ADAM ARTist 5 Standby PCB defekt

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xdarklight
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Jun 2020, 23:47
Hallo zusammen,

heute ist leider einer meiner ADAM ARTist 5 (Aktiv-Lautsprecher) kaputt gegangen.
Beim einschalten ist die "on" LED zwar angegangen, sie ist aber nicht so hell wie beim anderen Lautsprecher.
Seit einiger Zeit höre ich auch "ab und zu" ein leises fiepen - da es aber immer nur kurz zu hören war konnte ich es bisher noch nicht eindeutig einem Gerät zuordnen.
Die Sicherung (am Kaltgerätestecker) habe ich als erstes geprüft, die ist in Ordnung - genau wie das Kaltgerätekabel selbst und das Cinch-Kabel.

Auf diesem Foto ist ein Teil der Stromversorgung im Inneren zu sehen:
img_20200608_224016hij2a
Das hellbraune Kabel das nach links geht führt zum Ein-/Ausschalter, genau wie das blaue Kabel welches parallel dazu verläuft. Dieses blaue Kabel geht zum mittleren Kontakt eines 3-pin Steckers vom "Standby PCB".

Rechts ist das Netzteil für die Verstärker zu sehen. Meine Vermutung ist, dass dieses Teil an sich funktioniert, aber kein (ausreichendes) "bitte jetzt einschalten" Signal vom "Standby PCB" bekommt.
Auf diesem steht:
PRI: 0V-115V-230V BLK-BRN-RED
SEC: 19V-0V-19V 18V-0V-18V
BLU-BLK-BLU WHT-BLK-WHT

Nun zum "Standby PCB":
img_20200608_224127vtjf3
img_20200608_224141hfjmu
Ich habe die Vermutung, dass mind. eine Komponente auf diesem PCB defekt ist. Ich kann deutlich ein fiepen hören. Außerdem wird von diesem PCB aus (über ein zweites PCB, dieses ist über den 4-pin Stecker verbunden) die LED angesteuert, diese ist beim "defekten" Lautsprecher deutlich weniger hell als beim "funktionierenden".
Die Beschriftung auf dem PCB zu dem das 4-pin Kabel geht ist: SD (rot), +8V, GND, -8V

Mit einem Multimeter habe ich bereits gemessen, dass auf dem mittleren Kontakt vom 3-poligen "Standby PCB" Anschluss 230V ankommen wenn der Ein-/Ausschalter eingeschaltet ist.
Die Kondensatoren auf allen PCBs sehen gut aus (keiner ist gewölbt und nirgends ist ausgelaufene Flüssigkeit zu sehen).

Da es das "Standby PCB" nicht einzeln zu kaufen gibt möchte ich versuchen es zu reparieren.
Vor Wechselstrom habe ich aber... Respekt. Deswegen möchte ich möglichst gezielt messen und verstehen was kaputt ist.

Ich freue mich über jede Antwort - egal ob eine Spekulation zum Thema "Bauteil XYZ ist vermutlich defekt", eine Beschreibung wie die Schaltung funktioniert oder Tipps wo/was ich messen soll.


Danke im Voraus!
Viele Grüße
Martin


[Beitrag von xdarklight am 09. Jun 2020, 19:32 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2020, 15:26
Hallo Martin,

ich muß gleich mal meckern

es wäre schön, wenn Du die Bilder über die "Img"-Funktion hier im Forum hochladen könntest, denn dann bleiben sie auch künftig erhalten. Ansonsten gibt es irgendwann einen Thread mit Bezug auf Bilder, die keiner mehr ansehen kann, was u.U. ärgerlich sein kann.

meckern = OFF

In den allermeisten Fällen sind in diesen kleinen Standby-Netzteilen die Elkos platt. Das kann auf der Primär- oder Sekundärseite sein. Wenn Du also gezielt messen möchtest, so müsstest Du die angegebenen Spannungen gegen Ground (Masse) messen können. Allerdings liegen Primärseitig hier >320 Volt GLEICHSPANNUNG am Primärelko und Gleichrichter an! Wenn Du unsicher bist, lieber nicht messen, sondern die wenigen Elkos tauschen. Danach sollte das Ding wieder funktionieren.

