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Brahms: Die Sinfonien

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Kreisler_jun.
Inventar
#102 erstellt: 10. Dez 2015, 12:40
Giulini/Wien sind die langsamsten Aufnahmen, die ich je gehört habe (angeblich geht aber Bernstein/Wien in eine ähnliche Richtung). Giulin/LA die zweitlangsamsten :D, dafür macht er in den Kopfsätzen von 1+2 die Wdh., was zu noch längerer Spieldauer führt...
Transparenz und Detailreichtum sind hier zwar vorbildlich, aber mir bleibt bei den Zeitlupentempi doch etwas auf der Strecke.

Für mich ist Karajan (wobei ich natürlich nicht alle der ca. 4 Einspielungen kenne) tendenziell zu Karajan-soßig, um der polyphonen und rhythmischen Komplexität ("Kammermusik für Orchester") gerecht zu werden.

Wenn man älteren Klang toleriert, sind m.E. die Antipoden Toscanini und Furtwängler hier eher noch relevanter als bei Beethoven (u.a. weil mir "neuere" (also ca. letzte 30 Jahre) Beethoven-Aufnahmen interessanter scheinen als Brahmsaufnahmen dieses Zeitraums). Toscanini hat mehr drive und ein besser durchhörbares Klangbild als viele spätere, klangtechnisch bessere, aber einseitig "warm-herbstliche" Einspielungen.
Ebenso die 2. unter Fritz Busch.
Klemperer ist immerhin stereo, auch klarer und deutlicher als viele spätere, aber vielleicht etwas "streng". Wand geht in eine ähnliche Richtung, finde ich stellenweise aber eher noch nüchterner als Klemperer.
Joachim49
Inventar
#103 erstellt: 10. Dez 2015, 22:31
Also mir hat der Wiener Brahms mit Giulini überhaupt nicht gefallen (die weiter oben abgebildete Newton Aufnahme). Das erreicht nicht das Niveau, das z.B: Giulinis Aufnahme des 1. Klavierkonzerts mit Arrau hat. Angenehm überrascht war ich von Doratis Brahmssinfonien, die ebenfalls bei Newton wiederaufgelegt wurden. amazon.de
Erwähnen möchte ich auch von Dohnanyi, dessen Erste mit Cleveland für mich zur Spitzenklasse zählt. jpc.de
Und Buschs Zweite (Kreisler jun. hat sie schon mehrfach erwähnt) mit dem Dänischen Orchester ist wahrscheinlich unübertroffen. Es sind nicht immer die berühmten "Grossen" Orchester, die immer die besten sind. Ein grosser Brahmsinterpret der älteren Generation - Furtwängler zumindest ebenbürtig - war auch Hermann Abendroth (es gibt eine alte Aufnahme der 1. mit den Berliner Philharmonikern, und andere mit dem Leipziger und Prager Radioorchester. jpc.de
jpc.de
amazon.de
Das einem die neueren Brahmsaufnahmen weniger interessant erscheinen als die Beethovenaufnahmen, liegt wohl auch daran, dass der Interpreationsspielraum bei Beethoven grösser ist.Und das kommt wahrscheinlich daher, dass die HIP-Bewegung ein wichtiges Wort mitredet, - auch dann, wenn auf modernen Instrumenten gespielt wird (wie etwa in Herreweghes Antwerpener Aufnahmen, Järvis Bremer oder Zinmans Züricher.
Hüb'
Moderator
#104 erstellt: 03. Jun 2016, 09:05
Hallo zusammen,

für's Archiv :):

jpc.de

Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonien Nr. 1-4
+ Tragische Ouvertüre op. 81; Haydn-Variationen op. 56a; Akademische Festouvertüre op. 80

