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Reviews Rundreise Fostex TH 616+A -A |
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Autor |
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Blechdackel
Inventar |
18:58
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#1
erstellt: 26. Apr 2025, |
Hier bitte die Berichte zum Fostex TH 616 posten. Ich komme mit meinem Review ganz an Ende, weil ich während der vier Abende an dem ich den TH 616 nicht zum Vergleich mit dem Beyerdynamic T 1.2 gekommen bin, was ich nachholen werde, wenn der Fostex am Ende bei mir sein wird. Heiko |
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the_det
Inventar |
18:50
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#2
erstellt: 29. Apr 2025, |
Ich freue mich, den bunten Reigen eröffnen zu dürfen ![]() Meine Eindrücke: Auspacken Ein recht schlichter Pappkarton in schwarz mit der silbernen Aufschrift Fostex TH 616. So bescheiden kommt das Rundreise-Objekt bei mir an. Bescheiden geht es auch im Inneren der Verpackung weiter: Der Kopfhörer, ein recht langes, stoffumwickeltes Kabel mit 6,3 mm Stecker, eine Aufbewahrungstasche aus Kunstleder und einige Produktinformationen kommen zum Vorschein. Der KH selbst und das Kabel sind in Plastikbeutel eingepackt. Ein bisschen enttäuschend für einen Kopfhörer dieser Preisklasse, aber andererseits schön pragmatisch – nur die Plastikbeutel hätten m.E. nicht sein müssen. Komfort und Verarbeitung Die (Kunst-) Leder-Polster sind sehr bequem. Meine Ohren passen perfekt hinein und insgesamt ist das Tragegefühl sehr angenehm. Dafür sorgt sicherlich auch der nicht zu hohe Anpressdruck. Er ist aber auch nicht zu locker, dass der KH ohne Halt auf dem Schädel sitzt. Und schick sieht er ja auch aus, mit den Cups aus Schwarznussholz (lt. Thomann). Das Kopfband fühlt sich angnehm weich an und auch nach langen Hörsessions war das Gefühl auf dem Kopf nicht unangenehm. Die Größenverstellung ist sehr leichtgängig – ein bisschen zu viel für meinen Geschmack. Die Gefahr, ihn unabsichtlich zu verstellen, ist schon da. Das Kabel ist super. Nicht zu störrisch, und durch den Stoffbezug auch unempfindlich gegen Mikrofonie. Insgesamt macht die Verarbeitung einen preisklassengemäß guten Eindruck. Ich habe – bis auf die Größenverstellung – keine wirklich negativen Punkte feststellen können. Klang Was sollte ein Kopfhörer im 1000-Euro-Segment können? Alles natürlich! Kräftige, profunde Bässe, die aber nicht aufgedickt sind, ein feiner Mittenbereich, der Stimmen zum Dahinknien wiedergibt und ein Hochton, der schön detailliert, aber niemals nervig für alles, was klirrt und zischt zuständig ist. Das Ganze natürlich bei einer tollen Bühne und Separation der Instrumente und alles bitte bei einer einbeziehenden Spielweise. Also der Reihe nach. Was kann der Fostex wirklich? Als ich ihn das erste Mail aufsetzte, fand ich den Bassbereich zu prominent. Obwohl es im Frequenzschrieb gar nicht so schlimm aussieht, nimmt AutoEQ unter 51 Hz eine ganze Menge weg, was die Performance deutlich verbessert. Den Bass finde ich zu weich und zu laut. Bassfiguren – sei es Rock/Pop oder Elektro kann man nicht so gut verfolgen. Mit dem gezähmten Bass wird es sehr viel besser. Das ist auch gut so, denn der Rest des Frequenzbandes ist genau so, wie ich es mir von einem hochwertigen Kopfhörer vorstelle. Alles ist prima integriert und Verfärbungen konnte ich nicht feststellen. Allenfalls im Obergeschoss geht der Fostex ein bisschen bedeckt zu Werke. Das soll nicht heißen, dass er Details unterschlägt; im Gegenteil: Mit Besen gespieltes Schlagzeug kommt sehr detailliert, feinste Nuance sind wahrnehmbar, aber eben ohne die Extraportion Brillanz. Die Bühne ist okay. Das können andere sicher besser, aber es ist auch nicht wirklich schlecht. Ich höre sowieso immer mit ein wenig Crossfeed, so dass dieser Punkt für mich kein Nachteil war. Frisch aus der Box (ich weiß nicht, wie viele Kilometer der KH schon auf dem Tacho hat, er macht auf mich einen neuwertigen Eindruck) spielte der Fostex etwas „unbeteiligt“. Ich hatte das Gefühl, eher außen vor zu sein. Gesangsstimmen waren etwas weiter weg, als ich es gewohnt war und die Räume größer als nötig. Das änderte sich tatsächlich nach recht kurzer Zeit. Zur Frage des Einspielens habe ich ein nicht endgültig geklärtes, ambivalentes Verhältnis. Der Fostex hat mir deutlich gezeigt, dass mit Einspiel-Effekten zu rechnen ist. Fazit So, und insgesamt? Ist der Fostex sein Geld wert? Ganz allgemein muss man natürlich fragen, ob teure KH überhaupt ihr Geld wert sind. Ich tue mich damit ein bisschen schwer, denn es ist wirklich eine Menge Geld. Ich nenne einen Hifiman HE-1000 Stealth mein Eigen, der ja in einer ähnlichen Preisregion angesiedelt ist. Und im Vergleich muss ich sagen: Wenn einem der Hifiman ein Tausender wert ist, dann sollte der Fostex es auch sein. Es gibt zwar deutliche Unterschiede: Der Hifiman hat den tollen, ausdrucksstarken Bass eines planarmagnetischen Systems, dazu eine Auflösung, die ihresgleichen sucht. Aber letztlich spielen beide Geräte auch ziemlich hohen Niveau und können dort unterschiedliche Geschmäcker bedienen. Etwas „gemütlicher“ und nicht ganz so spritzig der Fostex, etwas forscher und anspringender der Hifiman. Zuletzt möchte ich Heiko für die Organisation der Rundreise danken und natürlich auch Mega Audio. So macht unser Hobby Spaß, wenn es immer etwas Neues zu entdecken gibt. In diesem Sinne! |
