AUX-Eingang an alten Kassettenrekorder, ein paar kleine Fragen

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antondd
Stammgast
#1 erstellt: 30. Jun 2015, 03:41
Hallo!

Ich hab vor, an einen End-80er/Anfang-90er Jahre Sony-Kassettenrekorder einen AUX-Eingang zu bauen. Das Gerät ist nichts aufregendes, hab ich billig auf einem Flohmarkt (bzw. dem amerikanischen Äquivalent hier, einem garage sale) bekommen, und ich würde ihn gern ne Weile im Garten benutzen, für mp3-Player und Squeezebox-streaming mit einem raspberry pi, bis ich mir irgendwann gescheite Außenlautsprecher leiste
Er sieht noch fast wie neu aus und funktioniert ohne Probleme, also schnell aufgeschraubt (kleine Pfeile an den Schrauben, die man zum aufmachen braucht, sehr praktisch!), das Kassettenlaufwerk ist auch schnell ausgehangen und ausgestöpselt. Die Platine sehr schön übersichtlich diskret aufgebaut, also alles sehr löt- und bastelfreundlich! Sogar die einzelnen Teile der Schaltung sind durch Linien abgetrennt und beschriftet, Tuner/Preamp/Power Amp!

Nun hab ich aber ein paar kleine Fragen:
1. Einige Kondensatoren haben eine Art eingetrocknete, gelbe Paste drauf. Auf jeden Fall trocken, nicht klebrig. Nun wundere ich mich, ob die einfach aus irgendeinem Grund verklebt wurden, oder ob da Kondensatoren geplatzt sind. Irgendwie sehen sie nicht geplatzt aus (haben, soweit sichtbar, "Sollbruchstellen", die keine Öffnung haben). Die anderen Kondensatoren sind auch nicht ausgebeult...
Ich hänge mal unten ein Foto an.
Also: Sind die geplatzt und ich sollte sie tauschen? Kostet ja nicht die Welt, und ich brauch sowieso noch ein paar Teile, aber wenn es nicht sein muß, spar ich mir das... Jedenfalls scheint sowohl Radio als auch Kassette ohne Probleme zu laufen, und diese Teile sind alle im Pre-amp und im Power Amp...

P6296860

2. Da das Kassettendeck einfach über 2 Stecker an die Hauptplatine gesteckt ist, würde ich am liebsten da nen Schalter zwischen Kassette und Preamp hängen, um dort zwischen AUX und Kassette umzuschalten. Ich hab die Platine noch nicht komplett rausgenommen und mir die Signalwege angesehen, aber: Der eine Stecker hat 5 Pins (also nehme ich mal an: GND, links/rechts in den Verstärker, und die anderen links/rechts Aufnahme? Was welcher Kanal ist, mûßte ich dann einfach probieren. Auf dem Foto unten links die 5 Kabel, wo man die Beschriftung "RED" sieht), der andere hat 4 Pins, was könnte das sein? Evtl. der Poweranschluß für den Kassettenmotor? Der Stecker ist auf dem Foto weiß, auf der rechten Seite, und mit G/R/L/C beschriftet.. (oder ist das nochetwas für die Aufnahme? Was könnte "C" sein?)
Und wenn ich dann nun die richtigen 3 pins gefunden hab (GND, links/rechts), müßte ich ja eigentlich nur einen Schalter haben, der beide Kanäle auf einmal umschaltet. Sowas wird es doch geben, nur finde ich grad bei den üblichen Teilehändlern nichts, könnt ihr mir auf die Sprünge helfen, wonach ich suchen sollte? Oder ist die Idee schon irgendwo verkehrt?
Ansonsten würde ich eben den AUX "fest" anstecken, um alles zurückbauen zu können (nicht sehr wahrscheinlich, daß das passiert) müßte ich dann nur innen einen Stecker umstecken, Kassette brauche ich wahrscheinlich sowieso nicht, auch wenn es nett wäre...

3. Hier, Link, beschreibt jemand ein ähnliches Vorhaben, nur erklärt er, daß es besser wäre, den Preamp zu umgehen, da man sonst einen Transformator dazwischen hängen sollte. Warum? Ich würde natürlich gern den Lautstärkeschalter nuzten können. In anderen Anleitungen ist davon auch keine Rede, daher wundere ich mich...

So, das war es fürs erste. Je nachdem, ob die Kondensatoren getauscht werden sollten oder nicht, und was für einen Schalter ich brauche, kann ich bald die Teile kaufen, und dann ans probieren.
Wie gesagt, ist kein aufregendes Gerät und soll nicht viel kosten, eher ein bißchen Bastelei.

