Wagner, R.: Meistersinger - Ich suche Daten über Sixtus Beckmesser

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Janni_Banani
Neuling
#1 erstellt: 02. Okt 2006, 12:33
HI

Ich hab ein riesiges Problem ich muss für die schule ein referat schreiben über Sixtus beckmesser aber die angaben die im Lexikon,Duden oder Internet stehen helfen mir nicht weiter ich muss zumbeispiel wissen was seine lebensziele sind oder charakter eigenschaften aber ich finde das nicht kann mit jemand helfen es ist wichtig




Schon mal danke!!!!
Hüb'
Moderator
#2 erstellt: 02. Okt 2006, 12:34
Hüb'
Moderator
#3 erstellt: 02. Okt 2006, 12:37

Sixtus Beckmesser



Der „echte“ Sixtus Beckmesser Über den historischen Sixtus Beckmesser ist im Gegensatz zu seinem populären Zeitgenossen Hans Sachs wenig bekannt. Er wurde um 1500 geboren und starb vor 1539. Von den Werken dieses Nürnberger Meistersingers ist außer einem Gedicht auf Maria nichts mehr erhalten. Dagegen waren seine Melodien noch lange Zeit beliebt.


Wagners Beckmesser Der Charakter des Beckmessers hat wie bei den anderen Meistersingern mit den jeweiligen historischen Vorbildern (wenn überhaupt) nur den Namen gemein. Die Charakterzüge hat Wagner erfunden.
Die Figur des Merkers gab es schon seit den ersten Konzepten zu den Meistersingern. In dieser Figur wollte Wagner die „meistersingerliche Spießbürgergesellschaft“ mit ihrem „durchaus drolligen, tabulatur-poetischem Pedantismus“ verkörpern. Dies ist ihm in der Tat gelungen. „Beckmesser“, der rechthaberische, bornierte Pedant ist nicht umsonst dank Richard Wagner Sinnbild für philisterhaftes und kleinliches Verhalten geworden und hat Einzug in jedes deutsche Wörterbuch gehalten.

Jedoch hat der „Merker“ noch eine insbesondere für Wagner subjektivere Dimension.



Merker als Kritikerkarikatur Eine auf Wagners schwieriger Persönlichkeit beruhende "Unart" war, daß er alles, was über ihn gesagt und gesprochen wurde, oft allzu persönlich nahm. Das schließt auch und vor allem die (Musik-)Kritiker mit ein. Sein ganzes Leben lang sah sich Wagner den negativen Äußerungen der Kritik ausgesetzt, die seine Werke nicht verstand oder nicht verstehen wollte. In der Gestalt des Merkers wollte Wagner nun eben dieses kleinliche Verhalten der Kritik karikieren und sich so in aller Öffentlichkeit „rächen“.Wagner gab dem Sänger Rudolf Fenry, der 1872 den Beckmesser spielte, folgende Hinweise über die Rolle: „Große Borniertheit und viel Galle. Nehmen sie irgendeinen boshaften Rezensenten zum Muster. Die äußerst hohen Noten sind natürlich nur heftige oder lächerliche Sprechakzente, kein Gesang...“


Hanslick als „Gegenspieler“ Wagners Zu den bekanntesten und gefürchtetsten Musikkritikern zählte damals der Wiener Eduard Hanslick. Als glühender Verfechter der Klassik lehnte er das Werk Wagners ab. Einigen Frühwerken Wagners zollte Hanslick durchaus Respekt, wohingegen er den Tristan verabscheute. Hanslick versuchte aber, bei seinen Rezensionen stets Objektivität zu bewahren und allzu subjektive und persönlichen Äußerungen zu vermeiden. Wagner sah sich dennoch durch Hanslicks Kritiken persönlich angegriffen Hanslick wurde zum „Prototypen“ der verhaßten Kritikergemeinde und als sein „Erzfeind“ angesehen.
Hanslick und Wagner begegneten sich im Laufe ihres Lebens mehrere Male. Vergeblich versuchte Hanslick dabei Wagner davon zu überzeugen, daß seine Kritiken in keinster Weise als persönliche Beleidigungen zu verstehen sind. Doch ohne Erfolg. Sämtliche Versuche Hanslicks, mit Wagner doch noch ein persönliches Einvernehmen herzustellen, scheiterten, wohl nicht zuletzt aufgrund Wagner Sturheit.



Hanslick - Hanslich Während in den ersten Entwürfen der Merker noch namenlos ist, so nennt ihn Wagner im zweiten und dritten Prosaentwurf von 1861 Veit Hanslich, eine boshafte Anspielung an den verhaßten Kritiker, mit dem Ziel ihn in aller Öffentlichkeit lächerlich zu machen.
Freunde Wagners waren aber der Ansicht, daß dies Aktion zu einem Eigentor werden könnte, und der „Feind“ Hanslick durch die Figur des Hanslichs zu unverdientem Ruhm in der Nachwelt gelangen könnte. Deshalb ersetzte Wagner Hanslich mit dem Namen eines historischen Meistersingers, den er auf Geratewohl in seinem Meistersingerbuch gefunden hatte und der ihm zum Merker-Charakter passend schien: Sixtus Beckmesser hieß der Merker von nun an.
Wagner las die Dichtungen seiner Opern öfters in kleinem Kreise von Freunden und geladenen Gästen vor, um diese mit seinen neuen Werken vertraut zu machen.



Bruch mit Hanslick So trug auch am 23. November 1862 Wagner in der Wohnung seines Freundes Dr. Standhartner vor erwähltem Hörerkreis seine Meistersinger-Dichtung vor. Zu den geladenen Gästen gehörte auch Dr. Eduard Hanslick. Das konnte nicht gutgehen:
Ob sich Eduard Hanslick nun selbst in der Person des Beckmessers erkannt hatte oder gar einer der Zuhörer der Bescheid wußte, durch das Auditorium geflüstert hatte, daß der „Merker“ in den letzten Fassungen noch „Hanslich“ geheißen habe, kann dahin gestellt bleiben. Hanslick nahm nach Ende der Lesung gereizt Abschied, wobei man ihm hoch anrechnen muß, bis zum Ende mit Anstand „durchgehalten“ zu haben.

Der Bruch mit Wagner war nun endgültig und eine Annäherung ausgeschlossen.

In seiner Besprechung der Meistersinger-Uraufführung verriß Hanslick das neue Werk, jedoch gab es „kleinere“ Kritiker, die noch schärfer und negativer urteilten.

Quelle: http://home.arcor.de/rww2002/rww2002/meister/personen.htm
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