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Reviews Rundreise Fostex TH 808+A -A |
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Autor |
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Blechdackel
Inventar |
22:40
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#1
erstellt: 28. Jun 2025, |
Hier können die Reviews zum TH 808 gepostet werden.
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*rael*
Inventar |
07:25
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#2
erstellt: 01. Jul 2025, |
Hier meine Eindrücke: Erstmal geht ein ganz besonderer Dank an Heiko für die Organisation der Rundreise und dass ich teilnehmen durfte und natürlich an Mega Audio, die den Fostex TH 808 zur Verfügung gestellt haben. Nach dem Th 616 ist das der zweite Fostex, den ich gehört habe. Verpackung und Zubehör: Der Fostex kommt in einer recht schlicht gehaltenen stabilen Papp-Box, in der er in einer sich latexartig anfühlenden Schutzhülle sicher eingebettet liegt. Das beigefügte Kabel ist wie schon bei TH 616 leider überhaupt nicht nach meinem Geschmack. Negativ fallen einerseits die nicht gängigen Anschlüsse für den KH selbst auf. Hier wären mir persönlich 3,5 mm oder Mini-XLR Anschlüsse lieber. Andererseits ist mir das Kabel mit 3 m einfach zu lang und zu unflexibel. Mikrofonie konnte ich kaum wahrnehmen, wenn überhaupt im oberen Bereich nach dem Splitter. Adapter fehlen ebenso wie ein Hardcase. In der Preisklasse hätte ich da schon etwas mehr erwartet. FiiO liefert da beispielsweise bei seinem Flagship-Modell FT7 nicht nur hochwertige Adapter sondern auch ein stabiles Transportcase mit (gut, das dem FT7 beiliegende Kabel ist auch nicht wirklich mein Fall). Verarbeitung und Komfort Die Verarbeitung würde ich insgesamt als sehr gut bezeichnen. Im Unterschied zum TH 616 ist hier auch kein Klacken zu hören, wenn die Ohrmuscheln beim Drehen an die Halterung stossen. Auch die Verstellung des Kopfbandes scheint mir nicht ganz so leichtgängig zu sein wie beim TH 616, so dass sich der TH 808 beim Aufsetzen nicht unabsichtlich verstellt, wie das beim TH 616 der Fall war. Das Kopfband könnte ein klein wenig breiter sein, ist aber insgesamt bequem. Längere Hörsessions waren für mich kein Problem. Der Tragekomfort ist soweit gut, allerdings berühren meine Ohren ganz leicht die Treiberabdeckung, was mich hier aber nicht so arg stört wie beim TH 616. Möglicherweise waren dessen Pads etwas weicher. Gewünscht hätte ich mir noch etwas größere Padöffnungen, aber dazu muss man wohl bei Meze oder Hifiman ins Regal greifen. Klang Als Quelle diente Apple Music überwiegend in Lossless, verstärkt wurde der TH 808 stationär via Luxsin X9. „Out of the box“ fand ich den Klang insgesamt schon sehr ordentlich. Man merkt, dass der TH 808 richtig gut Bass kann und zwar nicht nur schön tief sondern immer auch detailliert genug ohne die Mitten zu verfärben. Direkt ins Ohr gesprungen ist mir dies bei „Spring 0“ von Max Richters Album „The New Four Seasons“ (ab Sekunde 22). Was er in meinen Ohren ohne EQ nicht ganz so gut hinbekommen hat, war die deutliche Separation, wenn männliche und weibliche Gesangsstimmen gleichzeitig ertönten. Bei Peter Gabriels „Donwside-Up“ vom OVO-Album kann man dies recht gut nachvollziehen. Hier habe ich etwas mit EQ nachgeholfen. Für diejenigen, die es gerne mal ausprobieren möchten, ich habe folgende EQ-Settings verwendet (für den Luxsin X9 musste