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Yamaha AX 890 überholen

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Frida68
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Jul 2017, 22:11
Hallo zusammen,
ich habe hier einen AX 890, welchen ich gerne revidieren möchte.
Das Gerät läuft ohne Probleme...Eingangswahlschalter und LS Relais habe ich bereits gewechselt/gereinigt.
Gibt es weitere Bauteile, welche man prophylaktisch wechseln sollte, damit das Gerät die nächsten Jahre gut spielt?


[Beitrag von Frida68 am 12. Jul 2017, 11:49 bearbeitet]
Frida68
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 12. Jul 2017, 11:59
Ich habe jetzt mal eine konkrete Frage.
Nachdem ich bei sehr geringer Lautstärke einen Kanalausfall auf einer Box hatte, habe ich die LS Relais geöffnet und die Kontakte mittels Papier und Kontaktspray gesäubert.
Das scheint funktioniert zu haben...beide Kanäle laufen jetzt ohne Ausfall oder Kratzen.
Ich habe den AX fast den ganzen Tag laufen.
Nun ist mir aufgefallen, dass er manchmal beim Einschalten kurz ein Trafo Brummen von sich gibt...so für 1-2 Sekunden. Das macht er aber nicht immer...kann das irgendwie mit der Relais Reinigung zu tun haben und deutet das vielleicht auf die Netzteil Elkos hin. Ist hier vielleicht ein Tausch ratsam?
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 12. Jul 2017, 14:27

Nun ist mir aufgefallen, dass er manchmal beim Einschalten kurz ein Trafo Brummen von sich gibt...so für 1-2 Sekunden. Das macht er aber nicht immer...kann das irgendwie mit der Relais Reinigung zu tun haben und deutet das vielleicht auf die Netzteil Elkos hin. Ist hier vielleicht ein Tausch ratsam?


Einen Defekt an den Siebelkos kann sein, wird es vmtl. aber nicht. Wenn sie defekt sind hört man das eigentlich als ein leichtes bis schweres Brummen in den Lautsprechern.

Evtl. liegt es an total entladenen Elkos, da hier ja kurzzeitig (1-2 Sek.) ein höherer Ladestrom vorhanden ist. Auch die Zeit spricht dafür (Tau/Ladezeit).

Auch kann es an der Vorhandenen Sinuswelle der Netzspannung liegen. Hier könnte es einen Unterschied geben, je nach dem ob man beim Nulldurchgang, oder bei der negativen/positiven Sinuswelle das Gerät einschaltet. Dies kann man natürlich nicht beeinflussen und liegt in der "Natur" der Sache.

Eine Idee wäre noch, dass es hier einen Defekt an dem Netzschalter gibt. Die Kontakte könnten oxidiert oder verbrannt sein, so, dass es dort kurzeitig zum "Feuern" kommt, bis die Kontakte "durchschalten". Dies würde man mit einem UKW-Radio hören können.
Frida68
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 12. Jul 2017, 15:06
Prima....Danke für deine Antwort und Tipps.

Den Netzschalter werde ich mal prüfen.
Falls doch die Elkos einen weg haben.
Verbaut sind Elna 63v 14000 Typen.
Ich finde keinen mit identischen Werten.
Kann ich in von den Werten abweichen und welchen Hersteller kann man empfehlen?
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 12. Jul 2017, 17:10
Mir fallen zwei Ursachen ein:

a) Netzschalter -- hat rabia_sorda schon beschrieben.

b) Eine kurze Instabilität einer Endstufe, also ein hochfrequentes Schwingen, welches nach Erwärmung wieder verschwindet.
Der Trafo kann dadurch brummen, dass bnesonders viel Strom fließt, was ihn belastet.
Das wäre in der Tat ein unangenehmer Fehler, den man häufig schwer findet.
Aber wahrscheinlicher ist a)


- Johannes
eckibear
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 12. Jul 2017, 17:47
Ich gehe davon aus, dass du ein Brummen aus dem Gerät meinst, nicht aus den Lautsprechern.

Das Einschaltbrummen des Trafos ist das hörbare Resultat der vorübergehenden magnetischen Sättigung des Blechpakets im Trafo.
Was man hört sind die Schwingungen des Blechpakets und der Windungen, die im magn. Feld wechselwirken.
Das passiert bei jeder "Spule", wenn nicht im Spannungsmaximum des Netz-Sinus eingeschaltet wird.
Am ausgeprägtesten ist es beim Einschalten im Nulldurchgang.
Das scheint intuitiv zwar verkehrt herum, ist aber richtig wenn man die Mathematik dazu bemüht (oder ein brauchbares Simulationstool).

Ringkerntrafos sind besonders stark betroffen, weil der ohmsche Wicklungswiderstand idR noch kleiner ist als bei normalen EI- oder Schnittbandkern-Trafos.
Die Relaxation dauert dadurch länger. Nicht selten fliegt die Netzsicherung, es sei denn eine Softstart-Schaltung ist eingebaut. Bei kleineren Trafos geht das noch mit einem NTC in Serie zum Eingang, größere Leistungen erfordern eine Art abgestufte Einschaltung.