Sofern das Messgerät über eine Kapazitätsmessfunktion verfügt, gibt jedoch auch die Möglichkeit, die Kapazität der Elkos im ausgeschalteten Zustand zu messen. Dazu muss das Gerät stromlos sein und wenigstens ein paar Minuten gewartet werden, bis der Primärelko auch sicher Spannungslos ist. Multimeter auf Kapazitätsmessung stellen und die Elkos im eingebauten Zustand messen. Ein defekter Elko ist meist dann schon messbar, weil er deutlich weniger Kapzität hat, als aufgedruckt ist. Im Zweifel Elko auslöten und nochmals messen.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 09. Jun 2020, 15:27 bearbeitet]
xdarklight
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Jun 2020, 20:13
Hallo PBienlein,

ich habe meinen originalen Post editiert und die Bilder direkt im Forum hochgeladen.

Vielen Dank für deine Antwort!
Mein Multimeter hat eine Kapazitätsmessfunktion, laut Anleitung mit dem Messbereich: 1 pF ~ 2.2 mF (±2.5%)
Das PCB liegt seit gestern Abend stromlos auf meinem Schreibtisch.

Die vier Elkos auf Sekundärseite (falls ich die Schaltung richtig verstehe) sind alle mit 100µF 16V angegeben.
Im Eingebauten Zustand habe ich bei allen ca. 220µF gemessen.
Wenn zwei "zusammen geschaltet" sind und sich die Kapazität dadurch addiert sehen die Werte für mich gut aus.

Auf Primärseite gibt es 3 "normale" Elkos:
Der vom Durchmesser her kleinste Elko in der Mitte des Boards ist mit 22µF 50V angegeben - gemessen habe ich 20.5µF.
Die anderen beiden Elkos sind mit 3.3µF 400V angegeben - gemessen habe ich diese mit 6.6µF.

Bleibt noch der gelbe Kondensator - dieser ist mit 0.22µF (= 220nF) angegeben - messen konnte ich allerdings nur 0.16µF (mein Multimeter hat mir 162nF angezeigt).
Die genaue Aufschrift (und der Link zum Datenblatt):


MKP-X2 GMF 40/100/21
0.22µF K 280V~
250V~


Für die "normalen" Elkos finde ich passenden Ersatz - da achte ich auf die Temperaturangabe (105° - genau wie auf den originalen), die Kapazität muss genau passen und die Spannung darf beim Ersatzteil auch höher sein als beim ursprünglichen Bauteil.
Beim gelben Folienkondensator bin ich mir nicht 100%ig sicher. Diesen würde ich als Ersatz wählen: https://www.reichelt...00-220n-p173006.html (Länge, Breite, Höhe und das Rastermaß entsprechen dem gelben Originalteil). Kannst du bestätigen, dass der auch was die "inneren Werte" angeht passend ist?


Vielen Dank!
Martin


[Beitrag von xdarklight am 09. Jun 2020, 21:36 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 10. Jun 2020, 06:14
Den gelben Kondensator brauchst Du nicht zu tauschen. Das ist ein Entstörkondensator mit X2-Spezifikation und dient der Funkenlöschung, wenn das blaue Relais den Haupttrafo zu- oder abschaltet. Hat also mit der Standbyfunktion nur indirekt zu tun.


[Beitrag von PBienlein am 10. Jun 2020, 06:16 bearbeitet]
xdarklight
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 10. Jun 2020, 07:29
Vielen Dank für die Erklärung!

Ich werde alle Elkos tauschen und mich wieder melden.
xdarklight
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 15. Jun 2020, 01:05
Gestern Abend habe ich die drei Elkos auf der Primärseite getauscht (2x 3.3µF und 1x 22µF).
Im ausgebauten Zustand hatte der 22µF Elko ca. 20.5µF.
Der eine 3.3µF Elko hatte im ausgebauten Zustand die angegebenen 3.3µF.
Beim zweiten Elko ist mir beim "ausbauen" ein Beinchen abgerissen (weil er nicht nur verlötet sondern zusätzlich noch verklebt war) - deswegen konnte ich diesen nicht messen.

Fazit bisher: keine Änderung im Vergleich zu vorher.
Die LED vorne am Lautsprecher ist weiterhin nicht so hell wie beim funktionierenden Exemplar.

