 01. Sep 2004, 12:10

Hüb' schrieb:
Vor ein paar Tagen ist der niederländische Dirigent Hans Vonk gestorben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine einzige seiner Einspielungen kenne. Ein paar mal ist mir sein Name von einer EMI-Low-price-CD entgegengesprungen. Ich erinnere mich, dass er mal das Beethoven VK mit der Sächsischen Staatskapelle und Ulf Hoelscher für EMI eingespielt hat.

Sind euch herrausragende Konzerterlebnisse mit ihm im Gedächtnis geblieben?


Die Einspielung des Beethoven-Vlkz habe ich mal gehört, sehr ordentliche Leistung des Solisten, das Orchester begleitet mehr. Ansonsten muss ich (zu meiner Schande?) gestehen, dass mir Hans Vonk nicht übermässig aufgefallen ist.

Allenfalls noch als Dirigent eines der Premieren der Dresdner Semperoper im Februar 1985. Er dirigierte damals den Rosenkavalier - was für mich zur Folge hatte, dass ich mich (der das Stück bis dahin nie gehört hat) zunächst nicht mehr mit Richard Strauss auseinandersetzte. Ob das jetzt am Werk (bzw. meiner damaligen Empfindung dazu) oder am Dirigenten lag, kann ich nicht sagen.

Der einen Tag vorher aufgeführte Freischütz unter Wolf-Dieter Hauschild hat mich erheblich mehr begeistert, obwohl es eine für Hauschild - er war später einige Spielzeiten GMD in Essen und für mich daher "leicht erreichbar" -untypisch musikantische Aufführung war. (Das nur am Rande.)

Gruss,

Hendrik
Norbert2
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 01. Sep 2004, 15:32
Die Beethoven-CD habe ich auch, dann noch den "Nußknacker" von Tschaikowsky, ebenfalls mit der Staatkapelle Dresden, erschienen bei Capriccio.

Ich hatte Vonk, ebenfalls mit dem gleichen Orchester (war er nicht einmal deren Chef zu DDR-Zeiten?), in der Musikhalle in Hamburg gehört. Es gab u.a. Bruckners 4. Vom Konzert blieb mir in Erinnerung, daß das Blech sehr laut und undifferenziert war.
op111
Moderator
#9 erstellt: 01. Sep 2004, 17:33
Hallo,
neben der in einem Fernsehportrait als cool dargestellten Methode, Partituren während der Fahrt im Auto (als Fahrer!) zu lesen, ist mir Hans Vonk noch aus einem anderen Zusammenhang im Gedächtnis.
Er hat, wenn ich mich recht erinnere, mehrere Male im Kritikerteam an der Sendung "Diskotabel" auf NPS (NL Radio 4) teilgenommen.

http://www.omroep.nl...kotabel.html~content

Auch im Netz, leider nur mit 32/64 kBit/s.

Dort werden neue CDs von einem z.T. recht prominent besetzten Team aus Musikern und Kritikern "blind" beurteilt.
Für ausführende Musiker ist das insofern gefährlich, als sie "gemeinerweise" schon mal mit ihren eigenen Produktionen konfrontiert werden.

Als musikalisch herausragend fällt mir spontan so recht keine Produktion ein.

Gruß
Franz


[Beitrag von op111 am 01. Sep 2004, 17:40 bearbeitet]
BigBerlinBear
Stammgast
#10 erstellt: 02. Sep 2004, 07:30
Vonk war wohl das, was man im 19. Jahrhundert als halbwegs
"gediegenen" Kapellmeister bezeichnet hätte. Da wär er wahrschscheinlich Chef des "Loh-Orchesters-Sondershausen" oder der "Detmolder Philharmoniker" geworden, von den örtlichen Honoratioren aufrichtig betrauert...
Die wenigen Aufnahmen mit Standardrepertoire, die mir zu Gehör kamen, liessen mich, ehrlich gesagt, nicht aufhorchen:
Ich selber besitze von ihm die Werke des holländischen Komponisten Alphons Diepenbrock, die ich hiermit auch uneingeschränkt empfehlen kann, einfach, weil sie in keiner
anderen Einspielung vorliegen:

sound67
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 02. Sep 2004, 12:14
Hallo:

Wie ist diese Diepenbrock-CD stilistisch? Auch das übliche, Germanisch-spätromantische Ideal?

Ich besitze einige CDs mit holländischer und flämischer Musik, z.B. Cornelis Dopper, dessen Werke auch mit dem De Haager Orchester aufgenommen wurde. Geht der Diepenbrock in die gleiche Richtung?

Gruß, Thomas
BigBerlinBear
Stammgast
#12 erstellt: 02. Sep 2004, 12:53

Thomas schrieb:Wie ist diese Diepenbrock-CD stilistisch? Auch das übliche, Germanisch-spätromantische Ideal?


