ROTEL RA 840bx4 Endstufensicherung brennt durch

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DieWildnis
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Mai 2012, 17:39
Hallo,

wie aus der Überschrifft schon zu entnehmen ist, macht mein Rotel seit heute Probleme, mit brennt nach kurzer Zeit die Sicherung des rechten Kanals durch, sobald ich einen Lautsprecher anschließe.
Mir ist aufgefallen, dass der Kühlkörper der Endstufen Transistoren davor ziemlich heiß wird.
Habe ich keinen LS angeschlossen, bleibt der Kühlköper nur handwarm.

Mit Elektronik kenne ich mich nicht besonders gut aus, Ich weiß was Strom, Spannung, Widerstand usw ist,
aber mit großen Schaltplänen siehts schlecht bei mir aus, zumal ich von diesem Verstärker keinen besitze.
Einzelne Teile austauschen kann ich noch....

Kann mir jemand einen Tipp geben, wo ich nach Fehlern suche kann?

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.

Viele Grüße
DieWildnis
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Mai 2012, 18:15
Anbei noch ein verlinktes Bild zum Innenleben,

die Sicherungen mittig oben liegend brennen jeweils durch.

http://www.avforum.hu/uploads/post-6-1243875691.jpg
buhauf
Stammgast
#3 erstellt: 28. Mai 2012, 20:27
Interessante Schaltung mit 2 jeweils paralellgeschalteten Endstufentransistoren - evtl. ist einer davon defekt.

Gruß Burkhard

Rotel
DieWildnis
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 28. Mai 2012, 20:59
Hallo buhauf,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort!

Auf dem Kühlkörper sind, wenn ich das richtig interpretiere, 4 Endstufen-Transistoren pro Kanal und jeweils ein kleiner Transistor? verbaut. Die Endstufentransistoren haben die Aufschrift:

B 817
D 0G

und

D 1047
E 0H3

Ich hatte bereits online geschaut, ob diese irgend wo zu haben sind, Transistoren mit dieser Bezeichnung habe ich aber leider nicht gefunden.
Das einzige, was dem noch nahe kam fand ich in der Bucht:

http://www.ebay.com/...e=ADME:AAQ:US:1123

Wäre ein Austausch theoretisch durch diese möglich?
Oder welche Transistoren kann ich im Austausch dafür nehmen?

Grüße,

Die Wildnis
buhauf
Stammgast
#5 erstellt: 28. Mai 2012, 21:03
Sind 2SB 817 und 2SD 1047 - die grossen. Bei diesen würde ich erstmal anfangen durchzumessen - dann weiter.
Gruß Burkhard
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 28. Mai 2012, 21:05
Dem Problem der Service-Doku kann abgeholfen werden.

Ist nur der rechte Kanal betroffen? Wenn ja, wird (mindestens) einer der Transistoren in der zugehörigen Endstufe defekt sein.

Wobei (gerade bei Rotel) manchmal auch einer der Widerstände in der Gegenkopplung ablebt. Die Pendants zu R653 (6k8) und R657 (120k) sollten rechts R654/658 heißen. Diese mal mit Multimeter prüfen, "kein Durchgang" ist sicher nicht OK. Wäre dann ein sehr einfach und billig zu behebender Fehler.

Ansonsten heißt es mit dem Diodentest des Multimeters einen Grobtest der Transistoren durchführen, ausgehend vom Ausgang. Dazu benötigt man zwecks Pinbelegung jeweils das zugehörige Datenblatt sowie das Wissen, daß jeder Transistor zwei pn-Übergänge besitzt. Bei npn-Transistoren sollte man also je grob 0,6 V von Basis nach Emitter und Basis nach Kollektor feststellen, umgekehrt näherungsweise nichts (pnp genau andersherum), und sicher keinen Durchgang von Kollektor zu Emitter.

Stellt man bei einem der parallelgeschalteten Endtransistoren einen Kurzschluß zwischen Kollektor und Emitter fest und ist sich nicht sicher, welcher von beiden der Übeltäter ist, so ist es der mit dem etwa 0,44 Ohm niedrigeren Widerstand.

Vom Netz getrenntes Gerät wird jeweils vorausgesetzt.
DieWildnis
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 28. Mai 2012, 21:43
Vielen Dank für den Link und die weitere Hilfe :-)

Ich werde mir hoffentlich morgen ein Multimeter leihen können und versuche dann, den ganzen Spass durchmessen....

lese ich aus dem Manual richtig, dass die Widerstände R654 bzw. R653 68kOhm und die R658 bzw. R657 120kOhm bei je 0,4W haben? (Du hattest 6k8 geschrieben, bin mir gerade unsicher?..)

Ich würde dann jeweils die Bauteile von beiden Seiten austauschen, der linke Kanal dürfte ja bald folgen.
Welche noch verfügbaren Transistoren könnte ich denn nehmen, wenn diese defekt sein sollten?

Grüße,

Die Wildnis
audiophilanthrop
Inventar
#8 erstellt: 29. Mai 2012, 00:29

DieWildnis schrieb:
lese ich aus dem Manual richtig, dass die Widerstände R654 bzw. R653 68kOhm und die R658 bzw. R657 120kOhm bei je 0,4W haben? (Du hattest 6k8 geschrieben, bin mir gerade unsicher?..)

