Vivaldi, Antonio: Il prete rosso

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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 26. Mrz 2004, 19:27
Liebe Barock-Enthusiasten im Forum

Natürlich kennt heute jeder Vivaldis "Vier Jahreszeiten",
ja die kannte man auch, als ich noch ein Jugendlicher war, aber das ist schon einige Wochen her.....
Aber sonst ???
Ich erinnere mich noch dunkel an den Covertext der Langspielplatte:...Vivaldi hat weitere etwa 400-600 Konzerte geschrieben, aber die Mehrzahl davon ist noch nicht katalogmässig erfasst.


Heute ist das anders.
Dennoch wird Vivaldi IMO (noch) nicht jener Stellenwert in der Geschichte eingeräumt, der ihm IMO zusteht.
Stravinskis geflügeltes Wort, vom "überschätzten Komponisten Vivaldi, der lediglich ein Konzert geschrieben habe, dies aber vierhundert mal" hat sich, trotz der sachlichen Unhaltbarkeit scheinbar in den Köpfen des Publikums und der Kritiker festgesetzt und manche tun ihn als "Vielschreiber" ab.
Tatsächlich ist Vivaldi aber fast schon ein Vorreiter des "galanten Stils", einer "Epoche" zwischen Barock und Klassik.
Neben den bekannten Ohrwürmern (und das sind sie tatsächlich !!) hat sich Vivaldi auch mit geistlichen Werken und Oper auseinandergesetzt.
Heute wollen wir uns aber vorwiegend mit den Konzerten, bzw seinen Interpreten auseinandersetzen.
Welches (die vier Jahreszeiten mal ausgenommen) sind denn eure Lieblingswerke Vivaldis, welche Interpreten stehen auf eurer Hitliste? Und - umgekehrt: Was war in euren Augen ein Flop ?
(Natürlich dürfen die 4 Jahreszeiten (obwohl es dafür schon einen eigenen Thread gibt) auch benannt werden, hier wäre aber interessant ob jemand eine der unzähligen Transkriptionen für spezielle Instrumente kennt. (?)


Gruß aus Wien
Alfred


[Beitrag von Alfred_Schmidt am 26. Mrz 2004, 19:30 bearbeitet]
BigBerlinBear
Stammgast
#2 erstellt: 26. Mrz 2004, 20:11
Ich finde Vivald als Komponisten von Vokalwerken ungleich faszinierender: Die Instrumentalmusik bedarf ob des Übertangebotes an Aufführungen und Einspielungen ein paar Jahre (sagen wir mal so 50) der Ruhe, um dann wieder mit offenen Ohren aufgenommen zu werden. Vivaldi als Schöpfer Geistlicher Musik, fasziniert mich immer wieder aufs Neue: meine ganz persönliche Empfehlung ist deshald diese CD, (die anderen der Reihe hab ich auch)





amazon.de
sound67
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Mrz 2004, 23:47
Musik für Kinder, oder kindliche Gemüter - wie so viele Barockmusik außer Bach.

Gruß, Thomas
BigBerlinBear
Stammgast
#4 erstellt: 27. Mrz 2004, 00:00

Musik für Kinder, oder kindliche Gemüter - wie so viele Barockmusik außer Bach.

Gruß, Thomas



Das trifft auf die von mir empfohlenen Geistlichen Werke auf garkeinen Fall zu ! Tiefe und Auslotung von Seelenzuständen
sind auch ausserhalb des Bachschen Oevres anzutreffen !
Flapsige Statements haben den Ramschtisch-Geruch des Zeitgeistes und sind als Basis für eine ev. Auseinandersetzung unbrauchbar.
embe
Stammgast
#5 erstellt: 27. Mrz 2004, 02:16
Hi,
das Kind in mir spricht
Ich mag Vivaldi, basta.
Ich mag jede Menge von Vivaldi.
Ich mag so viel Vivaldi, dass ich zu faul bin
alles hier hin zu schreiben.
Der hat so viel geiles Zeug geschrieben.
Wenn ich an die Aufnahmen der späten Violinkonzerte mit Carmignola denke, genial.
Oder die Fagottkonzerte...
Blockflötenkonzerte...
Oboenkonzerte...
Cellokonzerte...
....
Wenn einige Kritiker meinen das wär zweitklassig,
sollen die Laberer doch mal was besseres komponieren
Gruß
embe
Susanna
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Mrz 2004, 18:54

Musik für Kinder, oder kindliche Gemüter - wie so viele Barockmusik außer Bach.