Hallo Thomas: ich zähle Diepenbrock zu den sträflich
unterschätzten Komponisten und alle Wiederbelebungsversuche, auch die durch Chailly und Vonk führten nicht zu einer Renaissance seiner Musik, was keinesfalls immer gegen den Komponisten spricht! Natürlich kommt er aus der deutschen Spätromaniik, von Wagner und Nietzsche her; die Begegnung mit Mahler und Mengelberg führte jedoch zu einem
"Umdenken" und besonders seine Werke, die er nach 1910 schrieb, haben ganz eindeutig (was ihn für dich ev. anziehend machen könnte), impressionsitische Faktur, die selbst in der Vonk-Aufzeichnung (der Dirigent ist ein "Ableser" und "Buchstabierer") noch hörbar wird. Seine eigentlichen Leistungen jedoch sind im Bereich der Geistlichen Musik zu finden; das Te Deum und seine Messen
beziehen die altniederländische Polyphonie,( Lassus, Sweelinck)ins gestalterische Bild mit ein. Vergleichbar ist das etwa mit der großartigen gmoll-Messe von RVW a cappella, die du ja sicher kennst. Auf Tonträger verfügbar ist jedoch von alledem derzeit nichts
chipmuc56
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 03. Sep 2004, 12:18
Gerade die "Rosenkavalier"-Aufführung zur Wiedereröffnung der Semper-Oper hat mich zum ersten Male mit Strauss-Opern beschäftigen lassen.(Sorry, was für ein Satz).
Die CD-Box hat mir damals wie heute gefallen. Natürlich gibt es bessere Einspielungen, aber Theo Adam als Baron Ochs ist für mich neben Kurt Moll in der Rolle einfach ein Favorit.
Ich höre in die Aufnahme gleich noch einmal rein..dann schreib ich ggfs noch mal näher.

Gruß, Chipmuc
Susanna
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 03. Sep 2004, 15:28
Hallo,


Hüb':
Vor ein paar Tagen ist der niederländische Dirigent Hans Vonk gestorben. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich keine einzige seiner Einspielungen kenne. Ein paar mal ist mir sein Name von einer EMI-Low-price-CD entgegengesprungen. Ich erinnere mich, dass er mal das Beethoven VK mit der Sächsischen Staatskapelle und Ulf Hoelscher für EMI eingespielt hat.

Diese EMI-CD besitze ich vermutlich (ob „low price“, weiß ich nicht mehr, ist ja auch relativ), mit dem Beethoven Tripelkonzert. Innerhalb einer 3er – Box mit weiteren Klavierkonzerten von B. Allerdings dirigiert neben Vonk auch Masur, u. ich habe noch nicht herausgefunden, wer von beiden nun dieses genannte Konzert dirigiert. Weder auf den CDs selbst noch im Booklet fand ich etwas. Hüb', Du sagst, Vonk u. so will ich’s glauben.
Der Grund für meinen Kauf war keineswegs Vonk, ein Name, der mir damals überhaupt nichts sagte, sondern primär Christian Zacharias, ein von mir geschätzter u. m. M. nach viel zu wenig beachteter Pianist. Heinrich Schiff ist eine schöne Zugabe u. bes. auch der Geiger Ulf Hoelscher, den ich schon im Konzert erleben konnte. Ich weiß, das ist sehr wenig, was ich über Hans Vonk sagen kann, aber vielleicht auch vielsagend.

Gruß,
Susanna
BigBerlinBear
Stammgast
#15 erstellt: 03. Sep 2004, 18:49

Susanna Allerdings dirigiert neben Vonk auch Masur, u. ich habe noch nicht herausgefunden, wer von beiden nun dieses genannte Konzert dirigiert. Weder auf den CDs selbst noch im Booklet fand ich etwas


Hallo Susanna, an Hand des Personalstiles beim Dirigieren ist das wohl auch nicht herauszufinden.Also ich identifiziere nach ein paar Takten mühelos Giulini,
Celibidache , Abbado und sogar Karajan !
Der bitte melde sich bei mir, der aufgrund des Klanges odr anderer Besonderheiten
Masur bzw. Vonk erkennt !!!
Susanna
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 03. Sep 2004, 22:23

BigBerlinBear:
an Hand des Personalstiles beim Dirigieren ist das wohl auch nicht herauszufinden......Der bitte melde sich bei mir, der aufgrund des Klanges odr anderer Besonderheiten
Masur bzw. Vonk erkennt !!!


Hallo BBB,

Du meinst, weil die beiden austauschbar sind?! Nein, meinst Du natürlich nicht!
Auch bei einer billigen CD sollte man wissen dürfen, wer nun was dirigiert. Wie gesagt, auf meiner Box (die übrigens doch nicht ganz billig war), ist alles sonst benannt, nur die Dirigenten nicht. Frechheit!

@ Hüb: Sehe gerade, daß Du von dem VlKonzert mit Hoelscher unter Vonk geschrieben hast u. nicht vom Tripelkonzert. Da sprechen wir von verschiedenen Dingen, denn das VlKonz habe ich nicht.

