SONY STR D565 teilweise Ausfälle li. Kanal

+A -A
Autor
Beitrag
comja
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Mai 2025, 09:39
zuletzt in meiner kalten Gartenhütte (die aber ab und zu per Dieselheizung beheizt wird) macht mein lowcoast Freund Verstärker SONY STR D565 immer mehr Probleme und zwar nur auf dem linken Kanal.

Hat vor paar Monaten angefangen ich dachte an Poti weil nach bissle rummachen an der Lautstärke, kam der li. Kanal sofort. es sind beide Lautsprecher A und B Anschlüsse betroffen.

Zuletzt ist es immer schlimmer geworden, das hinundher Drehen des Reglers bringt nur kurze Besserung.
Wenn der D565 etwas leise ist, kommt das Problem öfters, drehe ich dann auf kommt der li. Kanal auch wieder. Ab bestimmter höherer Lautstärke bleibt der li. Kanal da. Dann können aber schon Passanten, die an der Gartenhütte vorbei gehen die Supermaxidiscospecialdancemixlongversion mitsingen/mittanzen.

https://up.picr.de/49651291zt.jpg

Also im leisen Betrieb li. Kanal Probleme sporadische Ausfälle Sekunden lang bis zu zu 10 - 20 sek.
Im lauten Betrieb soweit alles ok..

Dem Problem soll aber Einhalt geboten werden!
Was kann man aus diesem Verhalten schliessen??? Wo könnte man anfangen das Problem zu suchen.
SM ist vorhanden.

Grüße aus dem Allgäu
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 26. Mai 2025, 10:50
Vom Fehlerbild her in erster Linie ein Kontaktproblem im Ausgangsrelais "RY701".
Die Dinger brennen irgendwann ihre obere Kontaktschicht ab und das darunterliegende Trägermaterial oxidiert beim Zuschauen. Putzen oder gar Schmirgeln bringt nix, bzw. macht es eher noch schlimmer. Daher ist Austausch/Erneuern die einzig sinnnvolle Herangehensweise.
Das Relais für die Surroundkanäle könnte man gleich mit erneueren, oder einfach drinnlassen wenn's in der Laube eh nicht zum Einsatz kommt.
Achte beim Einkauf darauf keine Relais mit funkenlöschenden Bestandteilen (CdO oder Vergleichbares) zu bestellen. Die sind nur für 230V~ Einsätze geeignet und hätten schon im Neuzustand sehr ähnliche Probleme.

Generell sollte man alle Lötstellen sichten und ggf. auf feine Haarrisse untersuchen, gerade wenn es regelmäßiger größere Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit gibt. Betroffen sinf oftmals die "dickeren" Lötstellen an Leistungstransistoren, dicken Elkos, Versorgungsspannungen, Leistungswiderständen usw. Auch RCA/Cinch Stecker, deren Anschlüsse direkt auf der Platine verlötet sind, sind Verdachtsfälle, denn die oft vorhandene mechanische Verspannung zw. Platine und Gehäuse reißt früher oder später diese Lötstellen auf


[Beitrag von Valenzband am 26. Mai 2025, 10:52 bearbeitet]
comja
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 26. Mai 2025, 19:36
@Valenzband

vielen Dank für Deine Einschätzug.
Wo bekomme ich so ein Teil ? kurze Suche ergab nur ähliche Relais
https://www.ebay.de/itm/115113798875

Grüße Jaro
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 26. Mai 2025, 20:51
Am besten, Du siehst auf dem Relais nach wie die Originaltypenbezeichnung ist und postest sie hier.
Ggf. machst Du ein Photo auf dem man den Aufdruck lesen kann.

