Heute ausgeliehen

Wozu soll denn dieser Thread nun gut sein? "Heute gehört" ist doch eigentlich der Thread auf den es ankommt. Schon "Heute gekauft" ist ein Thread, den ich - trotzt eines eigenen Beitrags - nicht für sonderlich zweckdienlich halte, es ei denn, wenn man etwas kauft, über das man in "Heute gehört" zumindest nicht allzubald schreiben wird. Aber wer leiht sich etwas aus, über das er in "Heute gehört" nicht ohnehin allsbald berichten würde?

Meine Sorge ist, dass wir díe Diskussion am Ende auf allzuviele gleichartig angelegte Threads verteilen, anstatt die Kräfte auf einen zu konzentrieren.

Das wird mein einziger Beitrag hier sein, da ich keine Threads leihe.

P.S.: Ach ja, gibt's das schon: "Heute runtergeladen" bzw. "Heute gerippt"?

Dringend notwendig ist auch noch: "Heute im Fernsehen gesehen".

Nein, lieber Martin, diesen Thread brauchen wir wirklich nicht. Un das hat nichts damit zu tun, dass ich mir keine CDs ausleihe.

Freundlich grüßt
Thomas

"Heute weggeworfen" wäre toll.

All die vielen Diskussionen "Wie kannst Du nur so etwas wertvolles......" wären sicher spannend zu verfolgen.

Würde bei den Mega-Sammlern vielleicht Sinn machen. Die Regalmeter dürften bei den meisten ja wohl begrenzt sein. Und da der Zufluss dank Schnäppchen bei jpc & co. nicht stoppen wird, wäre ein Entrümpeln hinundwieder doch angebracht.

Wo wir schon beim Thema sind, gibt es hier auch einen Thread wo man CD´s (aus Platzmangel oder Geschmacksmäßig) zum herschenken oder billig abzugeben, reinstellen kann?

Ich finde Eure Diskussion über die Überflüssigkeit dieses Threads reichlich sauertöpfisch. Seht mal, das ist eine Reaktion, die mich hier reichlich ärgert, dieses sauertöpfische, oberlehrerhafte: "Das wäre nicht nötig gewesen." "Dieser Beitrag ist überflüssig." "Dieser Thread ist überflüssig."

Ach was, gar nichts ist überflüssig. Es kann sich daraus immer auch eine interessante Diskussion ergeben. Die vorläufige Erkenntnislage dieses "nagelneuen Threads", wie ich ihn genannt habe, ist jedenfalls, daß ihr Euch jedenfalls nie CDs aus den Büchereien ausleiht. Das ist ja auch schon mal eine interessante Erkenntnis, aber vielleicht finden sich hier ja noch Leute, die es tun.

Man könnte darüber ins Gespräch kommen, etwa derart: Meine Bücherei hat dies, meine Bücherei hat das. Mein Musikbibliothekar ist ein vollkommen unmusikalischer Idiot und kauft nur den größte Schrott ein.

Ich muß allerdings sagen, daß ich die CD Abteilung der Hamburger Zentralbücherei ( bzw. Bücherhalle, in Hamburg heißen die Büchereien Bücherhallen) nur unzureichend erforscht habe. Es gibt halt soviele schöne CDs, die man kaufen kann und die auch günstig zu erwerben sind, daß sich das Stöbern in der Bücherhalle für mich meistens nicht gelohnt hat. Allerhöchstens habe ich mir da mal die Petersonsinfonien ausgeliehen und die Henzesinfonien, um dann für mich zu dem Schluß zu kommen, daß mich diese Musik nicht interessiert.

Wie auch immer: Man kann über alles ins Gespräch kommen. Schade nur, wenn die oberlehrerhafte Attitüde hier jede Diskussion verdrängt.

Gruß Martin

Hallo Martin,

es geht mir nicht darum, Deine Bemühungen, Leben in das Forum zu bringen, madig zu machen oder zu torpedieren. Nur war zu befürchten, dass unter der Überschrift "Heute ausgeliehen" wieder eine Diskussion, welche CD ist wie toll, entsteht, was wir ja schon unter "Heute gehört" behandeln. Meine Sorge gilt dem Manko, dass gleiche Dinge in mehreren Threads parallel diskutiert werden, was letztlich zu einem Verlust an Übersichtlichkeit führt. Ein Defizit, das in den technischen Bereichen besonders stark ausgeprägt ist.