ich PK durch PEAK ersetzen): Preamp: -5.6 dB Filter 1: ON PEAK Fc 20 Hz Gain 5.0 dB Q 0.700 Filter 2: ON PEAK Fc 180 Hz Gain -2.7 dB Q 0.500 Filter 3: ON PEAK Fc 910 Hz Gain -1.3 dB Q 3.600 Filter 4: ON PEAK Fc 1600 Hz Gain 5.8 dB Q 2.000 Filter 5: ON PEAK Fc 2500 Hz Gain -1.5 dB Q 3.800 Filter 6: ON PEAK Fc 3400 Hz Gain 4.0 dB Q 3.000 Filter 7: ON PEAK Fc 4300 Hz Gain 2.4 dB Q 6.800 Filter 8: ON PEAK Fc 4700 Hz Gain 2.4 dB Q 6.000 Filter 9: ON PEAK Fc 5600 Hz Gain -8.4 dB Q 4.000 Filter 10: ON PEAK Fc 6700 Hz Gain 6.0 dB Q 6.300 Insgesamt würde ich den TH 808 als sehr guten Allrounder bezeichnen, der sich bei keinem Musikgenre eine Schwäche gibt. Auch die Bühnendarstellung ist in meinen Ohren hervorragend. Vielleicht nicht ganz so breit wie beim Arya Organic, aber nicht weit davon entfernt. Die Instrumentenortung gelingt klar und deutlich mit detaillierter Klangwiedergabe. |
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deccatree
Stammgast |
19:25
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#3
erstellt: 04. Jul 2025, |
Vielen Dank zunächst an Heiko und Mega Audio für die Orga und Ermöglichung der Rundreise! Hier mein Eindrücke: Lange gar nix, dann zwei in kurzer Zeit! Fostex kannte ich nur ehrfurchtsvoll aus den Katalogen etc. Nun durfte ich nach dem TH616 auch den edlen TH808. Zum Allgemein gbtt es nichts unterschiedliches zu Ersterem zu sagen. Die Verpackung ist angemessen, aber nothing to rave about. Die Kabel finde ich angenehm flexibel, erstaunlich dick und mit einem formidablen ¼ Zoll-Stecker versehen. Mikrofonie konnte ich nicht in keiner Weise feststellen. Das ist sehr erfreulich. Die Verarbeitung und Ausführung finde ich insgesamt standesgemäß gut, aber sehr gut gemacht. Das merkt man, wenn man mal an den Ohrpolster dreht und unter die Haube schaut. Das ist einfach professionell gemacht, nicht so ein Gebastel wie bei manchem Hifim*n. Die gefrästen Holzteile sind schön, haben mir aber beim TH616 noch besser gefallen, weil komplett aus Holz. Die Polster lassen meinen Ohren gerade genug Raum, ein klein wenig mehr würde ich begrüßen. Stundenlange Sitzungen würden mich wohl anstrengen. Der Tragekomfort ist so, wie ich es mindestens von einem Hörer dieser Kategorie erwarten würde, aber nicht besser. Beim Hörtest verwendete ich zunächst den Monoprice Monolith THX 887, der bislang jeden Hörer antreiben konnte den ich besitze, inkl. manch hochohmigem Teil. Ein Test an meinem modifizierten OTL Little Dot folgte noch. Der Wirkungsgrad ist normal und stellt sicher keinen dem Hörer angemessenen Amp vor Probleme. Grundsätzlich höre ich ohne EQing und möchte die Hörer und deren Interaktion mit der unterschiedlichen Elektronik ungefiltert wahrnehmen. Gespeist wird die Kette von einem PC mit Linux, Audacious als Mediaplayer und flacs von einem NAS. Was bringt ein Skip durch die Playlist zu Ohren? Zunächst ein Klangbild, das im ersten Moment keine besonderen Schwächen sprich Verfärbungen zeigt. Bei der Abschirmung würde ich den Hörer aber eher als halboffen bezeichnen. Subbass Gerne höre ich schon mal Orgelmusik aus den verschiedenen Epochen. Das erforderliche Volumen wird eindrucksvoll geliefert! Es fügt sich jedoch sehr schön ins Spektrum ein. Ohne es direkt verglichen zuhaben, erscheint mir der Subbass konturierter als beim TH616. Cineastische Soundeffekt kommen gut rüber! Midbass Da wo der Bär steppt, spielt der TH808 mit. Was geliefert wird, wird