Pioneer A-757 Trafo

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Mahathma
Stammgast

#1 erstellt: 12. Jul 2010, 19:02

Vor ein paar Tagen binn ich über einen defekten A-757 auf dem Speicher gestolpert. Der wurde mir vor fast 10 Jahren geschenkt, nachdem er auf einer Party gegrillt wurde. Der erste Befund führte zum Heimatverlust einiger Spinnen und dem Befund dass die Treiber- und Endtransitoren scheinbar o.k. sind. Weiter hatte sich eine Gleichrichterdiode ausgelötet (Platine hängt Kopfüber) aber überlebt! Einschalten lies sich der Amp jedoch nicht: Eine (Thermo-???) Sicherung des hinteren Trafos (bei den Ladelkos; lt. Schaltplan T1) ist durch. Der Trafo ist leider in einem "hübschen" Alubecher vergossen, die Wicklungen "messen" sich im Rahmen.

Was tun? "No risk, no fun" und die Sicherung brücken? Testen mit einen externen Trafo? Hätte da einen RKT mit 2x32V. Rechnerisch hat der Amp jedoch Trafos mit je ca. 38V. Weiss jemand was für eine Art Sicherung da im Trafo eingegossen ist?

audiophilanthrop
Inventar

#2 erstellt: 12. Jul 2010, 20:24

Der Besitzer manch anderen Geräts wäre froh, wenn sich die Thermosicherung so leicht brücken ließe wie bei diesem. Netzsicherung gibt's ja auch noch, also nur zu.

Wenn du die armen Elkos nicht zu sehr schocken willst, könnte sich die alte Schaltung mit der 60W-Glühbirne als Vorwiderstand in der Netzleitung anbieten, die bewahrt typischerweise auch vor weiteren Schäden, wenn irgendwo doch noch ein dicker Kurzschluß ist.

[Beitrag von audiophilanthrop am 12. Jul 2010, 20:24 bearbeitet]

Mahathma
Stammgast

#3 erstellt: 12. Jul 2010, 20:41

Das mit der Glühbirne ist gut! Hab eh schon überlegt wie man nen "dicken Kurzen" effektvoll abwehrt...
Probier ich mal aus. Aber heute nicht mehr...

Mahathma
Stammgast

#4 erstellt: 13. Jul 2010, 14:20

Es lies mir doch keine Ruhe... Glühbirne angeklemmt (Pin 8+9; Pin 7+14 wenn es T2 getroffen hat), und los! Dann alles geprüft und für unkritisch befunden. Die Schutzschaltung gibt die LS natürlich nicht frei, denn mit 2x17V statt 2x56V durch die 60W Lampe fehlt das "Power o.k."-Signal. Lampe abgeklemmt und Pin 8+9 gebrückt. Zweiter Test erfolgreich! Sogar die Relais zogen mit vernehmlichen Klicken an! Lautsprecher angeschlossen und einen MP3-Player mit Kindermärchen (war grad griffbereit). Alles bestens! Jetzt habe ich den Amp für eine Grundreinigung ganz zerlegt. Danach darf er den Harman-Receiver im Arbeitszimmer ersetzen. Prügelorgien an niederohmiger Last sollte man sich aber wegen der fehlenden Thermosicherung verkneifen...

Falls jemand ähnliche Probleme mit einem Pioneer A-757 hat (warscheinlich auch für andere Amps aus dieser Serie anwendbar...), fasse ich nocnmal zusammen:
- Bodenblech abnehmen. Die Netzteilplatine hängt kopfüber unter den Trafos.
- Thermosicherungen Prüfen. Gelbe Leitungen an Pin 8+9 für T1, violette Leitungen an Pin 7+14 für T2.
- Die Therosicherungen sind so gesschaltet, dass beide Trafos abgeschaltet werden, wenn nur eine anspricht!
- Ist eine Sicherung defekt: Wicklungen prüfen! (Widerstand + Schluss gegeneinander)
- Beide Trafos: Primär (Netzseite) rot + weiß ca. 13Ohm (grau ist weiterer Abgriff und wird für DE nicht benötigt). Grün ist Schirmwicklung und darf keine Verbindung zu einer Wicklung haben!
- T1 (hinterer, bei den Kondensatoren): Sekundär1: schwarz + violett; Pin 45 und Massepunkt bei Elkos; 2-3Ohm. Sekundär2 (nicht benutzt): blau + orange; Pin 34 + 36; ca. 6Ohm.
- T2: Sekundär1: scharz + grau; Pin 44 und Massepunkt bei Elkos; 2-3Ohm. Sekundär2 (auch nicht benutzt): braun + blau; Pin 35 + 37; ca. 6Ohm.
- Wichtig! Zum Messen müssen die Leitungen von der Platine getrennt werden! Übliche Multimeter messen bei so niedrigen Werten nicht genau! Wer misst, misst Mist! Also, es handelt sich um ungefähre Werte.
- Ist soweit alles in Ordnung: Testen wie bereits beschrieben...
- Viel Erfolg!

audiophilanthrop
Inventar

#5 erstellt: 16. Jul 2010, 11:18

Als Ersatz für eine defekte Thermosicherung kann man übrigens auch einen Thermoschalter verwenden, je nach Anbringungsort so 50-70°C. So macht u.a. Armin777 das wohl normalerweise.