Wiener Philharmoniker, John Barbirolli
Warner, ADD, 1966/1967

Einerseits ist es natürlich mehr als erfreulich, dass diese lange nicht verfügbare Gesamtaufnahme der Sinfonien von Johannes Brahms mit Barbirolli und den Wienern nun durch Warner wieder verfügbar gemacht wurde (nachdem EMI dies über Jahre nicht auf die Reihe bekommen hat). Andererseits erscheinen mir die Einspielungen, die immerhin ziemlich genau fünfzig Jahre auf dem Buckel haben, "nur" als ordentlich und etwas spannungsarm. Natürlich sind es die Wiener und natürlich ist es Barbirolli, der am Pult steht, aber das ändert nichts daran, dass die betont warme und "schöne" Wiedergabe der Sinfonien durch die Wahl eher (sehr) gemäßigter Tempi in Kombination mit einem wenig weiten Dynamik-Umfang der Tontechnik mehr zum Schwelgen, als zum gespannten Zuhören animiert. Das ist sicher kein illegitimer Ansatz, jedoch habe ich die Werke auch in Aufnahmen aus jener Zeit durchaus spannender, packender und meiner Ansicht nach treffender in der Erinnerung (Ansermet, Klemperer - um nur zwei Beispiele zu nennen - trotz wahrscheinlich schlechterer Orchester). Vielleicht war meine Erwartungshaltung einfach zu groß (oder ich besitze zu viele Brahms-Gesamtaufnahmen... :D), aber in meinen Ohren liegt mit dieser Wiederveröffentlichung lediglich eine weitere, zwar hochklassige, aber eben nicht hervorstechende oder "besondere" Brahms-Interpretation vor. Dies mag ein Grund sein, warum die Einspielungen solange in den Archiven der EMI schlummerten.
Barbirolli-Verehrer sollen (und werden) sich selbstverständlich nicht vom Kauf abhalten lassen. Auch ist die Edition natürlich kein Fehlkauf. Wer allerdings in seiner Sammlung über eine große Auswahl der Brahms-Sinfonien verfügt, sollte vor einem Erwerb zumindest intensiv in diese Aufnahmen hereinhören, bevor er zuschlägt.
Besprechung der Sinfonien 2 & 3 bei Classics Today.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#105 erstellt: 15. Dez 2017, 10:20
amazon.de

Bei mir Brahmst es mal wieder. Wirklich Neues darf man bei dieser in 2017 erschienen Gesamtaufnahme natürlich nicht erwarten. Dennoch handelt es sich um eine ganz starke Einspielung. Eher getragen, wenn auch nicht "gemütlich", die schönen, schwelgerischen Seiten betonend, ist hier ein tiefes gemeinsames Verständnis zwischen dem perfekt (trotz live!) spielenden BSO und Andris Nelsons zu spüren. Das ganze ist klanglich sehr gut eingefangen und ich habe keine Publikumsgeräusche bemerkt (ein wenig schade, denn der Applaus zum Ende der Sinfonien dürfte jedes Mal beeindruckend ausgefallen sein). Durchaus eine "one-and-only"-Produktion, wenn man dem Zugang zur Musik, der so ganz anders ist, als bspw. bei Chailly aus Leipzig, folgen mag. Oder eben etwas für völlig Brahms-Bekloppte, wie mich. Daher eine grundsätzlich dicke Empfehlung, deren Dringlichkeit vom Verrückheitsgrad und der Fülle des CD-Regals abhängt.

Schön wären noch ein paar Füller mit dem üblichen Ouvertüren oder den Haydn-Variationen gewesen, die auch noch wunderbar Platz gefunden hätten, denn zwei der CDs sind mit jeweils deutlich unter 50 Minuten Spieldauer doch alles andere als voll. Das ist dann doch ein Punkt, welche die "one-and-only"-Tauglichkeit erheblich einschränkt, denn diese Werke findet man nur selten "isoliert" ohne die Sinfonien auf Tonträger.

Die CDs gibt es entweder direkt beim BSO oder aber via Amazon. Bei jpc wird sie nicht gelistet, was an einem fehlenden Deutschlandvertrieb des BSO-Eigenlabels liegen dürfte. Ich habe seinerzeit 31 EUR (inkl. Versand im Zustand "Gebraucht - Wie neu") bezahlt.

