digitaler Verstärker / Receiver kracht und knackt

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exploited
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Dez 2013, 16:29
Hallo miteinander,

vielleicht kann mir jemand einen Tip geben bezüglich meines Problemes mit meinem Receiver Harman / Kardon DPR 1005 (Baujahr 2003, gebraucht gekauft). Im analogen Modus kracht und knackt es unregelmäßig.

Öfters, vor allem lauter, am Anfang, beim "warmwerden", aber auch noch nach Stunden. In unterschiedlichen Lautstärken, vom Kinstern bis zu einem Knall. Ich kann es nicht reproduzieren. Es passiert nicht, wenn ich den Poti drehe.

Es klingt, als ob jemand auf ein Mikrofon klopft. Das Problem tritt auch auf, wenn keine Cinchkabel angeschlossen sind. Jedoch kommt es öfters vor, wenn eine Quelle abgespielt wird. Im digitalen Modus kommt gar kein Störgeräusch.

Der Receiver wurde auch schon an eine andere Sicherung angeschlossen, was das Problem nicht behoben hat. Es kam zwar seltener, aber da es sowieso seltener kommt, wenn er warm ist, kann ich das nicht so richtig deuten.

Alle Quellen an der Sicherung haben einen Ferritfilter an ihrem Stromkabel. Der Receiver hat selbst von Werk aus auch einige Ferritfilter im Gehäuse verbaut.

Herzlichen Dank schon mal für eventuelle Antworten!


[Beitrag von exploited am 29. Dez 2013, 17:24 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2013, 23:30
Hallo exploited,

das hört sich für mich so an, als ob ein aktives Element, sprich eine Verstärkerstufe, defekt ist. So etwas kommt manchmal vor und kann an einem von mehreren Bauteilen liegen:

Wenn die Störgeräusche vollständig spontan entstehen:
- Transistoren, meistens Kleinsignaltransistoren, eher FET Typen sind betroffen, aber auch bipolare können betroffen sein
- Operationsverstärker
- Integrierte analoge Schaltungen, wie sie in AV-Receivern hochintegriert als vielbeinige ICs vorkommen

Wenn die Störgeräusche thermisch oder mechanisch beeinflusst sind:
- Kalte Lötstellen
- Schaltkontakte
- interne Steckverbinder
- Anschlussbeine am Transistorgehäuse (Kontaktstörung im vergossenen Plastik)

Ich würde mir das Blockschaltbild des Gerätes vornehmen und versuchen, einzelne Schaltungsteile auszuschließen, welche das Signal durchläuft.

Ist es linker oder rechter Kanal oder beide? (beide --> Versorgungsspannungen bzw. Regler)
Verändert die Klangregelung das Störgeräusch? (--> liegt vor der Klangregelung)
Verändert der Lautstärkeregler das Störgeräusch? (--> liegt hinter dem LS-Regler)
etc.

- Poetry2me
exploited
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 30. Dez 2013, 05:21
Hi Poetry2me,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und Hilfe!

Das wird aufwendig, der Verstärker ist in zwei Lagen aufgebaut, mit einer großen Anzahl von Bauteilen. Zum Glück gibt es eine ausführliche Service Manual mit einem Schaltplan.

Hast Du eine Theorie, wieso es nur im analogen Modus kracht? Wird die Quelle mit dem Verstärker mit einem optischem Kabel verbunden, sind keinerlei Störgeräusche zu hören.
vegatronic
Stammgast
#4 erstellt: 02. Jan 2014, 17:56
Weil das Signal dann einen anderen Weg nimmt - also ist die eigentliche Endstufe ok, der Fehler liegt irgendwo in der (analogen) Vorstufe.

Thomas

"Hast Du eine Theorie, wieso es nur im analogen Modus kracht? Wird die Quelle mit dem Verstärker mit einem optischem Kabel verbunden, sind keinerlei Störgeräusche zu hören."
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 03. Jan 2014, 14:04
Ich habe zur Unterstützung der Fehlersuche mal das Block Diagram aus dem Service Manual des DPR-1500 / DPR-2500 rausgesucht:

Harman Kardon DPR-1500 DPR-2500 Block Diagram

Darin kann man nun verfolgen, welche Schaltungsteile in welchem Fall durchlaufen werden.

Wichtig ist, dass dieser Reciever voll digital arbeitet. Das bedeutet, dass im günstigsten Fall das Signal aus digitalen Quellen niemals ins Analoge gewandelt wird, bis es zu den Leistungsendstufen kommt, welche direkt aus dem digitalen PCM Signal in ein Pulsweitenmoduliertes Lautsprechersignal wandeln.

Entsprechend ist die Schaltzentrale, welche z.B. auch Kanalwahl und Klangregelung enthält, auf digitaler Ebene funktioniert. Es ist im Block Diagramm der Baustein DDX8228, der neben dem DSP (Digital Signal Processor) sitzt.