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Ghoster52
Inventar |
17:10
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#3
erstellt: 06. Mai 2025, |
Meine "Impressionen" zum (halb) offenen TH-616 Verpackung und Optik Auf Punkte-Vergabe verzichte ich, jeder hat eben andere Prioritäten... Also ich bin bekennender Denon- und Fostex-Fan! Das Auspacken macht wie immer sehr viel Spaß bei diesem Hörer. Die Verarbeitung und Optik ist eine Klasse für sich, Abzüge gibt es aber in der B Note für das steife 3m Kabel und 6,3mm Klinke in 2025! Heute nutzen viele ihre KH mobil mit DAP oder Smartphone, da wäre ein kurzes Kabel mit 3,5mm Klinke vorteilhafter / wünschenswert. Tragekomfort Selbst nach Stunden merkt man das Gewicht des KH kaum. Ear-Pads sind aus (Kunst?) Leder und sehr weich und bieten ausreichend Platz für die Ohren. Nach 1-2 Stunden wird es doch recht warm um die Ohren, zwischenzeitliches Absetzen ist eine Wohltat. Ein paar Hybrid- oder Velour-Pads für sommerliche Temperaturen wären auch hier wünschenswert (meckern auf hohem Niveau). Die Höhenverstellung ist leichtgängig, ist aber bei seinen Geschwistern nicht anders. Bass Es ist ein typischer Fostex und der Bass ist (leicht) prominent und etwas angehoben, (um 100 - 150 Hz) mir ehrlich gesagt manchmal schon etwas zu viel des Guten, weil er bauartbedingt etwas "wabbeliger" rüber kommt. der 610er wirkt knalliger. Weiter unten ist er eher abfallend, der federnde Tiefbass fehlt mir hier ein wenig. Mitten Ich bin ja jetzt nicht der Freund von neutrale KH, aber Mitten bis ca. 2 kHz sind gut vorhanden, werden halt zum Teil etwas vom Bass überlagert, ansonsten erinnert er mich an den TH-610. Die allgemeine Stimmenwiedergabe gefällt mir sehr gut. Hochton Der TH-616 wirkt etwas heller und natürlicher abgestimmt, der 909 war mir da oft etwas zu "dunkel". Stimmen und S laute sind idR frei von Gezischel, gefällt mir. Bei längeren Hörsessionen würde ich den Bereich um 4 kHz etwas absenken, was ich mit anderen Ear-Pads nicht müsste... ![]() Bühne Ist mir ehrlich gesagt für einen (halb) offenen KH zu klein. Subjektiv wirkt der 616 stärker bedämpft, dadurch klingt er zwar nicht so "mumpfig" wie der TH-909, aber die Spielwiese wirkt kleiner / intimer. Für ein offenen KH ist mir das persönlich zu wenig, aber meine Vorlieben werden durch Planare abgedeckt. Ich hatte den TH 616 kurz mit anderen Ear-Pads getestet, was ich hätte nicht tun sollen. ![]() ![]() Mit anderen (dickeren) Pads klingt der 616 zwar etwas distanzierter, aber auch natürlicher mMn, weniger "Harman Kurve" und dafür mehr Raum um die Lauscher und mMn Langzeit-tauglicher. Der Klang vom TH-616 vs D5000 ist mit den Pads mit gewandert, also hier waren nur die Ear Pads Klang-entscheidend. Wer es untenrum etwas spaßiger mag (mehr Tiefbass), könnt mit den Fellsofas glücklich werden, so als 2. Alternative gedacht. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß mit dem KH. ![]() ![]() Fazit Für mich etwas schwierig, da hier schon einige KH vorhanden sind... Subjektiv hat der TH-616 gegen einen Planaren verloren, aber das endet nur wieder in ein Vergleich zwischen Äpfel & Birnen. Nicht jeder mag beides.... Die Optik & Verarbeitung ist eine Klasse für sich, keine Frage. Fostex liefert hier einfach wieder ab. Abstimmung trifft leider nicht 100% mein Geschmack und der Preis tut ehrlich gesagt sein übriges. Der KH ist es wert mMn, aber für den Preis erwarte ich in Zukunft ein passendes Kabel und vielleicht ein zweites Paar Ear Pads. Das können andere Hersteller schließlich auch. Vielen Dank an die Organisation (Heiko & Mega Audio) und für diese wunderschöne Leihgabe! ![]() [Beitrag von Ghoster52 am 06. Mai 2025, 17:23 bearbeitet] |
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RunWithOne
Inventar |
10:35
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#4
erstellt: 12. Mai 2025, |