Viele Grüße
Frank
Joachim49
Inventar
#106 erstellt: 16. Dez 2017, 01:21
Ich habe gerade die Dritte dieser Neueinspielung via spotify gehört. Besonders aufregend ist das nicht. Ziemlich brav alles. Die Vierte scheint mir mehr zuzusagen. Vielleicht melde ich mich später noch einmal dazu.
Viele Grüsse
Joachim
op111
Moderator
#107 erstellt: 17. Dez 2017, 19:35
Edward Seckerson in Gamophone 09/2017 ist begeistert und John Quinn in musicweb äußert sich ebenfalls so.

gramophone.co.uk
musicweb-international.com
Die angelsächsische Presse hat meist einen eigenen Blickwinkel.
Mars_22
Inventar
#108 erstellt: 28. Aug 2018, 21:03
Ich suche gerade. Die Nelsons-Aufnahme finde ich grundsätzlich sehr schön, allerdings ist das Orchester darauf recht weit im Hintergrund und die Bässe etwas dröhnend, das stört mich.
Chaillys Tempo ist Gewöhnungssache, ich mag das Tänzerische, das z.B im Kopfsatz der 2. entsteht. Kommt das nur mir so vor, oder sind die Streicher etwas harsch, und als fehle es in den Fortissimo-Passagen an Luftigkeit? Edit: Teleton stellte das weiter oben ja auch schon fest.

Rattle mit den Berlinern klingt gut, kräftig im Bass, aber definiert. Luftig, aber nicht zu weit weg. Insgesamt ein recht „fetter“ Klang.
amazon.de

Bei Janowski mag ich Interpretation und Aufnahmeraum. Teilweise brummelt bei mir der Bass undefiniert, mindestens die Pauken z.B. Im Kopfsatz der 3.
amazon.de

Jurowski mit dem LPO klingt ähnlich der Rattle-Aufnahme. Nicht schlecht.
amazon.de

Kennt ihr noch neuere Aufnahmen, die man Highres bekommt?


[Beitrag von Mars_22 am 28. Aug 2018, 21:11 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#109 erstellt: 28. Aug 2018, 21:49
Bald erscheint eine neue GA mit Barenboim und der Berliner Staatskapelle. Hier würde ich mal ebenfalls ein Ohr riskieren.

Joachim49
Inventar
#110 erstellt: 28. Aug 2018, 23:50
Auf spotify geht das schon.
op111
Moderator
#111 erstellt: 29. Aug 2018, 12:33
Die neue Barenboim Aufnahme ist wahrscheinlich (falls er seinem pastosen al fresco Stil treu bleibt) noch langweiliger als die Berliner Rattles, die ich leider bereits besitze.
Not my cup of tea.


[Beitrag von op111 am 29. Aug 2018, 16:53 bearbeitet]
Mars_22
Inventar
#112 erstellt: 29. Aug 2018, 16:02
A fresco kenne ich nur aus der Malerei. Was meinst du denn damit?
op111
Moderator
#113 erstellt: 29. Aug 2018, 16:53
Mit "al fresco"-Stil ist gemeint breit, groß ein wenig pauschal und wenig detailliert, so wie in den Standardwerken den Musikgeschichte formuliert.
Mars_22
Inventar
#114 erstellt: 29. Aug 2018, 17:06
op111
Moderator
#115 erstellt: 29. Aug 2018, 17:08
In der letzten Zeit habe ich neben den bereits von mir genannten Einspielungen eine Vorliebe für die Giulini-Einspielungen aus jener Zeit gefasst, die seinen Ruhm begründete, in der er noch nicht die breiten Tempi kultivierte.

Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonien Nr.1-4
4 CDs
+Haydn-Variationen op. 56a; Tragische Ouvertüre op. 81; Klavierkonzerte Nr. 1 & 2
Claudio Arrau,
Philharmonia Orchestra,
New Philharmonia Orchestra,
Carlo Maria Giulini
Warner (hergestellt in F) , ADD, 1961-1968
jpc.de
Diese französische Ausgabe klingt deutlich besser, breitbandiger, durchsichtiger, ausgewogener als die üblichen etwas blassen EMI/Warner Veröffentlichungen.
(Über den Stil des Covers kann man geteilter Meinung sein. )


[Beitrag von op111 am 29. Aug 2018, 17:09 bearbeitet]
op111
Moderator
#116 erstellt: 31. Aug 2018, 10:03
Keinen fetten Brahms liefern:
Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonien Nr.1-4
+Haydn-Variationen op. 56a; Tragische Ouvertüre op. 81; Akademische Festouvertüre op. 80
WDR Sinfonieorchester Köln,
Jukka-Pekka Saraste
Profil, DDD, 2013-2017, 3 CDs
jpc.de

