Casella, Alfredo (1883-1947)

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Hüb'
Moderator
#1 erstellt: 23. Mrz 2016, 11:52
Und dann war da noch Alfredo Casella:

jpc.de

Alfredo Casella (1883-1947)
Symphonie Nr.1 op.5
+ Konzert für Klavier, Timpani, Percussion & Streicher op. 69

Desiree Scuccuglia, Antonio Ceravolo, Orchestra Sinfonica di Roma, Francesco La Vecchia
Naxos, DDD, 2008/2009

Casella ist für mich eine der DER Entdeckungen der letzten Zeit, zeigt er doch,. wie man abseits von Avantgarde gut genießbare, abwechslungsreiche, moderne Musik mit einem hohen Grad von Eigenständigkeit komponieren konnte. Bereits seine erste Sinfonie op. 5 legt hiervon beredt Zeugnis ab.
An anderer Stelle wurden die Vorzüge der entsprechenden Alternativ-Aufnahmen auf Chandos gepriesen (BBC Philharmonic Orchestra, Gianandrea Noseda). In Unkenntnis dieser Vergleichs-Einspielung vermag ich nicht zu sagen, dass mir bei der La Vecchia-Deutung irgend etwas fehlt. Hier wird frisch, mit Verve und Einsatz musiziert, so dass ich keinen Mangel empfinde. Angesichts des günstigen Naxos-Preises möchte ich die CD daher nachdrücklich empfehlen - auch über ein erstes Kennenlernen hinaus.
Ganz interessant übrigens auch der Booklet-Text auf der Naxos-Homepage.
Besprechungen bei Naxos sowie MusicWeb.

Viele Grüße
Frank
op111
Moderator
#2 erstellt: 24. Mrz 2016, 15:29
Hallo Frank,

Hüb' (Beitrag #1) schrieb:
An anderer Stelle wurden die Vorzüge der entsprechenden Alternativ-Aufnahmen auf Chandos gepriesen (BBC Philharmonic Orchestra, Gianandrea Noseda).

über die Jahre hinweg gab es mal einzelne Beiträge, ich habe hir in diesem Forum die von embe, teleton und mir in der Rubrik "Was hört Ihr gerade jetzt? (Klassik !!!)" in Erinnerung.
Vor längerer Zeit konnte man einige wenige Werke Casellas nahezu ausschließlich in Rundfunkprogrammen hören, ich erinnere mich noch daran, eine rare Tonbandaufnahme der Rhapsodie op. 11 für Orchester "Italia" war bis etwa zum Jahr 1995 das einzige Werk in meiner Sammlung.
Mittlerweile hat sich die diskographische Situation deutlich verbessert, v.a. dank der Produktionen von cpo, Naxos und Chandos.

Hier einiges von dem, was sich über die Jahre in meinem Regal angesammelt hat:

Symphonie Nr.3 op.63
Rhapsodie op. 11 für Orchester "Italia"
WDR SO Köln, Alun Francis
CPO, DDD, 2006

jpc.de

Divertimento per Fulvia op. 64; Concerto per Archi; Serenata op. 46a
Haydn Orchester Bozen, Alun Francis
CPO, DDD, 1993

jpc.de

Symphonie Nr.1 op.5
Elegia eroica op. 29; Symphonische Fragmente aus "Le Couvent sur l'eau" op. 19
Gillian Keith (Sopran),
BBC Philharmonic Orchestra, Gianandrea Noseda

Chandos, DDD, 2013
jpc.de

Symphonie Nr.2 op.12
Scarlattiana op. 44 für Klavier & Orchester
Martin Roscoe (Klavier),
BBC Philharmonic Orchestra, Gianandrea Noseda

Chandos, DDD, 2009/10
jpc.de

Symphonie Nr.3 op.63
Italia op. 11; Introduzione, Corale e Marcia op. 57 für Bläser, Blechbläser, Timpani, Percussion, Klavier & Kontrabass
BBC Philharmonic, Gianandrea Noseda

Chandos, DDD, 2012
jpc.de

Konzert für Orchester op.61
Suite C-Dur op. 13; Pagine di Guerra op. 25 (Version für Orchester)
Orchestra Sinfonica di Roma,
Francesco La Vecchia