wiedergegeben. Mit Druck und schönem Punch. Hier macht er Laune ohne zu übertreiben. Beim Oldie Bert Kaempfert mit seinem genial gedoppelten Bass ist es ein wahrer Genuss! Untere Mitten Der Frequenzgang zeigt hier eine gerade Linie und so klingt es auch. Im Niveau weder angehoben noch abgesenkt, ist dieser Bereich IMHO für den Charakter des Hörers zu einem großen Teil verantwortlich, Stichwort „V-Shaped“ oder „Badewanne“. Beides trifft nicht zu. Selbst bei kräftigem Fundament im Mix werden diese Mitten nicht verwaschen. Ich wundere mich immer wieder, wie das die Entwickler mir einem Treiber so Klasse hinbekommen! Obere Mitten Hier wirds meist buckelig im Frequenzgang, Gehörgangresonanzen können hier bei unterschiedlichen Hörern ganz entgegengesetzte Klangeindrücke erzeugen. Ich habe bei meinen Ohren ziemlich unterschiedliche Anatomien im Außenohr. Gewohnte, oft gehörte Stimmen haben beim TH808 zwar keine besondere Tendenz erfahren, kein Näseln oder Topfigkeit, aber eine gewisse Verhaltenheit, ein leichter Schleier. Streichinstrumente kann er schlicht besser als der kleine Bruder TH616. Präsenz Dieser Eindruck setzt sich hier generell fort. Wie der Name des Bereiches schon sagt, hier zeigt sich ein anderer Teil des Charakters. Percussion kann hier verhunzt werden. Der Fostex macht das nicht klingt aber etwas metallischer, blecherner. Mich stört es nicht. Ein leichter Beyer-Peak ist zu vernehmen, in der Dimension stört er mich ebenfalls nicht, ist aber nicht zu überhören und gibt machen Aufnahmen ein i-Tüpfelchen mit. Höhen Zusammen mit dem oberen Mitten kann sich hier eine gewissen Rauheit einschleichen und die Zischlaute können unangenehm werden. Der Fostex ist hier ziemlich exakt und verzischt nix, ist aber auch nicht nachgiebig. Er beherrscht jedoch nicht die Kunst, sowohl feinzeichnend als auch nachgiebig zu sein, sprich ein schlechter Mix klingt auch so. Luftigkeit Ich würde sie als gut bezeichnen, mühelos ist aber was anderes, obwohl wirklich alle Details wirklich gut durchhörbar sind. Bei Kunstkopfaufnahmen ist der Effekt nicht ausgeprägt wahrnehmbar. Raumeindruck - Bühne Unterschiede bei den Aufnahmeräumen oder erzeugten Klangräumen sind ohne Probleme umgehend wahrzunehmen. Der Hörer neigt eher zu einer Im-Kopf-Darstellung. Die Tiefenstaffelung ist gut, aber nichts zum Jubeln. In der Horizontale ist eine höchst präzise Ortung möglich. Sehr schön! Und im Vergleich zu einem anderen Hörer? Der Dan Clark Aeon 2 Open klingt im direkten Vergleich zunächst so, als sei der Subwoofer ausgefallen. Er ist präsenter, aber überhaupt nicht anfällig für nervige Sibilanten. Insgesamt bietet er auch gegenüber diesem Fostex eine luftigere leichtfüssigere Präsentation mit exzellenter Feindynamik aber weniger Grobdynamik. Beim direkten Vergleich setzte ich ihn auf und fühle mich gleich Zuhause, empfinde das Klangbild als echter und denke mir: „So ist es richtig!“ Eventuell bin ich schon von den Planaren verdorben. Mehr Volumen hat der Fostex aber zweifellos. Nur ist die Qualität der Tiefen beim DCA so gut, dass die Absenz wenig stört. Auf EQing reagiert er eh nicht so gut. Kurzer Quercheck mit dem Beyerdynamic DT880/600. Zunächst glaubt man kaum, das dieser in 2025 nur 10% des Fostex kostet. Klar das Volumen fehlt und auch etwas die Definition im Bass, aber sonst ist für mich da kein riesiger Klassenunterschied auszumachen. Der Fostex gewinnt das Rennen, aber ohne