Nicht die selben Aufnahmen:
Brahms: Symphony No. 1 - Jukka-Pekka Saraste & WDR Symphony Orchestra


Brahms: Symphony No. 4 Jukka-Pekka Saraste [HD]


op111
Moderator
#117 erstellt: 31. Aug 2018, 13:09
Diese Aufnahme hat nicht nur dem Rezensenten des fono forum gut gefallen:

Johannes Brahms (1833-1897)
Symphonien Nr.1-4
Scottish Chamber Orchestra,
Robin Ticciati
Linn, DDD, 2017, 2 CDs
jpc.de
Anders als viele Neuproduktionen aus preisgünstigen Liveaufnahmen handelt es sich um eine sorgfältig erarbeitete Studioaufnahme.

Hüb'
Moderator
#118 erstellt: 17. Jan 2019, 16:54
Für's Archiv:

jpc.de

Thomas Dausgaard, der in der BIS-Serie "Opening windows" bereits für einiges an Frischluft sorgen konnte, arbeitet z. Z. - ebenfalls für BIS - an einer Brahms-Gesamtaufnahme, mit den bisher vorliegenden Sinfonien Nr. 1-3. Daraus kenne ich bisher nur die oben gezeigte 3., die ihm sehr gut gelungen ist, in meinen Ohren. Das hervorragend disponierte Swedish Chamber Orchestra entwickelt zwar nicht ganz die Fülle und Wucht eines großen Sinfonieorchester, macht dies aber mit höchstem Engagement, Esprit und hoher Durchsichtigkeit mehr als wett, selbst wenn es zu Beginn des 1. Satzes für einen Augenblick lang etwas "unsortiert" klingt und Dausgaard in diesem Moment nicht den vollen Überlick zu haben scheint (möglich allerdings, dass sich in der Mehrkanal-Wiedergabe ein anderer Eindruck einstellt). Den 4. Satz - was, schon zu Ende??? - musste ich dann gleich zwei mal hintereinander weg hören, so packend gelingt den Schweden das Finale der Sinfonie.
Die Schubert-Arrangements sowie die nicht sooo häufig aufgenomme Alto-Rhapsodie op. 53 führen dann sogar noch zu einem gewissen Repertoire-Wert sowie einer fetten Spielzeit von >78 Minuten. Klanglich wird das Ganze auf dem gewohnt hohen BIS-(SA-)CD-Niveau wiedergegeben, so dass man die Scheibe sehr guten Gewissens kaufen kann, gleichwohl solche Empfehlungen bei diesem Standardrepertoire natürlich "schwierig" sind.

Fono Forum, Oktober 2018 schrieb:
»... enthält die lyrische ›Dritte‹ hier locker beschwingte, luftige und duftige Tönungen, aus der sich erst im wild sturmgepeitschten Finale große Fragen und Verlorenheiten öffnen.«

Wer zum Wert dieser Hochpreis-CD eine interpretatorisch ähnlich gelagerte (SA-)CD-Alternative sucht, bekommt für's gleiche Geld übrigens die Gesamtaufnahme von Andrew Manze. Ich persönlich werde jedenfalls den Rest der Serie gleichfalls erwerben.

Viele Grüße
Frank
Hüb'
Moderator
#119 erstellt: 17. Sep 2019, 09:51
Von Gardner kommt wohl auch eine neue Gesamtaufnahme aus Bergen:

amazon.de

Das Orchester ist IMHO sehr gut und alles, was ich von Gardner bisher hörte, war zumindest sehr ordentlich.
Angesichts der zu erwartenden Klangqualität daher wohl mal wieder etwas für meinen Wunschzettel.

Viele Grüße
Frank
Moritz_H.
Stammgast
#120 erstellt: 12. Okt 2019, 12:17

Hüb' (Beitrag #119) schrieb:
Angesichts der zu erwartenden Klangqualität daher wohl mal wieder etwas für meinen Wunschzettel.


Für meinen Wunschzettel ebenfalls …

Beeindruckend die transparente Darbietung – eine grandiose Aufnahme!
net-explorer
Inventar
#121 erstellt: 15. Jul 2020, 20:20
So schläfrig wie es hier weiter geht, ist Brahms sinfonisch doch gar nicht!


