DTX-100 - was taugt er wirklich?

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FRAC
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 10. Nov 2009, 00:27

Der Beyerdynamic DTX-100 bekommt recht unterschiedliche Bewertungen. Deshalb meine Frage - was taugt er wirklich? Und - was gibt es für vergleichbare Alternativen für 100.- € oder drunter?

Hier ein paar Infos darüber, was und wie ich höre:

Zuspieler: Samsung YP-P3

Musik: Jazz Rock (Stanley Clarke, Markus Miller, Jaco Pastorius, Billy Cobham u.ä.). Aber auch schon mal Salsa (Sanmera), Klassik (Gitarre), A Capella (Basta).

Vorlieben: Bass muss gut, klar, trocken rüberkommen (Stanley Clarke, Markus Miller und Jaco Pastorius sind Bassisten :)). Aber - einfach fett den Bass aufdrehen und dabei die Mitten versauen ist nicht das, was ich suche.

Bisherige Erfahrung:

iPod Nano 4G mit Originalstöpseln - dünn, Bassist kaum zu hören, sehr leise. Bei EQ Einstellung "Dance" erträglicher.

iPod Nano 4G mit Creative EP-630: Wow! Reichlich Bass, kein EQ mehr nötig.

Samsung YP-P3 mit Samsung Stöpseln: Nicht so fett wie der nano mit EP-630, bessere Auflösung in den Mitten, erstaunlich gut, vor allen wo diese Stöpsel keine In-Ears sind.

Samsung YP-P3 mit Sennheiser CX-300 II: Mumpf. Schmalz im Ohr. Mächtig viel Bass, spitze Höhen. Aber - so eine Bassgitarre geht zwar ordentlich runter in den Bassbereich, hat aber auch Obertöne in den mittleren Frequenzbereichen, die das Instrument knackig machen oder singen lassen. Davon lässt diese Kombi kaum was übrig.

Warum DTX-100? Die c't mit ihrem an anderen Stelle arg geschmähten In-Ear test ist schuld. Die beschreiben den EP-630 und CX-300 ziemlich so, wie ich die Dinger empfunden habe. Da keimt die Hoffnung, das meinen Ohren der DTX-100 genauso gut gefällt, wie den c't Testern der bis auf das Mikro gleiche MMX-100. Der Frequenzschrieb des DTX-100 in der c't beflügelt diese Hoffnung.

Nun sind 100 € für den DTX-100 'ne Menge Geld, verglichen mit den 30 € für den CX 300 und den 15 € für den EP-630.

Lohnt sich diese Investition? Oder bekomme ich für meinen Fall was besseres? Ich lese schon über viele Tage hinweg und etliche Stunden lang unzählige Testbericht und Meinungen und bin von Mal zu Mal verwirrter ...

Gruß und Dank vorab

FRAC

Tob8i
Inventar

#2 erstellt: 10. Nov 2009, 02:40

Also wenn du gern wie beim EP630 stark betonten Bass und Höhen magst, würde ich eher die V-Moda Vibe oder so nehmen. Die kannste auch günstig importieren momentan.

FRAC
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 10. Nov 2009, 22:42

Die Sennheiser CX-300 sind ja scheinbar so viel anders nicht als die EP-630 (manche behaupten gar, die seien identisch). Nur gefallen mit die CX-300 an meinem Player gar nicht. Wenn diese viel zitierte Ähnlichkeit nicht wäre, würde ich mir einfach wieder EP-630 besorgen.

An den DTX-100 gefällt mir halt, dass die einen guten Tiefbass haben sollen ohne mit dem Bass alles andere zu zumatschen. Fragt sich nur, ob meine Ohren das auch so empfinden wie die des Testers ...

Sind die Dinger noch zu neu, um auf Erfahrungen hier im Forum zu hoffen?

FRAC

Ravercon
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 10. Nov 2009, 23:04

um herauszufinden ob die cx300 identisch den ep630sind schonmal an den selben player verglichen? (vergleich einmal mit ipod nano 4g und einmal dem samsung yp-p3 hilft ja nun wirklich nicht^^)

FRAC
Ist häufiger hier

#5 erstellt: 11. Nov 2009, 01:15

Der Grund für die Anschaffung des Samsung Players und der CX-300 Stöpsel war, das mir der iPod mit den EP-630 abhanden gekommen ist. Man sollte sowas nicht in der Umkleide der Fitnessbude liegen lassen

...

Einen anderen iPod zum Vergleich habe ich noch auftreiben können, einen EP-630 nicht.

Wenn man etlichen Beiträgen hier im Forum und besagtem c't Artikel glauben darf, sind die Unterschiede nicht allzu groß. Bis auf die Kabel und das Firmenlogo gleich aussehen tun die Dinger allemal.

