Rotel RA 820BX4 Brummt

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scHl8ter
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 26. Mrz 2012, 11:49
Hi,

habe mir gestern auf nem Flohmarkt einen Rotel 820BX4 Vollverstärker gekauft. Die Aussage des Verkäufers hat sich leider als unwahr herausgestellt - das Teil ist defekt.
Da ich nur 15€ dafür bezahlt habe frage ich mich ob sich eine Reparatur lohnt, soll ja ganz gut klingen.

Wenn ich einschalte geben die LS ein relativ lautes konstantes Brummen von sich. Ändern der Quelle oder Lautstärke haben keinen Einfluss auf das Geräusch. Musik konnte ich neben dem Brummen auch nicht aus machen.

So sieht das Teil wohl von innen aus. Die Bilder sind aus der Google suche, bin noch nicht zum Fotos machen gekommen.
Innen 1
Innen 2
Innen 3

Hat jemand eine Ahnung was das Problem sein könnte? Klar ist das schwierig zu sagen, aber von den Symptomen her vielleicht ne Idee?

Gruß
scHl8ter
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 26. Mrz 2012, 18:22
1. DC-Offset an den Ausgängen nachmessen (das geht direkt, gibt nur Sicherungen).

2. Betriebsspannungen nachmessen.

Serviceunterlagen gips hier.
scHl8ter
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 27. Mrz 2012, 20:32
Hallo und Danke für den Input. Ich muss mir erst noch ein Multimeter ausleihen um die Werte zu überprüfen.
Kann ich für den Offset Messung auch die Testpunkte verwenden, die aus den Serviceunterlagen hervor gehen (Bias Adjustment)?

In der Zwischenzeit habe ich das Gerät geöffnet und mal ein paar Fotos gemacht...

Amp1
Amp2
Amp3
Grundi69
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2012, 22:57
Hallo!

Rotel

Die gelb eingekreisten Widerstände sehen ganz merkwürdig aus, finde ich.
Irgendwie..hmm...verglüht?!
Ganz anders als auf den Bildern aus dem Web bzw. auch anders als die Widerstände des anderen Kanals (rot eingekreist).
Die sollte man mal durchmessen.

Das Braune am Fuße der Elkos ist üblicherweise Kleber, allerdings sieht mir das hier auch etwas komisch aus.

Grüße
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 27. Mrz 2012, 23:05 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 28. Mrz 2012, 11:27
Hallo scHl8ter,

die verbrannten Widerstände sind die Emitterwiderstände (2W, 910 Ohm) der Endstufentreiber (Q624, Q626). Wenn die so aussehen, könnte das ein Hinweis auf einen größeren Schaden sein. Treiber und Endstufentransistoren überprüfen, sowie alle angrenzenden Bauteile.

Sollten zwischen TP1 und 3, bzw. TP2 und 4 mehrere Volt anstehen, ist der Bereich Treiber - Endstufen vermutlich defekt.

Da der Amp über keine Schutzschaltung verfügt, würde ich den Anschluß von Lautsprechern möglichst vermeiden.

Sind beide Kanäle betroffen?

Gruß
PBienlein
Joschi55
Stammgast
#6 erstellt: 28. Mrz 2012, 12:19

PBienlein schrieb:
Hallo scHl8ter,

die verbrannten Widerstände sind die Emitterwiderstände (2W, 910 Ohm) der Endstufentreiber (Q624, Q626). Wenn die so aussehen, könnte das ein Hinweis auf einen größeren Schaden sein. Treiber und Endstufentransistoren überprüfen, sowie alle angrenzenden Bauteile.

Sollten zwischen TP1 und 3, bzw. TP2 und 4 mehrere Volt anstehen, ist der Bereich Treiber - Endstufen vermutlich defekt.

Da der Amp über keine Schutzschaltung verfügt, würde ich den Anschluß von Lautsprechern möglichst vermeiden.

Sind beide Kanäle betroffen?

Gruß
PBienlein

Bei den 4 Widerlingen ist nur der Lack ab weil die im normalen Betrieb rel. heiß werden, aber ist kein Hinweis auf einen Defekt in dem Bereich.
Zieht das Relais RY601 an?


[Beitrag von Joschi55 am 28. Mrz 2012, 12:23 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 28. Mrz 2012, 13:03

Joschi55 schrieb:
Bei den 4 Widerlingen ist nur der Lack ab weil die im normalen Betrieb rel. heiß werden, aber ist kein Hinweis auf einen Defekt in dem Bereich.