Bin Dir aber für Deine Antwort dankbar, da Du Dein Anliegen bzgl. dieses Threads nun deutlich formuliert hast: Du möchtest also wissen, welche persönlichen Erfahrungen wir denn mit Musikbibliotheken gemacht haben.

Die ersten Erfahrungen hatte ich mit einem CD-Verleih ähnlich einer Videothek gemacht. Als Student war es sehr hilfreich, CDs vor einem möglichen Kauf Probe hören zu können. Allerdings wurde diese Geschäftsidee von der Musikindustrie seinerzeit gestoppt. Angeblich seien CD-theken nicht urheberrechtskonform.

An meinem Heimatort gibt es, soweit ich sehen konnte, keine Möglichkeit Musik-CDs auszuleihen. Ich glaube, Hörbücher sind das höchste der Gefühle. Aber das Angebot war sehr überschaubar, was auch für die Bücher gilt. Im übrigen sind die Öffnungszeiten dieser öffentlichen Bücherei auch wieder einmal sehr arbeitnehmer unfreundlich.

Insofern kann ich zu dem Thema nichts weiter beisteuern.

Hallo Enkido,

na ja, vielleicht hätte ich den Thread auch anders nennen sollen. Das kann schon sein. Nichts für ungut. Ich bin ganz allgemein einfach auch für eine Spontanität des Schreiben. "Heute ausgeliehen" war vielleicht einfach auch ein Seitenhieb auf den "Heute gekauft" Thread. Ich hatte mir aber nicht überlegt, daß diese Anspielung dann gleich eine Diskussion über den Sinn des Threads auslösen würde.

Ich finde es jedenfalls schon interessant, welches Verhältnis hier Klassikliebhabr zum Leihen haben. Bei mir ist es halt schon so, daß ich Musikbibliotheken insofern gut finde, als Du Dir da einfach auch mal Musik anhören kannst, die Du vielleicht auch einfach mal kennen lernen möchtest, um zu eruieren, ob Dir etwas gefällt. Ich weiß, ich stand mal kurz davor mir die Henzesinfonien mal zu kaufen, weil die Zweitausendundeins im Angebot hatten, habs dann aber nicht gemacht, denn ich wußte nicht: Würde mir diese Musik gefallen? Da war es ganz gut, sich die CDs aus der Bücherhalle mal leihen zu können, um mal hereinzuhören. Es stellt möglicherweise auch ein Problem dar, weil manche Leute vielleicht auch CDs brennen. Ich brenne mir nicht, weil es wirklich viele schöne Angebote gibt.

Ich leihe auch deshalb nicht gerne, weil damit immer auch ein gewisser Druck verbunden ist, Dinge in einer vorgegebenen Zeit hören zu müssen. Da ich aber, wie ich andernorts schrieb, ein absoluter Spontanhörer bin, kann es sein, daß Dinge bei mir monatelang herum liegen, ohne daß ich sie höre. Und oft genug habe ich CDs ausgeliehen und sie dann doch nicht gehört.

Es ist natürlich für Dich schade, daß Du keinen Zugang zu einer guten CD Bücherei hast. In dieser Hinsicht bist Du natürlich als jemand, der in einer großen Stadt lebt ( und ich lebe sogar sehr zentral in Hamburg, ich kann zur Zentralbücherei zu Fuß gehen) zweifellos priviligiert.

Ich hatte mir auch schon mal Schostakowitsch Streichquartette ausgeliehen, die mir aber irgendwie gar nicht einmal so sehr gefallen haben. Ich habe im übrigen auch eine Einspielung des 15. mit dem Eder Quartett, die mir auch nicht gefällt. Ich habe mir jetzt trotzdem die Einspielung mit dem Rubioquartett gekauft, weil ich Schostakowitsch einfach sehr schätze und ich davon ausgehe, daß sich diese Quartette mir über die Jahre erschließen werden. Das ist wohl wirklich der Hauptgrund, warum ich eigentlich das Angebot der Zentralbücherei selten wahrnehme, die Zeit ist mir fast immer zu kurz.

