aaron no33 endstufe defekt

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cleodor
Stammgast
#1 erstellt: 12. Mrz 2014, 10:57
Hallo zusammen,

ich habe bei meiner geliebten Aaron No33 Cineast Endstufe einen Kanal abrauchen lassen....
Nun ja, voller Rechtsanschlag war wohl zu viel !
Mein Spezi ist in der Lage die Endstufe zu reparieren, inklusive alles richtig zu messen etc.
Jedoch sind ja wie bekannt die Endtransen unkenntlich gemacht.
IMG_1590

Hat jemand die Typen Bezeichnung??
Bin für jeden Tipp dankbar!

Bis jetzt habe ich in den Tiefen des Netzes die MJ15003/15004 oder die MJ150024/25 gefunden.

Schöne Grüße


[Beitrag von cleodor am 12. Mrz 2014, 11:05 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Mrz 2014, 23:11

Mein Spezi ist in der Lage die Endstufe zu reparieren, inklusive alles richtig zu messen etc.


Dann sollte "er" m.E. auch keine Probleme damit haben, passenden Ersatz zu bestimmen und zu besorgen.....
bukongahelas
Inventar
#3 erstellt: 13. Mrz 2014, 08:14
Es gibt 2 große Hauptsiebelkos mit einigen 10000 Mikrofarad.
Sie haben auch eine aufgedruckte max Spannung , zB 63V .
An ihnen liegen gegen Masse ca +50VDC und -50VDC , in der Summe also 100VDC , an.
Mit 20% Reserve braucht daher ein Endtransistor nicht mehr als 120VDC auszuhalten ,
weil es ja keine höhere Spannung in dem Aaron gibt.
Diese 120V findet man im Transistordatenblatt unter "Ucemax". Mehr Volt schaden nicht.
Zweiter zentraler Parameter eines T ist sein max Strom , typisch 10-30 Ampere.
Je mehr je mehr Reserve.
Dann gibts noch den Stromverstärkungsfaktor (B) oder (hfe) im Datenblatt.
Typisch 10-50 , bedeutet wieviel mal in Ampere der T einen Ansteuerstrom in Laststrom umsetzt,
ein Multiplikationsfaktor.
Dann noch Grenz- bzw Transitfrequenz , typisch 10-50 Megahertz.
Eine Aussage über die "Schnelligkeit" eines T.
Obs paßt zeigt sich nach Inbetriebnahme , evtl Schwingen (T ist zu "nervös") ,
dagegen helfen kleine Kondensatoren.
Meist aber kein Problem , weil die Schaltung das Schwingen bereits verhindert (Boucherot-Glied).
Und noch die Bauform , hier historisches TO-3 Gehäuse.
Als Ersatz müßten MJ15003 MJ15004 oder MJ15023 MJ15024 passen oder ähnliche MJ15xxx.
Wo der NPN und PNP Transistor plaziert wird , kann man durch Messungen von einem funktionsfähigen AmpModul "kopieren" .
(Ebenso die post Reparatur fällige Bias-Einstellung).
Generell gilt: Am Kollektor des NPN liegt ca +50VDC , am Kollektor des PNP ca -50VDC.
Roter+ bzw blauer- Draht , Amp-Flachstecker am linken Rand des Moduls im Foto.
Kann man an OK Modul nach Demontage des DEF Moduls messen.
Evtl verbaute Iso-Glimmerscheiben und Wärmeleitpaste unter den TO-3 Transistoren nicht vergessen.
Schwarzer Draht Platinenmitte ist wohl Masse/GND , der fette rote wohl der Audio-Powerausgang.

Auf jeden Fall Treiber und alle anderen Transistoren , Dioden und Widerstände prüfen.
Ebenso Lötstellen,Lötaugen und Leiterbahnen auf Unterbrechungen , Beschädigungen , Verschmorungen prüfen.
Nur ein übersehener Fehler kann die neuen Teile beim "harten" Einschalten zerstören.
Deshalb Netzstelltrafo benutzen oder den "Vorschalt 100W Glühlampentrick" anwenden.
Erste Inbetriebnahme nach Rep erfolgt per Netz-Softstart , ohne Last(Boxen) ,
und unter Kontrolle von Audio-Ausgang und Bias der Endstufe.

