Verstärker Denon PMA-495R rechter Kanal leise+kratzt

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kingswood
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Okt 2012, 22:00
Hallo
Ich hoffe, im richtigen Forumszweig gelandet zu sein:
Ich habe ein Problem mit einem Vollverstärker Denon PMA-495R:
Der linke Kanal funktioniert einwandfrei. Der rechte Kanal ist viel leiser (es ist allerdings noch etwas vom Signal zu hören). Es kratzt, der Ton ist stark verzerrt, klingt wie ein Kontaktproblem. Tritt sowohl am Lautsprecher-, als auch am Kopfhörerausgang auf. Die Signalquelle ist egal. Auch bei aktivem Sorce Direct-Schalter tritt das Problem auf. Klang-, Balance- und Loudnessregelung funktionieren einwandfrei, kratzt auch nichts. Der Source-Direct-Schalter kratzt etwas beim Umschalten, aber das macht der schon seit langer Zeit und hat wahrscheinlich keinen Zusammenhang mit dem Symptom.
Der getestete Line-Ausgang (Tape-2, MD) ist nicht betroffen, dort sind die Eingangssignale unverzerrt hörbar (gestestet mit einer Aufnahme auf einen externen MP3-Recorder). Das Problem trat plötzlich auf, von einer Woche auf die andere.
Hat jemand eine Idee, wo man mit der Fehlersuche und Reparaturversuchen starten sollte? Der Denon PMA-495R wurde sehr selten benutzt (eher nur mal für 1-2 Stunden am Wochenende, Nichtraucherhaushalt). Gekauft im Dezember 2005.

Vor ähnlich langer Zeit hatte mein Verstärker Pioneer A-501R ein ähnliches Problem, welches sich besonders deutlich am Phono-Eingang bemerkbar machte. Die Line-Eingänge waren vorderhand nicht betroffen. Die vorsichtige Behandlung des mechanischen Eingangswahlschalters mit einem hochwertigen Kontaktspray (Ballistol) behob das Problem bis jetzt.
Aber der Denon hat elektronische Eingangswahlschalter...

Und von den im Forum besprochenen Problemen mit der zu schnell ansprechenden Schutzschaltung bin ich, trotz 4-Ohm-Lautsprechern (Arcus AS4 ) nicht geplagt. Höre aber grundsätzlich eher leise.
Besten Dank im Voraus für eine Rückmeldung, die Forumssuche hat mir leider bisher keine erspriesslichen Erkenntnisse liefern können.


[Beitrag von kingswood am 08. Okt 2012, 22:13 bearbeitet]
buhauf
Stammgast
#2 erstellt: 09. Okt 2012, 18:20
Hört sich nach einem Endstufenproblem an - ich würde allerdings kalte Lötstellen in diesem Bereich vermuten. Wenn der Denon ein abnehmbares Bodenblech hat, kannst Du das mal abnehmen und Dir die Lötstellen im Bereich des Kühlkörpers ansehen - alternativ ein Foto machen und einstellen.

Gruß Burkhard
kingswood
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Okt 2012, 21:23

buhauf schrieb:
Hört sich nach einem Endstufenproblem an [...]

Hallo, vielen Dank für den Tipp. Nur zum Verständnis für mich: Endstufenprobleme betreffen also auch den Kopfhörerausgang? Ich meinte bisher, die Endstufen wären nur und ausschliesslich für die Lautsprecherausgänge zuständig.
Unabhängig davon werde ich die Leiterplatten des Geräts mal unter die Lupe nehmen.


[Beitrag von kingswood am 09. Okt 2012, 21:24 bearbeitet]
buhauf
Stammgast
#4 erstellt: 09. Okt 2012, 23:10
Nein, der Kopfhörerausgang wird in der Regel von den Endstufen abgegriffen.
Schau mal nach den Lötstellen - dann sehen wir weiter.