Und natürlich hat das Angebot einer solchen CD Bücherei auch ihre Grenzen. Trotzdem finde ich es gut, daß es sie gibt.

Ich stand mal im Kontakt mit einem Chirurgen in Barcelona, der hat mir ganz stolz davon erzählt, daß er sich die gesamten Beethovensinfonien von Harnoncourt aus der Bücherei ausgeliehen hatte, um sie sich zu Hause zu brennen. Da habe ich dann schon gedacht: Verdienen die Chirurgen in Barcelona wirklich so wenig?

An sich ist aber das Wahrnehmen der Möglichkeiten einer Musikbibliothek durchaus nichts anrüchiges, es ist in Zeiten eines lausigen Radios ( das Radio NDR Kultur ist wirklich nur zum in die Fresse schlagen, wenn man wie ich 46 ist und ganz andere Zeiten gewöhnt ist), sich mit einer einem neue Musik auseinanderzusetzen. Das mit dem Reinhören in CDs in Musikgeschäfte gibt es ja auch nicht mehr. Ich fände es zum Beispiel auch sehr gut, wenn die Musikversender wie JPC oder Amazon ein bißchen großzügiger mit ihren Musikschnippseln wäre, warum nicht auch mal 2 oder 3 Minuten als Reinhörhilfe, da könntest Du ein bißchen mehr von der Musik erkennen.

Die Zeiten, wo ich mir viele CDs bei JPC gekauft habe, weil JPC angenehm billig war und man dort in alles hineinhören konnte, sind leider auch vorbei. So habe ich den von mir sehr geschätzten Malcolm Arnold kennen gelernt, sah die Einspielung von der 1. und 2. habe mir dann mal die CD gegriffen und einfach mal reingehört. Der Name war mir völlig unbekannt, ich hatte noch nie von ihm gehört, aber die Musik gefiel mir! Und ich kaufte mir die CD sofort. Alles nicht mehr möglich heutzutage. In dieser Hinsicht sind Musikbibliotheken wirklich noch die einzige Möglichkeit, neue Musik zu erforschen, ohne sie sich gleich kaufen zu müssen. Und wenn nicht alle so sind wie dieser geizige Chirurg steht doch zu hoffen, daß Musikbibliotheken nicht nur der CD Brennerei Vorschub leisten, sondern auch wirklich Leute dazu anregt, sich Musik zuzulegen, an die sie sonst vielleicht nicht gedacht hätten.

Gruß Martin

Och, so absolut überflüssig finde ich den Thread hier jetzt nun nicht, solange es nicht um das Mitteilen von Höreindrücken bzgl. einer konkreten Aufnahme (Dafür gibt´s ja den zentralen "Heute gehört"- Thread und da kann ich enkidu2 nur zustimmen: Dort sollten sie auch bleiben, sonst verzetteln wir uns hier!) sondern eher um die Motivationslage, ob und warum man CD- Leihangebote öffentlicher Büchereien nutzt.

Zu letzterem kann ich ne Kleinigkeit beitragen: Ich leihe mir recht gerne CD´s aus, nicht so sehr, um eine bestimmte Komposition überhaupt erst mal kennenzulernen (dafür nutze ich eher das SAT- Radio + Cassettenmitschnitte). Vielmehr liebe ich es, bekannte Kompositionen in verschiedenen Interpretationen zu vergleichen. Und da unsere benachbarte Kölner Zentralbibliothek (Bücherhalle find´ ich ne witzig Bezeichnung!!) ein wirklich ausgesprochen reichhaltiges Klassikangebot hat, kann ich mir z. B. schon mal "Le Nozze di Figaro" in einer zweiten Interpretation, sagen wir mit René Jacobs, ausleihen und anhören und mit meiner Interpretationen, die ich schon als CD besitze (Gardiner), vergleichen! Das macht Spaß, kaufen würde ich mir eine 2. oder 3. CD- Box vom Figaro dann nicht unbedingt. Ähnliches gilt für sehr alte Interpretationen (sagen wir, von den Beethoven- Sinfonien) - ausgeliehen für wenig Geld mal interessant zu hören, aber Kauf danach oft überflüssig.

