DIN-Eingänge an alten Radios (mal wieder)

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AlexG1990
Inventar
#1 erstellt: 29. Dez 2017, 05:18
Hallo!

Da ich gerade mal wieder im Forum unterwegs war und mir gerade etwas langweilig ist, habe ich gerade mich nochmal mit dem DIN-Eingang von meinem alten ITT Schaub-Lorenz Polo Autimatic 105-Radio rumexperimentiert...

Das alte Problem, was ich auch schon von einem alten 70er Grundig-Blaster her kannte:
Die Eingänge klingen sehr leise und dumpf!

Ich habe hier ein 3,5mm-Klinke-auf-DIN-Kabel. Das habe ich mit dem Multimeter nochmal durchgemessen und die Belegung kontrolliert - alles korrekt. L/R gehen auf in 3/5, Masse auf 2. Es sind auch keine Widerstände ö.ä. im Kabel...0 Ohm.

Das alte Radio klingt über FM eigentlich fantastisch. Hat einen eher "warmen" Klangcharakter, aber mit der Tonblende ganz oben klingt es sehr gut und auch druckvoll.

Dann habe ich erstmal den Eingang aktiviert (2 Tasten) und mit dem Multimeter die Eingangs-Impedanz gemessen (mit Multimeter am Klinkenstecker). Ein normaler Line-In (Cinch/Klinke) an einem Verstärker hat ja meistens irgendwas zwischen 20~47kOhm. Das gilt ja schon als "quasi unbelastet". Der Eingang an dem Radio hat ungewöhnlich hohe 320kOhm (L/R werden gebrückt). Nun ja... Es ist also komplett egal was man da als Eingangsquelle anschließt, es spielt nur die Ausgangsspannung eine Rolle.

Wenn ich mein Handy dann da anschließe (das hat keine Pegel-Begrenzung mehr, gibt 1,2V RMS aus, also "nahezu" Line-Level), ist der Ton immernoch geringfügig leiser als der interne Radiotuner, aber dazu noch deutlich dumpfer!
Um mich dabei nicht von dem teils etwas höhenlastigen Radio-Soundprocessing blenden zu lassen, habe ich mal am Stereo-Receiver den gleichen Sender eingestellt, dort an der Kopfhörerbuchse angesteckt und hin und her geschaltet. Da kann ich dann natürlich noch deutlich lauter machen, bis es etwa gleich ist.
Und ja, der DIN-Eingang ist deutlich dumpfer als das Radio. Wenn ich am Receiver den Höhenregler voll aufdrehe (ca. 10dB), dann klingt es etwa gleich!
Auch kann ich den Verstärker soweit aufreißen, dass da beinahe 20V Pegel rauskommen, das Radio wird dann zwar immer lauter, aber fängt irgendwie nie an zu zerren...
Bei normalen "volle Pulle 2V" Eingangspegel ist es in etwa genauso laut wie das interne Radio (was bei allen anderen Geräten im Vergleich eher 10dB leiser ist). Komisch.

Fazit: Der DIN ist sehr leise und ca. 10dB schwächer in den Höhen. Wenn ich mit einem guten Linex-Transmitter per FM reingehe, klingt es supi! (Bei dem alten Grundig das gleiche, da geht auch Adapter-Kassette.) Es klingt dann um Welten besser!

Was sind das für "seltsame" Eingänge?

Gruß...!
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2017, 18:33
Hallo!

Das sind Eingänge für "Kristall"-Tonabnehmer mit denen das Gros der alten Plattenspieler im Röhrenzeitalter ausgestattet waren und die eine hohe Impedanz brauchen und die zwar keine RIAA-Entzerrung benötigen aber etwas Höhendämpfung.

Bei einigen der alten Radioempfänger gab es deswegen noch einen zweiten Eingang für ein Tonbandgerät der anders abgeschlossen war.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 29. Dez 2017, 22:29 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#3 erstellt: 29. Dez 2017, 19:28
Okay, würde mich aber wundern, dass so ein Kristall-Abnehmer trotz hoher Impedanz mehrere Volt (!) liefern würde...

Eigentlich ist das aber ein TA/TB-Eingang (steht zumindest dran)...
AlexG1990
Inventar
#4 erstellt: 29. Dez 2017, 23:43
Ich werd's denke ich einfach aufgeben mit diesem Eingang.
Wenn ich das Ding mal "fremdbefeuern" will bleibe ich halt beim FM-Transmitter.
Ist und bleibt ja an sich ein super Radio...
EffEmm
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 06. Jan 2018, 01:56
@AlexG1990
Für das alte Schätzchen gibt es bei "elektrotanya" einen Schaltplan. Einfach "Polo Automatic 105" in die Suchmaske eingeben:
https://elektrotanya.com/

Die Pins 3/5 sind intern gebrückt und gehen über einen Vorwiderstand von 220 k (R 345) direkt auf das Klangregelnetzwerk/Lautstärkepoti (das hat sogar eine Loudnessanzapfung!). Pin 4 und 1 sind gebrückt und über 100 k (R 346) direkt mit den 220 k von R 345 verbunden. Danach geht es direkt an den Eingang des Verstärker-IC TBA820. Eventuell bringt es schon etwas, den R 345 auf 10 k zu verringern. Oder du gehst mal über Pin 4/2 rein, dann liegen nur noch 100 k in Reihe zum Eingang. Oder Pin 5/3 und 4/2 verbinden, dann sind es nur noch ca. 70 k Eingangswiderstand. Was mir im Schaltbild noch aufgefallen ist, dass es dort einen Kondensator C 395 mit 0,02 uf gegen Masse gibt, der je nach Schalterstellung einen Tiefpass mit dem R 345 bilden könnte (Grenzfrequenz läge dann weit unter 1 kHz). Vielleicht liegt da der Hund begraben, dass es so dumpf und leise klingt. Den könnte man testweise mal rausnehmen und schauen, ob es dann besser klingt.