Genau genommen ist es bei Geräten mit hoher kapazitiver Last (hier die Siebelkos) etwas anders als hier in Kürze erklärt. Die Analyse zeigt, dass Faktoren wie Induktivität(en), Sättigungsverhalten, Streuinduktivität/Kopplungsgrad, Widerstände und Last (Kapazität) berücksichtigt werden müssen, wenn man den genauen Verlauf des Einschaltvorgangs berechnen will. Der magnetische Sättigungsvorgang ist dabei aber in der Praxis am bedeutensten.


[Beitrag von eckibear am 12. Jul 2017, 17:49 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 12. Jul 2017, 18:02
Vielleicht auch einfach mal alle Schrauben am Trafo bzw. zur Befestigung des Trafos nachziehen.
eckibear
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Jul 2017, 18:03

Frida68 (Beitrag #4) schrieb:

Verbaut sind Elna 63v 14000 Typen.
Ich finde keinen mit identischen Werten.
Kann ich in von den Werten abweichen und welchen Hersteller kann man empfehlen?


Man sollte ähnliche Kapazitäten einbauen, bzw. den nächsten Normreihenwert. Hier wären das wohl 15000uF. Zu hohe Kapazität belastet den Gleichrichter unnötig stark (vorzeitiges Ableben) und bringt dafür wenig bis gar nichts an sogenanntem "Klang". Auch wenn bestimmte Kreise es immer wieder behaupten wird es dadurch nicht richtig.
Die Spannungsfestigkeit kann ruhig höher gewählt werden, dass erhöht die Betriebsfestigkeit und Lebensdauererwartung deutlich. Gleiches gilt auch für die maximale Einsatztemperatur.

In dem Zusammenhang sollte man besser gleich auf die passende Bauform achten, damit man nicht noch umständlich Löcher bohren muss oder eine Platine sonstwie vermurkst.
Bezugsquellen sind Distributoren wie mouser, farnell, digikey, rs-online ...
Poetry2me
Inventar
#9 erstellt: 12. Jul 2017, 18:22

Frida68 (Beitrag #1) schrieb:
Gibt es weitere Bauteile, welche man prophylaktisch wechseln sollte, damit das Gerät die nächsten Jahre gut spielt?


Ja, alle Elkos mit 6,3V Spannungsfestigkeit.

Leider kein Schaltplan auffindbar im Netz, aber wnen der AX-890 dem AX-590 ähnelt, dann wären vor allem die beiden Elkos in der Gegenkopplung zu nennen: C107 und C108 (100µF 6,3V)
Diese gegen welche mit höherer Spannungsfestigkeit wechseln. gerne auch 63V.
In der Gegenkopplung sollten es aus klanglichen Gründen am besten auch nur Folienkondensatoren sein, keine Elkos. Aber bei 100µF kann man auf Elko kaum verzichten, nur ein paar (1..2,2) µF in Folie parallel zum Elko schalten schalten

- Johannes
Frida68
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 12. Jul 2017, 18:44
Super...Danke für die zahlreichen Antworten, Infos und Erklärungen.

Ja einen Schaltplan habe ich leider auch nicht gefunden. Ich habe daher auch keine Daten für den Ruhestrom abgleich.


Wenn ich ein vernünftiges Bild des Innenlebens einstelle.....könnt Ihr mir zeigen welche Bauteile gemeint sind?


Nochmals Danke im Voraus
Poetry2me
Inventar
#11 erstellt: 12. Jul 2017, 20:42
Ja, habe eben mal im Netz gesucht und schon mal gute Bilder der Hauptplatine gefunden:
http://lugansktoday.net/viewtopic.php?f=3&t=241

Wenn man sich das Service Manual des etwas kleineren Modells AX590 ansieht, dann erkennt man, dass er dem AX-890 sehr ähnlich ist.

Yamaha AX-590 PCB layout main amp


Übrigens hat auch der AX-892 große Ähnlichkeit
Poetry2me
Inventar
#12 erstellt: 12. Jul 2017, 21:20
Der Schaltplan des AX-892 scheint sich gut zu eignen, um ein paar kleinere Verbesserungen einzuzeichnen

Yamaha AX-892 schematic detail main amp recap

C107/C108 sind für den Klang am wichtigsten. Man erkennt, dass bei den höherwertigeren Verstärkermodellen (AX-89x gegenüber AX59x) dieser Elko jeweils eine höhere Spannungsfestigkeit als 6,8V bekommen hat, nämlich 50V. Dadurch ist das Dielektrikum dicker und das hat Vorteile. Wenn man diesen Elko jeweils durch 20µF Folie (2 x 10µ parallel) oder mehr ersetzen kann, dann hat dies Vorteile.
Die untere Grenzfrequenz der Verstärkung berechnet sich mit R119 750 Ohm und liegt mit 20µF bei 10 Hertz. Je größer die Kapazität, desto tiefer.

C130/C131 stützen vor Ort nochmals die +/- Versorgungsspannungen bei den empfindlichen Eingangsstufen. Hier lohnt sich Aufwand in Form von Folienkondensatoren (gerne viel) als Bypass bzw. auch Vergrößerung der Kapazität auf 2200µF oder mehr. Diese sehe ich als die zweitwichtigsten Kandidaten.

