HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Elektronik (Stereo&Surround) » Sony TA-F220 Überladungsschutz löst immer aus! | |
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Sony TA-F220 Überladungsschutz löst immer aus!+A -A |
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Autor |
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Neuling |
10:36
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#1
erstellt: 12. Jun 2025, |
Hallo Zusammen! Leider löst bei meinem treuen Sony TA F220 kurz nach dem Einschalten (circa 1s) der Schutz IC aus. Erkannt habe ich dies an dem Erlöschen der Lichter und dem ausgeschaltetem Schutzrelais. ![]() Dies passiert leider bei jeder Konfiguration und auch ohne angesteckte Eingänge/Ausgänge. R703 habe ich bereits überprüft, nun weis ich aber leider nicht mehr weiter. Vielleicht hat ja jemand von euch eine Idee? ![]() Ich kann auf Nachfrage gerne auch Bilder zur Verfügung stellen, falls benötigt. |
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CarlM.
Inventar |
11:14
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#2
erstellt: 12. Jun 2025, |
Ich versuche einmal, das Fehlerbild präzise darzustellen: - Netzschalter wird auf ON gestellt - die LED leuchten, das Relais klackt - ca. 1 Sekunde danach klackt das Relais wiederum und die LED gehen aus. In den meisten Fällen, liegt dann tatsächlich ein Defekt in einer der Endstufen vor. Grundsätzlich sind aber auch ein Defekt in der Schutzschaltung selbst oder im Netzteil denkbar. Die übliche Vorgehensweise ist: - Netzstecker ziehen, Gerät öffnen. Ggf. Gerät reinigen (Pinsel und Staubsauger zum Absaugen des aufgewirbelten Staubs). - Intensive Sichtkontrolle - Messung mit dem Multimeter (Modus Diodenprüfung oder R 0 ... 2kOhm) an den Endstufentransistoren und den großen Lastwiderständen, um eventuelle Kurzschlüsse zu erkennen. - Messungen wie oben an anderen Bauteilen (Dioden und Widerstände) jeweils vergleichend linker vs. rechter Kanal. Falls ohne Befund, wird eine Glühlampe alter Art 230 V~ 60 bis 100W in eine Ader der Netzspannung oder anstelle der Sicherung F1 eingeschleift. Dadurch wird die max. Stromstärke begrenzt und das Entstehen von Folgeschäden minimiert. Nun kann man Messungen unter Netzspannung vornehmen. Das schwarze Messkabel COM wird am Metall des Chassis fixiert. Gemessen wird 0..200 VDC mit der roten Messspitze. Man beginnt mit den Endstufenausgängen vor dem Relais. Wird hier bereits ein Wert >1 V gemessen, ist ein Endstufen-Defekt vorhanden. Liegen beide Werte unter 100 mV, sind die Endstufen vermutlich okay. Dann werden die Spannungen an den Ausgängen des Netzteils geprüft ... p.s. In vielen Fällen ist eines der Treiber-IC µPC1298V (IC 501 bzw. 601) defekt. Diagnose durch Messung der Spannungen lt. Service Manual. Desweiteren sollten die Elkos mit geringer Spannungsfestigkeit (=< 16 VDC) geprüft oder getauscht werden. - [Beitrag von CarlM. am 12. Jun 2025, 11:16 bearbeitet] |
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Neuling |
13:08
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#3
erstellt: 12. Jun 2025, |
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Das mit dem Fehlerbild stimmt fast: - Einschalten - Licht geht kurz an und wieder aus Das Relais hört man leider nicht schalten, hat aber auch vor der Einstellung der Funktion circa 5 Sekunden gebraucht bis dies passierte. Eine Sichtprüfung auf ausgelaufene Kondensatoren oder durchgebrannte Dioden habe auch auch bereits erledigt, durchgemessen jedoch nicht nicht. Könntest Du mir eventuell den relevanten Bereich auf dem Schaltplan markieren, oder soll ich einfach mal alles nach dem Lautstärkeregler durchprüfen? Gibt es denn vielleicht noch einen Trick wie ich zuverlässig die Elkos bzw. die großen Transistoren ohne Spannung durchtesten könnte? Anbei noch ein Bild des Verstärkers (: |
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CarlM.