EffEmm


[Beitrag von EffEmm am 06. Jan 2018, 01:58 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#6 erstellt: 07. Jan 2018, 00:25
@EffEmm (der Name ist Programm? ):


das alte Schätzchen

Ja, ich mag das Ding!
Hatte das schonmal irgendwo hier geschrieben, dass ich den 2014 mal nachts um 3 in einem Bankgebäude an einem Geldautomaten stehen gesehen habe. Vielleicht war nicht ganz richtig den mitzunehmen, aber bevor ihn jemand kaputt macht...
War in recht gutem Zustand (bis auf paar Gebrauchsspuren). Hatte ihn bloß mit Druckluft ausgeblasen, gründlich sauber gemacht und korrodierte Batteriekontakte durch neue ersetzt. Da hat an sonsten nichtmal ein Poti gekratzt! Wahnsinn...Qualität eben...
Hab den im (gut belüfteten!) Bad stehen und am Lichtschalter hängen, und nehme den auf Batterie immer gerne mit wenn ich mal irgendwo was größeres handwerkere oder jemandem beim Unzug helfe...
Schade bloß dass der UKW-Bereich nur bis 104 MHz geht - hier gibt's noch 5 interessante Programme zwischen 104...108, aber der Rest geht ja. (Bissel höher geht er, "BigFM" auf 104,5 geht noch komplett rein )


bei "elektrotanya" einen Schaltplan

Krass, Tatsache!
(Hatte "ITT Polo 105" eingegeben - PDF gefunden! )
Hab mir das mal abgespeichert...


hat sogar eine Loudnessanzapfung!

Jap! Das hatte ich auch schon festgestellt, als ich mal über FM-Transmitter an der Quelle ganz leise gemacht und am Radio weit aufgezogen hatte...da geht er dann mit dem Bass runter.

Auch dass der "Kopfhörerausgang" (Mono-Klinke) nur ein Abriff vom Speaker ist hatte ich schon vorher bemerkt (also eigentlich ein externe Speaker-Anschluss). Hatte da auch schonmal ne Box dran...


Verstärker-IC TBA820

Erstaunlich dass der tatsächlich nur 1,5 Watt hat. Hätte etwas mehr erwartet, denn der kann wirklich ordentlich "Drücken"!
Den IC gibt's immernoch! Bei Reichelt für wenige Cents...

Ich war erstmal verwundert, wie "simpel" der Audio-Teil doch tatsächlich aufgebaut ist. Das ist ja nur unten rechts der kleine Abschnitt. Der Tuner ist natürlich etwas komplexer (steckt heute auch alles in nem Daumennagel-großen IC). Tja, ein "Radio" ist eben "nur" ne simple Aktiv-Box mit Tuner...
Die einzige Verbindung zwischen dem Audio-Teil und dem Tuner ist (abgesehen vom GND) eigentlich NUR die eine Audiosignal-Leitung ganz rechts außen (da ist am Ende noch eine Spule und ein Kondi dazwischen - wofür auch immer).

An der DIN-Buchse habe ich dann wohl richtig gemessen, dass die Kanäle gebrückt sind. Interessant dass der DIN wohl immer parallel zum Tuner am Eingang geklemmt ist. Deswegen auch die simple Parallel-Beschaltung von Eingang und Aufnahme-Ausgang?
Das erklärt auch, warum der Eingang immernoch hörbar durchschlägt, wenn man auf Radio umschaltet (wird nur leiser wenn der Tuner zugeschaltet wird, womöglich wegen den 220K). Über die 100K an Pin 2/4 geht dann ein Signal für die Aufnahme raus.

Sag mal kann das sein, dass 2. die "Tonblende" auf voll 1:1 durchleitet, und der Breitband-Speaker einfach relativ höhen-arm ist (gibt auch noch Modelle aus der Serie mit separatem HT), und die dafür im FM-Teil einfach den Teifpass für die De-Emphasis weggelassen haben?? Das käme einem "voll aufgedrehten Höhenregler" schon sehr nahe!
...und wäre eine mögliche Erklärung warum der Eingang dann so dumpf ist (und über den Linex-Transmitter gut klingt, weil der natürlich wie jeder große Sender korretke Pre-Emphasis macht)! Zusammen mit der Loudness gibt das dann nen schönes "Badewannen"-Equalizing (so klingt es auch wenn ich ne externe Box an der Klinke anschließe)

Dann würde es am Klang auch nichts verbessern wenn man die Widerstände verkleinert - dadurch würde es nur "lauter" werden.
(Glaube irgendwie kaum, dass der kleine C395 am Tuner da irgendwas mit zu tun hätte)

Dummerweise ists da mit "experimentieren" auch eher schwierig, weil da kein Rankommen ist, ohne wirklich ALLES auseinanderzunehmen, inkl. Skalen-Schieber, usw.
(Hatte ihn ja schon 2x offen)

Interessant fand ich auch, dass der bei niedrigerer Spannung (die Batterien drin sind nicht mehr ganz frisch) beim Umschalten von Netz auf Batterie etwas leiser wird (und umgekehrt). Das dürfte seitens des Verstärker-ICs ja nicht so sein (der fängt dann nur früher an zu zerren). Und tatsächlich, am DIN-Eingang bleibt es gleich laut! Nur Radio wird bissel leiser, also ändert sich der Ausgangspegel des Tuners mit der Eingangsspannung leicht (bei "modernen Schlatungen" ja eher nicht)!