Überrundung. Nächster Quercheck zum Hifiman Edition XS. Da wird die Luft für den Fostex wieder dünner. Der XS ist bei Stimmen sehr ähnlich, etwas zischeliger, aber deutlich luftiger und im Bass etwas schlanker bei guter Präzision. Wirkungsgrad: Fostex > DCA > Hifiman > Beyer Was macht der Fostex am kleinen Röhrenverstärker? Er spielt, gut und auch sehr laut, wenn es denn sein muss. Hätte ich nicht gedacht, da die Impendanz des TH808 mit 25 Ohm für den Little Dot doch recht niedrig ist. Die Performance ist insgesamt schlanker, mit etwas weicheren Höhen. Fazit: Könnte ich mit dem Hörer glücklich werden? Ich stehe ja auf offene Exemplare und der Fostex TH808 lässt mich schon wieder nachdenklich werden. Das Klangbild an sich sagt mir zu, es ist für meine Gehörgänge ohne schlimme Verfremdungen. Er kann Kammermusik sehr schön darstellen. Der aufgerufene Preis ist schon sportlich. Der erhoffte audiophile Spaßhörer ist er jedoch für mich wieder nicht. Könnte ich den Hörer empfehlen? Ja, definitiv! Er hat ja keine wirklichen Schwachstellen und ist wirklich hochwertig verarbeitet. Nur im direkten Vergleich werden manche Unterschiede oder Eigenheiten hörbar. Sonst klingt er einfach gut! Gerade deswegen schickte ich ihn auch wieder nur ungern weiter ... |
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Blechdackel
Inventar |
17:06
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#4
erstellt: 09. Jul 2025, |
Einleitung Mit dem TH 808 kam nun das nächstgrößere Fostex Modell in offener Bauweise zu mir in den Testlauf. Die Flußdichte der Neodym-Magnete ist mit 1,5 Tesla noch höher, wie beim TH 616 mit 1 Tesla. Der TH 808 besetzt die Lücke zwischen TH 616 und TH 808. Ausstattung und Verarbeitung Was unterscheidet den TH 808 vom TH 616? Die Gehäuse haben statt der strahlenförmigen Fräsungen ein in Schwarz lackiertes Lochgitter. Das ist vom Design auch stimmig gelungen. Ansonsten ist vieles gleich gestaltet. Die Ohrpolster sind aber verschieden. Beim TH 808 ist das Polster flacher angeschrägt und der Ausschnitt für die Ohren ist minimal größer. Verarbeitungsqualität ist auf gleichem insgesamt hohen Niveau. Die beilgelegte Ausstattung wieder mit einem Anschlusskabel mit unsymmetrischen 6,35 mm Klinkenanschluss, Transportbeute, zwei Bedienungsanleitungen und der blauschwarzen Box. Tragekomfort und Praxis Auch hier ändert sich erst mal nicht so viel, im Vergleich. Tragekomfort ist gleich. Sitzt fest genug, aber nicht zu stramm. Lässt sich ähnlich leicht verstellen und behält, jedenfalls bei mir auch sicher die eingestellte Position. Der TH 808 lässt sich ebenfalls auch in liegender Position mit etwas Unterstützung durch ein flaches Kissen sicher tragen. Inbetriebnahme geht ähnlich leicht wie beim TH 616 und der Betrieb mit 6,35 mm Klinke ist bei mir sowieso Standard. Wirklich spannend wird es erst beim Klangvergleich. Hörtests und Vergleiche Hier wurde etwas mehr mit der großen CD-Spieler/Kopfhörerverstärker Kombination aus Exposure 2010 S CD und Lehmannaudio Linear gehört und verglichen. Bühnenabbildung und Separation ist auf ähnlich sehr exzellenten Niveau, wie beim TH 616. Was sich steigert ist die Weite und Tiefe der Bühne. Zum Vergleich wurde der Beyerdynamic T 1 der zweiten Generation herangezogen. Dieser konnte dann noch etwas mehr luftige Tiefe und Dreidimensionalität ausloten. Aber der Abstand zwischen TH 808 und T 1 ist viel geringer, als zum TH 616. In den Höhen