C101/C102 sind Eingangskoppelkondensatoren. Wenn möglich sollten diese in Folie ausgeführt sein. Da kann man auch weniger als 10µF nehmen, falls man nicht die praktischen WIMA MKS 10µ findet. Da der Eingangswiderstand der Schaltung hoch genug ist, genügen auch 4,7µF oder sogar etwas weniger, um immer noch eine sehr tiefe untere Grenzfrequenz zu erhalten.

C115/C116 sollten nur einfach keine eigenen Verzerrungen einführen, also neu und hochwertig sein, evtl. mit Folien-Shunt. Sie sitzen am Eingang der Stromverstärkung parallel zur Ruhestromschaltung um Transistor Q117.
Frida68
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 12. Jul 2017, 22:00
Super...Danke für deine Hilfe.

Ich mache morgen mal Bilder vom Innenleben.
Es fällt mir etwas schwer den Schaltplan und deine Änderungen zu übertragen...bin halt nen Mädel.
Ich kann aber mit einem Lötkolben umgehen und ich weiß welches Bauteil gemeint ist, kann ich das auch löten.
Zu den von dir vorgeschlagenen Bauteilen.
Kannst du mir bitte die genaue Bezeichnung nennen...so das ich nicht was falsches bestelle?
Poetry2me
Inventar
#14 erstellt: 13. Jul 2017, 00:55
Leider sind die beiden größten Werte (10µF und 4,7µF) dieser so praktisch kleinen Baureihe MKS2 Folienkondensatoren von Wima recht teuer, mit über 4 EUR pro Stück. erst wenn man große Stückzahlen kauft, wird es günstiger. Alternativen sind alle deutlich voluminöser und haben vor allem nicht das Rastermaß 5mm..

Du brauchst vier (je 2 pro Kanal) von den 10µF Typen, wenn Du die Elkos der Gegenkopplung (C107 und C108) komplett durch Folie ersetzen willst. Hörbar ist das.
Alternativ kannst Du zu dem Elko einen Folienkondensator parallelschalten, z.B. 2,2µF. Das ist auch noch ein Gewinn, aber nicht mehr ganz so groß.

Für alle anderen vorgeschlagenen Folienkondensatoren kannst Du 2,2µF oder 3,3µF nehmen.


Hier mal ein paar Links zum "großen C". Man kann aber auch bei anderen bestellen so wie Reichelt (6 EUR Versand).

Folienkondensator Wima MKS2 10µF
https://www.conrad.d...ssd-1-st-450662.html

Folienkondensator Wima MKS2 4,7µF
https://www.conrad.d...00kssd-1-450533.html

Folienkondensator Wima MKS2 3,3µF
https://www.conrad.d...00kssd-1-450348.html

Folienkondensator Wima MKS2 2,2µF
https://www.conrad.d...ssd-1-st-450335.html
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 13. Jul 2017, 01:24

Frida68 (Beitrag #13) schrieb:

Zu den von dir vorgeschlagenen Bauteilen.
Kannst du mir bitte die genaue Bezeichnung nennen...so das ich nicht was falsches bestelle? :angel


vergleiche aber das Rastermaß, bevor Du bestellst.

Hans
Poetry2me
Inventar
#16 erstellt: 13. Jul 2017, 07:03
Das Anbringen der Bypass-Folienkondensatoren gelingt meistens am besten, wenn man sie auf der Unterseite anlötet. In der Regel reicht der Platz zwischen Platine und Gehäuseboden aus.

Falls C107 / C108 durch jeweils zwei 10µF Folien ersetzt werden, dann könnte eine davon normal von oben an die Stelle des Elkos gesetzt werden, der andere Kondensator von unten.
Bei C101 und C102 dürfte das sowieso kein Thema sein. Da passt ein Kondensator mit 5mm rastermaß wahrscheinlich prima rein.

Ärgerlich ist manchmal, dass die Beine der Folienkondensatoren meist recht kurz geschnitten werden. Um ihn unten anzulöten, muss man manchmal zumindest eines der Beinchen mit Draht verlängern. Das sieht man von oben hinterher nicht mehr.

Hier das Platinen-Layout des AX-892, der wahrscheinlich am ähnlichsten zum AX-890 ist:
Yamaha AX-892 PCB layout main amp recap


[Beitrag von Poetry2me am 13. Jul 2017, 07:07 bearbeitet]
Frida68
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 13. Jul 2017, 11:38
Ich habe gerade überlegt....an den Netzbuchsen des AX ist noch ein DAC und CDP angeschlossen.
Kann es sein, dass der Trafo deswegen beim Einschalten durch die Spannungsspitze etwas brummt?
@Poetry2me

Super....ich denke das ich hin bekomme. Könntest du mir bitte noch eine Liste von den Bauteilen machen?
Das wäre super
Frida68
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 13. Jul 2017, 12:30
20170713_122319
437319y1316135y14-3

Hier noch ein Bild vom Innenleben


[Beitrag von Frida68 am 13. Jul 2017, 12:34 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#19 erstellt: 13. Jul 2017, 16:58
Beispielbestellung:

2 x Elektrolytkondensator 1500µF 63V Panasonic FC (Rastermaß 7,5, Durchmesser 18mm)
https://www.conrad.d...52-1-st-1473847.html