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Jan 2018, 00:41 bearbeitet]
EffEmm
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 07. Jan 2018, 01:43
Ja, der Name könnte Programm sein.
Sind (phonetisch) meine Initialen. Und vor über 40 Jahren, im zarten Alter von 7 Jahren, habe ich meine ersten UKW-Antennen gebastelt.

Das Schaltbild ist zwar ziemlich einfach, was mir aber immer den Kopf rauchen lässt sind die vielen Schalterstellungen, die man da zuordnen muss. Mit dem Zusammenhang mit der eingesparten De-Emphasis etc. könntest du richtig liegen, das könnte auch die Induktivität Fe302 erklären (evtl. auch zur Unterdrückung noch vorhandener HF/ZF-Reste?). Den TBA820 hat es früher sehr oft in Fernsehern als NF-Verstärker gegeben, den habe ich Anfang der 80er dutzendweise für die Bastelkiste ausgelötet. Dass der Kopfhörer-Ausgang direkt rausgeht hat wahrscheinlich damit zu tun, dass zu der Zeit die meisten Kopfhörer (meist Made in Taiwan) 8 Ohm Impedanz hatten. Da wurden einfach 2 normale Mini-Radiolautsprecher als Wandler eingebaut.

Ich habe mir auch noch mal die Tonblendenschaltung angeschaut. Da könnte in der Tat der C397 mit 47nF im Zusammenspiel mit den 220 k eingangsseitig einen Tiefpass bilden. Von daher halte ich es immer noch einen Versuch für wert, die 220 k mal auf 10 k zu verringern, da dadurch die Zeitkonstante (RxC) sinken müsste. Vielleicht kommst du da irgendwie dran (laut Plan scheinen die Eingangswiderstände nicht auf der Platine zu liegen). Der Eingang war ja auch ausgelegt für keramische Tonabnehmer, die "untenrum" kaum Signal abgaben, obenrum umso mehr. Dafür würde dann eine heftige Höhenabsenkung sinnvoll sein.
Das mit dem Lauterwerden habe ich in ähnlicher Form bei meinem "Badezimmerradio" auch, ist ein Grundig C6000. Wenn ich da den Netzstecker ziehe, wird er kurz vor dem Verstummen noch mal lauter. Scheint schaltungstechnisch bedingt zu sein.
Im Anhang noch Fotos von meinen ITT-Schätzchen: ein Polo 106, ein Tiny, ein Tiny-Cassette und ein Golf Europa. Sind alle aus der Schrott-Tonne gerettet, noch mit Original-Patina + Staub. Warten noch auf ihre Wiederbelebung. Haben die sich eigentlich die Namensrechte damals mit VW geteilt?

EffEmm

ITT RadiosITT RadiosITT RadiosITT Radios
AlexG1990
Inventar
#8 erstellt: 07. Jan 2018, 03:19

Ja, der Name könnte Programm sein.
Sind (phonetisch) meine Initialen.

Kein Zufall!


Und vor über 40 Jahren, im zarten Alter von 7 Jahren, habe ich meine ersten UKW-Antennen gebastelt.

Ich hab auch als Kind schon mit Elektrokram rumexperimentiert (und hatte da irgendwie nen ziemlich instinktiven Sachverstand für). Später hab ich dann ganz viel mit Audio und Video gemacht (Anlage, Verstärker, Kassettendecks, VHS, analog / digital, ...whatever). Kenne mich halt heute ziemlich detailiert mit der ganzen neuen und alten Technik aus...
(Hatte auch vor paar Jahren in nem anderen Forum mal eine Methode entwickelt, wie man alte VHS wirklich verlustfrei digitalisiert auf den PC bekommt und MP4 draus macht...das hatte einigen Anklang gefunden . An sonsten sind so Sachen wie D/A-A/D-Wandlung, Pegel, usw. so mein "Spezialgebiet")


Das Schaltbild ist zwar ziemlich einfach, was mir aber immer den Kopf rauchen lässt sind die vielen Schalterstellungen, die man da zuordnen muss.

Weiß gar nicht wo und wie man da ansetzen muss. Mit Schaltplänen im Detail hab ichs nicht so (im Groben kann ich da schon einiges erkennen).


TBA820 hat es früher sehr oft in Fernsehern als NF-Verstärker gegeben, den habe ich Anfang der 80er dutzendweise für die Bastelkiste ausgelötet

Joa, da fände ich die 12V-Endstufen aus alten Autoradios schon interessanter...die haben schon bissel mehr Power.


Dass der Kopfhörer-Ausgang direkt rausgeht hat wahrscheinlich damit zu tun, dass zu der Zeit die meisten Kopfhörer (meist Made in Taiwan) 8 Ohm Impedanz hatten. Da wurden einfach 2 normale Mini-Radiolautsprecher als Wandler eingebaut.

Oh mann...
Käme auch heute bestimmt nicht auf die Idee, mit nen paar guten In-Ears in Mono und krassem Badewannen-Sounding an dem alten ITT Radio zu hören (Da nehme ich dann doch lieber das Smartphone für, mit lupenreinem linearen FM-Stereo-Empfang^^)
Bei nem alten Grundig war an der Klinke auch ein Lautsprecher-Symbol aufgezeichnet...


Ich habe mir auch noch mal die Tonblendenschaltung angeschaut. Da könnte in der Tat der C397 mit 47nF im Zusammenspiel mit den 220 k eingangsseitig einen Tiefpass bilden. Von daher halte ich es immer noch einen Versuch für wert, die 220 k mal auf 10 k zu verringern, da dadurch die Zeitkonstante (RxC) sinken müsste.