ist der T 1 noch ein bisschen kräftiger unterwegs, aber hier sind beide auf hohem transparenten Niveau. In den Mitten und beim Gesang ist der T 1 ein wenig ausgeglichener. Der TH 616 schlägt sich im Vergleich bei Mitten und Höhen zum TH 808 recht gut. Ist nicht weniger ausgeglichener und transparent als dieser. Insgesamt kann man den TH 808 als sehr dynamischen und druckvoll aufspielenden Charakter bezeichnen, der noch tiefer geht als der TH 616. Der T 1 geht ebenfalls sehr tief, aber wohl flache als der TH 808. Der Heilbronner wirkt hier dezenter und sachlicher als der Japaner. Der TH 808 hat hier noch ein wenig mehr das, als was man den typischen, charakteristischen Beat der Biozellulose-Treiber bezeichnet. Der TH 808 klingt so dynamisch und durchaus impulsiv er ist, stets entspannt und mit einem leichten Schuss Wärme, die einem selten zu viel wird. Genauso wie der TH 616 lässt sich schon mit einem kleinen Dreh am Lautstärkeregler eine ordentlich und doch angenehme Lautstärke einstellen. Hier braucht der T1 einige Millimeter mehr um ihn auf gleiches Niveau zu bringen. Fazit In ein paar Punkten ist der TH 808 zum TH 616 eine leichte Steigerung, die einem vielleicht es wert wäre, den entsprechenden Mehrwert auszugeben. Aber noch mehr als sonst gilt hier der Idealfall, wenn man beide miteinander vor dem Kauf real vergleichen kann. Sicher belegt der Fostex TH 808 die Positon im Programm der offenen Fostex mit Biozellulose Treibern zurecht. Vor allem der Vergleich mit dem T 1.2 war sehr spannend. Und wenn der TH 808 wieder am Ende zurück ist, werde ich mir noch einen Abend im Vergleich mit dem Beyerdynamic erlauben. |
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d*moll
Inventar |
18:30
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#5
erstellt: 21. Jul 2025, |
Zuerst Danke an Mega Audio fürs Bereitstellen des Kopfhörers und Heiko für die Orga der Rundreise. Mir gefällt die Holzfarbe und das Design sehr, weniger auffällig als der knallrote TH900 MKII und TH909. Die schwarze Vergitterung der Treiber ist natürlich nicht ganz so schick wie die Holzfräsung des kleinen Bruder TH616 aber auch das ist dezent umgesetzt. Wenn man den Hörer auf- und absetzt klappern wie auch bei den anderen Exemplaren die Ohrmuscheln an der Halterung. Da ich einen nicht so großen Kopf habe, ist auch hier der Sitz eher locker. Kenne das nun von den Fostexen und daher ist das kein Problem für mich. Zum Klang: wie erwartet ein ganzes Stück besser als der kleine Bruder TH616. Im Orignal Zustand hat er einen dezent betonen Oberbass - viel Grundton und ist damit ein richtiges spassiges Bassmonster trotz der offenen Bauweise. Die Bühnendarstellung ist mit den Original Pads gut - auf jeden Fall besser als der TH616. Da ich den TH900 MKII hier habe, musste ich auch den TH808 mit den Ohrpads vom 900er probieren, Damit klingt dieser noch viel offener. Nachteil ist dass nun vom Bass viel verloren geht und auch die Höhen nicht mehr ausgewogen klingen sondern in einigen Bereichen zu hell und damit anstrengend. Es bleibt also bei den originalen Ohrpolstern - die klingen hier am besten, wenngleich mir auch ein noch offenerer Klang sehr gefallen hätte. Mitten sind sehr entspannt und wirken zurück genommen - ich mag diese Klangsignatur - ähnlich dem LCD-X entspannt und leicht warm - vielleicht sogar ein manchmal ein bisschen zu entspannt im Präsenzbereich - das kommt aber stark auf die Musik