| HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Elektronik (Stereo&Surround) » PA Endstufe funktioniert nur wenn sie warm ist | |
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PA Endstufe funktioniert nur wenn sie warm ist+A -A |
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| Autor |
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PeterBox
Stammgast |
#1
erstellt: 21. Sep 2025, 16:38
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Hallo, habe hier einen PA Einbauverstärker über Kleinanzeigen in meine Partybox gebaut. Datenblatt gibt es hier https://www.boomtownshop.de/p/amp-800-400-dspAm Anfang lief die Endstufe richtig gut und mit viel Leistung. Klar als Chinakracher hat sie nichts mit Hifi zu tun. Nun zum Problem. Seit kurzem kommt aus dem 30er Oberton nur Störgeräusche wie knistern rauschen kurzen ploppen und fiepen, aber kein Ton. ERST ein paar Minuten später bei gesenkter Zimmerlautstärke schaltet sich plötzlich der Bass hinzu, als ob nichts gewesen wäre. Drehe ich jetzt ordentlich auf, geht der Bass plötzlich aus. Endstufe aus und wieder einschalten hilft dann. Allerdings muss ich hier auch gestehen, dass die Lautstärke dabei schon fast schmerzgrenze des Oberton ist. Nun habe ich schon die Platinen mir mal angeschaut und einige "verdächtige" Stellen nachgelötet. Hat aber leider nichts gebracht. Hat jemand von Euch Ideen? Fotos versuche ich morgen nachzureichen. VG Peter |
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Bollze
Inventar |
#2
erstellt: 23. Sep 2025, 10:15
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Wenn ein Gerät erst warm laufen muss, um dann einwandfrei zu funktionieren, so ist das ein Indiz, dass ein oder mehrere Elkos an ihren Lebensende angekommen sind. Die Elkos haben die Eigenschaft, warm besser zu funktionieren als im kalten Zustand, am Lebensende der Elkos angekommen, kann eine Erwärmung dann ausreichen, dass sie wieder ihre Aufgabe machen, während sie im kalten Zustand dies nicht mehr können. Nach einiger Zeit, reicht auch die Erwärmung nicht mehr aus, damit der Elko wieder ausreichend funktioniert. Ich würde im Netzteil anfangen, dort können bis zu 330 ... 400 Volt anliegen, schlimmsten Fall auch noch, wenn der Netzstecker bereits rausgezogen ist, diese hohen Spannungen sind ungesund und können tödlich sein. Mein Helfer um die tauben Elko, in meisten Fällen bereits schon im eingebauten Zustand zu finden : https://media.elv.com/file/52699_esr1_um.pdfNicht immer sind die defekten Elkos deformiert oder man sieht Spuren von ausgelaufener Flüssigkeit auf der Platine, Bollze [Beitrag von Bollze am 23. Sep 2025, 10:21 bearbeitet] |
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PeterBox
Stammgast |
#3
erstellt: 23. Sep 2025, 16:10
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Hey Bollze, danke für deine Antwort. Soetwas vermute ich auch. Habe es zumindest heute mal geschafft die Fotos zu machen und habe auch mal die Vorstufe getrennt und mal einen Frequenzgenerator angeschlossen. Es kamen zwar wie zuvor Störgeräusche aus dem Bass, aber auch ein Ton vom Generator. Kurz ausgeschalten und wieder ein, Ton weg und Störgeräusche da. Von daher schließe ich mal die Vorstufe aus. https://www.directupload.eu/file/d/9051/7sh52l4k_jpg.htm https://www.directupload.eu/file/d/9051/ss828jh8_jpg.htmWürde als nächstes mal die Elkos auslöten und ersetzen. Übrigens, es sind zwei gleiche Platinen verbaut. Die für den Sub sitzt direkt unter der ersten Platine und ist baugleich. VG Peter |