Mir fehlt im Moment etwas die Konzentrationsfähigkeit um da exakt durchzusteigen (hat Gründe...).
Habe nochmal gemessen: Die ~320K am Eingang (von außen) bleiben um +-2K konstant wenn man am Poti dreht. D.h. ganz ohne den 220K-Widerstand müssten es immernoch 100K sein, wenn man direkt auf die Schaltung geht. Warum ausgerechnet 10K und nicht den Widerstand komplett überbrücken?
Die Platine und die Buchse sind ziemlich "verbaut"...da müsste einiges raus...

Ich hebe mir mal den Schaltplan auf, behalte mir deine Idee im Hinterkopf - und wenn ich irgendwann mal Lust und Laune hab...

Diese alten Radios sind eben doch ziemlich vages "Analog-Wischi-Waschi". Hat mit "HiFi" sicher nix zu tun, aber soundet halt trotzdem ziemlich nett und der Empfänger ist sehr empfindlich (hab damit irgendwo auch schonmal problemlos Kabel-Radio empfangen, was ja eigentlich nicht sein dürfte...).
Der Speaker in dem Gehäuse von dem ITT hat auch sonst irgenwie ne angenehm-eigentümliche Abstimmung und so nen leichten Punch-Kompressionseffekt. Bei dynamisch hochkomprimiertem Hardcore-Metal-Kram kackt er ziemlich ab, aber Stimmen und Akkustik-/Gitarren-Sachen klingen darauf einfach HAMMER GEIL!

Nur bei "richtigen" Tunern, Verstärkern, Anlagen, ... ist das dann doch alles "ein wenig präziser" alles...
Sonst habe ich ne Yamaha Pianocraft E400-Anlage. Das ist dann schon "Technik"


Grundig C6000

Mein Vater hatte einen C6200. Den hab ich nach seinem Tod dann aber in Ebay verkauft - da waren zu viele Kleinigkeiten dran (Wackler, MC-Tonkopf dejustiert, Antenne abgebrochen, ...). Hatte das alles beschrieben und ein findiger Bastler hat ihn dann gekauft...


Im Anhang noch Fotos von meinen ITT-Schätzchen

Nette Sammlung! Was ist denn der Unterschied zwischen dem Polo 106 und dem 105er?

Das ist meiner:
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...keine Sorge, der wird da nicht heiß! In der Lampe sind 2 kühle LED-Filaments drin...
Der spielt noch 15 Jahre, bis die (hoffentlich nicht) irgendwann FM abschalten...

Da gibt's morgens fett RADIO BOB! auf die Ohren... (oder auch mal was anderes...)

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Hatte früher noch nen URalten tragbaren Fernseher von ITT von meiner Mutter. So ca. 40cm Diagonale, Gehäuse aus Plastik mit Tragegriff. Der hatte 4 Schiebe-Potis für Helligkeit/Kontrast/Farbe/Lautstärke, und 8 Sender-Tasten, die man mit so nem kleinen Pömpel an so Dreh-Rädchen abstimmen und zwischen VHF-I/-III/UHF umschalten konnte...
Mit dem hatte ich 2010 (!) noch auf der Terrasse gesessen und WM geguckt!
Dabei ist der mir dann von nem Roll-Tischchen aus 50cm Höhe mit der Röhre voll auf den harten Boden geknallt.
Nix da "Bumm", NEE...der lief noch! Ist blöderweise das am Gehäuse was bei gebrochen, die Antennenbuchse hat was abbekommen (am Kabel gerissen) und er hat irgendwie bissel "Zuckungen" gemacht.
Das tut "Aua" bei so nem alten Ding - dann hab ich ihn doch entsorgt...
Hatte den früher sogar noch per HF-Modulator an nem DVD-Player und ner DV-Kamera hängen - hatte nen perfekt scharfes SD-Bild gemacht!
Der würde heute 2018 (noch!) am Vodafone-Kabelanschluss immernoch direkt ohne irgendwelche Receiver nen Bild liefern!


[Beitrag von AlexG1990 am 07. Jan 2018, 03:49 bearbeitet]
EffEmm
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 07. Jan 2018, 17:52
Die 10 k für den Eingang sind einfach ein "Angstwiderstand". Da man bei den alten Teilen nie genau weiß, was da anliegt. Der 220 k im Eingang könnte im schlimmsten Fall mit den 47 nF von C397 einen Tiefpass bilden (Blendenregler R347 komplett am Anschlag zu C397). Dann läge die Eckfrequenz sehr tief, um 100 Hz. Wenn da nur noch 10k oder 2,2k in Reihe liegen, steigt die Grenzfrequenz entsprechend an. Bei 2,2k wären das etwa 10 kHz.
Dass sich bei deiner Messung nichts ändert liegt daran, dass die Potis jeweils über Kondensatoren angeschlossen sind. Bei Messungen mit dem Ohmmeter mittels Gleichspannung sind die Kondensatoren dann unendlich große Widerstände, quasi Unterbrechungen. Eine Änderung würde man erst dann merken, wenn man die Messung mittels Wechselspannug macht (Impedanzmessgerät). Die 320 k, die du messen kannst, ergeben sich aus der Reihenschaltung von R345 (220k) am Eingang und den 100k des Potis gegen Masse. Alle anderen Anschlüsse der Potis sind gleichspannungsmäßig über Kondensatoren entkoppelt > keine Änderung im Messergebnis bei Gleichspannung, unabhängig von der Potistellung.