Wie schon öfter bringen destruktive Äußerungen des -scope- den TE nicht weiter.
Solche Kritik ist weder hilfreich noch konstruktiv.
Immerhin läßt die Unfähigkeit der Ersatzteilbeschaffung/Identifikation der T Rückschlüsse auf die
Kompetenz des ErstReparateurs zu.

Der Aaron scheint vom Aufbau und Mechanik her auch ohne Servicemanual und trotz getarnter Transistoren
reparabel.
Ein DEF Modul läßt sich vergleichend gegen ein OK Modul messen .
Man repariert solange bis alle ohmschen Messungen (beide Module sind stromlos) zwischen DEF und OK Modul
auf 10% identisch sind.
Bedeutet EinzelCheck jedes Bauteils auf DEF Modul , es sind aber nicht soo viele und erspart Schaltplansuche.

bukongahelas
cleodor
Stammgast
#4 erstellt: 13. Mrz 2014, 11:55
Hallo bukongahelas ,

erstmal vielen Dank für Deine sehr Ausführliche Antwort!
Damit kann ich sehr gut arbeiten.
Ich habe nun zwei Schaltpläne im Holländischen DIY Forum gefunden. Ich stelle sie hier mal nicht ein, aber zu finden sind sie einfach, über die Suchmaschine habe ich die MJ150024 eingegeben und in der Bilderauswahl habe ich dann einiges entdeckt
Jedoch weiß ich nicht ob da alles passt, sieht aber gut aus. Vielleicht kannst Du ja mal drüber schauen?
Puh und dann bin ich echt erschrocken was die Teile kosten
Ich werde wenn alles gemacht ist auch einen LS Schutz mit einbauen, denn der Ein- und Ausschaltplopp nervt mich doch ein wenig.

Das dauert allerdings ein paar Tage, aber ich gebe Bescheid wenn alles läuft!


Schöne Grüße
PBienlein
Inventar
#5 erstellt: 13. Mrz 2014, 12:39
Hallo cleodor,

ich habe zwar nichts konstruktives zur Reparatur beizusteuern, möchte aber bemerken, dass ich es schon für eine Frechheit halte, in dieser Preisliga nicht mal ein Lautsprecherschutzrelais vorzusehen. Siehe übersichtliches Innenlebenfoto:

aaron-no-33-cineast - inside

Viel Vergnügen demjenigen, der auch Lautsprecher dieses Preisniveaus angeschlossen hat, welche bei einem kapitalen Endstufenschaden gleich mit in den Tod gerissen werden...

Der Ein- und Ausschaltplopp ist übrigens eine direkte Folge der fehlenden Relais. Ein, bzw. drei Ausgangsrelais plus eine Schutz-/Verzögerungsschaltung wäre ja bei über drei Kilo-€ aufgerufenen VK durchaus noch drin gewesen, denn man verzichtet eingangsseitig ja auch nicht auf Relais - vermutlich um ein anliegendes Signal ein wenig zeitverzögert zuzuschalten. Das Ganze erinnert sehr an Burmester, die sich genauso unverständlich verhalten. Letztlich kochen sie alle auch nur mit Wasser und versuchen mit solchen Methoden (Bauteile unkenntlich zu machen) das zu verschleiern.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 13. Mrz 2014, 12:41 bearbeitet]
-scope-
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 13. Mrz 2014, 17:06
Cleodor schrieb:


Damit kann ich sehr gut arbeiten.



Ich werde wenn alles gemacht ist auch einen LS Schutz mit einbauen, denn der Ein- und Ausschaltplopp nervt mich doch ein wenig.


Du schriebst aber weiter oben, dass die Reparatur von einem routinierten Profi durchgeführt wird.

Jetzt scheint es so, als würdest du selber Hand anlegen.... Zumindest wurde es so formuliert.

cleodor
Stammgast
#7 erstellt: 13. Mrz 2014, 17:38
... ich korrigiere: Damit können wir sehr gut arbeiten

Aber den LS Schutz kann ich selbst einbauen, es kommt ein Modul rein, das traue ich mir schon zu.