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Bollze
Inventar |
#4
erstellt: 24. Sep 2025, 08:11
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Optisch kann ich keine Auffälligkeit erkennen. Elkos : Bei der Basststufe würde ich mal bei den kleinen Elkos im primären Netzteil anfangen. SMD-Elkos haben nicht selten einen hohen ESR, nach meiner Erfahrung..inwieweit das dann einen Einfluss auf die Funktion hat, hängt davon ab, wo sie verbaut, im Bereich der Hochfrequenz ( Netzteil, digitale Schaltung u.a.) ist ein hoher ESR nicht so gut. Falls Relais verbaut sind, würde ich diese generell mal prüfen. Bollze |
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PeterBox
Stammgast |
#5
erstellt: 24. Sep 2025, 16:38
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Hallo, habe heute schon mal angefangen. Die 330uF 200V Elkos haben alle um die 270-280 uF. Relais sind kein verbaut. Als Transen kommen je Kanal zwei IRFB4227 zum Einsatz. Hier die Sub Platine von oben https://www.directupload.eu/file/d/9052/zqanuu2e_jpg.htm |
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Bollze
Inventar |
#6
erstellt: 25. Sep 2025, 05:48
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An den SMD-Elkos auf der Bassendstufe ist eine braune Verfärbung zu erkennen. Dies kann, also muss nicht. Elektrolyt sein, welche aus den Elkos ausgelaufen ist. Die Brühe kann auch Schäden an der Platine und den Bauteilen verursachen. Bollze Tipp : SMD- Elkos auslöten: mit 2 Lötkolben beide Anschlüsse gleichzeitig erhitzen, [Beitrag von Bollze am 25. Sep 2025, 05:55 bearbeitet] |
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PeterBox
Stammgast |
#7
erstellt: 25. Sep 2025, 07:05
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Alles klar, werde ich mit wechseln. Habe vorhin die beiden 4,7 Ohm 5W Widerstände am LS Ausgang durchgemessen (ausglötet), sind beide durch und hochohmig... Habe hier noch ein paar Metalloxid Widerstände mit 10 Ohm (5W) da, könnte ich die (2 parallel) anstatt 1 4,7 Ohm einlöten? Dürfte ja nix ausmachen? [Beitrag von PeterBox am 25. Sep 2025, 07:53 bearbeitet] |
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CarlM.
Inventar |
#8
erstellt: 25. Sep 2025, 08:30
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Da würde ich aber vorsichtig sein. Da muss man einen Endstufenschaden in Betracht ziehen. Reden wir über den Zobel-Boucherot-Widerstand oder die Emitterwiderstände? Emitterwiderstände sollten eher 0,47Ohm haben. www.elektroniktutor.de/analogtechnik/zobel.html |
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PeterBox
Stammgast |
#9
erstellt: 25. Sep 2025, 08:35
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Zobel-Boucherot-Widerstand War definitiv ein 4,7 Ohm. Sthet sogar drauf und in der ersten Schaltung (1. Verstärkerplatine) sind diese noch in Ordnung (nach gemessen). |
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CarlM.
Inventar |
#10
erstellt: 25. Sep 2025, 09:43
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Ja, 2x 10Ohm MOX parallel ist okay. |
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PeterBox
Stammgast |
#11
erstellt: 25. Sep 2025, 09:44
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Frage ist nur: Warum sind die beiden Widerstände abgeraucht? Das habe ich so auch noch nicht gehabt und vor Allem, warum lief die Endstufe dann warm noch? |
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CarlM.