Die alten Radios haben heute oft Probleme mit der Wiedergabe tiefer Frequenzen beim UKW-Empfang. Da kommen die Membranen machmal bis an den Anschlag. Das liegt daran, dass es heute so gut wie keinen Sender mehr gibt, der das Siganl nicht bearbeitet. Da werden senderseitig bereits Loudnesskurven (Aural Exciter etc.) draufgepackt und komprimiert, was das Zeug hält, im Radio-NF-Teil dann nochmal "geloudnesst", und dann kann es schnell "rummsen". War bei meinem C6000 genauso. Ich habe dann den Elko für die Lautsprecherankopplung von 1000uf auf 220uF verringert (zum Abschwächen der tiefsten Frequenzen), jetzt klingt es wieder sauber. Die alten Radios klingen gerade bei Sprachwiedergabe um Welten besser als alle neuen Teile. Heute gibt es kein low-cost-Radio mehr, das nicht blechern oder näselnd klingt. Ganz schlimm bei Radioweckern, deswegen steht da bei mir immer noch ein Grundig Sonoclock 160 auf dem Nachttisch. Bald 40 Jahre alt, aber ein genialer Klang und Empfang.

Eine Pianocraft habe ich auch noch: eine E200, vor einiger Zeit aus der E-Schrott-Tonne gerettet. Feine Teile, richtig schwer, schöne 2-Weg-Boxen, nicht mal der Hochglanzlack hatte Kratzer. Keine Ahnung, warum man sowas (funktionsfähig) wegwirft.

EffEmm


[Beitrag von EffEmm am 07. Jan 2018, 17:53 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#10 erstellt: 08. Jan 2018, 22:06

Die 10 k für den Eingang sind einfach ein "Angstwiderstand".

Dann würde ich den im Zweifel ganz weglassen...habe da weniger "Angst" Dann müsste die Tiefpass-Wirkung ja auch am kleinsten sein...


Dass sich bei deiner Messung nichts ändert liegt daran, dass die Potis jeweils über Kondensatoren angeschlossen sind. Bei Messungen mit dem Ohmmeter mittels Gleichspannung sind die Kondensatoren dann unendlich große Widerstände, quasi Unterbrechungen.


Die 320 k, die du messen kannst, ergeben sich aus der Reihenschaltung von R345 (220k) am Eingang und den 100k des Potis

Klingt logisch, ja. Ich hatte mir die Klangregelung nicht so genau angesehen, weil ich mich in Sachen Hochpass/Tiefpass nochmal belesen müsste. Ich hatte das auch alles mal im Physik-LK damals gemacht und durchgerechnet, ist nur schon bissel her (Formelsammlung hab ich aber noch! )...


Die alten Radios haben heute oft Probleme mit der Wiedergabe tiefer Frequenzen beim UKW-Empfang. Da kommen die Membranen machmal bis an den Anschlag. Das liegt daran, dass es heute so gut wie keinen Sender mehr gibt, der das Siganl nicht bearbeitet. Da werden senderseitig bereits Loudnesskurven (Aural Exciter etc.) draufgepackt und komprimiert, was das Zeug hält, im Radio-NF-Teil dann nochmal "geloudnesst", und dann kann es schnell "rummsen".

Jop, das kenne ich. Ist von Programm zu Programm unterschiedlich, wie die "gesoundet" sind. Das machen die heute alles mit diesen "Orban Optimod"-Kisten. Die machen zwar "auch" die nötige Emphasis und das Peak-Limiting, aber eben noch eine MENGE mehr "Multiband-Sound-Gequetsche", was gar nicht nötig wäre, die Sender aber voll auf diese Klangverbiegerei abfahren.
In Nachbarländern senden die oft wesentlich sauberer sogar...


Heute gibt es kein low-cost-Radio mehr, das nicht blechern oder näselnd klingt. Ganz schlimm bei Radioweckern, deswegen steht da bei mir immer noch ein Grundig Sonoclock 160 auf dem Nachttisch.

Gilt doch generell für "konventionelle" kleine/tragbare Blaster: Die 70er/80er-Teile waren genial, dann kamen diese 90er/2000er Plastik-Ghettoblaster, die meistens deutlich schlechter waren. Und bei noch kleineren (Radiowecker etc.) sowieso.
Die modernen tragbaren Lautsprecher der letzten Jahre (aka "Bluetooth-Speaker") sind dann großteils schon wieder ne ziemliche Hausnummer (relativ klein, aber mit DSPs "gepusht")! (Radio kann man damit natürlich auch hören, wenn man eins anschließt...)
Einige von den (größeren) neuen DAB-Radios klingen auch wieder ganz anständig (hat ja mit DAB+ nix zu tun, die haben auch FM und Aux-Anschluss)...

Hab auch noch nen "relativ neues" (5 Jahre) "Grundig Music 50" (heute natürlich Beko-Grundig). Das klingt auch ganz angenehm! (Besser als das "Music 51" mit digitalem Tuner und Lautstärke, weil das 50er ne Loudness hat und das 51er nicht). Empfang ist auch ganz gut...


Eine Pianocraft habe ich auch noch: eine E200, vor einiger Zeit aus der E-Schrott-Tonne gerettet. Feine Teile, richtig schwer, schöne 2-Weg-Boxen, nicht mal der Hochglanzlack hatte Kratzer. Keine Ahnung, warum man sowas (funktionsfähig) wegwirft.