Die hier verwendete DDX Technologie steht übrigens für Direct Digital Amplification (R) und stammt von Apogee. Diese Technologie ist vergleichbar mit der Sony SMaster (Stream Master Technologie (R)).

Wenn analoge Eingangssignale verarbeitet werden müssen, dann werden diese über Analog-Digital-Converter (ADC) Bausteine ins digitale Format umgesetzt. Eine analoge Pre-Out Funktion wird über Digital-Analog-Converter (DAC) verwirklicht.

Findest Du Sich zurecht?

- Poetry2me
vegatronic
Stammgast
#6 erstellt: 05. Jan 2014, 23:38
Hallo,

kannst Du mir das Bild bitte in höherer Auflösung zukommen lassen - ich kann hier schlichtweg nichts erkennen

Thomas
exploited
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Jan 2014, 00:28
Hi!

Danke Euch für die Unterstützung!

Ich habe die Service Manual als pdf, wie soll ich sie Dir zukommen lassen, Thomas?

Das sind sehr nützliche Informationen, Poetry2me, danke. Vielleicht ist dann möglicherweise der Analog-Digital-Converter beschädigt? Ob sich da eine Reparatur überhaupt noch lohnt? Eine kalte Lötstelle oder ein Relais austauschen hätte ich mir noch zugemutet, aber das sieht schon böser aus...

Die analogen Eingänge benötige ich wegen dem 8 - Kanal - Modus, digital (spdif) werden ja leider nur 6 Kanäle übertragen.
Poetry2me
Inventar
#8 erstellt: 06. Jan 2014, 00:57

vegatronic (Beitrag #6) schrieb:
Hallo,

kannst Du mir das Bild bitte in höherer Auflösung zukommen lassen - ich kann hier schlichtweg nichts erkennen

Thomas


Das Bild ist eigetnlich recht hoch auflösend eingestellt.
Du kannst die Funktion "Bild herunterladen" rechts im Menü der Bildbetrachtungsseite verwenden, dann kommt es in voller Auflösung in Deinen Browser. Dann noch mal daraufklicken und in der Regel hat man dann volle Auflösung.

Lass wissen falls das nicht klappt.

- Poetry2me
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 06. Jan 2014, 01:07

exploited schrieb:
Die analogen Eingänge benötige ich wegen dem 8 - Kanal - Modus, digital (spdif) werden ja leider nur 6 Kanäle übertragen.


Ahh, jetzt wird es mal konkreter, Drei Fragen:

1. Du verwendest also acht Kanäle, die Du alle analog via Cinch einspeist? Ist das "7.1" ?

2. Dann muss der DSP des HK DPR-1500 eigentlich nichts mehr rechnen, da Du bereits alle Dolby Surround Effekte etc. in den Kanälen drin hast. Ist das so?

3. Treten die Störungen bei allen Kanälen gleich stark auf? Wenn nein, bei welchen Kanälen?

Erkläre vielleicht auch noch mal, wie Du das Gerät einbindest.


- Poetry2me
exploited
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 06. Jan 2014, 02:10
1. Genau so ist es. Sie kommen von der Soundkarte Xonar D1. Wenn ich im Windows Menü die Lautsprecherkonfiguration aufrufe, kann ich alle Lautsprecher korrekt ansteuern, der Testton kommt da raus wo er soll. Auch alle Testvideos laufen korrekt.

2. Genau, der Verstärker müsste nur noch verstärken, die Informationen wurden schon im PC gerechnet.

3. Die Störungen kommen definitiv bei allen Boxen vor. Manchmal aber nur aus einem Lautsprecher, manchmal aus allen, dann aber nicht aus allen gleich laut, sondern beispielsweise vorne rechts laut und mitte links wesentlich leiser. Bei den Fronts scheint es am lautesten und öftesten Störgeräusche zu geben. Störgeräusche sind auch mit Kopfhöhrern wahrzunehmen, aber eben nur im analogen Modus. Mit den Kopfhöhrern knackt auch nur entweder links oder rechts der Lautsprecher laut, der andere leise mit oder gar nicht.

Eingebunden ist der Verstärker wie folgt:

Mit 4 Cinchkabeln (3,5 Klinke auf Cinch) von der Xonar D1 in die Cincheingänge vom Verstärker.
Zusätzlich ist die Realtek - Onboardsoundkarte optisch mit dem Verstärker verbunden.

Die Signale werden mit unterschiedlichen Playern entweder unbearbeitet digital eingespeist (Stereo PCM, DTS, DD, DTS ES Discrete) oder eben verarbeitet analog (die entschlüsselten (?) DTS - HD und True HD - Signale).

Bei Filmen möchte ich gerne 7.1 nutzen, was mit dem DPR 1500 nur analog geht, weil der Verstärker kein HDMI bietet.

Herzlichen Dank!
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