8 x Folienkondensator 3,3µF 50V (Rastermaß 5mm)
https://www.conrad.d...00kssd-1-450348.html

Verwendung:

C107 und C108 werden jeweils ersetzt durch zwei parallelgeschaltete 10µF Wima MKS2 (einer davon muss wohl unten angelötet werden)

C130 und C131 werden jeweils ersetzt durch einen 1500µF Panasonic FC Kondensator

C101 und C102 werden jeweils ersetzt durch einen 3,3µF Wima MKS2

C130 und C131 erhalten jeweils einen parallelgeschalteten 3,3µF Wima MKS2 (als "Bypass")

C115 und C116 erhalten jeweils einen parallelgeschalteten 3,3µF Wima MKS2 (als "Bypass")

Diodenstrecke D103+D105 wird überbrückt mit einem 3,3µF Wima MKS2

Diodenstrecke D104+D106 wird überbrückt mit einem 3,3µF Wima MKS2
Frida68
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 13. Jul 2017, 17:13
Astrein!! vielen Dank
Frida68
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 14. Jul 2017, 00:06
Bauteile sind bestellt....falls ich Hilfe brauche..wovon ich ausgehe, melde ich mich.
Bis hierher besten Dank für die Mühe und Hilfe
Was mich noch interessieren würde.
Ist das nur ein Austausch von Bauteilen, die man nach knapp 30 Jahren prophylaktisch austauschen sollte/kann...oder gibt es dabei auch einen kleinen klanglichen Aspekt?


[Beitrag von Frida68 am 14. Jul 2017, 00:15 bearbeitet]
Frida68
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 14. Jul 2017, 00:47
Upps...sind die 1500 für C130/31 korrekt...müßten das nicht 15000 sein?
Rabia_sorda
Inventar
#23 erstellt: 14. Jul 2017, 00:56
Jupp, gut aufgepasst!
Hier müssen es 15000µF sein. (Der Preis ändert sich aber KAUM )

Wenn es mein Verstärker wäre, würde ich aber gleich die nächst höhere Kapazität (18000µF) nehmen. Nicht selten sind die neuen Elkos knapp 20% (die Toleranz) unter der angegebenen Kapazität . Dadurch erhälst du wieder annähernd die angegebenen 14000µF.


[Beitrag von Rabia_sorda am 14. Jul 2017, 01:04 bearbeitet]
Frida68
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 14. Jul 2017, 01:29
Na ja..ist jetzt auch nicht tragisch...vielleicht brauche ich die 1500 mal irgendwann.

Kannst du mir 15000 oder 18000 Typen empfehlen?

Ich ahne schon warum du "kaum" geschrieben hast
Rabia_sorda
Inventar
#25 erstellt: 14. Jul 2017, 02:33
Ganz ehrlich......ich würde die alten drin lassen. Wenn die alten Elkos defekt wären, hört man das als ein leichtes bis schweres Brummen in den LS.
Ein Marken-Elko (Panasonic, Nichicon, Nippon Chemi-Con usw.) sind da nicht wirklich günstig.
Wenn du natürlich nicht auf 30€ guckst, ist es ja egal....
Poetry2me
Inventar
#26 erstellt: 14. Jul 2017, 07:17
MISSVERSTÄNDNIS.

Schaut doch mal auf Schaltplan und Platinenlayout, welche Kondensatoren C130 und C131 sind

Das sind nicht die großen Siebelkos!

C130 und C131 gehören zu einer R-C-Siebung der negativen Railspannung für die vorderen Stufen der Leistungsverstärker. 1500µF sind also ganz korrekt und dürfen auch getauscht werden.

Die großen Siebkapazitäten heißen C141 und C142 und haben beim AX-890 vermutlich 18000µF 63V.

- Johannes
Frida68
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 14. Jul 2017, 10:11
Moin Johannes.
Ich kann das auf meinem Smartfone nicht richtig erkennen...aber auf dem Layout sind doch die großen gelben Kreise 130 131 ?
Die großen Siebelkos haben original 14000 63v
Frida68
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 14. Jul 2017, 10:48
16135y14-2Ahh...ich glaube ich habe es verstanden.
C130 31 sitzen zwischen den Endstufen Transistoren...auf dem Bild sind das die Roten?
Die gelben Kreise symbolisieren nicht die Größe der Elkos....sondern zeigen den Ausschnitt wo die Veränderung gemacht werden soll.


[Beitrag von Frida68 am 14. Jul 2017, 10:54 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#29 erstellt: 14. Jul 2017, 11:33
Genau, das sind die roten. Alles ist gut.
Gelb hatte ich alle Bauteile ausgemalt, die in dem Vorschlag verändert werden.
Die empfohlenen Panasonic Elkos 1500µF haben auch 7,5mm Rastermaß bei den Anschlüssen und 18mm Außendurchmesser.

Die großen Siebelkos sind ja viel größer und dicker.
14000µF ist ein ungewöhnlicher Wert. Den kann man auch gegen neue austauschen, z.B. 22.000µF Die modernen Elkos haben nochmals mehr Kapazität pro Volumen und daher kann man oft Kondensatoren mit größerer Kapazität an der selben Stelle einbauen.