Jop, die E100/E200/E400 unterscheiden sich hauptsächlich vom Design. Das wirft jemand weg?
Das sind schon potente Hifi-Verstärker (nur leider ohne Loudness!) - 5 Eingänge, RDS-Digituner, 2x 60 Watt/4Ohm, alles fernbedienbar.... Die Lautsprecher sind auch ganz OK, wenn nicht kann man sich ja andere holen.
Ich habe von der 400er nur noch den Receiver (zugehörigen CD-Player und Tapedeck hatte ich mal, aber inzwischen verkauft)! Habe da nur noch Fernseher, Radioantenne, nen Bluetooth-Empfänger und Klinke-Kabel dran. Eigene Musik spiele ich heute nur noch via Handy ab...

Gruß Alex


[Beitrag von AlexG1990 am 08. Jan 2018, 22:11 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#11 erstellt: 09. Jan 2018, 01:01
Hallo zusammen,


Dann würde ich den im Zweifel ganz weglassen...habe da weniger "Angst" Dann müsste die Tiefpass-Wirkung ja auch am kleinsten sein...


Das würde ich ehrlich gesagt nicht tun.
Wenn versehentlich der Lautstärkeregler ganz aufgedreht ist, liegt der Eingang dann nämlich NF-mäßig DIREKT an Pin 7 des TBA820.

Wird dann eine zu hohe NF-Spannung eingespeist, oder durch ESD beim Einstecken des Stecker, ist ganz schnell der TBA820 defekt.

Gruß
Bernhard
AlexG1990
Inventar
#12 erstellt: 10. Jan 2018, 03:49
Okay. Dann nehme ich die 10K (wenn ich es irgendwann mal mache) - macht ja in Realation kaum was aus...
AlexG1990
Inventar
#13 erstellt: 19. Apr 2018, 01:05
@ EffEmm:

Ich weiß nicht ob du hier zufällig noch mitliest...

Ich habe vorhin (vor dem Fußball!) noch ein wenig gebastelt!

Das alte ITT Polo 105 hat jetzt einen "richtigen Aux-Eingang"...

20180419_000502a

Es war nun doch nicht allzu schwer, die Platine komplett herauszunehmen (mir hatte beim letzten Mal wohl einfach die richtige Lust gefehlt)...
Wenn man (vorsichtig!) oben die Druckknöpfe abzieht und die Antennenschraube löst, geht es ganz einfach.

Dann habe ich hinter der Platine doch noch "Staub der Jahrzehnte" gefunden und beseitigt und ausgeblasen, auch den Lautsprecher hatte ich abgeschraubt, da waren auch ein paar kleine Krümel hinter dem Gitter... Aber sonst alles in einwandfreiem Zustand.

Ich habe mich (eigentlich entgegen deines Vorschlags mit den 10kOhm) dafür entschieden, die Widerstände am DIN-Eingang komplett zu überbrücken - zumindest auf der Playback-Seite (Pin 3/5). Auf der "Rec"-Seite habe ich gar nix gemacht.
Die Widerstände sind direkt an der Buchse verlötet, und die habe ich auch drangelassen, und einfach mit einem einzelnen Drähtchen einen "Beipass" gelötet, der direkt von der Buchse an den Zielpunkt am Lautstärkepoti geht (sie so also überbrückt).
Der Gesamt-Eingangswiderstand liegt jetzt laut Multimeter bei ca. 88-90kOhm. (war ja vorherzusehen)

Und siehe da: Es ist jetzt bei ~1,2V(eff)-Eingangspegel gleich VIEL lauter (_deutlich_ mehr als das Radio), und der Klang ist auch nicht mehr dumpf! (Klingt exakt genauso wie über FM-Transmitter) Hervorragend!
Eigentlich etwas zu laut (der Lautstärkeregler ist auch bei Radio am unteren Ende schon sehr "feinfühlig"), aber man kann ja an der Quelle etwas zurücknehmen, ansonsten schadet die Ultra-Lautstärke aber auch nicht - wird ja komplett analog geregelt...
Ja, dadurch liegt natürlich jetzt auch rückwärts das Tuner-Signal voll an, wenn man ein Kabel dran hat und auf Radio umstellt. Wenn man bei angestecktem Kabel an einem Quellgerät (z.B. Handy) dann auf Radio umschaltet ist es kaum hörbar (Internes Tuner-Signal wird durch den niedrigen Quellwiderstand des parallelgeschalteten Signal-Ausgangs fast komplett kurzgeschlossen). Also entweder Aux-Quelle anschließen und auf den DIN-Eingang schalten, oder zum Radiohören eben das Kabel abziehen...läuft so.


Und noch 2 Dinge die sich bestätigt haben:

1. Ja, die maximale Ausgangsleistung ist bei Netzbetrieb tatsächlich merklich höher als auf Batterie (auch bei vollen). Der interne Trafo liefert im Betrieb hinter der Gleichrichtung etwas über 12V DC (gemessen) - die bleiben auch bei hoher Lautstärke sehr konstant (kaum unter 12V)! Randvolle Batterien (6x C) bringen maximal 9-10V.
Er hätte also auch ein Fach mit 8 statt 6 Batterien verkraften können...

2. Die Sache mit der unterschiedlichen Radio-Lautstärke bei unterschiedlichen Spannungen:
Ich hatte ja festgestellt, dass das Radio beim Wechseln von Netz- auf Batteriebetrieb (und umgekehrt) leicht leiser/lauter wird (auch bei geringer Gesamtlautstärke)...
Das konnte ja nicht an der Endstufe liegen, denn die verstärkt ja bei unterschiedlicher Betriebsspannung immer gleich (verzerrt nur früher).
Also musste es am Tuner-Teil liegen - und jop: Der Ausgangspegel des Tuner-Teils ändert sich mit der Betriebsspannung! (Auch am DIN-Ausgang!)
Eine externe Quelle über den Aux/DIN-Eingang wiedergegeben bleibt gleich laut, wenn sich die Betriebsspannung ändert...