Ich habe gerade meine erste Konfrontation mit den anscheinend typischen Einstiegs-Sinfonien Nr. 3 und 4 in der Einspielung mit Paavo Järvi und der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen auf RCA Red Seal gemacht.

Brahms: 3. + 4. Symphonie - Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Ltg. Paavo Järvi

Auch - und nicht "selbst"! - im Vergleich zu den Beethovenschen Muster-Sinfonien war das, was ich gehört habe, selbständig und interessant, ausgewachsen und ideenreich, und die Interpretation und Qualität haben mir nicht die Lust genommen, mich mit Brahms-Sinfonien nun auch mal etwas genauer zu beschäftigen.
klutzkopp
Inventar
#122 erstellt: 06. Aug 2021, 12:06
Könnte mich vielleicht jemand in dem beachtlichen Brahms-Karajan- Durcheinander aufklären?

Ich suche den letzten (DDD-)-Zyklus aus den 80ern, der laut Rückcover hier

amazon.de

enthalten sein müsste. Laut discogs stammt hier aber #1 von 1978 und ##2 - 4 aus den 80ern.

Bei dieser Ausgabe

amazon.de

sollen ##1 - 3 aus den 80ern und #4 aus den 70ern stammen.

Unzweifelhaft scheint zu sein dass diese

amazon.de und diese amazon.de

jeweils den 70er Zyklus enthalten.

Falls jemand Bescheid weiß sage ich schon mal vielen Dank!
Hüb'
Moderator
#123 erstellt: 06. Aug 2021, 15:31
Das ist die letzte DDD-GA:
https://www.amazon.d...id=1628256667&sr=8-2
Ich würde aber eher zu seiner 1. GA raten, da etwas knackig-konturierter, weniger glatt, IMHO.
Beste/ moderne Klangqualität gibt es so oder so vielleicht eher bei anderen Interpreten.


[Beitrag von Hüb' am 06. Aug 2021, 15:35 bearbeitet]
klutzkopp
Inventar
#124 erstellt: 06. Aug 2021, 15:55
Danke für die Hilfe!

Die erste GA ist derzeit leider auf CD nicht aufzutreiben. Eigentlich habe ich mit 3x Wand, Szell, Kertesz, Abbado, Giulini (Wien) und Dohnanyi ( Cleveland) auch genug GAs.

Edit: Klemp habe ich auch noch. Wie konnte ich den vergessen?


[Beitrag von klutzkopp am 06. Aug 2021, 16:41 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#125 erstellt: 06. Aug 2021, 16:59
@Klemp:
Er stelle sich in die Ecke und schäme sich!

op111
Moderator
#126 erstellt: 06. Aug 2021, 19:17
Künstler: Berliner Philharmoniker, Herbert von Karajan
DGG, 1963/1964
Als LP
jpc.de
Die gab's bis vor 2-3 Jahren sehr gut remastered als Einzel CDs in Frankreich.
klutzkopp
Inventar
#127 erstellt: 06. Aug 2021, 19:19
Da guckt der olle Herbert ja wie der Leibhaftige
op111
Moderator
#128 erstellt: 06. Aug 2021, 19:21
Bitte nicht nach Mitternacht füttern.
Hüb'
Moderator
#129 erstellt: 06. Aug 2021, 23:58
Und nicht mit Wasser in Berührung bringen…
klutzkopp
Inventar
#130 erstellt: 02. Aug 2022, 15:19
Ende des Monats erscheint eine GA mit Rudolf Kempe und den Münchnern (1972??):

https://www.jpc.de/j...nr-1-4/hnum/11000903

jpc.de

Kennt die jemand (frühere Veröffentlichungen?) und kann dazu was sagen?
Hüb'
Moderator
#131 erstellt: 02. Aug 2022, 19:52
Kam ursprünglich auf MPS/BASF auf LP heraus und es gab bereits einige Lizenz-Wiederveröffentlichungen.
MAn ein guter Zyklus. Aber es gibt eben so viele. Ich mag Kempe sehr und daher für mich (!) ein must-have.
klutzkopp
Inventar
#132 erstellt: 02. Aug 2022, 21:15
Ich habe von Kempe nur die Strauss-Orchesterbox und mag ihn schon deshalb auch sehr. Aber ich glaube meine 10 Brahms-GAs reichen dann doch.
klutzkopp
Inventar
#133 erstellt: 07. Aug 2022, 18:42
Korrigiere:

Im September erscheint Blomstedt/ Leipzig als GA

jpc.de

Da werde ich nicht nein sagen können
Hüb'
Moderator
#134 erstellt: 07. Aug 2022, 21:33
Ja, die muss her. Hrusa/ Bamberg vielleicht auch noch...

arnaoutchot
Moderator
#135 erstellt: 23. Jul 2023, 17:18
Anlässlich des Eintreffens der neuen Otto Klemperer - Complete Warner Classics Remastered Box, habe ich den ersten Satz aus Brahms 4. Symphonie mit drei Zeitgenossen von Klemp verglichen. An den Start gingen die folgenden frühen Stereo-Aufnahmen, alle aus den jeweiligen remasterten Komplettboxen (siehe Bild unten):

Otto Klemperer/Philharmonia O, 1956/57
Charles Munch/Boston SO, 1959
Bruno Walter/Columbia SO, 1959
George Szell/Cleveland O, 1966

Alle vier Dirigenten sind noch vor 1900 geboren, Walter war beim Zeitpunkt der Aufnahme mit 83 Jahren der älteste (Klemp 71 Jahre, Szell 69, Munch 68). Als die Symphonie 1885 uraufgeführt wurde, war Walter neun Jahre alt und Klemperer wurde im gleichen Jahr geboren.

Wie zu erwarten treten vier Giganten der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts an und machen die Beurteilung nicht einfach. Jeder der vier hat Meriten für sich, die durchaus einen ersten Platz rechtfertigen. Von der Spielzeit ist Szell der langsamste (13:26 min) und erstaunlicherweise Munch der schnellste (12.11 min). Im Hörthread wird Klemperers frühe Aufnahme oft wegen ihrer klaren und akzentuierten Interpretation sehr gelobt, was sich auch im für ihr Alter erstaunlich guten und verfärbungsfreien Stereo-Klang niederschlägt. Dagegen ist ein Munch duchaus lieblicher, weicher und fächert die Bläser etwas farbiger auf (> Living Stereo). Walter hat eine breite und tiefe Bühne, es wird oft kritisiert dass besonders die Remasters bassarm wären, das kann ich hier nicht bestätigen, die Pauken haben ein formidables Volumen. Auch durch sein hohes Alter bedingt fragt sich, inwieweit er in diese in mehreren Sessions aufgenommenen Sätze der Symphonie noch eingegriffen hat und wieviel davon das Columbia SO einfach "selbst" spielt ? Last but certainly not least Szell mit einem hörbar langsameren Beginn, aber einem hochdynamischen dramaturgischen Aufbau, der zielorientiert auf die Coda zusteuert. Diese (bei etwa 11 Minuten) ist meine Gänsehautstelle des ersten Satzes und zeigt, wie Dirigenten mit der kaskadenartigen Schichtung rhythmisch umgehen. Alle vier machen das perfekt.

Es gibt für mich keinen Sieger und ich verstehe jeden, der eine dieser Aufnahmen den anderen vorzieht. Ich habe über die o.g. hinaus noch Bernstein (1962 & 1983), Giulini (1970 & 1989), Solti 1978, Kleiber 1981, Mackerras 1997 und Janowski 2008 mit der Brahms #4. Manche werden wissen, dass ich zB Janowski/Pittsburgh SO als moderne Mehrkanalaufnahme sehr schätze. Aber die Altmeister zu hören, war eindrucksvoll.

Gerne wie immer Meinungen, Zustimmung, Widerspruch ...

IMG_5422

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[Beitrag von arnaoutchot am 23. Jul 2023, 17:27 bearbeitet]
op111
Moderator
#136 erstellt: 24. Jul 2023, 13:08
Hallo Michael.

Danke für deinen Vergleich!