- Johannes


[Beitrag von Poetry2me am 14. Jul 2017, 11:35 bearbeitet]
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 14. Jul 2017, 12:24
Na ja, ohne genauer hinzuschauen einfach viel größere Elkos einzubauen ist so eine ungehobelte Sache, gerade bei Leistungsstufen.
Dadurch werden Gleichrichter und Trafo jedenfalls deutlich höher beansprucht, ganz besonders beim Einschalten.

Ein durchgeschlagener Gleichrichter ist dann zwar schnell ersetzt, aber bei einem Trafodefekt wird es entweder unmöglich oder wirtschaftlich völlig unsinnig.
Bei Revox gibt/gab es ein Paar Modelle, deren Trafos reihenweise nicht etwa durch eine Überhitzung, sondern durch hohe Stoßströme ausfielen. Windungsbruch mittendrin ! Die Elkos waren zu fett und der Trafo auch zu "hart", also mit geringem Innenwiderstand. Alles, was oft und gerne als Vorteil angepriesen wird. Manchmal geht der Schuss eben nach hinten los.

Grüße,

Thomas
Frida68
Ist häufiger hier
#31 erstellt: 14. Jul 2017, 14:31
Die großen Siebelkos bleiben auch erstmal.
Die ca 70 Euro für die beiden, sind ein wenig heftig. Zum basteln habe ich ja auch genug
Rabia_sorda
Inventar
#32 erstellt: 14. Jul 2017, 19:18
Tatsächlich haben mich, im nachhinein betrachtet, die großen Kreise verar...., mea culpa!
Gut das es aber dennoch zu einer Aufklärung gekommen ist
Poetry2me
Inventar
#33 erstellt: 14. Jul 2017, 21:35
Siebelkos gegen deutlich größere zu tauschen mache ich seit vielen vielen Jahren und immer mit Erfolg. Zugegeben, es war nie ein Revox dabei. Da muss was mit dem Trafo nicht gestimmt haben.

- Johannes
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#34 erstellt: 14. Jul 2017, 21:56

Poetry2me (Beitrag #33) schrieb:
Siebelkos gegen deutlich größere zu tauschen mache ich seit vielen vielen Jahren und immer mit Erfolg. Zugegeben, es war nie ein Revox dabei. Da muss was mit dem Trafo nicht gestimmt haben.


Wie auch immer. Vielleicht hast du einfach mehr Glück gehabt als Andere.

Zu dem Thema sind schon so viele Fachartikel, Buchkapitel usw. veröffentlicht worden, dass sich die Regalbretter biegen.
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#35 erstellt: 14. Jul 2017, 23:22

Frida68 (Beitrag #31) schrieb:
Die großen Siebelkos bleiben auch erstmal.
Die ca 70 Euro für die beiden, sind ein wenig heftig. Zum basteln habe ich ja auch genug ;)


Wie Du an Hand dieser Beispiele erkennen kannst, kaufst Du aber zu teuer ein,


http://www.ebay.de/i...d:g:47cAAOxykMpTIxEo

http://www.ebay.de/i...d:g:VXkAAOSwUuFWzwZH
Frida68
Ist häufiger hier
#36 erstellt: 15. Jul 2017, 00:03
Arrgh....was mach ich jetzt?

Wahrscheinlich sind die originalen noch in Ordnung.
Wahrscheinlich ist alles in Ordnung an dem Verstärker.
Jetzt habe ich schon alle Bauteile bestellt....außerdem wollte ich noch zum Friseur.

Ach...was, wenn die Kiste schon offen ist

Grrr...nehm ich die günstigen....oder doch die Mundorf?
tinnitusede
Hat sich gelöscht
#37 erstellt: 15. Jul 2017, 00:07
bist du dir denn sicher, dass die Netzteil Elkos ausgetauscht werden müssen?
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#38 erstellt: 15. Jul 2017, 00:24
Auf jeden Fall solltest Du vorher den Abstand der Pins ausmessen, damit die neuen Elkos passend ausgewählt werden können.
Manche Elkos für Platinen-Montage haben z.Bsp. auch 5 (fünf) Pins, von denen einige elektrisch parallel geschaltet sind.
Das Ganze sitzt etwas stabiler auf der Platine. Wenn du das richtige Manual hast, kannst Du es evtl. schon am Layoutplan erkennen.
Aber eine Kontrolle ist immer besser.

Wenn überhaupt würde ich keine Exoten einbauen, dazu zählen auch diese Wunder -"Mundorfs".
Dahinter steckt oft nichts mehr als eine Marketingstrategie um überhöhte Preise zu verlangen.
Außerdem sollte man sich vor Augen halten, dass namhafte Hersteller von "Standard"-Elkos wesentlich mehr Fertigungs-konw how haben,
denn sie produzieren schon lange in wirklich großen Mengen, ganz anders als ein Paar Spezialisten, die schon mal daneben greifen.

Empfehlenswert sind u.A. Panasonic, Kemet, Vishay, Cornell, Nippon-Chemicon...
Bei seriösen Distributoren wie mouser, digikey, farnell, newark... Dort sind auch fast immer alle Datenblätter per Link abrufbar.