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Also insgesamt bin ich jetzt echt Happy mit der alten Kiste...

Habe nochmal verschiedenste Songs über des Radio abgespielt (jetzt ohne Stress mit dem FM-Transmitter), und diese "eigenartige" Abstimmung ist echt sowas von verblüffend!
Der Verstärker verstärkt ja völlig linear (abgesehen von der Loudness), deshalb MUSS dieser "spezielle, volle, warme Klang" einfach von der Kombination Laustprecher/Gehäuse kommen!!
Das System Lautsprecher/Gehäuse wirkt "in sich dynamisch komprimierend", es braucht eine gewisse akustische "Grund-Dynamik", die er dann quasi "selbst komprimieren" kann.
Gerade bei hart-gelimitteten "Brickwall-Loudness-War-Songs", v.a. extrem dynamisch komprimiertem Rock/Metal klingt er teils wie eine "Blechdose", aber bei luftigen Stimmen und dynamischen Gitarren-Passagen zaubert die Box ein schier unglaubliches, natürliches Volumen! Wahnsinn...
Und TROTZ der eher warmen/höhenarmen Abstimmung hört man kurioserweise Daten-Kompressions-Artefakte (schlechte MP3 o.ä.) SOFORT heraus!
Und interessanterweise scheint er dagegen auch _gerade_ mit dem Multiband-Dynamikkomprimierten Optimod-Sound im Radio hervorragend zu harmonieren!

Es ist einfach total erstaunlich, was dieser einfache Oval-Lautsprecher in diesem Gehäuse (mit dem richtigen Musik-Material!) für ein Druck und Volumen erzeugen kann...

Schwer zu beschreiben...aber Alles in Allem hat der Klang-Charakter einen "Touch" was von einer Gitarren-Box! (Hat auch bei leisen Stellen etwas von dieser "Rauheit"/"Rotzigkeit")

Ist auf jeden Fall eine akustisch sehr "interessante" "Verstärker-Box"...(manches klingt "ungewohnt", und anderes dafür umso verblüffender darauf...)



[Beitrag von AlexG1990 am 19. Apr 2018, 02:47 bearbeitet]
EffEmm
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Apr 2018, 20:58
Freut mich, dass es geklappt hat mit der Wiedergabe.
Das Problem war damit der hochohmige Eingang, der hat die Höhen und den Pegel geschluckt. Eventuell kannst du aber doch mal probeweise den 10k-Angst-R einlöten, dann könnte möglicherweise das Problem mit dem leisen Radioempfang bei eingestecktem DIN-Stecker gelöst sein.
Ja, der Klang der alten Radios ist immer wieder erstaunlich. Die alten Hasen, die die Dinger entwickelt haben, kannten sich gut aus. Und auch die Lautsprecher waren nicht schlecht. Man muss sich nur mal einen Fernseher aus den 70ern/80ern gegen einen heutigen Quäker anhören. Da braucht es dann eine Extra-Soundbar.
Ich habe mir mal aus zwei alten Grundig-FS (aus ca. 1980) die Lautsprecher ausgebaut. Da war jeweils ein 100mm-Tiefmitteltöner (in einer eigenen, geschlossenen und bedämpften Box, mit Gummisicke und langem Hub) drin, plus ein Kalottenhochtöner. Aus denen habe ich mir 2 kleine, feine Boxen für den Flachbildfernseher gebaut und statt der eingebauten angeschlossen. Das Ergebnis ist ein absolut natürliches, rundes und volles Klangbild, ohne zu näseln oder blechern zu klingen.

EffEmm
AlexG1990
Inventar
#15 erstellt: 20. Apr 2018, 01:29
Moin!


Das Problem war damit der hochohmige Eingang, der hat die Höhen und den Pegel geschluckt.

Ja, das Höhen-Schlucken liegt dann warscheinlich tatsächlich an einer Kapazität die da noch mit drin ist, die aber nur bei diesem wirklich hohen Vorwiderstand anfängt eine eine Rolle zu spielen.


Eventuell kannst du aber doch mal probeweise den 10k-Angst-R einlöten, dann könnte möglicherweise das Problem mit dem leisen Radioempfang bei eingestecktem DIN-Stecker gelöst sein.


Ich habe nochmal experimentiert!!
(Bevor ich es nochmal auf mache, einfach mit 2 Klinken-Verbindungen, Kroko-Klemmen und nem 10k-Widerstand... )

Also OHNE Widerstand geht der Radio-Ton praktisch/fast _komplett_ weg wenn man den Stecker an einem Quellgerät ansteckt, da spielt es auch keine Rolle mehr, ob das jetzt ein Line-Out mit paar Hundert Ohm, oder ein KH-Ausgang mit nahe 0 Ohm ist... (soweit ja auch eigentlich klar)

Dann habe ich erst noch ein paar andere Tests mit der Soundkarte/Line-In gemacht:

Erstmal noch wegen der Betriebsspannung und der Tuner-Lautstärke:
Die Batterien die ich gerade noch drin habe sind ziemlich am Ende (noch ca. 7,5 Volt), und das Netzteil bringt ja wie gemessen ca. 12,5 Volt.
Habe den Tuner-Output (ohne Widerstand) mal über die Soundkarte (EINGANG!) aufgenommen und hin und her gesteckt: Der Pegel-Unterschied zwischen leere Batterien/Netz (7,5V/12V) liegt dann bei grob ca. 5dB. Das heißt, der Ausgangspegel des Tuner-Teils scheint linear zu der Betriebsspannung zu sein.
Und ich merke auch an sehr klaren Stellen, dass der Tuner (nicht die Endstufe!) bei den schwachen 7,5V der leeren Batts auch *ganz leicht* anfängt zu zerren (schafft wohl dann den Modulations-Hub nicht mehr ganz) - auf Netz ist das Signal kristallklar. Also braucht der Tuner auch mindestens so seine 9V um klar zu klingen...