Meine beiden Vorposter haben bereits das Wesentliche hinsichtlich Haptik, Lieferumfang und Klang geschrieben, drum hier die Fakten in Stichpunkten: Haptik/Tragekomfort - Cups optisch sehr ansprechend - Kopfband in Ordnung, könnte bei einem 1k Hörer etwas eleganter daher kommen - Hörer sitzt ziemlich locker - Kabel weißt Mikrofonie auf, keine Option auf 3,6 oder 4,4mm bzw. XLR Klang - starker Fostex typischer Bass, etwas warm, aber absolut in Ordnung, kann nicht mit 900er Modellen mithalten - in den Mitten, vor allem bei 1,5kHz, bedeckt - oben etwas harsch bzw. zu energetisch, Peaks bei 5,5 und über 10kHz - Bühne ist in Ordnung, jedoch nicht sehr groß - gute Ortung der Instrumente Gehört habe ich den Fostex ausschließlich an der Kombi WiiM Ultra + Violectric V222. Was erwarte ich persönlich von einem 1k€ KH? Natürlich die Möglichkeit in langen Hörsezession genussvoll Musik zu hören. Zu analytisch mag ich meine Musik nicht genießen. So mitreißend Fostex im Bass spielen, genauso machen sie diesen Eindruck durch Peaks in den Höhen wieder zunichte. Die Senke bei 1,5k ganz man gut der EQ ausgleichen. Dann ist die zusätzliche Energie ab 4k jedoch noch etwas unangenehmer. Am Ende drehe ich die Lautstärke dann aufgrund der Peaks doch mehrfach leiser. Da er eben etwas zu hart klingt. Verglichen habe ich ihn mit dem Focal Clear OG, den ich jederzeot vorziehen würde. Auch der FiiO FT1pro (Planar), der etwas reservierter spielt, macht mit bei langen Sitzungen deutlich mehr Freude. Beide spielen rexlater, ohne Details der Musik zu verstecken. Alles in allem ist der TH616 trotzdem ein sehr guter Hörer, der nach vielen Jahre der Selektion nicht vollständig meinen Geschmack trifft. Danke an Heiko für die Organisation und Mega Audio für das Bereitstellen des Hörers. |
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d*moll
Inventar |
21:01
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#5
erstellt: 18. Mai 2025, |
Hallo und danke an Mega Audio für den Kopfhörer und Orga an Heiko, freut mich dass ich an der Rundreise teilnehmen konnte. Zum Hörer selbst: Mir gefällt die Holzfarbe und das Design sehr, weniger auffällig als der knallrote TH900 MKII Wenn man den Hörer auf- und absetzt klappern wie auch bei den größeren Exemplaren die Ohrmuscheln an der Halterung. Da ich einen nicht so großen Kopf habe, ist auch hier der Sitz eher locker. Also besser für ruhige Bewegungen. Da ich das von den 900er schon kenne ist das kein Problem für mich. Zum Klang: Das ist eine Berg- und Talfahrt und mit diesem Hörer war es sehr titelabhängig ob es gefiel oder doch gewisse Passagen herausfordernd klingen. Im Orignal Zustand hat er einen etwas betonteren Oberbass und in den Mitten bzw. am Übergang zum Hochton kann er bei mir empfindliche Frequenzbereiche treffen. Die Bühnendarstellung ist mit den Original Pads doch recht intim. Da kann man fast sagen er klingt wie ein offener geschlossener oder vielleicht ist das auch eine Eigenschaft von halboffen. Da ich den TH900 MKII hier habe wird dieser auch vorwiegend zum Vergleich heran gezogen. Der 900 hat eine weitere Bühnendarstellung, was ganz eindeutig an den unterschiedlichen Ohrpads liegt. Verpasst man dem 616 nun die Ohrpads vom 900er klingt dieser nun auch gleich viel offener - also im Prinzip so wie ich es eigentlich erwartet hätte. Nachteil ist dass nun vom Bass etwas mehr verloren geht. Also habe ich angefangen mit EQ herum zu spielen mit dem Ergebnis, dass die Einstellung die ich für den TH900MKII benutze auch recht passend für den 616 ist und nur noch geringe Anpassungen nach meinem Geschmack gemacht habe. Mit diesen ganzen Verfeinerungen konnte ich dann auch über lange Zeit meine Musiksammlung durchhören und vergessen was mir anfänglich nicht so gefiel. Zum Vergleich - der TH900 gefällt mir weiterhin besser, der Bass ist federnder und die Auflösung feiner - er hat auch mehr Schimmern. Verpasst man dem TH900 die Pads vom 616 wird dort auch der Raum enger und der Bass hervorgehoben. Beide Hörer klingen also mit den Pads vom 900er am besten. Vergleich mit dem Focal Clear (OG) - da fällt es mir schwer zu sagen welcher besser ist. Manche Sachen sind mit dem Clear anstrengender - wechsel ich da auf den TH616 scheint es gefälliger. Manchmal ist es auch anders herum - wird es auf dem TH616 zu anstrengend und ich nehme den Clear dann kommt mir dessen Klang unaufgeregter vor - also weniger betont und etwas normaler. Insgesamt sind beide auf einem ähnlichen Qualitätsniveau und doch auch ganz unterschiedlich. Für wen ist nun der TH616 ein geeigneter Hörer? Ich denke mehr für Pad-Swapper und EQ'ler - meine elektronischen Sachen konnte ich nicht alle entspannt damit hören aber immerhin geschätzt (mit den andern Pads und EQ) doch so an die 80% und dann kann man auch Spass mit dem Hörer haben. Klassische und Instrumentale Sachen liegen dem TH616 auch besser. Der Bass kommt schnell, gut definiert und kraftvoll, federt mehr als beim Focal Clear - der TH900MKII meistert den Bass aber mit noch mehr Leichtigkeit ohne dabei aufdringlich zu werden. Was man für den höheren Preis auch erwarten kann - man bekommt mehr "Schimmer" und noch bessere Auflösung sowie einen weiteren Raum. Auch der Clear bietet etwas mehr Raum aber dafür weniger "Schimmer" als TH900 und TH616. Gehört am RME ADI Pro über Tidal im Exclusiven Modus. jeweils ein Kopfhörer an den beiden 6,3mm Ausgängen. (für Balanced hatte ich kein passendes Kabel für die Fostexe.) Den weiteren Rundreiseteilnehmern wünsche ich noch viel Freude und wer hat, sollte mal die TH900 Pads oder etwas ähnliches probieren. Nach Einhörphase, EQ-Anpassung und Pads für mehr Raum mag ich den jetzt gar nicht unbedingt wieder einpacken ![]() |