Viele Grüße
Hartmut

Hallo Hartmut,

na da bin ich ja froh, daß ich hier nicht der einzige bin, der sich CDs aus der Bücherei ausleiht. Ähnlich wie Du nutze ich die Bücherei auch, eben zum Kennenlernen von Musik. Schade nur, daß man die CDs immer auch zurückgeben muß

Ansonsten sind wir halt sicher priviligiert, in der Nähe guter Zentralbüchereien zu wohnen - Du in Köln, ich in Hamburg. Lebt man in der Kleinstadt oder gar auf dem Land, sieht das sicher sehr viel schwieriger aus.

Gruß Martin

Ich war von der Überschrift dieses Threats ganz erfreut. Ich bin fast alle 2 Wochen in der Bibliothek, manchmal gibt auch ein paar Monate Pause. In Berlin haben wir allein 3 Bibliotheken, die auf Musik spezialisiert sind (Neukoelln, Steglitz, AGB). Es macht Spass Musik zu hören, die man sich nie ungehört kaufen würde, wenn man sich nicht ein gewisses Budget für sein Hobby gesetzt hätte und auch nur begrenzt Platz ind er Wohnung hat. Aber auch Mainstream, in vergriffenen Interpretationen findet man (z.B. eine meiner Lieblichs Aufnahmen des Beethoven Konzert Nr. 3 von Martha Argerich/London Sinfonietta hab ich gefunden und später gebraucht erstanden).

Dass ich nicht der einzige Klassik-Fan bin, der die öffentliche Bibliothek benutzt sieht man teilweise am Zustand der CDs. Leute! Was macht ihr bloß mit den Dingern? Es kann doch nicht so schwer sein die ohne Kratzer (oder sollte ich sagen Krater?) aus der Hülle raus- und reinzubekommmen. Gehen die mit ihren eigenen Sachen auch so um?

Ja das wundert mich auch. Es muß da so Leute geben, die mit diesen CDs aus den Büchereien umgehen wie die letzten Säue. Mir ist das auch mehr als einmal passiert, daß da CDs regelrecht schwer beschädigt waren und nicht mehr fehlerfrei liefen. Aber damit muß man Leben, wenn CDs jedermann zur Verfügung gestellt werden.

Gene_Frenkle schrieb:

Es kann doch nicht so schwer sein die ohne Kratzer (oder sollte ich sagen Krater?) aus der Hülle raus- und reinzubekommmen. Gehen die mit ihren eigenen Sachen auch so um?

Ist mir auch absolut ein Rätsel, wie man CDs so zurichten kann.

Wer aus Dortmund kommt und von Sibelius etwas hält, dem kann ich aus der STLB folgendes empfehlen:

a) The Wood Nymph. Die einzig wahre Aufnahme (BIS/Lahti/Vänskä) ist da zu haben.



b) Symphonien 3+5 Segerstam/Helsinki, die vielgelobte Aufnahme ist da zu haben, sobald ich sie zurückgegeben habe ;).

Musical Soiree at Ainola

Werke für Piano und Violine gespielt in Ainola und auf dem Steinway Grand von Jean Sibelius. Man hat übrigens die in den fünfziger Jahren hergestellte Telefunken- und Neumann-Röhrenmikrophone benutzt und auch keine Hall-Nachbearbeitung gemacht. Nach dem ersten reinhören würde ich sagen: Toller Klang.

Ich habe mir aus der Bücherhalle den Ries ausgeliehen. Finde ich ziemlich langweilig. Dann Strawinski dirigiert Strawinski. Das leihe ich auch mit dem Hintergedanken, daß diese Strawinskibox ja immer ( noch?) recht billig ist. Wenn es mir gut gefällt, hole ich mir die mal. Und den Billy Budd von Britten, den mein Mailpartner Julian aus London so gut findet.

Auf Empfehlung in diesem Forum habe ich diese Woche folgende CDs ausgeleihen (unter anderem )



@pink

Die CD mit der Aufnahme der "Seejungfrau" von Zemlinsky mit Chailly wurde mir wirklich vor der Nase weggeschnappt.
Als ich den Herrn am Tresen fragte, warum die CD nicht angezeigten am Standort steht, obwohl sie im Computer als entleihbar anzeigt ist, meint ein junge Herr neben mir: "Die hab ich mir genommen- und leihe sie jetzt aus"

Na, dann eben beim nächsten mal!

Gruß pt_concours