Nebenbei auch interessant: Wenn man den Ausgang mit 192kHz sampled/digitalisiert, sieht man im Frequenz-Spektrum schön den kompletten FM-Multiplex (15kHz-NF, 19kHz-Pilotton, Stereo-Modulation bei 38kHz+-15kHz, und die RDS-Modulation bei 57kHz. Ist eigentlich bei allen "einfachen" Mono-Radios so, die keine Filter haben. Ist ganz interessant.

...das nur nochmal nebenbei.


Dann habe ich nochmal (über das Rück-Signal, alles ohne Widerstand) versucht den internen Tuner-Output "ungefähr" zu beziffern:
Per FM-Transmitter einen 1kHz-Sinus von ner Frequenzgenerator-App "in etwa" so laut ausgepegelt wie es "in etwa" dem maximalen FM-Pegel entspricht, das Radio darauf eingestellt, und mit dem Multimeter die Leerlauf-Spannung gemessen...
Es kommen "in etwa" ca. 200mV(eff) aus dem internen Tuner raus.
Dann habe ich noch, wieder "in etwa", versucht die Ausgangsimpedanz des Tuners zu bestimmen, indem ich dann an die Leerlauf-Spannung einen Widerstand (hatte jetzt gerade einen 22k gegriffen) angeklemmt habe und über die Spannungsdifferenz dann die Ausgangsimpedanz berechnet:
Ergebnis: Ca. 8kOhm, bei - wie gesagt - ca. 200mV(eff) Ausgangspegel...hat der FM-Tuner.

...daher würde das mit den 10kOhm parallel eigentlich ja ganz gut passen!

Dann habe ich mit Kroko-Klemmen einen ~10k-Widerstand zwischen Handy und Eingang geklemmt.
Ja, das Radio wird dann nur "geringfügig" leiser (lässt sich ja in "TA"-Stellung stumm schalten), und das Signal mischt sich dann mit dem AUX.

Allerdings ist der Klang am AUX auch mit dem 10k-Widerstand aber schon *etwas* Höhen-ärmer als ohne!

Was ist jetzt "richtig"?
Um das rauszufinden hab ich am Handy das FM-Radio angemacht, den selben Sender eingestellt und so laut gestellt, dass es genauso laut war wie der interne Tuner!
Dann habe ich an- und ab-gesteckt, und verglichen...
OHNE Vorwiderstand (mit mehr Höhen) klingt das Radio vom Handy (der ist 100% linear) genau gleich wie der interne Tuner! (Und mit mehr Höhen klingt auch alles andere etwas besser)

...und DESHALB lasse ich den Vor-Widerstand also WEG!

------------------------------------

Aber man merkt schon das dieser ganze DIN/Hochimpedanz-Kram mit dem "ungefähr-hin-und-her" nicht so ganz das Wahre war. Da ist man heute mit spannungsgesteuerten Line-In/-Outs mit Klinke/Cinch echt besser dran...


[Beitrag von AlexG1990 am 20. Apr 2018, 01:40 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#16 erstellt: 20. Apr 2018, 01:39
Hier auch noch interessant - der Frequenzgang der Loudness und der Klangblende:

Ein Sinus-Sweep-Ton von 20Hz-20kHz von der Soundkarte auf den Eingang, und über den Verstärker/Klangregler am Kopfhörer-/Lautsprecherausgang wieder aufgenommen:

Linearer 20-20000Hz-Sinus, "Klangblende" MAXIMUM:

ITT_Frequenzverlauf_Klangregler-max


Linearer 20-20000Hz-Sinus, "Klangblende" MINIMUM:

ITT_Frequenzverlauf_Klangregler-min


...und nochmal mit Klangbende in der MITTE:

ITT_Frequenzverlauf_Klangregler-mitte


Man sieht also, die starke Loudness ist immer drin, und die "Klangblende" regelt einfach den "Rattenschwanz" oben runter.
Wie schon festgestellt, wenn die auf "voll" steht, werden die Höhen NICHT abgesenkt.


Hier nochmal ein LOGARITHMISCHER Sinus-Sweep (Klangbende oben) - da sieht man die Loudness nochmal schön:

ITT_Frequenzverlauf_Logarithisch(Loudness)_Klangregler-max


So, jetzt langt's...


PS.: Das war jetzt keine Master-Arbeit, das geht alles in ner halben Stunde durchzutesten...


------------------------


Man muss sich nur mal einen Fernseher aus den 70ern/80ern gegen einen heutigen Quäker anhören.

Ist ja auch klar, in den "Flachen" ist ja kein Raum für Klangkörper mehr...
Gibt trotzdem einige LGs oder Grundig's die auch Wert auf den Ton legen (ab 50 Zoll aufwärts...).
Die klingen dann schon ganz "annehmbar".

Das ist ja wie bei den modernen "Bluetooth"-Boxen, hab auch eine von JBL. Da wird halt mit DSP's einiges gewonnen, was sonst bei so kleinen Gehäusen auf "konventionelle" Art nicht gehen würde...


[Beitrag von AlexG1990 am 20. Apr 2018, 02:09 bearbeitet]
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