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hazel-itv
Inventar |
13:33
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#6
erstellt: 25. Mai 2025, |
Als erstes vielen Dank an Blechdackel für das Organisieren der Rundreise! ![]() Beruflich bedingt habe ich weniger Zeit mit dem Fostex verbracht, als ich mir das gewünscht hätte, daher fällt mein Review auch etwas kürzer aus als normalerweise. Verarbeitung und Tragekomfort: Ich hatte vor Jahren den TH 610 und der 616 ist ihm insgesamt natürlich sehr ähnlich. Optisch und haptisch gefällt er mir sehr gut, das Holz wirkt mit seiner matten Optik sehr edel, der Bügel und die Befestigungen sind stabil und wertig. Er ist recht leicht und sitzt angenehm auf den Ohren, Druckstellen oder ähnliches kann ich nicht feststellen. Das textilummantelte Kabel fühlt sich gut an, ist nicht zu steif, nur für meinen Geschmack etwas zu lang, aber das mögen andere anders sehen. Klang: Gleich beim ersten Anhören fiel mir auf, dass der 616 insgesamt eher weich, fast schon „laid-back“ klingt. Dynamisch anspringender Klang ist anders. Nun bin ich natürlich in der Beziehung vom Focal Utopia etwas verwöhnt, aber auch gegenüber anderen Kopfhörern ist vor allem der Bass sehr weich und das Klangbild wirkt insgesamt sehr entspannt. Der (Ober-) Bass ist deutlich betont, je nach Musik und Album ist das mal ganz nett, meist aber einfach zu viel. Hier erinnert er mich ein bisschen an den Meze Emyprean, der eine ähnliche Betonung hat (vielleicht etwas weiter oben im Frequenzspektrum), allerdings qualitativ auf anderem Niveau. Diesen haben ich damals per EQ „eingefangen“. Das würde ich auch beim 616 machen, wenn ich ihn länger besitzen würde, denn ansonsten strahlt der Bass zu sehr in die Mitten. Stimmen klingen gut auf dem 616, auch wenn ich Hörer kenne, die sie mehr in den Vordergrund rücken. Ich würde wetten, dass er irgendwo in den (oberen?) Mitten eine Senke hat, die diese schon erwähnte Entspanntheit zusammen mit dem Bass verursacht (habe jetzt nicht nach dem Frequenzgang gegoogelt). Andersherum könnte man aber sagen, dass Stimmen gut ins Gesamtbild integriert werden. In den Höhen ist der TH ein wenig bedeckt, es fehlt etwas das „Glitzern“ der oberen Höhen. Generell kann man aber so ohne Zischeln von Sibilanten unangestrengt Musik hören und die allgemeine Auflösung leidet auch nicht darunter. Aber „airy“ klingt der 616 nicht gerade, auch hier ist er wieder ganz der unaufgeregte und entspannte Hörer. Die Bühne ist eher klein, nicht wirklich intim wie die vieler geschlossener, aber auch weit weg von einem weiten Klangbild. Fazit: Der TH616 ist ein guter Kopfhörer, der vieles ordentlich macht, aber mich nicht wirklich abholt. Dazu fehlt mir einfach wenigstens ein Aspekt, in dem er wirklich klasse ist. So aber liefert er ein eher unauffälliges, entspanntes Klangbild, das ohne den Einsatz eines EQ insgesamt etwas zu weich, zu bassbetont und leider auch etwas langweilig ist. [Beitrag von hazel-itv am 25. Mai 2025, 13:35 bearbeitet] |
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*rael*
Inventar |
23:13
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#7
erstellt: 06. Jun 2025, |
Hier meine Eindrücke: Erstmal geht ein ganz besonderer Dank an Heiko für die Organisation der Rundreise und dass ich teilnehmen durfte und natürlich an Mega Audio, die den Fostex TH616 zur Verfügung gestellt haben. Ich muss vorausschicken, dass ich zum ersten Mal einen Kopfhörer der Marke Fostex hören durfte. Verpackung und Zubehör: Der Fostex kommt in einer recht schlicht gehaltenen stabilen Papp-Box, in der er sicher eingebettet liegt. Beim beigefügten Kabel machte sich dann eine leichte Enttäuschung bei mir breit, zum einen, da Fostex leider keine 3.5mm oder Mini-XLR Stecker unterstützt, so dass den KH nur mit dem beiliegenden Kabel nutzen konnte. Dieses ist zum einen sehr lang, weist einen 6.3mm Stecker auf (ohne beiliegenden Adapter), und neigt im oberen Bereich (nach dem Splitter) zu etwas Mikrofonie. Außerdem ist es etwa im Vergleich zu den Open Heart Kabeln ein wenig steif. Es liegt dann noch eine Hülle für den KH bei. Ein Hardcase fehlt. In der Preisklasse hätte ich da etwas mehr erwartet. Andere Hersteller wie etwa FiiO sind da besser aufgestellt. Verarbeitung und Komfort Die Verarbeitung würde ich insgesamt als gut bezeichnen. Negativ ist mir aufgefallen, dass -wenn die Ohrmuscheln beim Drehen an die Halterung stossen-, dies mit einem etwas lauten Klackten quittiert wird. Des