drauf an. Elektronische Sachen machen richtig Spass, da langt der TH808 im Bass ordentlich zu und die meisten meiner Songs sind auch so abgemischt dass die Mitten schon ausreichend Präsenz zeigen. Bei klassichen Stücken und Gesang wo weniger Grundton im Song ist, kann der TH808 auch eine leichen Boost um 1.300 Hz vertragen - damit wirkt er dann präsenter und auch die rämliche Ortung gewinnt. In den Höhen ist dann keine weitere Anpassung notwendig. Ich habe keine nervenden Bereiche gehört. Es ist gut aufgelöst und sauber wiedergegeben - das Schimmern ist nicht so ausgeprägt wie beim TH900 es ist ganz ausgewogen - man kann sehr lange und entspannt hören. Vergleich mit dem Focal Clear (OG) - da fällt es mir schwer zu sagen welcher besser ist. Manche Sachen sind mit dem Clear anstrengender - wechsel ich da auf den TH808 scheint es gefälliger und deutlich mehr Betonung im Grundton auch der Bass ist hier kräftiger. Mir gefällt das - ich kann mir aber vorstellen, das trifft nicht jedermanns Geschmack. Der Focal klingt dafür von sich aus etwas präsenter, was auch eine dreidimensionalere Darstellung im Raum ausmacht. obgleich die Bühne nicht breiter/größer wirkt aber räumlicher (angewinkelte Treiber und das weiche gelochte Leder vom Focal Clear). Insgesamt sind beide auf dem gleichen Qualitätsniveau der TH808 ist spassiger für Elektro und dergleichen. Der Focal Clear ist genauer bei klassichen und instrumentalen Sachen. Der Bass vom TH808 kommt schnell, gut definiert und kraftvoll, federt mehr als beim Focal Clear hat auch deutlich mehr Volumen. EQ: den Sub-Bass noch etwas angehoben (macht sich aber kaum bemerkbar, wenn man nicht gerade irgendwelche speziellen Songs wie Filmmusik oder so hört). Je nach Genre den (Ober)Bass -0,5 bis -1,0 db reduziert und wie oben genannt bei 1,3 kHz +2,0 bis +2,5 dB für mehr Präsenz. Damit liefert der TH808 dann Klang auf Referenz Niveau, das macht Laune ![]() Man kann ihn auch in vielen Fällen ohne EQ hören. Mein Setup war wie immer am RME ADI Pro über Tidal im Exclusiven Modus. Zum Vergleichen jeweils ein Kopfhörer an den beiden 6,3mm Ausgängen. Das 3,0m Kabel ist für Studiozwecke super und stabil wie bei den anderen Fostexen auch, hat auch keine merkbare Mikofonie - das ist aber bei offenen KH meist eh kein Thema. Inzwischen habe ich ein Balanced Kabel von Audioverse für Fostex - damit habe ich eine klarere Bühnendarstellung - was ich dem 6,3mm Kabel auf jeden Fall vorziehe. Somit habe ich das dann auch weiter benutzt. Insgesamt ist der TH808 ein richtig gut gelungener und spassiger offener Kopfhörer - für Freunde der elektronsichen Musik auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Den hätte ich sehr gerne noch viel länger hier behalten um meine Musiksammlung bis zum Ende durchzuhören. ![]() ![]() [Beitrag von d*moll am 21. Jul 2025, 18:45 bearbeitet] |
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the_det
Inventar |
14:17
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#6
erstellt: 10. Aug 2025, |