Gruß

FRAC

Uriex
Inventar

#6 erstellt: 11. Nov 2009, 11:22

Die überzogenen Bässe des DTX-100 sollte dir ziemlich viel von den übrigen Instrumenten stehlen, hat schon ne ziemlich ausgeprägte Badewanne, die in meinen Augen so rein garnicht zu deiner Musikrichtung passt. Elektro und Hip Hop mag damit gut klingen, aber keine klassische Gitarre. Ist für mich eher ein etwas besserer Shure SE115.

Meines Erachtens wären da die Westone 1 eher geeignet.

[Beitrag von Uriex am 11. Nov 2009, 11:45 bearbeitet]

Liquidspace
Stammgast

#7 erstellt: 11. Nov 2009, 16:17

Die Hama Pro V9 werden eigentlich auch als ziemlich gut von der c´t angepriesen...vor allem für den Preis...wär doch schade 100€ zu investieren wenns dir dann irgendwo geklaut wird...

Uriex
Inventar

#8 erstellt: 11. Nov 2009, 16:40

Jaja der schöne c't-Artikel... Aufgrund dieses Artikels werden wir jetzt nie wieder die TF10 empfehlen!

Bin mal gespannt was sie so als nächstes testen, vielleicht muss ich demnächst ja demnächst auch mein Shampoo überdenken, weil sie gute Erfahrungen mit Kernseife gemacht haben.

Oder vielleicht trägt der Artikel ja Früchte und andere Zeitschriften trauen sich auch mal zu Computer zu empfehlen. Der "Kicker" z.B.

FRAC
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 11. Nov 2009, 16:42

Uriex schrieb:

Die überzogenen Bässe des DTX-100 sollte dir ziemlich viel von den übrigen Instrumenten stehlen, hat schon ne ziemlich ausgeprägte Badewanne ...

Hmm, der Frequenzgang sah eigentlich ziemlich linear und so gar nicht nach Badewanne aus. Bist du sicher den DTX-100 gehört zu haben? Die kleineren DTX sind ja für ihre Badewanne bekannt, scheinbar ist die Wanne um so ausgeprägter je kleiner die Zahl nach dem DTX ist. Der 100er schien mir bislang vielversprechend linear.

BTW: klassische Gitarre höre ich nur gelegentlich, Jazz Rock & ähnliches dagegen die meiste Zeit. Wenn die Gitarre nicht ganz perfekt rüber kommt, ist das kein Beinbruch, solange das nicht gänzlich unbrauchbar ist.

FRAC

Uriex
Inventar

#10 erstellt: 11. Nov 2009, 17:06

Ja, ich meine die DTX-100 und die sind beim besten Willen nichtmal Ansatzweise neutral. Habe da von Badewanne über Wellenmuster (starker Tiefbass, schwächerer Oberbass, höhere unter Mitten und danach Abfall) aber auch schon mehrere Erfahrungen von anderen gehört. Mag für Hip-Hop und Elektro-Hörer ganz gut sein, mir hat er bei meiner Musikrichtung (Rock, Metal, Indie und Klassik), jedoch nicht zugesagt.

Und den kleinen DTX-50 hab ich auch bereits gehört, nur würd ich den weniger als Badewanne beschreiben und mehr als grader Strich von oben nach unten (starke Bässe bis schwache Höhen). Von daher gesehen ist der 100er natürlich ne deutliche Verbesserung

Uriex
Inventar

#11 erstellt: 11. Nov 2009, 17:13

Im übrigen Interessant, dass selbst unterschiedliche Zeitschriften den Klang unterschiedlich beschreiben.

Die leicht wummernden, übertriebenen Bässe des Beyerdynamic DTX 100 mögen die Fans aktueller Disco-Rhythmen begeistern. Doch bei akustischer Musik waren sie zu dominant. Die mittleren Frequenzen gab der Hörer etwas verfärbt wieder. Deswegen klangen Stimmen und Instrumente ein wenig unnatürlich und spitz. Den Hochtonbereich verschluckte der Ohrhörer.

Serienstreuung oder unterschiedliche Hörgewohnheiten?

Die unterschiedlichen Eindrücke im Bekanntenkreis hatten mich schon verwirrt.

FRAC
Ist häufiger hier

#12 erstellt: 11. Nov 2009, 18:52

Schade, Badewanne hatte ich ja mit den CX-300 schon, da brauch ich keine 100 € für zu löhnen.

Vielen Dank für den ausführlichen Erfahrungsbericht! Muss ich halt noch mal neu grübeln ....

FRAC

martinp.
Neuling

#13 erstellt: 15. Jan 2011, 02:30

Ich habe vor ein paar Wochen die DTX100 bestellt und einige Tage probegehört, da ich auf der Suche nach Hörern war, die in eine Elacin-Passform gesteckt werden können.
Das hat beim DTX100 auch alles wunderbar geklappt, indem er einfach in die Passform gedrückt wird. Er hat am Röhrchen einen Durchmesser von 5mm.