Inventar |
13:23
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#4
erstellt: 12. Jun 2025, |
IMG ist deaktiviert. Bitte ggf. externen Hoster nutzen und den/die Link(s) hier teilen. Beispiel: ![]() Ich messe in dem Fall zunächst bei gezogenem Netzstecker die Emitterwiderstände und die Transistoren auf dem Kühlkörper. Wenn dort keine Kürzschlüsse vorliegen und die Widerstände noch Durchgang haben, ist das Risiko für das Messen unter Spannung deutlich reduziert. Dioden und Widerstände kann man bei gezogenem Netzstecker zum Teil auf der Platine (ohne Auslöten) messen, wenn man dies vergleichend tut. Es ist ja ein Stereogerät. Dass beide Endstufen zeitgleich defekt sind, ist selten. Also kann man zumindest Abweichungen risikoarm feststellen. Das ist eine Art grobes "Screening". Beim Netzteil kann man zumindest die Dioden und die (Schutz-)Widerstände messen. p.s. Wenn das Relais zeitverzögert einschaltet, sollte die Schutzschaltung okay sein. [Beitrag von CarlM. am 12. Jun 2025, 13:25 bearbeitet] |
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Neuling |
14:55
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#5
erstellt: 12. Jun 2025, |
Alles klar. Ich habe die Widerstände und Dioden der Endstufe nun überprüft. Diese entsprechen alle der Zeichnung. Anschließend habe ich den Verstärker ans Netz angeschlossen und versucht mit deinem Aufbau die Spannung vor dem Relais zu prüfen. Hier hat mein Multimeter jeweils auf beiden Kanälen 0.003V angezeigt, kann das stimmen? An den LEDs liegen aufgrund des durch das Relais unterbrochenen Stromkreises aber die 12V an, die Spannungsversorgung sollte also funktionieren. Auch die Dioden und Widerstände des IC701 (Überladungsschutz) überprüft. Auch hier ist mir keine Unstimmigkeit aufgefallen. Ich habe nun ein paar Aufnahmen mit der Wärmebildkamera angefertigt. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Bitte entschuldige die Umständliche Formatierung, nur leider bin ich gerade ohne Tastatur und Maus unterwegs. Auffällig ist hier meiner Meinung nach die Hitzeentwicklung an R808? Vielen Dank! PS: Ein Oszi würde mir auch noch zur Verfügung stehen. |
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Neuling |
15:24
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#6
erstellt: 12. Jun 2025, |
Update: Nach dem Zusammenschrauben für die Verlegung des Verstärkers in einen anderen Raum hört man das Relais nun wieder schalten, die LEDs bleiben jedoch noch immer aus. |
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CarlM.
Inventar |
15:43
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#7
erstellt: 12. Jun 2025, |
Die Temperaturen sind aus meiner Sicht nicht ungewöhnlich. IC101 gehört zum Phono-Entzerrer-VV, ist also - solange er die Spannung nicht herunterzieht - unwichtig. Gut ist, dass IC501 und IC601 ähnlich warm werden. Sie scheinen also okay zu sein. Die Elkos an den Ausgängen der Spannungsregler IC801 und IC802 sollte man bei Gelegenheit tauschen. Die Regler erzeugen +15V und -15V. Verbaut sind nach SM 16V-Elkos ... Prophylaktisch C806 und C807 470µF gegen 25V-Elkos tauschen. Auf den Photos sieht also gut aus. Deshalb solltest Du nun die diversen Spannungen messen: - jeweils nacheinander an beiden Enden von R807 und R808. Messungen VDC gegen GND (COM an Chassis) - jeweils nacheinander an beiden Enden von R908 - jeweils nacheinander an beiden Enden von R705 und R706 - jeweils gegen GND: Ausgang Q801 und Q802 bzw. C812 / C813 (Soll: +/- 38 VDC). - die Spannungen an den 8 Pins von IC701 C703 und C706 haben nur 6.3V und 10V Spannungsfestigkeit. Die würde ich auch prophylaktisch tauschen. p.s. Falls möglich, bei Gelegenheit die Netzspannung auf 240 V~ umstellen. [Beitrag von CarlM. am 12. Jun 2025, 15:44 bearbeitet] |
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Neuling |
17:27
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#8
erstellt: 12. Jun 2025, |
Vielen Dank für die Tipps zum Tauschen. Tatsächlich hat sich das Fehlerbild nun ziemlich geändert. Der Verstärker schaltet nicht mehr ab, jedoch leuchten die LED's noch immer nicht. Vermutlich schaltet der Transistor Q704 nicht mehr, oder bekommt keinen Strom auf der Basis. Zusätzlich hört es sich so an, als wäre der rechte Kanal minimal lauter als der linke. Dies ist nur hörbar wenn man den Lautstärkeregler auf fast 0 herunterdreht (links stumm, rechts spielt noch). Könnte dies am "Balance" Schalter liegen? Die Messungen werde ich noch durchführen, doch ich konnte bereits eine Differenz von ungefähr 0.2V zwischen den beiden Kanälen feststellen. (L weniger, R mehr) Für die Netzspannung habe ich leider keinen Auswahlschalter am Verstärker, oder ist mit
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CarlM.
