Digitale Musik zu Hause mit Kopfhörer anhören - Wie am besten?

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Audivinho
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 18. Dez 2012, 23:10
Liebe HiFi-Kenner,

ich höre gerne zu Hause Musik - zur Zeit hauptsächlich über iGrado-Kopfhörer am iPod. Da der iGrado mir auf Dauer zu unbequem ist (meistens drückt er nach 30 min so, dass ich ihn abnehmen muss), bin ich nun auf der Suche nach Ersatz - gerne auch in etwas höheren Preisklassen als der iGrado. Aufgrund mangelnder Kenntnisse habe ich bisher immer nur daran gedacht, mir einfach einen anderen Kopfhörer zu besorgen - nach dem Stöbern hier im Forum frage ich mich nun aber, ob ich mein Hörerlebnis nicht noch weiter verbessern könnte, indem ich mir auch eine andere Quelle und ggf. KHV besorge. Auf CD möchte ich aus Kosten- und Bequemlichkeitsgründen nicht umsteigen, sondern weiterhin bei digitaler Musik bleiben.
Welche Möglichkeiten außer direkt an iPod/Computer anschließen gibt es denn da generell noch, Audiodateien zu Hause mit Kopfhörer zu hören? Bin Neuling und kenne mich gar nicht damit aus, was für Geräte es noch so gibt. Und wie hoch sind die Qualitätsunterschiede jeweils im Vergleich zum direkten Hören am iPod? Lohnt sich etwas anderes?

Wäre super, wenn mich da mal jemand aufklären könnte, gerne auch durch informative Links.
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 19. Dez 2012, 00:04
Sofern du nicht mit Kassetten oder Schallplatten hörst, ist deine Musik nur in Nullen und Einser gespeichert. Das heißt einen DAC (= D/A-Wandler, digital zu analog) brauchst du auf jeden Fall. Dieser ist aber schon vor jedem Kopfhörerausgang installiert. Das heißt in jedem iPod und Computer ist der schon vorhanden. Allerdings in unterschiedlicher Qualität.
Dies ist der erste Punkt, den man in der Audio-Kette verbessern kann.
Danach muss das Signal verstärkt werden. Ein entsprechender Kopfhörerverstärker (KHV) ist auch schon in jeder Quelle integriert. Wenn du aber einem iPod oder PC einen externen DAC spendierst, muss dieser wieder neu verstärkt werden. Es gibt viele DAC/KHV, die in einem Gerät integriert werden.
Schliesslich wird das Signal aufgenommen und die Membran des Kopfhörers schwingt entsprechend dem analogen Signal und macht Musik. Das Ende der Kette ist immer dort, wo man am ehesten Verbesserungen wahrnimmt.

Ich behaupte mal frech, dass ein iPod gar nicht so einen schlechten DAC und KHV verbaut hat und so kann man schon bis zum Mid-Fi hinein sehr gut zurecht kommen. Es gibt also Kopfhörer, die sich laut genug durch einen iPod antreiben lassen und wo der akustische Mehrgewinn gegenüber einem iGrado potentiell hoch ist. Das ist aber auch eine Geschmacksfrage.

Viele beliebte Kopfhörer sind schwerer anzutreiben und da geht dem iPod die Puste aus. Das macht sich in zwei Punkten bemerkbar. Zum einen ist er nicht laut genug und zum anderen kann es sein, dass Töne nicht ganz sauber wiedergegeben werden. Das Klangbild wirkt nervös.
Bei manchen Kopfhörern muss deshalb unbedingt ein "KHV" her. Die Aussage ist so ja eigentlich Quatsch, weil jeder Anschluss schon einen hat. Damit meinen wir jedoch, dass ein externen und wesentlich stärkerer KHV her muss, als die Onboard-Soundkarte oder der iPod hat.