Schöne Grüße


[Beitrag von cleodor am 13. Mrz 2014, 17:40 bearbeitet]
bukongahelas
Inventar
#8 erstellt: 13. Mrz 2014, 19:46
Warum muß ein LS-Schutzrelais immer im LS-Plus Kreis liegen ?
Man könnte doch die Railspannungen hinter den Siebelkos mit Relais abschalten .
Dann lägen die Relaiskontakte nicht in der LS-Leitung.
Oder man klemmt "crowbar" mäßig die LS-Ausgänge via Thyristor/Triac im
Fehlerfall auf Masse . Evtl auch zusammen mit der RailAbschaltung.
Die Soundcraftsmen MA-5002 macht es so.
Auch ein Mark Levinson 333 schaltet via SBY Netzteil den Haupttrafo ab und klemmt
zusätzlich Ein+Ausgänge der Endstufen auf Masse.

Ein Einschaltverzögerungsmodul nachzurüsten reicht nicht , das Modul muß
auch eine DC-Fail-Detection-Abschaltung haben .
Ob man die LS+Leitung(en) abschaltet oder wie ich finde besser die Railspannungen ,
stelle ich zur Diskussion.
Ebenso was für/gegen optionale Protections wie Crowbar spricht.
Die Kontakte im LS+Kreis sind ein Dauerproblem .

Wer wenig zu bieten hat muß das als HiEnd exclusiv zum Horrorpreis verkaufen
und den Minimalansatz der Schaltung durch Tarnung verstecken.
Wahrscheinlich kommt dann das Argument "gematchter" Spezialtransistoren.
Dieser Amp hat inwendig wenig zu bieten und es fehlt DC-Prot , vermutlich auch Strombegerenzung
und Thermo-Prot.
Durch Voodoo Hype wird er unverständlicherweise hoch gehandelt.
Ich würde ihn nach Rep sofort verkaufen und solche Hersteller meiden.
Wasser wird nicht zu Wein nur weil man das Flaschen-Etikett entfernt.

bukongahelas
cleodor
Stammgast
#9 erstellt: 13. Mrz 2014, 19:57
hmm... ich habe ja noch einige Albs Endstufen, die haben ja ein LS Schutz on Board und klanglich auch nicht schlecht, wenn man davon absieht, dass es keinen Verstärkerklang gibt
Ich habe zum Test diese L25d Class D Teile auch noch da... die sind ja auch für den Preis sehr ok...
Wobei mir die Albs eigentlich am besten gefallen...
Aber zurück zum Modul, das da die Plus Leitung übers Relais geht stört mich eigentlich wenig. Es gibt schlimmeres.

Schöne Grüße
cleodor
Stammgast
#10 erstellt: 29. Mai 2014, 08:50
update....
die Endstufe läuft wieder, es waren die Endtransen kaputt, die MJ15004 und MJ15005, sowie eine diode und welche von den Treibertransistoren.
Wenn man bedenkt, was die Teile kosten, beim großen C waren es etwa 3Euro, beim R, 2,50... der Rest sind cent beträge...

schöne Grüße
P.W.K._Fan
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 30. Mai 2014, 13:51
Das teuerste an einer Endstufe ist das NT und das Gehäuse. Der Rest sind quasi Centartikel. Auch "Highend" Hersteller kochen nur mit Wasser.
Wobei in diesem Fall muss ich schon sagen, das mir das Ding etwas suspekt ist.
cleodor
Stammgast
#12 erstellt: 30. Mai 2014, 17:47
eigentlich bin ja zufrieden mit der Aaron, was mich stört ist halt wie auch schon geschrieben, das keine LS Relais
verbaut sind und mir gefällt bei Endstufen auch eine ESB. Ich meine bei dem Neupreis...
Ich habe mir zum testen welche von den China Modulen bestellt mit einem ähnlichen Aufbau, da bin ich mal gespannt wie die sind.


schöne grüße
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