Gruß,
Susanna
BigBerlinBear
Stammgast
#17 erstellt: 04. Sep 2004, 07:54
Susanna:


Du meinst, weil die beiden austauschbar sind?!


Nee, so mein ich datt nu nich, aber ich denke, zu den ganz wichtigen Eigenschaften eines wirklich bedeutenden Dirigenten gehört die Erkennbarkeit des Personalstils und damit können bzw. konnten weder die Herren Masur noch Vonk dienen ! Beide haben in ihren "besten" Aufnahmen oft nur das fragwürdige Glück, daß der Solist (Strauss: 4 letzte Lieder,J.Norman - Masur) Beethoven: Violinkonzert (Hoelscher - Vonk)sozusagen das "Steuer" in die Hand nahm !
Von einem Dirigenten wirklich 1. Wahl erwarte ich allerdings mehr !
Susanna
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 04. Sep 2004, 10:36

BigBerlinBear schrieb:

Nee, so mein ich datt nu nich,....
Von einem Dirigenten wirklich 1. Wahl erwarte ich allerdings mehr !


Hab' ich mir gedacht, datt de datt nich so meinst, u. ich finde schon auch, daß ein großer Künstler, egal, welcher Couleur, einen Personalstil haben sollte. Sonst fielen ja auch einige der interessanten Diskussionen hier weg! Und letztlich liege ich dann gar nicht so falsch, wenn ich mir die Vonk-Aufnahme wegen den Solisten kaufe.
Dazu paßt, daß ich mir als einzige Sammlung sozus. alle möglichen GeigerInnen zulege , weil ich deren Spiel allmählich tatsächlich auseinander halten kann!

Gruß,
Susanna
chipmuc56
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 31. Dez 2004, 17:10
Wenn ich das richtig gelesen habe, so wird morgen am 1.1.05 um 20.15 Uhr im Digi TV "Eins-Festival" die Rosenkavalier-Aufführung zur Wiedereröffnung der Semperoper Dresden wiederholt. Hans Vonk dirigierte und Theao Adam sang den "Ochs"

Auf ein guten Neues,

Gruß

Chipmuc
Mr_M
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 31. Dez 2004, 18:42
Ich habe Hans Vonk mehrere Male live gesehen, mit der Staatskapelle D, und mit dem Residentie Orkest. Das waren alles sehr sorgfältig vorbereitete, auf hohem Niveau realisierte Konzerte. Vonk war sicher kein glänzender Pultstar, aber ein sehr kompetenter, solides Fachwissen repräsentierender Dirigent. Besonders ein Konzert mit dem RODH mit Bruckners 8. ist mir sehr duetlich in Erinnerung geblieben. Vielleicht hätte er mehr Anerkennung gefunden, wenn er ein bisschen länger gelebt hätte...?
AcomA
Stammgast
#21 erstellt: 01. Jan 2005, 16:46
liebe musikfreunde, hallo susanna,

die aufnahme des beethovenschen tripelkonzertes mit u. hoelscher, h. schiff, c. zacharias, dem gewandhausorchester leipzig unter kurt masur war mal ziemlich teuer. ich hatte sie damals als mc. eine erfrischende aufnahme.

hans vonk habe ich nur einmal erlebt:

die fernsehübertragung des jubiläumskonzertes zum 50-jährigen bestehen des wdr aus der kölner philharmonie. da hier ausschließlich solistisches repertoire geboten wurde ( u.a. carmen-fantasie f. querflöte u. orchester von james galway mit james galway, saint-saens mit shlomo mintz), kann ich nur sagen, dass hans vonk eine solide leistung geboten hat. die berühmten solisten standen im mittelpunkt ! aber es kann eben nicht jeder ein toscanini, carlos kleiber oder riccardo muti sein. es muss auch die durchschnittlichen leistungsträger geben, welche die regionale versorgung gewährleisten.

frohes neues jahr, siamak
Susanna
Hat sich gelöscht
#22 erstellt: 01. Jan 2005, 18:18


die aufnahme des beethovenschen tripelkonzertes mit u. hoelscher, h. schiff, c. zacharias, dem gewandhausorchester leipzig unter kurt masur war mal ziemlich teuer. ich hatte sie damals als mc. eine erfrischende aufnahme.

Hallo siamak,

Letzteres finde ich auch, zumal ich hier schon des öfteren meine Sympathie gegenüber Ch. Zacharias genannt habe. "Erfrischend" ist das passende Wort, und es paßt auch zu diesem Beethoven-Werk. Gar nicht abwertend.
Von den drei Künstlern konnte ich leider bisher nur Hoelscher live erleben.

...aber es kann eben nicht jeder ein toscanini, carlos kleiber oder riccardo muti sein.

Ohne die "Kleinen" keine "Großen"!

frohes neues jahr

Ebenso!

Gruß,
Susanna


[Beitrag von Susanna am 01. Jan 2005, 19:53 bearbeitet]
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