Sorry, wenn ich da wiederspreche. 2-Watt-Widerstände, die so aussehen, sind keineswegs normal. Mag sein, dass sie noch ihren Widerstandwert haben, aber sie wurden eindeutig überlastet. Das zeigt sich auch, wenn man die Rs der beiden Seiten im Foto vergleicht, wie von Groomy dargestellt.

Gruß
PBienlein
scHl8ter
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 28. Mrz 2012, 14:07
Also das Multimeter ist organisiert - ich hoffe mein Kollege denkt dran und bringt es morgen mit


Groomy schrieb:

Die gelb eingekreisten Widerstände sehen ganz merkwürdig aus, finde ich.
Irgendwie..hmm...verglüht?!
Ganz anders als auf den Bildern aus dem Web bzw. auch anders als die Widerstände des anderen Kanals (rot eingekreist).
Die sollte man mal durchmessen.

Das Braune am Fuße der Elkos ist üblicherweise Kleber, allerdings sieht mir das hier auch etwas komisch aus.

Ich dachte direkt an Korrosion als ich die braunen Flecken gesehen hatte. Daneben sind mir die Wiederstände gar nicht aufgefallen :..


PBienlein schrieb:

Sind beide Kanäle betroffen?

Ich hatte ja ein Lautsprecher-Paar angeschlossen - wenn ich mich nicht irre brummten beide. Sonst hätte ich ja zumindest aus einem LS Musik gehört.


Joschi55 schrieb:

Zieht das Relais RY601 an?

Das Relais macht nach ca. 5 sec 'klick'

Toll wie viel Feedback ich hier kriege! Vielen Dank an alle
Grundi69
Inventar
#9 erstellt: 28. Mrz 2012, 14:21

PBienlein schrieb:

Sorry, wenn ich da wiederspreche. 2-Watt-Widerstände, die so aussehen, sind keineswegs normal. Mag sein, dass sie noch ihren Widerstandwert haben, aber sie wurden eindeutig überlastet. Das zeigt sich auch, wenn man die Rs der beiden Seiten im Foto vergleicht, wie von Groomy dargestellt.

Das sehe ich ähnlich. Wenn ich den Amp weiter betreiben wollte, würde ich sie sicher nicht im Gerät belassen, selbst wenn sie noch ihren Wert haben. Auch würde ich vermuten, dass die Lötstellen an diesen Widerständen arg zerbröselt sind - so heiß wie die offenbar geworden sind.


scHl8ter schrieb:

Ich dachte direkt an Korrosion als ich die braunen Flecken gesehen hatte. Daneben sind mir die Wiederstände gar nicht aufgefallen :..


Ja, ich musste auch zuerst an (salopp gesagt) Rost denken. Das und diese doch sehr unregelmäßige Form finde ich irgendwie merkwürdig. Allerdings sind die Elkos von Rubycon schon sehr gute Markenware. Vielleicht hat's ja auch den Gleichrichter 'zerschossen' und in Folge dessen die Elkos dahingerafft?


scHl8ter schrieb:

Ich hatte ja ein Lautsprecher-Paar angeschlossen - wenn ich mich nicht irre brummten beide. Sonst hätte ich ja zumindest aus einem LS Musik gehört.


Also, es kommt aus dem Amp nur Brummen und überhaupt keine Musik?

Grüße
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 28. Mrz 2012, 14:23 bearbeitet]
scHl8ter
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 28. Mrz 2012, 15:23

Groomy schrieb:

Also, es kommt aus dem Amp nur Brummen und überhaupt keine Musik?

Richtig, es kommt nur ein relativ lautes Brummen. Das Geräusch bleibt auch immer gleich, egal ob ich die Lautstärke regele oder die Quelle wechsele.
PBienlein
Inventar
#11 erstellt: 28. Mrz 2012, 15:32
Lautes Brummen auf beiden Kanälen läßt in der Tat einen (oder beide) Siebelko C909/910 verdächtig werden. Nach Möglichkeit solltest Du mal deren Kapazität messen.