Das ist in der Tat eine Gruppe von Aufnahmen, die es mir auch schwer machen, einen eindeutigen "Sieger" zu prämiiern.
Die 4. mit Walter und Klemperer habe ich zuerst gehört. Gekauft habe ich zu LP-Zeiten die Aufnahme von Karajan aus den 1960ern , in der Provinz gab es ja nichts anderes. Später kamen Klemperer und Szell hinzu.
Für Bruno Walter kam die Stereo-Ära zu spät, erst nach seinem Herzinfarkt, und das Columbia-Orchester war ein ziemlich wild zusammengecastetes (manche sagen "Mucken-") Ensemble. Da muß man Abstriche im Detail machen. Die einige Jahre älteren Monoaufnahmen sind wohl noch charakteristischer, typischer geraten.
Mittlerweile höre ich die Szell-Aufnahme am häufigsten von den vieren.



Franz
arnaoutchot
Moderator
#137 erstellt: 24. Jul 2023, 15:00

op111 (Beitrag #136) schrieb:
Die einige Jahre älteren Monoaufnahmen sind wohl noch charakteristischer, typischer geraten.
Mittlerweile höre ich die Szell-Aufnahme am häufigsten von den vieren.


Die Walter-Monoaufnahme(n) habe ich nicht. Es muss eine aus Mitte der 1930er geben, mal schauen. Den Karajan hatte ich mit Brahms nie auf CD, nur mal als LP-Box (diejenige mit dem wirren Blick, siehe hier im Thread weiter oben ).

Kann ich verstehen, dass Du den Szell am meisten hörst, so vom Gesamtpaket war das gestern auch mein Favorit ...
-Musikfreund-
Stammgast
#138 erstellt: 04. Jan 2024, 21:57
Ich habe die Brahms Sinfonien mit Adrian Bolt am Pult - Vinyl von EMI, klanglich bisher die besten Aufnahmen, die ich kenne.

Gruß
Frank
arnaoutchot
Moderator
#139 erstellt: 04. Jan 2024, 22:04

-Musikfreund- (Beitrag #138) schrieb:
Ich habe die Brahms Sinfonien mit Adrian Bolt am Pult - Vinyl von EMI, klanglich bisher die besten Aufnahmen, die ich kenne.


Bolt am Pult oder Boult am Poult ? Wieviele andere Aufnahmen kennst Du ? Boults 1970er Aufnahmen sind sicherlich ehrenwert, aber Boult war kaum ein ausgeprägter Dirigent für die deutsche Romantik.
Hüb'
Moderator
#140 erstellt: 05. Jan 2024, 00:33
Die Boult-Aufnahmen sind ok. Eine von vielen.
IMHO keine sonderlich herausragende GA.
-Musikfreund-
Stammgast
#141 erstellt: 05. Jan 2024, 22:44
KANGLICH die besten Aufnahmen, die kenne (Vinyl).

Gruß
Frank
arnaoutchot
Moderator
#142 erstellt: 06. Jan 2024, 13:52
Ja, mag sein, ich kenne Boults Planeten von Holst auf EMI auch aus den 1970ern, die sind ebenfalls sehr gut aufgenommen. Du hast uns aber immer noch nicht verrraten, welches die anderen Aufnahmen sind, gegen die Du vergleichst
-Musikfreund-
Stammgast
#143 erstellt: 06. Jan 2024, 15:36
Ich hatte diverse Aufnahmen vor Jahren hier. Im Vergleich klangen sie alle schlechter oder gefielen mir nicht. Ich meine mich an Kertesz (Decca), eine Grammophonaufnahme (Karajan...?) und die Eterna Einspielung unter Suitner zu erinnern. Interpretatorisch macht Kleiber einen starken Eindruck auf mich (wenn ich mir Aufnahmen auf you tube anhöre). Vielleicht besorge ich mir noch eine Einspielung mit ihm.
Hat hier jemand Empfehlungen bezüglich Vinyl. Klanglich ist Boult und EMI bisher meine Favorit.