Weniger empfehlenswert ist der Einkauf über ebay, zum einen wegen unklarem Alterungszustand und zum anderen wegen häufiger Fakes.
Vor allem aus China, aber inzwischen auch sehr häufig schon aus GB !
Anscheinend nutzen die Fälscher die Besonderheiten der Zollrechte zwischen GB und Hongkong massiv aus.
Von GB gelangt der Schrott dann leicht in alle Welt und eben auch nach D.
GB ist für mich schon verbrannte Erde.

Grüße,

Thomas


[Beitrag von rummsdikabumms am 15. Jul 2017, 00:30 bearbeitet]
Frida68
Ist häufiger hier
#39 erstellt: 15. Jul 2017, 00:30
Nein...sind eigentlich unauffällig.
Der Verstärker läuft auch einwandfrei.
Ich habe den seit 95 und eigentlich jeden Tag in Betrieb.
Von daher haben die Elkos ihre angegebene Laufzeit schon zig mal überschritten.
Ich möchte aber nicht warten, bis ein Bauteile ausfällt und von daher möchte ich ich jetzt relevante Teile revidieren.
Dazu gehören eigentlich auch die Siebelkos...
Frida68
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 15. Jul 2017, 00:40

rummsdikabumms (Beitrag #38) schrieb:
Auf jeden Fall solltest Du vorher den Abstand der Pins ausmessen, damit die neuen Elkos passend ausgewählt werden können.
Manche Elkos für Platinen-Montage haben z.Bsp. auch 5 (fünf) Pins, von denen einige elektrisch parallel geschaltet sind.
Das Ganze sitzt etwas stabiler auf der Platine. Wenn du das richtige Manual hast, kannst Du es evtl. schon am Layoutplan erkennen.
Aber eine Kontrolle ist immer besser.



Empfehlenswert sind u.A. Panasonic, Kemet, Vishay, Cornell, Nippon-Chemicon...
Bei seriösen Distributoren wie mouser, digikey, farnell, newark... Dort sind auch fast immer alle Datenblätter per Link abrufbar.



Grüße,

Thomas


Hallo Thomas....Danke für die Info.
Einen Schaltplan habe ich leider nicht. Für alle möglichen AX sind im Netz welche zu finden...leider nicht vom 890.
Ich werde morgen mal den Bodendeckel abnehmen..da müsste ich ja eigentlich erkennen können, wie die Elkos integriert sind.

Okay...dann würde ich mit den Nippon Chemicon also nichts verkehrt machen.
Wäre ja prima, weil nicht so teuer.
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#41 erstellt: 15. Jul 2017, 00:52

Frida68 (Beitrag #40) schrieb:
Einen Schaltplan habe ich leider nicht. Für alle möglichen AX sind im Netz welche zu finden...leider nicht vom 890.
Ich werde morgen mal den Bodendeckel abnehmen..da müsste ich ja eigentlich erkennen können, wie die Elkos integriert sind.

Okay...dann würde ich mit den Nippon Chemicon also nichts verkehrt machen.
Wäre ja prima, weil nicht so teuer.


Soweit ich es gecheckt habe ist der AX870 der nächste Verwandte. Jedenfalls unterscheiden sich die Amp-Spezifikationen keinen Deut vom 890er.
Das ganze Design der Front etc. ist wie eine 1:1 Kopie. Ehrlich gesagt habe ich nirgends Unterschiede entdecken können (?). Ist vielleicht ein Suchspiel .
Ich kenne auch mindestens zwei Geräte von Yamaha (je 2 Tuner und 2 Kassettendeck), bei denen zwar das Gehäuse verschieden ist, aber der Inhalt 100% identisch !
Modellpolitik geht manchmal seine eigenen Wege. Hauptsache es sieht wieder mal "revolutionär neu" aus und das neue Prospekt kann gleich gedruckt werden.

Grüße

Thomas


[Beitrag von rummsdikabumms am 15. Jul 2017, 00:52 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#42 erstellt: 15. Jul 2017, 02:15
Die Siebelkos haben vier Pins. Durchmesser 40mm. So habe ich es beim AX-892 Service Manual gesehen.

Ich mache das auch meistens, wenn ich schon mal dabei bin. Elkos sind Verschleißteile. Nehme aber Industrieware die dann eher bei 10-15 Euro pro Stück liegt.

Wenn 4 pins nicht verfügbar sind, kann man "Snap-in" Typen mit 2 Pins nehmen. Die sitzen immer etwas enger, 10mm Rastermaß. Dann muss man sich neue Löcher bohren und den grünen Lötstopplack ringsrum abkratzen.
Frida68
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 15. Jul 2017, 02:21
Super Johannes....alles klar, ich schau mal ob ich was passendes finde
Frida68
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 15. Jul 2017, 11:06
Noch eine Frage zum Ruhestrom Abgleich.
Bei meinem AX 550 hatte ich das schon einmal gemacht...da hab ich auch ein Schaltplan mit Werten.
Kann ich die Werte vom 892er übernehmen..denn für den Typ findet man Service Manuals?
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#45 erstellt: 15. Jul 2017, 11:31
Versuche erst herauszufinden, welches Model wirklich dem 890 entspricht.
Wie gesagt, mein Vergleich hat die beste Übereinstimmung mit dem 870er gezeigt.
Um es herauszuballdowern kannst Du neben dem Platinen-Layout die Anzahl und die Typen-Bezeichnungen von Endtransistoren und einige Bauteilwerte vergleichen.
Auch die Spannungsangaben der Rails mit Messungenvergleichen kann noch helfen.