Verarbeitung:

Die Verarbeitung ist vom Kabel bis zum Hörer gelungen. Die prisanten Stellen wurden verstärkt, der abgewinkelte 3,5mm Klinkenstecker ist vergoldet und das Kabel hat eine ordentliche Länge.
Zu bemängeln ist hier allerdings die hohe Körperschallempfindlichkeit. Eine Berührung des Kabels bzw. reiben an Klamotten ist bei normaler lautstärke gut zu hören. (Eine Elacin-Passform verstärkt diesen Effekt)
Die Hörer selbst sind sehr gut verarbeitet und die Metallhülle macht einen sehr hochwertigen und edlen Eindruck.

Klang:

Entschieden habe ich mich unter Anderem auch für den DTX100, da ich in Foren gelesen habe, dass die Basslastigkeit in der DTX-Reihe mit steigender Nummer abnimmt.
Da ich einen weitestgehend neutralen Hörer wollte, dachte ich, der DTX100 geht da in die richtige Richtung....
Ich "dachte", denn beim Probehören musste ich feststellen, dass die Bässe im vergleich zu meinem Kopfhörer (HD595) immer noch überzogen sind.
Der ganze Hörer ist sehr dumpf abgestimmt und schneidet die Höhen schon recht früh ab. Ich hatte beim Testen immer das Gefühl, Ohrenstöpsel zwischen Ohr und Hörer zu tragen.
Dadurch fehlt ihm das brilliante Etwas, das z.B. eine Hi-Hat oder klassische Musik ausmacht.
Das Resultat ist bei höhenlastigen Liedern ein verwaschener, unklarer Klang, der bei Klassischer Musik auch schnell frustrieren kann.

Fazit:

Für Fans der Linearität und der Klangtreue ist der DTX100 sicher nicht zu empfehlen.
Wer jedoch gerne tiefenbetont hört, ist hier genau an der richtigen Stelle. Bei basslastiger Musik fühlen sich die DTX100 pudelwohl und bringt den Bass auch druckvoll rüber.
Hier machen die Hörer richtig Spaß.
Desweiteren ist die Verarbeitung super.

Kleines Manko: Der Körperschall des Kabels ist bei einer leisen bis moderaten Lautstärke ein Störfaktor.

Viele Grüße

Martin

Bad_Robot
Hat sich gelöscht

#14 erstellt: 15. Jan 2011, 02:59

Hallo,

danke für diesen Bericht.

martinp. schrieb:

Entschieden habe ich mich unter Anderem auch für den DTX100, da ich in Foren gelesen habe, dass die Basslastigkeit in der DTX-Reihe mit steigender Nummer abnimmt.
Da ich einen weitestgehend neutralen Hörer wollte, dachte ich, der DTX100 geht da in die richtige Richtung....
Ich "dachte", denn beim Probehören musste ich feststellen, dass die Bässe im vergleich zu meinem Kopfhörer (HD595) immer noch überzogen sind.

Ja, das mit dem Abnehmen der Bassmenge stimmt nur von DTX-50 zu DTX-60 zu DTX-80. Der DTX-100 hat wieder mehr Bass als der DTX-80.

(Dabei finde ich den DTX-100 dem DTX-80 trotzdem überlegen. Der DTX-100 hat trotz allem nämlich die besseren (feiner auflösenden) Höhen.)

Wie ist eigentlich bei diesen Elacin-Passformen die Kabelführung? Trägt man das Kabel auch einfach aus den Ohren 'raus nach unten, oder wird das Kabel dann nach oben über die Ohren geführt? Eine Kabelführung über die Ohren minimiert nämlich die Kabelgeräusche.

Viele Grüße,
Markus

martinp.
Neuling

#15 erstellt: 15. Jan 2011, 22:04

Hi,

als ich die DTX100 in meinen Elacin-Formen hatte, habe ich die Kabel immer einfach runter hängen lassen.
Ich habe aber auch versucht, sie über die Ohren nach hinten zu führen und fand es nicht sehr angenehm, da die Kabel direkt am Hörer einen Knickschutz haben, der das Kabel erst unnatürlich vom Ohr weg führt.
Das heißt nicht, dass es unmöglich ist, das Kabel übers Ohr zu führen. Es ist nur ein komisches gefühl und sieht meiner Ansicht nach auch nicht so gut aus.

Gruß
Martin

mbusch2
Ist häufiger hier

#16 erstellt: 08. Jan 2012, 00:16

Moin,

mir ist vor ein paar Tagen der DTX 100 auseinandergefallen. Es hat keine Belastung gegeben. Der eine Teil ist einfach im Ohr stecken geblieben und die Tonkapsel mit dem Kabel heruntergerutscht. Ist das auch schon mal jemandem hier passiert? Kann man das Kleben? Wenn ja, womit.

Vielen Dank und viele Grüße,
Michael

P.S. Klanglich bin ich mit dem DTX 100 vollkommen zufrieden