Gruß
Frank


[Beitrag von -Musikfreund- am 06. Jan 2024, 15:38 bearbeitet]
Hüb'
Moderator
#144 erstellt: 06. Jan 2024, 16:31
Kertesz/VPO dürfte die beste GA des „goldenen Zeitalters“ auf LP sein - auch klanglich.
arnaoutchot
Moderator
#145 erstellt: 06. Jan 2024, 16:52
Ich kenne die Vinylausgaben nicht, aber von der hohen Klangqualität auf CD schliessend, würde ich eine der von mir weiter oben erwähnten und unten nochmals gezeigten Aufnahmen mal prüfen. Diese sollten - ordentliche Pressqualität voraussetzend - auch wettbewerbsfähig sein. Die Solti-Aufnahmen aus den späten 1970ern würde ich auch noch als Tipp sehen.

IMG_5423
Hüb'
Moderator
#146 erstellt: 06. Jan 2024, 18:25
Stimmt, Solti ist eine dicke Empfehlung, wenn die Klangqualität sehr wichtig ist.
Szell, Klemp, Walter liefern bedeutsame Interpretationen, bieten klanglich IMHO aber nur gutes Niveau der jeweiligen Entstehungszeit.
-Musikfreund-
Stammgast
#147 erstellt: 09. Jan 2024, 22:14
Danke für die Empfehlungen. Ich berichte wenn meine bestellte Grammophon Platte mit Kleiber eintrifft.

Gruß
Frank


[Beitrag von -Musikfreund- am 09. Jan 2024, 22:15 bearbeitet]
-Musikfreund-
Stammgast
#148 erstellt: 06. Feb 2024, 16:10
Meine Kleibereinspielung mit den Wiener Philharmonikern von Grammophon ist inzwischen da und ausgiebig gehört worden.
Meine Eindrücke:
Klanglich kann sie mit der EMI nicht mithalten. Die Streicher haben etwas Schrilles an verschiedenen Stellen. Insgesamt merkt man, dass die Aufnahme älter ist.
Interpretatorisch finde ich die Version unter Kleiber sehr gut. Insbesondere die Sätze 2 und 3 gelingen hervorragend, im Verglich zu Adrian Boult. Die Balance zwischen Detail und großer Linie kann ich mir nicht besser vorstellen. Daher behalte ich die Platte auch.

Gruß
Frank
op111
Moderator
#149 erstellt: 07. Feb 2024, 15:23
Hallo zusammen,

die Boult-Aufnahmen wurden m.W. vor 1973 von Christopher Parker aufgenommen, die Kleiber-Aufnahme hat Günter Hermanns um 1980 in Wien in der für Aufnahmen ungünstigen Akustik des Musikvereinsaals aufgenommen.
Der enge, dünne Klang dieser Produktion ist für mich nicht nur durch das neue Aufnahmeverfahren zu erklären.
Bekannt ist, daß Kleiber mit den Wienern nicht gut ausgekommen ist, das mag auch ein Faktor sein.
Nicht nur klanglich ist m.E. die neuere Chailly-Aufnahme weit überlegen.

Franz
-Musikfreund-
Stammgast
#150 erstellt: 08. Feb 2024, 20:45
Hallo Franz,
danke für den Tipp und die Hintergrundinformationen. Wenn ich Rente gehe werde ich mich mal durch die ganzen Aufnahmen hören. Bis dahin erfreue ich mich and Adrian Boult und EMI.

Beste Grüße
Frank
Martin2
Inventar
#151 erstellt: 15. Apr 2024, 20:18
So, ich reaktivere den Thread mal wieder. Also ich liebäugele ein bißchen damit, mir mal wieder eine neue GA mit den Sinfonien von Brahms zu kaufen. Was habe ich bisher? Abbado habe ich, Karajan, Stefan Sanderling, den Schmidt Isserstedt und dann noch die auf Brilliant Classic mit dem Zweden. Mehr habe ich auch nicht, aber ich würde gerne mir mal gerne eine neue zulegen. Was könnte das sein? Die alte von Klemperer, aber es gibt sicherlich noch andere, eingespielt worden ist das ziemlich oft.
arnaoutchot
Moderator
#152 erstellt: 15. Apr 2024, 20:33
Ich würde mal einen der Altmeister wie von mir hier vorgestellt antesten. Klemperers Aufnahme ist zwar nicht mehr jung, aber klanglich unverändert sehr gut. Neu kam zuletzt bei mir William Steinberg mit seinem Brahms-Zyklus aus den 1960ern, den fand ich auch gut.
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