Bei vergleichbarem Kühlkörper, gleichen Endstufentransistoren und gleichen Spannungen macht man aber beim Ruhestrom nicht viel falsch, zumal eine gewisse Toleranz um 20% erlaubt ist. Wichtiger ist, dass der Ruhestrom stabil bleibt und nicht thermisch aufschaukelt. Daher muss das Gerät bei der Einstellung betriebswarm sein.
Frida68
Ist häufiger hier
#46 erstellt: 15. Jul 2017, 11:41
Guter Tipp....den 892er kann ich nämlich nicht als Vorlage nehmen, der hat fixe Widerstände und ist nicht einstellbar.
Ok..Ich orientiere mich dann am 870.
Poetry2me
Inventar
#47 erstellt: 17. Jul 2017, 11:03
Ja, jetzt habe ich auch gesehen, dass der AX-892 kein Ruhestrom-Poti hat, sondern nur einen einzigebn Festwiderstand zum Durchtrennen, falls der Ruhestrom zu hoch wird.

Was die Höhe des Ruhestroms angeht, sollte es keine große Diskussion geben.

Die Forumskollegen haben schon dargelegt, wovon die Ruhestromeinstellung abhängt:
- Transistor-Typ der Leistungstransistoren
- Anzahl der Leistungstransistoren
- Größe und Bauform der Kühlkörper
- Luft-Konvergenz des Gehäuses zum Abtransport der Verlustwärme

Wenn das alles ähnlich ist wie bei einem anderen Gerät, dann kann man die Einstellungen übernehmen.

Yamaha AX-870 idling current adjustment instruction

Man soll also das Poti pro Kanal so einstellen, dass 5mV bis 7,5mV Spannungsabfall an einem der Emitterwiderstände von 0,22 Ohm entsteht.
Somit würde dann laut Ohm'schem Gesetz pro Emitterwiderstand bzw. pro Leistungstransistor 22,7mA bis 34,1mA fließen.

I = U / R

Das bedeutet bei einer Railspannung von +/- 57,4V eine Verlustleistung von 1,3W bis 2W pro Leistungstransistor.

P = U * I

Pro Kühlkörper fallen mit je vier Transistoren 5,2W bis 8W an, für beide Kühlkörper zusammen dann 10,4W bis 16W

Das sollte bei der Bauart Kühlkörper und gegebener Luft-Konvergenz noch mühelos an die Außenluft abgegeben werden können.
Zu Bedenken ist immer, dass man auch mal heiße Tage haben kann, wo die Kühlkörper Mühe haben, die Wärmeenergie an die Lusft abzugeben, weil diese bereits z.B. 30°C warm ist. Also immer mit "Abstand" zur Grenze des Machbaren einstellen. Aber da sehe ich hier in diesen Geräten kein Problem.

Erst wenn man hier 50mA oder mehr einstellen würde, müsste man zur Vorsicht raten.


- Johannes
Frida68
Ist häufiger hier
#48 erstellt: 17. Jul 2017, 13:38

Poetry2me (Beitrag #19) schrieb:
Beispielbestellung:

2 x Elektrolytkondensator 1500µF 63V Panasonic FC (Rastermaß 7,5, Durchmesser 18mm)
https://www.conrad.d...52-1-st-1473847.html

8 x Folienkondensator 3,3µF 50V (Rastermaß 5mm)
https://www.conrad.d...00kssd-1-450348.html

Verwendung:

C107 und C108 werden jeweils ersetzt durch zwei parallelgeschaltete 10µF Wima MKS2 (einer davon muss wohl unten angelötet werden)

C130 und C131 werden jeweils ersetzt durch einen 1500µF Panasonic FC Kondensator

C101 und C102 werden jeweils ersetzt durch einen 3,3µF Wima MKS2

C130 und C131 erhalten jeweils einen parallelgeschalteten 3,3µF Wima MKS2 (als "Bypass")

C115 und C116 erhalten jeweils einen parallelgeschalteten 3,3µF Wima MKS2 (als "Bypass")

Diodenstrecke D103+D105 wird überbrückt mit einem 3,3µF Wima MKS2

Diodenstrecke D104+D106 wird überbrückt mit einem 3,3µF Wima MKS2


Hallo Johannes...erst einmal besten Dank für deine ausführliche Erklärung zum Ruhestrom.
Ich habe da noch eine Frage zu deinen Modifikationen.

Wenn du parallelgeschaltet schreibst..zum Beispiel C130 C131.
Also ich löte die alten Elkos aus und ersetze sie durch die Neuen. Dabei achte ich auf die Polarität.
Die hier zusätzlich zu verbauenden Wima MKS
verlöte ich unter der Platine.
Den Wima löte ich jetzt zwischen. + und - des Elkos....habe ich das so richtig verstanden?

So auch bei C115 C116?