weiteren ist die Verstellung des Kopfbandes sehr leichtgängig, was dazu führen kann, dass man den KH beim Aufsetzen absichtlich verstellt. Das Kopfband könnte ein klein wenig breiter sein, ist aber insgesamt bequem. Tragekomfort ist soweit gut, allerdings berühren meine Ohren die Treiberabdeckung, was mich auf Dauer etwas nervte. Trotzdem ist der Fostex sehr bequem, auch wenn ich mir etwas größere Padöffnungen gewünscht hätte. Verarbeitungstechnisch finde ich beispielsweise einen Meze 109 Pro wertiger. Hier ist für meinen Geschmack noch etwas Luft nach oben. Klang Als Quelle diente Apple Music überwiegend in Lossless, verstärkt wurden der Fostex stationär via ifi Zen DAC V2. Er ist recht leicht anzutreiben, so dass auch dem direktem Anschluss am Smartphone oder Laptop nichts im Wege stehen sollte. Für mich war da noch genug Luft nach oben (bin aber auch nicht der besonders „Lauthörer“). „Out of the box“ fand ich den den Klang zu bassbetont. Dies führt in meinen Ohren dazu, dass der Mittenbereich zu stark überdeckt wurde. Da mich das von Anfang an gestört hat, habe ich etwas mit EQ nachgeholfen. Oratory1990 hatte leider noch keine EQ-Settings für den TH616 veröffentlicht, so dass ich auf AutoEQ zurückgegriffen habe. Meiner Meinung nach profitiert der Klang des TH616 deutlich, wenn EQ-Anpassungen vorgenommen werden. Bass-, Mitten- und Höhenbereich sind deutlicher auszumachen und strahlen mehr Klarheit aus. Die Höhen klingen dabei aber nie spitz. Bassheads werden vermutlich auch ohne EQ glücklich. Insgesamt würde ich den TH616 als sehr guten Allrounder bezeichnen, der sich bei keinem Musikgenre eine Schwäche gibt. Die Bühnendarstellung ist zwar eher auf der kompakteren Seite, einzelne Instrumente lassen sich aber gut orten und die Klangwiedergabe ist gut detailliert. |
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RobN
Inventar |
21:45
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#8
erstellt: 10. Jun 2025, |
Hier dann auch mein Eindruck zum TH-616: Verpackung und Lieferumfang Der Fostex kommt in einem relativ schlichten Karton, auch der Lieferumfang beschränkt sich auf das Nötigste: neben dem Kopfhörer selbst liegen nur ein abnehmbares Kabel mit 6.3mm Klinke und eine Tasche bei. Haptik und Optik Der TH-616 ist auf den ersten Blick als Fostex zu erkennen, die typischen Gelenke und Kopfbandverstellungen können wohl schon als Klassiker durchgehen. Und wie bei den meisten Fostexen kommt natürlich auch hier für die Abdeckungen der Ohrmuscheln Holz als Werkstoff zum Einsatz. Bisher kannte ich nur die geschlossenen Varianten, der Offene bietet ein durchaus interessant gestyltes Muster mit geschwungenen Linien und Öffnungen - gefällt mir optisch gut. Die Verarbeitung ist gut wie immer, die schon erwähnte Mechanik ist gewohnt robust und die Verstellungen sind zwar leichtgängig, aber mit klaren Rastungen. Das "typisch Fostex" gilt einmal mehr auch für das Kabel, und dieses war mir schon bei den alten Denons immer zu dick und störrisch und dürfte sich hier dank der proprietären Stecker auch nicht so einfach austauschen lassen. Dafür macht Fostex den Trend zu immer kürzeren Kabeln bei stationären Kopfhörern glücklicherweise nicht mit, es ist lang genug um sich damit auch mal bequem zurücklehnen zu können. Tragekomfort Hier erfüllt er alle Erwartungen und ist einfach ein typischer Fostex: angenehm leicht, breiter und gut gepolsterter Kopfbügel, weiche Ohrpolster mit großen Ausschnitten für die Lauscher - passt. Rundum angenehm, auch über Stunden zu tragen ohne dass er irgendwo drückt oder nervt. Klang Im Einzelnen: Direkt als erstes fällt mir auf, dass die Höhen sich relativ zurückhaltend zeigen. Das kenne ich schon etwa vom TH-610 und ist somit keine große Überraschung. Details sind zwar in ausreichendem Maße vorhanden, aber dennoch dürfte er für meinen Geschmack mit etwas mehr Spielfreude und Luftigkeit obenrum aufwarten. In den Mitten bietet er für mich ein etwas zweigeteiltes Bild. Stimmen sind insgesamt sehr angenehm, klingen natürlich und recht ungefärbt. Dennoch gibt es irgendwo in den oberen Mitten vermutlich einen Peak, der ihn manchmal - je nach Material - etwas anstrengend oder gar leicht nervig klingen lässt. Der Bass - insbesondere der Oberbass - ist hörbar angehoben und scheint zum Tiefbass wieder etwas abzufallen. Er ist nicht so schnell und mit so viel Impact wie Magnetostaten, kann sich aber für einen Dynamiker durchaus sehen bzw. hören lassen. Die Räumlichkeit ist für einen offenen Kopfhörer verhältnismäßig überschaubar, die Bühne aber insgesamt gut und mit präziser und sauberer Ortung der einzelnen Instrumente. Insgesamt ist mein Klangeindruck: relativ warm und relaxed mit üppigem Oberbass und manchmal etwas gebremster Spielfreude. Je nach Musikmaterial und -richtung gefällt mir die Abstimmung mal mehr oder mal weniger gut. Für Pop, klassischen Rock oder