Das war eine Laien hafte und evtl. nicht ganz korrekte Erklärung, sollte dir aber eine Idee geben, wie man seine Audiokette verbessern kann. Am einfachsten und günstigsten ist es einen portablen Kopfhörer zu kaufen, der technisch den jetzigen schlägt. Aber da geht nach oben hin irgendwann die Luft aus und du musst unweigerlich Punkte 1 und 2 in der Kette verbessern.
Viel Spaß in der Kaufberatung!
Marcel1995
Inventar
#3 erstellt: 19. Dez 2012, 14:37
Es heißt ja auch "Compact Disc Digital Audio", steht auf jeder 08/15-Audio-CD
Du meinst wohl eher damit MP3&Co. von iTunes und anderen Anbietern.
Audivinho
Schaut ab und zu mal vorbei
#4 erstellt: 19. Dez 2012, 17:00
@Huo: Vielen Dank für die Erläuterungen, das war schon einmal sehr lehrreich. Könntest du (oder jemand anderes) mal einen Link zu solch einem DAC posten, den man mit iPhone/iPod oder iMac verwenden könnte? Nur um erstmal zu sehen, wie groß solch ein Gerät dann ist und wie das mit der Verkabelung liefe. Ansonsten mache ich mich auf die Suche nach einem Kopfhörer - soll dann wahrscheinlich ein offener neutraler werden. Da muss ich mir dann einfach mal welche zum Probehören bestellen, vielleicht den AKG 701 zu Anfang. Für den braucht man auf jeden Fall noch einen externen KHV, oder?

@Marcel: Du hast mich richtig verstanden, genau. Aber danke für den Hinweis. Welchen korrekten Überbegriff gibt es denn für mp3, aac, wave etc.? Einfach "Audidateien"? Oder sind die ebenfalls auf einer normalen CD drauf?
star_chaser
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 19. Dez 2012, 19:17
Wie wäre es mit dem - hier relativ beliebten - FiiO E17? Ich denke das ist ein gutes und sehr flexibles Einsteigergerät.
FiiO E17

Dieser enthält DAC und KHV.
Den kannst du:
- per USB an den Computer anschließen
- optisch (SPDIF) an den Computer oder die Stereoanlage
- per line-in an mobile player wie den iPod (dies hat den Nachteil, dass nach wie vor der DAC vom iPod benutzt wird)
- oder (besser) über den Apple-Anschluss, separates Kabel benötigt:
FiiO L9


[Beitrag von star_chaser am 19. Dez 2012, 19:20 bearbeitet]
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 20. Dez 2012, 02:47

star_chaser schrieb:
Wie wäre es mit dem ... FiiO E17?

Aber bitte nicht mit dem K701. Ist natürlich Geschmacksache, aber ich denke, der braucht etwas Leben aus dem KHV und das bietet der E17 nicht - falls er überhaupt laut genug antreiben kann!

Alternativen gibt es zuhauf. Stationäre Lösungen würde ich bevorzugen.
Audivinho
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 21. Dez 2012, 16:27
@Huo: Könntest du mal einen stationären verlinken, der laut genug antreiben würde? Portable Lösungen sind mir hier wirklich nicht wichtig, da ich für unterwegs sowieso InEar-KH nehme.
Marcel1995
Inventar
#8 erstellt: 21. Dez 2012, 18:47

Audivinho schrieb:

@Marcel: Du hast mich richtig verstanden, genau. Aber danke für den Hinweis. Welchen korrekten Überbegriff gibt es denn für mp3, aac, wave etc.? Einfach "Audidateien"? Oder sind die ebenfalls auf einer normalen CD drauf?


Ich würde MP3/MP4 und ähnliche Formate als "digital erworben" bezeichnen, da man sie ja online kauft und downloadet, CDs haben Linear PCM, als Datei ist das .wav/Wave (wenn man sie verlustfrei rippt), sind also auch digital, aber nicht virtuell vorhanden (nur auf HDD/Flash), sondern auf einem physischen Datenträger, der sich dann mit Software wie iTunes, Windows Media Player und vielen anderen eben rippen und in MP3/MP4/WAV und andere Formate rippen lässt, das Medium ist also anders.
Zu meiner Einstellung: Ich kaufe mir lieber CDs, die rippe ich dann mit Windows Media Player und übertrage die Songs auf meine Geräte, CDs weil ich auch auf meiner Anlage hören will und diese [bei mir] einfach mit mehr Geräten kompatibel ist, denn nicht alle CD-Player sind MP3-kompatibel (hier nur mein Discman und das Autoradio, sowie der Blu-Ray-Player im Wohnzimmer).

