Otte, Hans (1926-2007)

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pt_concours
Stammgast
#1 erstellt: 29. Dez 2007, 02:27
Der Komponist und Pianist Hans Otte ist vor wenigen Tagen verstorben.
Ich hatte mir mal sein Werk Das Buch der Klänge in der Einspielung mit Herbert Henck angehört- und war etwas ratlos mit dieser Musik. Sie erscheint im ersten Augenblick als "easy listening", aber ist sie das wirklich?
Vielleicht eine Fortführung von Mompou (den ich sehr schätze), aber noch seichter(?).
Hans Otte hat seine Kompositionen auch selber eingespielt. Er tritt ebenfalls als Pianist in Erscheinung, bei einer Aufnahme des "Temperamente"-Konzertes von Hindemith unter der Leitung des Komponisten (DG-Box).
Kann und mag sich hier jemand zu Otte äussern?
WolfgangZ
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2007, 02:49
Ich besitze das "Buch der Klänge" auf LP, vom Komponisten eingespielt. Es ist Minimalismus im Stil der neuen Einfachheit in den Siebzigern, quasi ein Gegenstück zu den Experimenten der Amerikaner. Statt der steten Verschiebungen rhythmisch komplexer Phrasen über längere Zeitläufte sind Ottes Piecen eher Miniaturen, die als jeweils eigenständiger empfunden werden dürfen. Die Vorhersehbarkeit (vulgo Banalität) der Einzelstücke ist nicht gerade gering.

Die Frage, wie oft Otte solche Versuche wiederholt hat, kann ich nicht beantworten. Sicher hätte sich der zweifellos meditative Charakter dieser Stücke noch schneller verbraucht, als dies bei einem Vielschreiber wie Phil Glass der Fall ist.

Man wird der Musik kein Unrecht tun, wenn man den therapeutischen Effekt in den Vordergrund rückt. Insofern würde ich, wie Du vorschlägst, tatsächlich von "easy listening" sprechen.

Mittlerweile habe ich nicht mehr das Bedürfnis, mir die Platte anzuhören.

Weitere biographische oder Werkkenntnisse zu Otte habe ich leider nicht.

Besten Gruß, Wolfgang
Stollllentrollll
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 05. Jan 2008, 00:10
Hallo,

ich kenne Ottes "Buch der Klänge" recht gut und besitze zwei Einspielungen von diesem Werk. Die Musik ist auf jeden Fall stark vom Minimalismuss geprägt.

Ich empfinde die Musik als fast plätschernd und fließend, und genau dies macht für mich einen großen Reiz aus. Die Musik als ganzes auf sich wirken lassen, nicht in seine Einzelteile zerlegen, keine Melodiestimme drängelt sich in den Vordergrund.

Danke für die Information, das Otte verstorben ist, mir war das neu

Grüße.
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