Inventar |
17:42
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#9
erstellt: 12. Jun 2025, |
Okay. Dann bleibt er auf 230 V~. Du könntest noch den DC-Offset und den Ruhestrom messen (siehe bias current adjustment im SM). Wenn das Relais nun wieder freigegeben wird, solltest Du an den LS-Terminals bei Volume 0 und ohne Lautsprecher messen können. Sollwert: so wenig wie möglich >100mVDC: bedenklich. <10mVDC: gut LED: Die Spannungsmessungen sollten den Fehler verorten. Ich tippe auf einen defekten Elko oder Kontaktprobleme (schlechte Lötstelle, Platinenverbinder). Nach dem Elko-Tausch und trotzdem noch vorhandenen Fehler Provokationstests: Mit Holz- oder Plastikstab gegen Bauteile klopfen und vorsichtig auf Platinen/Bauteile drücken. Eventuell ist Q704 2SC2458 defekt. Der kann gegen fast alles getauscht werden. Ich nehme z.B. BC639, der pinkompatibel (ECB) ist. Liegen an seiner Basis 0,8 VDC an? [Beitrag von CarlM. am 12. Jun 2025, 17:44 bearbeitet] |
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Rabia_sorda
Inventar |
18:07
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#10
erstellt: 12. Jun 2025, |
Der TA-F220 besitzt doch hinten einen Umschalter für die Impedanzen und evtl. liegt dort der Hund begraben. Falls daran Kontaktschwierigkeiten geben sollten (oft durch Oxidation = selten/nie betätigt) dann könnte es zu Ausfällen der Sekundärspannungen oder zu Potentialverschiebungen führen. Diesen Schalter würde ich also erstmal rund 30x betätigen, sodass Oxidationen abgeschliffen werden können. Dabei aber UNBEDINGT das Gerät ausgeschaltet lassen! Hinterher bitte wieder auf die korrekte Impedanz stellen. |
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/toaster/
Neuling |
18:51
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#11
erstellt: 12. Jun 2025, |
Leider komme ich auf dem rechten Kanal nicht unter ein BIAS von circa 5mV, dies könnte aber auch dem Messgerät geschuldet sein. Auf dem linken Kanal kann ich jedoch 2mV einstellen, vielleicht passt das auch zu meinem vorherigen Fehlerbild? Auf den LS Terminals messe ich nun Werte unter 10mV, aber auch circa 2mV mehr auf dem rechten als dem linken. Am Widerstand R708 (Strombegrenzung für Q704 2SC2458) liegen 1.8V an, jedoch schaltet der Transistor nicht durch. Durchgang zur Basis ist da. Der Emitter ist mit GND verbunden, daran kann es also nicht liegen. Könnte ich zum Testen Kollektor auf Emitter überbrücken, oder ist das keine gute Idee? Schalter für Impedanzen kann ich leider keinen Erkennen. [Beitrag von /toaster/ am 12. Jun 2025, 18:52 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
19:28
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#12
erstellt: 12. Jun 2025, |
Bias und DC-Offset sind im Prinzip okay. Du könntest trotzdem C505 und C605 gegen 25V-Typen ersetzen. Vielleicht hilft das schon. Wie gut sind die Trimmpotis für Bias? Theoretisch sollte man CE von Q704 überbrücken können. Ich würde es aber trotzdem zunächst mit einer Diode 1N4001 oder ähnlich (Anode an GND) versuchen, falls der Transistor in die Strombegrenzung der LED einbezogen wird. |
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Rabia_sorda
Inventar |
19:43
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#13
erstellt: 12. Jun 2025, |
Mea culpa. Ich hatte mir zuerst das SM vom TA-220A angesehen (weil ich ihn noch hatte) und der unterscheidet sich dabei wohl. Anhand deines SM-Links sehe ich es nun auch ![]() |
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