Beim Sony kannst Du vermutlich einen Teil des Unterbodens entfernen. Das erleichtert die Arbeit ungemein.
Valenzband
Inventar
#5 erstellt: 26. Mai 2025, 21:06
Das Verlinken aus ebay funzt hier auch nicht mehr... Man braucht in diesem Forum auch noch einen externen Host/Provider für Bilder. Sehr bequem...
Was steht denn auf dem alten Relais lesbar drauf?
Hersteller, Typbezeichnung, Spulenspannung, Schaltstrom....
comja
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 27. Mai 2025, 06:41
Danke für eure Hilfe, ich war gestern noch mit diversen Lautsprechern beschäftigt

[/quote] Das Verlinken aus ebay funzt hier auch nicht mehr...[quote]
ja das war mir klar, deshalb muss man den Ebay Link als Text kopieren und im Browser einsetzen.

[quote]Beim Sony kannst Du vermutlich einen Teil des Unterbodens entfernen.[/quote]

ja das habe ich gerade gesehen, so wie es aussieht komme ich an die Lötstellen des Relais hin. Das ist gut
Manche "alte" Verstärker haben tatsächlich solche Unterbodenbleche wo man an die Lötstellen ran kommt. Habe vor 1-2 Jahren einen WEGA Verstärker "nachgelötet" der hatte so die komplette Platine offenbart.

Das Relais Teil trägt die Bezeichnung:
[b]OSA-SS-224DM3 24VDC
5A 50VAC
3A 125VAC/39VDC
ET[/b]

[img]https://up.picr.de/49654642kz.jpg[/img]

habs auch schon bestellt, werde berichten wenn ich es getauscht habe.
Grüße Jaro
Valenzband
Inventar
#7 erstellt: 27. Mai 2025, 11:59
Noch ein Tipp zum "schonenden Betrieb" der Relais:

Beim Ein- und Ausschalten des Verstärkers sollte der Lautstärkeregler immer auf Null stehen:

Kontakte leiden besonders stark, wenn während des Schaltvorgangs Strom fließt. Dabei wird ein mehr oder weniger starker Funken / Lichtbogen erzeugt, der die empfindliche Oberfläche von Signalrelais beschädigt (Abbrand, Erosion). Signalrelais müssen aber auch sehr kleine Spanungen und Ströme gut leiten, der Übergangswiderstand soll so gering wie möglich sein. Aus diesem Grund wird oft Gold oder eine Silber/Gold-Legierung als Kontaktschicht verwendet. Leider sind diese Legierungen auch diejenigen mit hoher Anfälligkeit gegenüber Funkenerosion.

Relais für Netzstrom-Anwendungen haben oft funkenlöschende Bestandteile und hochbelastbare Grundwerkstoffe wie z.Bsp. Wolfram-Kupfer.
Das ermöglich eine hohe Standzeit auch bei regelmäßigem Schalten unter Last, fügt allerdings immer einen gewissen Übergangswiderstand durch Oxidschichten bei. Das ist in Netzstrom-Anwendungen aber egal, denn dort steht genug Spannung zur Verfügung, um diese Schicht bei jedem Schaltvorgang zu durchschlagen, ohne dass dabei dem Kontakt nennenswerter Schaden zugefügt wird. Für Audio-Zwecke sind diese Relais wegen der "chronischen" Oxidation allerdings völlig ungeeignet !

Ich habe das hier nochmals kurz ausgeführt, weil viele Reparateure davon nichts ahnen und bei der Ersatzteilbestellung hinsichtlich Strombelastbarkeit eher "eine Nummer stärker" auswählen, in der Überzeugung, dieses neue Relais müsse doch besser sein und länger halten. Das Ergebnis ist damit leider eine vorhersehbare Enttäuschung.
comja
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 02. Jun 2025, 11:33
Vielen dank an alle die mir hier geholfen haben!

das mit dem "leise Stellen" wusste ich nicht aber ist im nachhinein logisch. Danke für den Tipp.

Also das Relais ausgelötet und das neue eingelötet und schon geht hier alles wie früher.

Die 10€ an Investition haben sich gelohnt und in der Garten Hütte kann ich wieder aufdrehen.

Grüße Jaro
Suche:

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder929.682 ( Heute: 6 )
  • Neuestes Mitgliedhansenweb
  • Gesamtzahl an Themen1.560.993
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.764.856

Top Hersteller in Elektronik (Stereo&Surround) Widget schließen