Auch ich möchte Heiko und Mega Audio für die Möglichkeit der Rundreise danken! Ich finde, das macht ein tolles Hobby noch viel interessanter ![]() Als das Paket hier ankam, war ich positiv überrascht davon, dass auch ein hochpreisiger KH mit vergleichsweise wenig Aufwand vertrieben werden kann. Das bedeutet hier konkret, dass bis auf die Außenverpackung, einen Plastebeutel, einen Kunstlederbeutel und das Kabel nichts dazugegeben wird. Das finde ich völlig in Ordnung, aber ein paar Adapterstecker- oder Kabel wären natürlich schön. So liegt ein (in meinen Augen) hochwertiges, aber zu langes stoffummanteltes Kabel im 6,3 mm Stecker bei. Das Kabel mikrofoniert nicht und macht einen soliden Eindruck. KH-Seitig kocht Fostex mit einem proprietären Stecker sein eigenes Süppchen, das war beim 616 auch schon so. Den Komfort und Sitz fand ich sehr gut. Die Kopfbandverstellung geht (zu) leicht und verändert sich schnell. Aber dafür hat man ihn mit einem Handgriff beim Aufsetzen wieder justiert. Die ovalen Cups sind ausreichend groß für meine Ohren, aber die lederne Oberfläche gibt mir nach einiger Zeit das Gefühl von heißen Ohren. Beim Klang bin ich – wie so oft – etwas zwiegespalten. Das liegt einerseits natürlich an der Erwartungshaltung, die ich an so einen teuren Vertreter habe. Aber das liegt andererseits auch daran, dass ich mit dem Hifiman HE-1000 Stealth wohl „meinen“ Referenzklang gefunden habe, an dem sich jeder Testkandidat nun messen lassen muss. Ich höre ohne EQ an meinem neuen Lieblingsspielzeug Luxsin X-9 (der auch mal eine RR Wert wäre). Hier lassen sich EQ-Presets herunterladen aber auch eigene generieren. Da er ein kräftiges Kerlchen ist, sollte sich jeder KH problemlos antreiben lassen. Das Erste, was mir direkt auffiel, war ein enorm kräftiger Bass bei gleichzeitiger Klarheit der Wiedergabe. Das hat mir zunächst sehr gut gefallen, wurde dann aber ein Problem. Damit meine ich, dass ich die Präsentation aller Musikstile als sehr hochwertig empfunden habe. Dieses Gefühl stellt sich bei mir immer ein, wenn ich merke, dass kein Frequenzbereich überbetont oder vernachlässigt wird. Also in den Mitten fand ich Gitarren und Stimmen wirklich gut – egal ob akustische oder elektrische Instrumente. Egal, ob Männer- oder Frauenstimmen. Der Hochton ist sehr gut und klar auflösend, ohne scharf zu werden (bei Mari Boines Gumppet Holvot zähle ich gerne die Strings der Besen des Schlagzeugers). Ich konnte keinen Bruch bei den Frequenzübergängen feststellen. Alles in allem eine wirklich sehr gut und überzeugende Darbietung oberhalb des Oberbasses. Staging und Imaging waren auch okay, wobei ich die „Greifbarkeit“ der Instrumente besser fand als die Bühnendarstellung. Ich höre gerne mit Crossfeed, und selbst damit hätte der 808 vielleicht noch eine Schippe drauflegen können. Dafür hat mir die Separation der Schallereignisse wieder sehr gut gefallen. Der Bass ist so ein Kapitel für sich. Kurz gesagt: Mir war er deutlich zu viel. Kopfhoerer.de bescheinigt dem Gerät einen „etwas ‚unterkühlten Klang‘“, ich würde sagen, er ist deutlich zu bassig. Damit wir uns richtig verstehen: Die Qualität des Basses ist top. Er ist nicht boomy oder verwaschen. Es ist ein stabiler Bass eines dynamischen Treibers. Ich konnte bei jeder Musik den Basslagen ohne Probleme folgen. Bassheads werden hier sicher auf ihre Kosten kommen, aber m.E. auf Kosten der Homogenität. Denn was für den Bereich oberhalb des Oberbasses gilt, gilt ab ca. 200 Hz abwärts leider nicht mehr. Dadurch kippt der Sound und der KH ist nicht ausgewogen. Für manche Hörer*innen könnte das eine echte Stärke sein, ich finde aber, dass diese extreme Sounding für einen KH dieser Preisklasse nicht geht. Deshalb – so ehrlich muss ich sein – bin ich vom Fostex ehrlich enttäuscht ![]() |
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