Singer/Songwriter finde ich die Abstimmung sehr angenehm und entspannt, meist nervt nichts und man kann lange hören. Etwas anders sieht es leider bei Metal oder Hard Rock aus, hier klingt er einerseits eher weich/zu entspannt im Bass und wie schon erwähnt leicht anstrengend in den oberen Mitten. Ohne Vergleich zu anderen kann man sich daran aber in den meisten Fällen durchaus gewöhnen. Mit Klassik oder Jazz etc. habe ich ihn nicht getestet. Vergleiche In meinem aktiv genutzten Bestand an Kopfhörern finden sich nur noch Vertreter des magnetostatischen oder elektrostatischen Prinzips, auf den Vergleich war ich gespannt. Herangezogen habe ich zum einen meinen nach so vielen Jahren immer noch geliebten Hifiman HE-500, zum anderen - außer Konkurrenz weil geschlossen - den Audeze LCD-2 Classic Closed Back. Im Vergleich zum HE-500 fällt sofort auf, dass der Fostex relativ warm und "fett" klingt. Der Hifiman ist zwar obenrum auch eher auf der leicht warm-neutralen Seite, hat aber einen sehr linearen Bass ohne Oberbassbuckel. Bei ruhiger Musik gefallen mir beide ziemlich gut, auch Elektronisches kann bei beiden gefallen. Bei Metal und co. hat der Fostex dann aber leider keine Chance mehr, hier gefällt mir der schnelle und tiefreichende Bass des Hifiman deutlich besser. Aber insbesondere die Mitten des HE-500 sind einfach nach wie vor eine echtes Highlight, gegen die der Fostex nicht ankommt. Fairerweise muss ich dazu aber auch sagen, dass das bisher noch kaum einem Kopfhörer gelungen ist. Auch der Audeze klingt weniger warm und bietet schnelleren und neutraleren Bass, dazu ist er insgesamt - auch im Vergleich zum Hifiman - deutlich anspringender und lebhafter abgestimmt. Wie der Fostex besitzt er allerdings auch einen leichten Peak in den oberen Mitten, der ihn dort gelegentlich und speziell bei Musik der etwas härteren Gangart ebenfalls leicht anstrengend machen kann. Dann fiel mir ein, dass ich ja doch noch einen aktuell nicht mehr genutzten Dynamiker im Bestand habe, den man sogar als entfernte Verwandte des TH-616 sehen könnte, einen Denon AH-D2000. Dieser ist deutlich anders abgestimmt, auch wenn ich durchaus eine gewisse Familienähnlichkeit zu erkennen vermag. Er ist insgesamt deutlich heller und bietet mehr Tief- als Oberbass. Der Bass ist dabei trotzdem unpräziser bzw. der Fostex bietet umgekehrt hörbar mehr Basskontrolle. Die Mitten können ihn manchmal etwas schrill oder topfig klingen lassen, hier ist der Fostex schon mindestens eine Klasse besser. Die Bühne ist überraschenderweise auch nicht viel kleiner, allerdings ist der Denon für einen Geschlossenen auch recht offen gestaltet. Fazit: Der Fostex TH-616 ist ein insgesamt durchaus spannender Kopfhörer mit top Tragekomfort und sehr entspanntem und langzeittauglichen Klang, der aber in der Gesamtheit für meine Musik und im Vergleich zu meinen vorhandenen Hörern etwas zu warm klingt, eine etwas eingeschränkte Räumlichkeit und etwas zu wenig Attacke bietet. Zum entspannten Langzeithören ruhigerer Musik ist er aber eine erwähnenswerte Alternative. Mein besonderer Dank geht an Heiko und Mega Audio für die Organisation der Rundreise sowie die Möglichkeit zum Probehören! ![]() |
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deccatree
Stammgast |
20:55
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#9
erstellt: 23. Jun 2025, |
Vielen Dank zunächst an Heiko und Mega Audio für die Orga und Ermöglichung der Rundreise! Es für mich ein Erstkontakt mit KH der Marke Fostex, aber ein erfreulicher, das kann ich schon mal vorausschicken. Die Verpackungist angemessen, aber nothing to rave about. Die Kabel ist wunderbar flexibel, erstaunlich dick und mit einem formidablen ¼ Zoll-Stecker versehen. Mikrofonie konnte ich nicht in keiner Weise feststellen, wenn überhaupt. Das ist sehr erfreulich. Die Verarbeitung und Ausführung insgesamt finde ich nicht aussergewöhnlich, aber sehr gut gemacht. Die gefrästen Holzteile sind schon edel! Aber das hatte der Fiio FT1 auch, für echt weniger Geld. Die Polster lassen meinen Ohren gerade genug Raum, ein klein wenig mehr würde ich begrüßen. Stundenlange Sitzungen würden mich wohl anstrengen. Der Tragekomfort ist so, wie ich es mindestens von einem Hörer dieser Kategorie erwarten würde, aber nicht besser. Beim Hörtest verwendete ich zunächst meinen Standard, den meinen Mission 778X, der bislang jeden Hörer antreiben konnte den ich besitze, inkl. manch hochohmigem Teil. Nach dem ersten Anstöpseln des TH616 wollte ich ihn aber doch am Monoprice Monolith THX 887 hören. Da war dann doch eine erhöhte Luftigkeit und Leichtigkeit zu hören. Power tut dem Hörer gut, auch wenn er keinen wirklich schlechten Wirkungsgrad hat. Grundsätzlich höre ich ohne EQing und möchte die Hörer und deren Interaktion mit der unterschiedlichen Elektronik ungefiltert wahrnehmen. Gespeist wird die Kette von einem PC mit Linux, Audioguides