Schön, daß der große Bach auch zuzeiten ein kindliches Gemüt besaß - er schätzte nämlich Vivaldi so sehr, daß er einige Konzerte in Klavierauszüge umarbeitete, andere zu Klavierkonzerten und sich von Vivaldi bei eigenen Klavierkonzerten anregen ließ.

Da ich zur Gilde der Zupfer gehöre, gefallen mir gerade auch die Mandolinenkonzerte und Lautenwerke.
Sicher, Vivaldi war kein großartiger Fugenschreiber, auch mit polyphoner Mehrstimmigkeit hatte er wenig im Sinn, dafür war er ein großer, erfindungsreicher Melodiker. Mir gefällt seine Musik, gerade auch, weil sie mal nichts von "teutscher" Schwere und Tiefgründigkeit hat.
Also: Viva Vivaldi!

@ BigBerlinBear: Danke für den CD-Tipp!

Gruß,
Susanna
sound67
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Mrz 2004, 18:58


Oder die Fagottkonzerte...


Um Himmels willen. Das sind mit die schlimmsten "Fingerübungen" überhaupt - sie am Stück zu hören käme einer Wasserfolter gleich.

Die Mandolinenkonzerte u.ä. sind tatsächlich "ganz hübsch" - mehr aber eben auch nicht. Musik perfekt zum feinen Dinieren, nicht aber zum Sinieren.

Gruß, Thomas
die5katzen
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Mrz 2004, 19:38
embe,
Du bist nicht alleine!

Ich höre nicht oft Vivaldi da ich so viel anderes habe, aber jedes Mal ist es ein genuss.

Ich habe die 'Gesamtwerken' zwei mal auf LP (mit I Musici und mit Claudio Scimone) und ein Mal auf CDs (die Brillant Classic Edition).
Ich habe auch einzelnen Aufnahmen mit Original Instrumente (Harnoncourt, Hodgwood). Es kommt auf die Stimmung auf, ob ich Interpretationen mit original Instrumente lieber höre oder nicht.
Zwischen die Interpretationen von i Musici oder Scimone, gefällt mir auf jedem Fall Scimone besser.
Susanna
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 27. Mrz 2004, 21:25



Oder die Fagottkonzerte...


Um Himmels willen. Das sind mit die schlimmsten "Fingerübungen" überhaupt - sie am Stück zu hören käme einer Wasserfolter gleich. :D


Hallo Thomas,

das kann ich nachvollziehen. Aber wer zwingt Dich denn, sie am Stück zu hören? Bin aber nicht ganz sicher, was Du
mit "am Stück hören" meinst. Einige Konzerte nacheinander vermutlich.


Die Mandolinenkonzerte u.ä. sind tatsächlich "ganz hübsch" - mehr aber eben auch nicht. Musik perfekt zum feinen Dinieren, nicht aber zum Sinieren. ;)


Genau! Beim Musikhören ständig zu sinnieren, wäre für mich eine Folter! Wieso auch? Musik bringt mir auch Freude, wenn ich einfach mal loslasse und Vivaldi höre. Kann sein, daß uns Teutonen einfach die mediterrane Leichtigkeit fehlt, nach dem Motto: Leicht = seicht!

@ die5katzen:
Zwischen die Interpretationen von i Musici oder Scimone, gefällt mir auf jedem Fall Scimone besser.


Die Musici konnte ich vor nicht so langer Zeit wieder mal, auch mit Vivaldi, hören. Nur noch ein Abklatsch, lag aber vielleicht daran, daß sie in der Provinz spielen "mußten".

Gruß,
Susanna
wn
Inventar
#10 erstellt: 27. Mrz 2004, 22:56
Vivaldi gehörte schon immer zu meinen Lieblingskomponisten und, obwohl mein Schwerpunkt eher bei Bach zu finden ist, freue ich mich auf jede neue Einspielung auf Originalinstrumenten.

Obwohl ich allerdings die 'Vier Jahreszeiten' eigentlich nicht mehr hören kann hat sich diese Einstellung durch einen Neuerwerb geändert.



Wer die Konzerte mit Carmigniola und Podger mag wird auch hier nicht enttäuscht sein. Auch ist die Aufnahmetechnik dieser SACD lupenrein.

- Gruss, Wilfried
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