Gruß Burkhard
kingswood
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Okt 2012, 15:09

buhauf schrieb:
Hört sich nach einem Endstufenproblem an - ich würde allerdings kalte Lötstellen in diesem Bereich vermuten. Wenn der Denon ein abnehmbares Bodenblech hat, kannst Du das mal abnehmen und Dir die Lötstellen im Bereich des Kühlkörpers ansehen - alternativ ein Foto machen und einstellen.Gruß Burkhard

Hallo, ich habe die Leiterplatte ausgebaut und auf kalte Lötstellen untersucht. Leider keine offensichtlich defekte Stelle erkennbar Die ein wenig unsauber aussehnde Lötstelle ganz unten ist vom linken Kanal, der jedoch in Ordnung ist.
Lötseite PMA495R

Das Gerät habe ich fast vollständig zerlegen müssen, um an die Unterseite der Platine heranzukommen. Es ging aber ohne Gewalt, alles verschraubt.
Habe die Kontakte der am Kühlkörper angeschraubten Transistoren auch mit einem Durchgangsprüfer kontrolliert, keine Kontaktprobleme zur Platine (auch zu weiter entfernten Lötpunkten) hin feststellbar.
Bin ein wenig ratlos und würde mich über den einen oder anderen Tippp riesig freuen.
ciao
kingswood
buhauf
Stammgast
#6 erstellt: 14. Okt 2012, 20:31
Hm, dann wird es schwieriger, vor allen Dingen ohne Schaltplan.
Du könntest mal die Emitterwiderstände der Leistungstransistoren überprüfen (geht auch mit Durchgangsprüfer) - für alles weitere geht es dann nicht ohne Messgerät.
Vielleicht hat ja noch einer einen guten Tip?
Gruß Burkhard
kingswood
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 14. Okt 2012, 20:37

buhauf schrieb:
Du könntest mal die Emitterwiderstände der Leistungstransistoren überprüfen (geht auch mit Durchgangsprüfer) - für alles weitere geht es dann nicht ohne Messgerät.

Hallo, danke für den Tipp. B, C und E sind jeweils auf der Platine beschriftet und mein Multimeter kann Widerstände messen. Jetzt müsste ich nur noch wissen, wo (an welchen Kontakten) und was (welche Werte sind OK) ich messen muss. Vielen Dank im Voraus
Ich versuche, mir die (Teil-) Antwort nach kurzer I-Net-Recherche selbst zu geben: Emitterwiderstand = Widerstand zw. Emitter und Masse? Aber welche Werte sind gute und welche schlecht?
ciao
kingswood


[Beitrag von kingswood am 14. Okt 2012, 20:45 bearbeitet]
buhauf
Stammgast
#8 erstellt: 14. Okt 2012, 22:10
DIe Emitterwiderstände sind die grossen Zementwiderstände nahe der Transistoren auf dem Kühlkörper. In der Regel sind die Werte unter 1Ohm. Kann schon mal sein, daß ein solcher Wid. den Geist aufgibt und hochohmig wird.
Gruß Burkhard
kingswood
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 15. Okt 2012, 21:32
Hallo, leider gibt es überhaupt keine "grösseren" Zement- oder Keramik-Widerstände auf der Platine. Ein Foto habe ich angehangen. Sieht sehr dünn bestückt aus, das Platinchen... Die grössten Bauteile sind wohl die zwei Kondensatoren und der Gleichrichter dazwischen.
pma495r-2
Am Kühlkörper ist links der linke Kanal und rechts der rechte Kanal, die kleine hellbraune Platine verdeckt die grossen Transistoren für den linken Kanal.
Ich habe den Emitter-Anschluss der Transistoren weiterverfolgt, direkt daran sind zwei normale Widerstände in Reihe geschaltet mit je 0,22 Ohm (Farbringe rot-rot-silber-gold). Obwohl mein Messgerät bei solch kleinen Widerständen ziemlichen Unfug anzeigt (0,3-0,6 Ohm bei direkter Verbindung der Prüfspitzen) kommt am Ende ein Wert raus, der bei allen Widerständen im gleichen Bereich liegt, also diese Widerstände sind aller Wahrscheinlichkeit nach in Ordnung. Die Bestückung auf der Platine ist leider nicht symmetrisch aufgebaut, das macht die Orientierung sehr schwierig. Die Widerstände sind jeweils erkennbar, direkt neben dem linken grossen Kondensator, aufrecht montiert, leicht diagonal versetzt die grau-grünlichen "Stifte". Direkt über dem rechten Kondensator die zwei Widerstände für die rechte Seite, quasi-parallel zueinander.