als MP und flacs von einem NAS. Nun ein Skip durch die Playlist mit meinen akustischen Beobachtungen. Santana – Ecuador Santana – Tales of Kilimanjaro Die 1984er Aufnahme besticht durch perfekte Abmischung mit Live-Atmosphäre, was der TH616 spitzenmäßig reproduziert, inkl. der eingefangenen Tiefe des Studioraums. Es zeigt sich, dass er eine die Bühne bei mir eher im Kopf aufbaut. Die ausgiebige Percussion wird mit schönen Transienten breit aufgefächert. Schon jetzt zeigt der Hörer das Fehlen jeglicher Schärfe im Hochton ohne Details zu unterschlagen. John Bonamassa – The Ballad of John Henry Auch wenn sich hier ärgerlicherweise der Loudness War austobt, ein Klassesong. Bonamassas Gesang ist im Kopf mit allen Phrasierungen deutlichst zu durchhören. Der Fostex macht ausgesprochen Spass! Yello – Dialectical Kid Yello – 30.000 Days Das Volumen des Hörers macht hier wirklich wieder Laune, auch wenn die geflüstert gehauchte Stimme nicht so ideal leichtfüssig daher kommt. Die Klanglandschaft wird schön aufgebaut. Sade – Why can’t we live together Der Song, besticht durch seine tolle Räumlichkeit, die schön reproduziert wird. Sades Stimme ist jedoch weniger exakt ortbar. Hubert von Goisern – Da Diab Leider hat sein Studio seine Stimme häufig ziemlich sibilant eingefangen. Ja, seine Stimme wird präsent dargestellt, an manchen Hörer schneidet sich aber ein Schweißbrenner ins Trommelfell, wenn er Zischlaute produziert. Eine Hürde, den der Fostex ohne Makel nimmt. Der Bass macht Gänsehaut bei mir. Amanda McBroom – Evolution Der zarte Schmelz der starken Stimme der von Frau McBroom erfreut in dieser in einen großen Raum mit sparsamer Begleitung gestellten Aufnahme. Die plötzliche Basstrommel wird straff wiedergegeben, ohne Muff. Ulla Meinecke – Ein Schritt vor zwei zurück Die sehr direkt aufgenommene Stimme wird im Kopf platziert, die Sibilanten dankenswerterweise entschärft. Erich Kunzel, Cincinatti Pops – How The West was won Für mich immer wieder ein Leckerbissen. Der Hörer gibt die Breite und Tiefe des großen Orchesters im Raum bestens wieder und die Triangel z.B. hörst du halbrechts hinten klingeln. Auch bei annähernd Originallautstärke geht er nicht auf den Senkel, und komprimiert erst sehr spät. Dennoch sind gerade Streicher nicht die Stärke des Hörers. Mehr dazu beim nächsten Stück. Ensemble Raro – Suk, Piano Quartett op.1 Hier lässt der Fostex Federn. Seine Fähigkeit die einzelnen Streichinstrumente mit ihrem Körper darzustellen, ist eingeschränkt. Klar, man kann Violine vom Cello unterscheiden, schon an der Position im Panorama. Die ist Ortung gelingt mühelos, der Flügel wird als deutlich dahinter stehend gezeigt. Das Cello hat jedoch nicht den Körper, den es verdient, klingt erstaunlich schlank. Erich Kunzel, Cincinatti Pops – Champagner Polka Bei der Champagner-Polka muss das Knallen der Korken nicht nur ein „peng“ sein, sondern ein knallendes „plopp“, das ist aufnahmetechnisch eingefangen worden und mit dem Fostex auch so zu hören, die große Trommel grummelt dazu gerade noch erträglich. Und im Vergleich zu einem anderen Hörer? Der Dan Clarke Aeon 2 Open klingt im direkten Vergleich zunächst so, als sei der Subwoofer ausgefallen. Er ist präsenter, aber überhaupt nicht anfällig für nervige Sibilanten. Insgesamt bietet er eine luftigere leichtfüssigere Präsentation mit exzellenter Feindynamik, aber weniger Grobdynamik. Irgendwie kommt er eher akademischer als clubmäßig daher. Die Überraschung ist jedoch der Beyerdynamic DT 880/600. Ja, er bleibt ein sehr gutes Teil, trotz seiner in die Jahre gekommenen Historie. Der Bassbereich präzise, aber deutlich schlanker. Der oft gescholtene Peak ist bei ihm weniger ausgeprägt. Letztendlich kann er sich jedoch nicht gegen den Japaner durchsetzen. Wäre schon ein kleines Wunder, bei dem Preisunterschied, aber wieder frage ich mich, ob man wirklich mehr Hörer braucht. Fazit: Könnte ich mit dem Hörern glücklich werden? Ich steh ja auf offene Exemplare und der Fostex TH616 lässt mich schon nachdenklich werden. Das Klangbild an sich sagt mir zu, es ist für meine Gehörgänge ohne schlimme Verfremdungen, die ich schon bei ähnlich teuren KH hören konnte. Der erhoffte audiophile Spaßhörer ist er jedoch nicht. Da ich jedoch gerne Musik von klassischen Instrumenten höre, kommt er eher nicht in Frage. Als Zweithörer ist er mit zu preisintensiv. Trotzdem schickte ich ihn nur ungern zurück ... |
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Blechdackel
Inventar |
16:52
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#10
erstellt: 30. Jun 2025, |