PS: Sony CFS-D20 heißt das Ding...
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 30. Jun 2015, 03:48
Moin!

Die Kondensatoren sind verklebt. Einen Defekt kannst du an denen erstmal ausschliessen.
Aber ich verstehe dieses "Gebastel" nicht. Warum nimmst du nicht einfach eine Adapter-Cassette? Soll doch anscheinend nur übergangsmäßig sein...

Wenn du natürlich UNBEDINGT basteln willst, könnte ich dir auch weiter helfen...
antondd
Stammgast
#3 erstellt: 30. Jun 2015, 04:01
Danke für die schnelle Antwort! Gut, dann sind die Kondensatoren vor mir sicher? (Warum verklebt man die?)

Ja, an eine Adapterkassette hatte ich auch schon gedacht, und sie irgendwie wieder vergessen. Wäre natürlich das einfachste. Hatte am Anfang, als ich nur mit dem Gedanken gespielt hatte, aber den Rekorder noch nicht gefunden hatte, gehofft, ich hätte innen genug Platz, den Raspberry mit unterzukriegen, am besten natürlich noch irgendwie intern 5V für den abgreifen, aber das laß ich wohl (kein Platz, mit der Spannung wahrscheinlich nicht so sehr einfach...).
Gibt es etwas, was gegen eine Adapterkassette sprechen würde? Über Gleichlauf und so muß ich mir da ja keine Gedanken machen, aber gäbe es Klangunterschiede zum Direktanschluß? Auch wenn natürlich der Klang des ganzen "suboptimal" ist.
Und ja, basteln macht natürlich auch Spaß
(Aber ich denke wirklich nochmal ernsthaft über den Adapter nach, ist ja billig & praktisch)
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 30. Jun 2015, 18:37
Hallo,

ich nehme einmal an, dass es sich bei dem Kasettenrekorder um einen "Ghettoblaster" handelt Dann würde ich an Deiner Stelle die Adapterkasettenlösung nehmen. Das, was das Gerät an Frequenzgang an die Luft bringt, schafft der Tonkopf via Adapterkasette locker und man verbastelt sich die Kiste nicht. Für die Spannungsversorgung des Zuspielers gibt es bestimmt ein geeignetes Steckernetzteil.

Die Kondensatoren, wie auch viele größere Bauteile wurden im Produktionsprozess verklebt, damit sie nicht vor dem Lötbad von der Platine fallen.

Gruß
PBienlein
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 30. Jun 2015, 18:50
Die Adaptercassette macht bei DIESEM Gerät wohl kaum einen Klangunterschied Das Ding hat nicht im entferntesten was mit Hifi zu tun...

Die 4 Pins an dem Steckkontakt ( G/R/L/C ), sind 3 nur für den Tonkopf, einmal der Ground/rechts/links zum Abspielen und Aufnehmen gleichermaßen.
Der C-Kontakt ist nur für den Löschkopf, der den gleichen Groundanschluß wie der TK nutzt.

Du kannst also direkt am Tonkopf ( parallel ) einen Aux-Anschluß anlöten. Dabei musst du nur immer auf Play am Laufwerk drücken, damit das funktioniert. Alles Andere wäre viel zu umständlich.

Es gibt auch solch verrückte Dinger:
auvisio Kabelloser MP3-Player


[Beitrag von Rabia_sorda am 30. Jun 2015, 18:51 bearbeitet]
antondd
Stammgast
#6 erstellt: 30. Jun 2015, 22:40
Gut, alle Fragen sind damit geklärt, danke! Dann steht C wohl wahrscheinlich für clear, das macht Sinn. Bei genauer Betrachtung hat er wirklich nur einen Kopf...

Und das das Ding, ja, ein "Ghettoblaster", wenig mit hifi zu tun hat, ist mir natürlich auch völlig klar. Sollte halt mobil sein für den Garten & Balkon, bis ich was besseres hab. Und gekostet hat er sogut wie nichts... (die besseren Ghettoblaster aus den 80er, nach den ich mich etwas umgesehen hatte, sind arg teuer, dann kann ich auch gleich richtige Außenlautsprecher montieren und es gleich anständig machen...).
Bertl100
Inventar
#7 erstellt: 02. Jul 2015, 17:30
Hallo zusammen,

ich denke, dass G für GND, also Masse steht. Damit wird die zwei heißen Leiter zum Tonkopf geschirmt. C wird wohl für Common stehen. Einige dieser Sony Geräte speisten am "kalten" Ende der Tonkopfanschlüsse die Bias ein. Bei Wiedergabe lag C auf Masse.

Gruß
Bernhard
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