Du hast recht, 68k. Hab mich verguckt - die Zahlen hatten einen recht großen Abstand.

DieWildnis schrieb:
Ich würde dann jeweils die Bauteile von beiden Seiten austauschen, der linke Kanal dürfte ja bald folgen.

Bei den Rs vielleicht, aber bei allem anderen lohnt sich das m.E. nicht. Dazu ist zuviel Statistik im Spiel. (Es sind ja keine bekannt problematischen Typen verbaut.) Außerdem besteht immer die Gefahr, irgendwas zu verschlimmbessern. "Never change a running system."

DieWildnis schrieb:
Welche noch verfügbaren Transistoren könnte ich denn nehmen, wenn diese defekt sein sollten?

Die SB817/SD1047 sind vereinzelt noch aufzutreiben. Ansonsten sollten sich auch 2SC5200/2SA1943 von ISC oder 2SC5242/2SA1962 von Toshiba oder Fairchild noch gut einsetzen lassen.

SD600(-K)/SB631... Hmm. Es gibt immerhin Nachbauten von ISC. Das ähnlichste von Sanyo sind 2SA1507/2SC3902, eigentlich als Schalttransistoren gedacht.

2SA1016... Schwierig. Die stehen in dem Ruf, sehr gute Kleinvieh-Transistoren zu sein (besser als z.B. 2SA970, die zwar eine etwas höhere Spannungsfestigkeit haben, aber auch deutlich höhere Cob - die 2SA1016 sind schon sehr gut in der Kombination beta/Vceo/Cob). Leider ausgelaufen. Sonst finde ich noch 2SA1268... aber deren Daten entsprechen ziemlich den 2SA970.
DieWildnis
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 29. Mai 2012, 13:51
Hallo,

mit dem leihen vom Multimeter wird leider nichts, dann werde ich mir nun doch eins kaufen....die messung kann also noch ein paar Tage dauern, ich melde mich aber, sobald ich ergebnisse habe.

Was ich noch vergessen zu erwähnt hatte, wie auf dem bild sind auch bei mir die Widerstände R 641 bis 644 ziemlich fertig, die farbe blättert schon (wahrschinlich durch hitze) ab, müsste 1k Ohm sein?

Soll ich die 4 betroffenen Widerstände auch gleich gegen belastbarere (z.B. 17 Watt Widerstände, kosten 80cent) austauschen?
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 29. Mai 2012, 14:48
Hallo,

die 2-W-Widerstände solltest Du wieder gegen gleiche Widerstände mit gleicher Belastbarkeit austauschen. Sie sind die Basisvorwiderstände der Endstufentransistoren. Mindestens einer davon im rechten, vorderen Kanal (R642) sieht so aus, als wäre er schon mal richtig aufgeglüht. Das passiert aber nur, wenn ein unzulässig hoher Strom durch ihn hindurch fließt und das wiederum nur, wenn der zugehörige Endstufentransistor ziemlich sicher defekt ist.

Und ja, alle vier (R641 bis R644) haben 1K, 2W

Auch empfiehlt es sich, die zugehörigen Treiber (Q624, Q626) zu prüfen, sowie die 4 Emitterwiderstände (0.22 Ohm) im betreffenden Kanal.

Gruß
PBienlein
Grundi69
Inventar
#11 erstellt: 29. Mai 2012, 16:11
Hallo!

Hier ging es um einen def. RA 820BX4. Scheinen vom Aufbau ja recht ähnlich zu sein. Leider hat man nicht erfahren, ob der TE das Gerät repariert bekommen hat. Dort waren mir auch schon diese durchgeglühten 2W Widerstände (auf einer Seite) aufgefallen. Kommt wohl häufiger vor.

Gruß
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 29. Mai 2012, 17:35 bearbeitet]
DieWildnis
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 31. Mai 2012, 16:57
Hallo,

inzwischen bin ich stolzer Besitzer eines eigenen Multimeters und vor allem wieder im Besitz eines funktionierenden Verstärkers, vielen Dank für eure Hilfe, die Schaltpläne und Anregungen :-)
Ihr seit ein wiklich tolles Forum!

Nachdem ich die Widerstände ausgetauscht hatte und den Ruhestrom neu eingestellt habe, klingt alles wieder wie gewohnt gut, die Sicherung bleibt heile, die Temperatur ist normal...nun kann er wieder "erstrahlen" :

Rotel 840BX4 Tube

Anbei noch eine kleine Impression
PBienlein
Inventar
#13 erstellt: 01. Jun 2012, 07:58
Hallo,

zunächst mal Glückwunsch zur gelungenen Reparatur. Aber wer hat denn das Gerät so verbastelt? Das sieht ja grauselig aus Soll das eine Röhren-Phonovorstufe sein oder ist das nur ein Makeup fürs Fotoshooting?

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 01. Jun 2012, 08:00 bearbeitet]
DieWildnis
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Jun 2012, 13:23
Hallo,

das ist keine Makeup fürs Foto, aber übers Optik lässt sich bekanntlich ja streiten, mir gefällts sehr gut. Es handelt sich um eine Röhrenvorstufe für meinen Cd-Player, Phono brauch ich (leider) nicht.

Grüße,
Die Wildnis
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