Einleitung Mit dem TH 616 brachte Fostex im vergangenen Jahr ein Jubiläumsmodell zum 50 jährigen Bestehen von Fostex heraus. Und der TH 616 weckt die Erinnerung an den geschlossenen TH 610, der vor fast vier Jahren bei der damaligen Rundreise bei mir zu Gast war und eine überzeugende Vorstellung gab. Deshalb war es für mich sehr interessant Mega Audio nach einem Testeexemplar zu fragen. Ausstattung und Verarbeitung Gefertigt aus dem gleichen amerikanischen Schwarznußholz, wie der TH 610 und der TH 808, hat die Gestaltung der strahlenförmig verlaufenden Fräsungen sogar einen eigenen Wiedererkennungswert. Vor ein paar Tagen las ich, dass sich die Designer von Fostex dabei von Sonnenstrahlen, die durch Baumzweige scheinen inspirieren ließen. Bügelkonstruktion, Polsterungen und Material sind auch ansonsten sehr ähnlich bzw. gleich wie bei TH 610 und TH 808, was gut der Preisklasse entspricht. Ebenfalls gleich die schwarzblaue Box, die durchaus eine edle Wirkung hat. Sie dient ganz praktisch der Aufbewahrung der Kopfhörer und kam im Falle des TH 616 bei mir auch in einer Transportverpackung an. Ein Zwischending, wie eine Verkaufsverpackung mit dekorativem Fotodesign sparte Fostex genauso wie ein Transportcase. Einen Kopfhörer, wie den TH 616 nutzt man wohl kaum mobil und für die Reise unterwegs muss ein Transportbeutel reichen. Viele dürften aber weit preiswertere Kopfhörer nutzen als ein Modell der Preisklasse des TH 616. Dass das mitgelieferte Anschlusskabel genau die große Klinke besitzt passt für meinen Einsatz genau. Ein Adapter für die kleine Klinke wäre als Beigabe aber eine Kleinigkeit gewesen. Das Kabel macht auch einen angemessenen qualitativen Eindruck, ist ein wenig steif, aber nicht zu steif. Tragekomfort und Praxis Der Sitz des Kopfhörers ist sowohl in sitzender als auch in liegender Position fest genug. Ein Beyerdynamic T 1 sitzt noch etwas fester, ist dabei aber nicht unkomfortabler. Nach einer längeren Zeit, etwa ab 1,5 Stunden merkt man eine leichte Wärmesteigerung, aber nach zwei Stunden ist es zum Glück nicht so, dass die Polster aus Proteinleder schweiß benetzt sind. Die Verstellung geht leicht und genauso fest genug arretierend. Der Polsterwechsel soll schnell gehen, aber ich habe es nicht ausprobiert und glaube es mal einfach. Der Ausschnitt der Ohrpolster ist für meine Ohren groß genug und schnell hat man sich nach dem Aufsetzten an diese gewöhnt. Die Kopfpolsterung mag auf den ersten Blick ein wenig dünn wirken, aber das wirkte sich nicht bemerkbar für mich aus. Beim Bewegen des Kopfes oder der Bügelglieder gibt es keinerlei Geräusche. Die große Aufbewahrungsbox macht sich gut im Regal, ist aber etwas größer als die Cases von Beyerdynamic und Ultrasone, die ich hier habe. Hörtests und Vergleiche Getestet wurde der TH 616 an den Kopfhörerverstärkern Amity HPA 1 V und Lehmannaudio Linear und als Zuspieler fungierten die CD-Spieler Exposure 2010 S CD und Marantz CD 42 Mk. II. Probegehört wurde erst mal ein paar Abende ohne Vergleiche und schließlich im Vergleich mit dem Beyerdynamic T 1 der zweiten Generation. Da ich etwas gebraucht habe um diesen Bericht hier nieder zu schreiben und es sich ergab, dass ich letzte Woche für einen Tag TH 616 und TH 808 gleichzeitig hier hatte, werde ich zu den Vergleichen zwischen den drei Kopfhörern im Bericht zum TH 808 etwas schreiben. Die Größe bzw. Weite der Bühne finde ich für einen Kopfhörer dieser Klasse gut passend. Aber da die Konkurrenz um den Tausender groß ist und die anderen Testeilnehmer über gute Erfahrungen und Vergleichsmöglichkeiten verfügen, glaube ich gerne, dass es noch größer aufspielende Hörer gibt. Aber die Präzision der Bühne ist auf jeden Fall preisbezogen sehr gut. Die Höhen sind gut detailliert und sehr fein. Nicht unbedingt zurückhaltend, aber für mich mit einer passenden und guten Energie und Dynamik. Mittenmäßig fand ich Stimmen beider Geschlechter gut und präsent dargestellt. Darstellungstreue von Instrumenten schwankte leicht, aber nichts dramatisches und stark auffallendes. Auch im Sinne von Hifi sind die Tiefen abgestimmt. Moderat betonter im oberen und mittleren Bass und zu den Tiefbässen dann abfallend. Zu betont wurde es bei Aufnahmen, die hier übertrieben. Somit kam es hier auf den Einzelfall an. Fazit Der TH 616 fügt sich sowohl als typischer Tesla als auch als Biodyna-Kopfhörer in das Programm von Fostex zwischen TH 610 und TH 808 ein, wobei er zum ersteren die offene Alternative ist. Eine gute Wahl kann er sein, wenn einem das Holzdesign mit dem charakteristischen Fräsdesign gefällt, einem die typische Signatur der Biodyna Fostex zusagt. Bei den üblichen Vorteilen für einen offenen Kopfhörer hebt er sich nicht viel vom TH 610 ab. Ideal wäre es beim Kauf, wenn man beide miteinander vergleichen könnte.. Der TH 610 hatte mich seinerzeit positiv überrascht in Punkto Bühne. Eine glaubwürdige Performance mit einer leichten Wärme liefert aber der TH 616 allemal. Am Schluss möchte ich mich bei Mega Audio und Peter Riedel bedanken und bei allen Teilnehmern dieser Testrundreise. [Beitrag von Blechdackel am 30. Jun 2025, 17:08 bearbeitet] |
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