Gruß
PBienlein
scHl8ter
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 01. Apr 2012, 19:51
Ich bin nun endlich zum Messen gekommen....

zwischen TP4 und TP2: 0 oder evtl. auch 0.1mV (das Messgerät ist alles andere als genau und schwankt manchmal)
zwischen TP3 und TP1: 10,4mV
zwischen 1 und E1: -75mV (zumindest die meiste zeit)
2 und E2 finde ich nicht, bin ich Blind?

R644: 937 ohm
R642: 955 ohm
R641: 800 ohm
R643: 1390 ohm

Kann damit jemand was anfangen?
Grundi69
Inventar
#13 erstellt: 02. Apr 2012, 23:58
Hallo!

R641 und R643 sind laut SM 910 Ohm/2W Widerstände.
Im Service-Manual ist der rechte Kanal nicht explizit abgedruckt, es steht nur in einem Kasten:"Same as L CH". Super sinnvoll, wenn die Bauteilbezeichnungen andere Nummern haben
R642 und R644 sollten dann wohl auch 910 Ohm haben.
Gewisse Toleranzen (so 5%) sind bei diesen Widerständen normal. Eigentlich müsste man solche Bauteile zumindest an einer Seite auslöten um sie korrekt vermessen zu können. Wenn du sie nämlich innerhalb der Schaltung misst, können andere Bauteile in der Nachbarschaft das Mess-Ergebnis beeinflussen.

Hier mal die Tabelle mit den Ruhestromeinstellungen:
Rotel820bx4_bias
Die Werte bei deinem Gerät stimmen also nicht so recht.

2 und E2 habe ich auch nicht gefunden...komisch

Wichtig wäre auch, die Spannungen vom Netzteil mal zu messen, also +B1 (+41V), -B1 (-41V), +B2 (+18V) und -B2 (-18V).


[Beitrag von Grundi69 am 03. Apr 2012, 00:22 bearbeitet]
scHl8ter
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 03. Apr 2012, 17:53
Hi Groomy,

die Netzteilspannung werde ich als nächstes messen.

Ich hoffe ich habe die Sache mit den Ruheströmen richtig gemessen
Muss ich für 5 min 'rated output (8 ohm)' LS angeschlossen haben (hatte ich nicht)?
Darf ein Audio-Signal anliegen (hatte ich nähmlich)?
Lautstärke war auf Minimum...

Danke und Gruß
schl8ter
hf500
Moderator
#15 erstellt: 03. Apr 2012, 18:30
Moin,
ueblicherweise wird der Ruhestrom ohne Aussteuerung eingestellt (sonst waere es kein Ruhestrom ;-)
Es sollte dabei weitgehend egal sein, ob ein Lautsprecher oder Ersatzwiderstand angeschlossen ist, denn durch ihn sollte kein Gleichstrom, der irgendwie den Ruhestrom verfaelschen koennte, fliessen.

Ob der Ruhestrom bei kaltem oder warmem verstaerker eingestellt werden soll, ist nicht einheitlich. Einfacher ist es, ihn bei kaltem Verstaerker einzustellen (Kuehlkoerpertemperatur auf Raumtemperatur (20-25°C) und dann beobachten, wie er sich weiter entwickelt. Bei durchdachten Konstruktionen sollte er leicht zurueckgehen, wenn der Kuehlkoerper warm wird. Man muss allerdings abwarten, wie sich der Ruhestrom bis zu seinem Beharrungswert einpendelt.

73
Peter
Grundi69
Inventar
#16 erstellt: 03. Apr 2012, 19:16
Hi!
Das mit dem 5min. bedeutet wohl, dass er vor der Messung etwas im Betrieb gewesen sein sollte, damit sich die Transistoren und Kühlkörper aufwärmen, also Betriebstemperatur erreichen. Dazu braucht es natürlich Lautsprecher (oder Ersatzwiderstände) und ein Eingangssignal - ohne fließt ja kein Strom. Dann den Lautsprecher-Regler auf Minimum zu stellen und die Messungen durchführen. Man kann den Kühlkörper aber natürlich auch mit einem Fön aufheizen.

Das mit dem Ruhestrom einstellen etc. dürfte aber ziemlich nachrangig sein - das kann man machen, wenn der Verstärker grundsätzlich erst einmal wieder funktioniert. Soll heißen: die 'Baustellen' liegen bei dir woanders.

Grüße
Groomy


[Beitrag von Grundi69 am 03. Apr 2012, 19:18 bearbeitet]
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