[Beitrag von kingswood am 16. Okt 2012, 20:12 bearbeitet]
buhauf
Stammgast
#10 erstellt: 16. Okt 2012, 18:14
Die 0.22Ohm-Widerstände sind die richtigen - die gemessenen Werte sind ok, die Ungenauigkeiten liegen im Bereich der Prüfspitzen und Messleitungen.
Tja - ich glauche ohne Schaltplan kommen wir da nicht weiter, im Netz ist nichts zu finden.

Gruß Burkhard
kingswood
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Okt 2012, 20:09

buhauf schrieb:
Die 0.22Ohm-Widerstände sind die richtigen - die gemessenen Werte sind ok, die Ungenauigkeiten liegen im Bereich der Prüfspitzen und Messleitungen.
Tja - ich glauche ohne Schaltplan kommen wir da nicht weiter, im Netz ist nichts zu finden.
Gruß Burkhard :prost


An dieser Stelle vielen herzlichen Dank an Dich für die bisherigen Tipps. Ich werde vorerst das Gerät wieder zusammenbauen; einfach wild drauflos irgendwelche Lötpunkte nachzulöten hat auch keinen Sinn.
Aber trotzdem schade, hat mir gefallen, der Denon.
Ich schau auch mal weiter, ob es woanders noch Reparaturtipps für die einfacheren Denon-Verstärker zu finden gibt.
ciao
kingswood


[Beitrag von kingswood am 17. Okt 2012, 22:33 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 17. Okt 2012, 18:51
Ich würde auch mal das Ausgangsrelais reinigen. Der beschriebene Fehler könnte durch Kontaktschwierigkeiten im Relais entstanden sein.
Das ist das schwarze Bauteil (von Hersteller "DEC") im Plastikgehäuse links oben im Bild

- Poetry2me
kingswood
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 18. Okt 2012, 09:37

Poetry2me schrieb:
Ich würde auch mal das Ausgangsrelais reinigen. Der beschriebene Fehler könnte durch Kontaktschwierigkeiten im Relais entstanden sein. Das ist das schwarze Bauteil (von Hersteller "DEC") im Plastikgehäuse links oben im Bild - Poetry2me

Vielen Dank für diesen Tipp. Ich habe das Gerät gestern wieder zusammengebaut und leider erst danach diesen Post gelesen. Danach habe ich etwa 20x alle Eingangswahlschalter durchgeschaltet und bei einem ersten Test keine Probleme mehr festgestellt. Jetzt hab ich ja Übung beim Auseinanderbauen, da werde ich prophylaktisch das Relais mal auslöten und innerlich reinigen, so fern ich es öffnen kann.
Ciao erstmal und besten Dank
kingswood
kingswood
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 24. Okt 2012, 11:57

Poetry2me schrieb:
Ich würde auch mal das Ausgangsrelais reinigen. Der beschriebene Fehler könnte durch Kontaktschwierigkeiten im Relais entstanden sein.
Das ist das schwarze Bauteil (von Hersteller "DEC") im Plastikgehäuse links oben im Bild
- Poetry2me

Das Relais habe ich ausgebaut und innen die Kontakte gereinigt. Es war allerdings tipptopp sauber, kein Grund zu erkennen, warum es dort Kontaktschwierigkeiten gegeben haben könnte.
Bei einem kurzen Test habe ich keine Probleme mehr mit Kratzen und der Lautstärke feststellen können. Nun hoffe ich, dass das so bleibt.
Vielen Dank an alle, die Tipps gegeben haben.
kingswood


[Beitrag von kingswood am 24. Okt 2012, 19:49 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#15 erstellt: 24. Okt 2012, 15:23
na dann ... hier eine schon mal eine vorsichtige
___GRATULATION____

hoffen wir mal, dass es das auch war. Ich kann es mir aber schon vorstellen.

- Poetry2me
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