Naxos, DDD, 2011
jpc.de

Tripelkonzert op.56 für Klaviertrio & Orchester
+Ghedini: Concerto dell'albatro für Klaviertrio, Sprecher & Orchester
Emanuela Piemonti, Paolo Ghidoni, Pietro Bosna, Carlo Doglioni Majer,
Orchestra I Pomeriggi Musicali, Damian Iorio
Naxos, DDD, 2007
jpc.de


Sämtliche Klavierwerke
Michele d'Ambrosio
Brilliant, DDD, 2012/2013 3CDs
jpc.de

op111
Moderator
#3 erstellt: 05. Aug 2016, 11:08
Vor kurzem erschienen:
Alfredo Casella (1883-1947)
La Donna Serpente
Angelo Villari, Zuzana Markova, Vanessa Goikoetxea, Anta Jankovska, Candida Guida,
Orchestra Internazionale d'Italia,
Fabio Luisi
Bongiovanni, 2014
Eine Live-Aufnahme aus dem Palazzo Ducale, Martina Franca; Regie: Arturo Cirillo
DVD 150 Min. Tonformat: stereo
Bild: 16:9 (NTSC)
Untertitel: Englisch, Italienisch

jpc.de
Hüb'
Moderator
#4 erstellt: 16. Mrz 2017, 10:40
Hallo,

jpc.de

Alfredo Casella (1883-1947)
Gian Francesco Malipiero (1882-1974)
Violinkonzerte

Andre Gertler, Prague Symphony Orchestra, Vaclav Smetacek
Supraphon, ADD, 1971/1974

und noch eine CD, deren Musik erst nach wiederholtem Hören gewinnt, wenn auch nicht vollends überzeugt. Kaufgrund war Casellas diskographisch unterrepräsentiertes Violinkonzert in a-moll, op. 48. Das Werk erscheint mir allerdings eines der schwächeren Kompositionen aus seiner Feder zu sein. Mir bietet es zu wenig Abwechslung und Spannung. Es ist weder ein übermäßige geeignetes "Virtuosenvehikel", noch überzeugende Spätromantik und ebenso kein wirklich "modernes" Werk. Vielleicht liege ich mit meiner Einschätzung daneben, aber die nur wenigen verfügbaren Produktionen scheinen den Rang der Komposition leider zu bestätigen. Sinnhafterweise ist Casellas op. 48 hier mit dem Violinkonzert Malipieros gekoppelt. Die beiden Komponisten verbanden sowohl die Lebensdaten, als auch eine Freundschaft. Malipieros Konzert hat mir besser gefallen. Es ist sicherlich ebenfalls eher als "retro" anzusehen (-hören), kommt aber griffiger und in meinen Ohren gefälliger daher.
Die CD selbst ist IMHO ein wenig obskur, denn warum setzt sich gerade diese (beinahe) ur-tschechische Produktion für zwei italienische Komponisten ein? Neben Josef Suk war der heute weitgehend vergessene ungarische Geiger André Gertler so etwas wie der "Supraphon-Hausviolinist", der im Katalog des Labels mit einer Vielzahl von Aufnahmen vertreten war. Ich müsste noch Einspielungen von Werken Hartmanns, Hindemiths, Malipieros, Milhauds und Bartoks mit ihm an der Geige auf LP besitzen.
Leider ist die Aufnahme nur bedingt befriedigend, denn das Klangbild der 1972 und 1976 entstandenen Einspielungen erscheint mir etwas eng und auch ein wenig verfärbt. Das ging in jener Zeit durchaus besser und mindert die grundsätzlich begrüßenswerte Anwaltschaft für diese Werke. In Sachen Casella werde ich mir demnächst mal die greifbare Alternative auf Capriccio anhören:
jpc.de

Diese SACD sollte zumindest klanglich "unangreifbar" sein. Weiterhin ist natürlich auf eine Fortsetzung der beiden Serien von Chandos und Naxos zu hoffen. Wenn dort das bisherige Niveau gehalten wird, dann werden hier interpretatorisch wie klanglich zeitgemäße Produktionen entstehen.

Viele Grüße
Frank
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