Sonnige Grüße
Frida
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 17. Jul 2017, 16:12
Hmmm, die Bezeichnungen bzw. Nummerierungen des 892er in der Liste werden wohl nicht mit dder Realität des 890ers übereinstimmen,
denn beide sind offensichtlich gar nicht so eng verwandt, wie ja das fehlende Ruhestrompoti beim 892er schon zeigt.

Bevor du ein Bauteil veränderst, solltest du erst einmal sicher sein, welcher Schaltplan zutrifft. Sonst wird es beim Umbau schnell abenteuerlich, die Verwechslungsgefahr ist hoch. IMHO führt kein Weg am direkten Vergleich vorbei.
Ein Paar Hinweise zur Identifizierung habe ich ja schon gegeben.
Vermutlich ist der 870er bester Kandidat.



Abgesehen davon bin ich bei sogen. Tunings immer äußerst skeptisch.

Meistens, eigentlich fast immer, wird ohne Berechnung aus der Hüfte geschossen und so mancher Schuss ging dann auch ordentlich nach Hinten los.
Ohne sorgfältige Prüfung (Berechnung und Messung) halte ich das Ganze nur für esoterischen Unfug.
Erst wenn mir jemand anhand von Berechnungen quantitativ begründen kann, was er behauptet, oder meinetwegen auch reproduzierbar messen kann, glaube ich daran.

Das gilt u.A. auch für die unzähligen Kondensator-Tunings. Nicht jeder besonders teure oder edle Kondensator-Typ ist für jede Verwendung gedacht. Elektrotechnisch und oft auch nicht einmal mechanisch.

Daraus ergeben sich Probleme, die insbesondere den Tunern ohne Grundlagenwissen gar nicht bewußt sind, die sie aus demselben Grund auch nicht messen können oder wollen.
Abgesehen vom Meßgeräteproblem, denn z.Bsp. ein DVM und ein altes 20 MHz Oszi reichen oft genug nicht aus.

Die Folgen sind oft Instabilität, erhöhte Schwingneigung, Arbeitspunktverlagerung und alle daraus resultierenden Nachschäden, bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden.

In meiner Werkbank sind Tuning-Teile deshalb die Ersten, die nach andernorts misslungenen Reparaturen komplett wieder heraus fliegen.
Wenn schon zu arg gebastelt wurde, geht das Ganze unbearbeitet als Entsorgungsfall zurück, ich will kein Gerät komplett neu aufbauen.

Ich möchte hier keine elektrotechnischen Erklärungen für den radikalen Rückbau etc. geben, das wäre zu umfangreich.
Wer Interesse und Zeit hat, und die Mühe nicht scheut, soll sich mit der Fachliteratur beschäftigen.

Ein Paar der Grundlagen, einschließlich der Berechnungsmethoden, sollte man jedenfalls kennen,
bevor man sich zutraut, die "Ingenieurskünste" der Hersteller noch übertreffen zu wollen.
Die haben schließlich auch erst einmal Einiges gelernt und nicht gleich wild mit dem Lötkolben herum gefuchtelt.


Grüße,

Thomas
Frida68
Ist häufiger hier
#50 erstellt: 17. Jul 2017, 16:35
Hallo Thomas...Danke für deine Meinung und Bedenken.
Es ist in der Tat so, dass ich nicht ansatzweise weiß, was ich da machen werde...das ist aus meinen Beiträgen und Fragen auch zu erkennen.
Wahrscheinlich reicht meine Lebenszeit auch nicht mehr aus, dieses auch nur annähernd zu erreichen.

Ich setze da voll auf die Fachkompetenz und Hilfe der User hier.

In erster Linie geht es mir auch nur um eine Überholung.
Sollte der Verstärker nachher noch funktionieren....wäre ich überglücklich.

Viele Grüße
Frida
rummsdikabumms
Hat sich gelöscht
#51 erstellt: 17. Jul 2017, 16:54
Hallo Frida

Bleibe weiterhin ehrlich zu Dir selbst, das ehrt Dich und ist heutzutage schon eine kostbare Seltenheit

Ich würde hier nur Teile die erneuern, die störanföllig sind. Das sind in erster Linie die kleinen Elkos, gefolgt vom Gleichrichter. Wenn Du genügend Geld über hast, können auch die Siebelkos drankommen.
Die Yamaha Leute waren hier laut 870er Plan so vorausschauend, dass auch ein korrodiertes Ruhestrom-Trimmpoti noch keinen Katastrophenalarm (Rauchzeichen) auslöst, denn dann geht der Ruhestrom immer herunter.
Also: Kann man zwar erneuern, muss man aber nicht. Wenn der Ruhestrom beim Einstellen unruhig ist, dann eben raus damit.

Falls irgendwo heiße Zonen oder "Brandspuren" auf der Platine zu sehen sind sollte man auch genauer hinsehen und die Bauteile ggf. erneuern. An diesen Stellen sollte man auch etwas vorsichtig beim Aus- und Einlöten sein, denn die Platine ist dort oft schon so vorgeschädigt, dass die Kupferleiterbahnen sich beim Hantieren ziemlich leicht ablösen können.

Grüße,

Thomas


[Beitrag von rummsdikabumms am 17. Jul 2017, 16:59 bearbeitet]
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