So, das war mein Senf!
holli214
Stammgast
#9 erstellt: 21. Dez 2012, 19:07
Hallo, misch mich mal kurz ein, da ich diese Problematik schon hatte:

Hab mir einen Grado sr325is geleistet mit weichen Schaumstoffvollflächen Ohrpolstern versehen, einen Miniklinkenadapter gegriffen und das ganze an meinen Iaudio7 gehängt. Das klappt sagenhaft:

Durch die Vollpads sehr angenehm zu tragen und keine aggressiven Höhen, Kabel ist nur gut 1 m lang also keine große Schlepperei, Wirkungrad des Grado sollte auch bei den Apple-Geräten reichen.

Interessant sind hier Lossless Dateien, da der KH die bessere Qualität auch spürbar wiedergibt.

Wenn man alles so flexibel und kompakt haben kann und mag, und auch früher mit einem Porti gearbeitet hat, muss IMO nicht unbedingt ein zusätzlicher KHV/DAC daher.

SDC10117
Marcel1995
Inventar
#10 erstellt: 21. Dez 2012, 19:23
Nur der Stecker könnte unterwegs problematisch werden, merke das mit meinen Sennheiser HD 430, haben ein 3 Meter langes Kabel mit einem Würfelstecker, drauf ist ein 6,3mm-Adapter und dann eben für Unterwegs ein 6,3 auf 3,5mm-Adapter, die Lautstärke geht an meinem Sony NWZ-A829 auch ganz gut, ist aber draußen manchmal etwas zu leise, liegt aber dann eher am Lied, hier mal ein Foto:Sennheiser HD 430, Sony NWZ-A829

Das Kabel wickle ich dann mithilfe von Blumendraht etwas auf, will mir bald mal dieses Kabel kaufen, dann habe ich einen praktischeren Stecker: http://www.h-ue.de/r...-Klinkenstecker.html
HuoYuanjia
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 22. Dez 2012, 04:36

holli214 schrieb:
Interessant sind hier Lossless Dateien, da der KH die bessere Qualität auch spürbar wiedergibt.

Naja.


Audivinho schrieb:
@Huo: Könntest du mal einen stationären verlinken, der laut genug antreiben würde? Portable Lösungen sind mir hier wirklich nicht wichtig, da ich für unterwegs sowieso InEar-KH nehme.

Meinst du speziell für den K701? Ich kenne da wirklich nicht die ganze Palette, aber bisher hat sich der Yulong U100 bewährt.
Speziell für K701 und DT-880/600 wurde der Zero DAC damals ausgelegt (alles einfach anzutreibende rauscht). Heutzutage als Schnäppchen für 50 € aus zweiter Hand zu bekommen. Den gibt es in verschiedenen Ausführungen und Upgrades.
soundix
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 25. Dez 2012, 04:25
DACs gibt es endlos viele. Hier im Forum werden meist relativ günstige, solide Geräte empfohlen, was meistens Sinn macht. Aber wie immer im Leben geht es natürlich auch hier teuer. Klanglich spielt sich die Sache dann auf einem atemberaubend hohen Niveau ab (wenn man nichts verbockt hat). Computeraudio ist stark im Kommen, in allen Peisklassen. In den höheren Preisregionen sind Kombigeräte bestehend aus DAC und hochwertiger Vorstufe im Trend, besonders solche die über einen asynchronen USB-Anschluss verfügen. Die Optimierung auf der Quellenseite lohnt sich natürlich um so mehr je transparenter die hintergeschalteten Komponenten sind. Mein Hauptsetup sieht so aus: MacBook Air (nur für Musik) + Audirvana 1.4.1 (Direct + Integer Mode) -> AMR-DP777 (async USB) -> STAX SRM-007t -> STAX SR-009. Einen Unterschied zwischen Lossless und hochwertigen AACs höre ich übrigens auch mit diesem über 10k teuren Setup fast nie. Andere Faktoren wirken sich kanglich stärker aus, zB die Software, die die Daten zum DAC transportiert.
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