Inventar |
#12
erstellt: 25. Sep 2025, 12:28
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Der obige Link ist dazu ja sehr informativ. Du solltest insbesondere auch den zugehörigen Kondensator prüfen, weil er niederohmig geworden sein könnte. Letztlich hat dieser Defekt nichts mit dem Fehlerbild zu tun. Diese Widerstände können aus vielen Gründen kaputtgehen. Defekter Kondensator, zu geringe Impedanz der angeschlossenen Boxen etc. ... p.s. Das Zobel-Boucherot-Glied soll ja hochfrequente Schwingungen unterdrücken. Du solltest also auch immer prüfen, ob es Hinweise auf solche Schwingungen der Endstufe(n) gibt, wie z.B. hohe Temperaturen auch bei moderaten Lautstärken. Üblicherweise guckt man sich das Ausgangssignal mit dem Oszi an. HF-Schwingungen können Endstufen und auch die HT der Boxen zerstören. [Beitrag von CarlM. am 25. Sep 2025, 12:34 bearbeitet] |
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Bollze
Inventar |
#13
erstellt: 25. Sep 2025, 16:13
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Normalerweise geht ein 4,7 Ohm-Widerstand nicht ohne Kampfspuren kaputt, z.B. mit Verfärbung und oder Zeichen einer grossen Hitzebildung Wenn das Ding wie neu aussieht, dann war es wohl ein Materialfehler oder ein kurzer heftiger Impuls, aber woher soll der hier kommen ? Bollze |
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PeterBox
Stammgast |
#14
erstellt: 25. Sep 2025, 16:39
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Naja, sehen ein wenig glasig aus und ganz minimal verfärbt. Muss jetzt erstmal auf die Elkos warten, dann berichte ich weiter |
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PeterBox
Stammgast |
#15
erstellt: 29. Sep 2025, 16:02
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Hallo Zusammen, sie funktioniert wieder!!!! Was habe ich gemacht: - sämtliche Elkos erneuert - Im Boucherot Glied die durchgebrannten Widerstände ersetzt - alle Lötstellen nachgebessert (sahen einige nicht schön aus) Was es nun zum Schluss wirklich war ist eigentlich ein Rätsel. Habe die ganzen Elkos mal durchgemessen (nur auf Kapazität) und die waren eigentlich soweit ok. Eventuell hat da ein Elko sein Lebensende fast erreicht, wie Bollze schon schrieb. Na ja, jetzt noch der finale Einbau und dann kann sie endlich genutzt werden. Und das hoffentlich lange. Danke an Bollze und CarIM für eure Mithilfe. VG Peter |
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CarlM.
Inventar |
#16
erstellt: 29. Sep 2025, 16:29
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Dann gratuliere ich zur erfolgreichen Reparatur! Bei den Elkos sind insbesondere Leckströme von größtem Interesse ... und die werden von den meisten Geräten nicht angezeigt. Hinzu kommt der weitverbreitete Irrtum, dass hohe Kapazitätswerte besonderes gut sind. Diese Werte, die manchmal 20 bis 50% über dem Nominalwert liegen, resultieren aber aus Austrocknung und hohen Leckströmen. Bei sehr hohen Werten ist also eher Skepsis als Freude angesagt. |
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PeterBox
Stammgast |
#17
erstellt: 29. Sep 2025, 16:45
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Waren aber alle im Normbereich. Da ich aber nicht weiß, wie alt die Endstufe ist, kann so eine Austrocknung schon sein. Ich muss mir mal ein richtige kapazitives Messgerät besorgen. Die Multimeter sind da nur Schätzeisen.... |
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Poetry2me
Inventar |
#18
erstellt: 10. Okt 2025, 07:22
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Die verbrannten Widerstände im Boucherot-Glied deuten auf Stabilitätsprobleme bzw. Schwingen/Oszillieren hin. Das liegt normalerweise nicht an Elkos. Es könnte also sein, dass es weiter Probleme gibt. Ich würde mal prüfen, ob die Boucherot-Glied Wiederstände heiß laufen. Die sollten eiskalt bleiben. - Johannes |
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Valenzband
Inventar |
#19
erstellt: 10. Okt 2025, 12:45
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Das scheint ein PWM / Class D Amp zu sein. Die Boucherot-Glieder hätten dann eine etwas andere Funktion als in klassischen Analog-Amps. Statt Stabilität sicherzustellen wären sie eher als angepasstes Entstörglied für die interne "HF" hinter der Drossel (schwarze Blöcke in der Mitte) tätig. Normalerweise bekommen die Rs dann wenig ab, allerdings kann sich das ändern falls etwas zu viel DC im Signal ist. Das kann dann wieder von alten Elkos oder falscher Beschaltung am Eingang verursacht werden |
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PeterBox
Stammgast |
#20
erstellt: 14. Okt 2025, 17:54
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Hatte nun Zeit ein wenig die Partybox laufen zu lassen. Sie läuft 1a. Kein Schwingen oder irgendwelche Störgeräusche. Nur bei zuviel Lautstärke, schaltet sie einfach kurz den Bass weg. Das kann ich aber recht gut mit dem Limiter einfangen. Sie bleibt auch wesentlich kühler wie vorher. Von daher denke ich, wird es wohl ein Elko gewesen sein... Partybox schafft nun ihre 126dB. Also alles gut |
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