Heute Abend kümmere ich mich um die vier Elkos auf Sekundärseite und melde mich dann nochmal.
xdarklight
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 16. Jun 2020, 00:16
(leider kann ich meinen letzten Post nicht mehr editieren, deswegen ein neuer)

Alle vier Elkos auf Sekundärseite sollten 100µF haben: zwei habe ich mit 95µF gemessen, einen mit ca. 45µF und beim letzten ist mir wieder ein Beinchen abgerissen, daher konnte ich diesen nicht messen.
Nach dem Austausch war die LED wieder so hell wie erwartet, allerdings hat das Relais nicht "geklickt".
Nach 2x aus- und wieder ein-schalten hat dann aber auch das funktioniert!

Morgen muss ich noch das Isolierband (electrical tape) finden.
Das Standby PCB war in eine Art riesigen Schrumpfschlauch verpackt -> den musste ich öffnen und will ihn jetzt mit electrical tape wieder verschließen.

Da es schon spät ist konnte ich den Lautsprecher bisher nur bei geringer Lautstärke ausprobieren: soweit ich es bisher beurteilen kann funktionieren der Tweeter und Woofer wie gewünscht
Nachdem das Standby PCB das Netzteil für die Verstärker ein/ausschaltet sehe ich keinen Grund warum es bei höherer Lautstärke Probleme geben sollte.
Ich kann es gar nicht erwarten nach einer Woche "Mono" wieder Stereo-Klang zu genießen

Vielen Dank für den Hinweis mit den Elkos und dass du dir die Zeit genommen hast alles zu erklären PBienlein!
Das Gefühl es "selbst" repariert und das Geld für einen neuen Lautsprecher gespart zu haben ist super.


Viele Grüße
Martin
PBienlein
Inventar
#8 erstellt: 16. Jun 2020, 07:37
Hallo Martin,

Glückwunsch zur gelungenen Reparatur

Ich kann Dir nur beipflichten: auch ich freue mich über jedes gerettete Gerät.

Gruß
PBienlein

P.S. den Schrumpfschlauch kann man auch mit zwei längeren Kabelbindern wieder fixieren. Wichtig ist ja nur, dass man die Primärseite nicht versehentlich berühren kann.
DeXmoRpH
Neuling
#9 erstellt: 12. Dez 2020, 19:19
Interessanter Weise ist einer meiner ADAM ARTist 5 just letzten Monat auch abgeraucht. Und so wie es aussieht sind es sogar exakt die gleichen Kondensatoren die Probleme machen (einer 100 µF).

Von daher auch von meiner Seite aus vielen Dank für die wertvollen Tipps :-)

Gruß
dex
xdarklight
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 01. Okt 2022, 21:25
Gestern war es soweit: beim zweiten Lautsprecher haben die Kondensatoren im Standby PCB auch aufgegeben.

Bei der Reparatur ist mir allerdings ein Missgeschick passiert:
mir ist das Bauteil "L2" abgebrochen, welches mit schwarzem Kleber mit den 4 Kondensatoren auf Sekundärseite verklebt war:
broken-inductor

Zuerst dachte ich dass das Bauteil ein Widerstand ist und habe schon angefangen in meiner Kiste zu suchen.
Zum Glück ist mir die Bezeichnung L2 auf der Platine aufgefallen.

Mit bloßem Auge sind die Ringfarben:

  • braun
  • schwarz (evtl. auch blau)
  • braun
  • gold (auf dem Foto sieht es allerdings silber aus)

Laut https://www.electric...tor-color-codes.html sollte der Wert 100 µH +/-5% sein.
Diese gibt es allerdings (bei reichelt) mit verschiedenen Widerstandswerten (von 1,7 Ohm bis 700 mOhm).
Mir ist nicht klar, was ein passender Ersatz ist. Für einen Tipp (gerne auch bei einem anderen deutschen Online-Shop) wäre ich sehr dankbar.

PS: Bauteil L3 ist unbeschädigt und hat die gleichen Farbcodes und damit die gleichen Eigenschaften.
Falls es relevant ist: ich habe ein günstiges LCR-Messgerät - wenn benötigt kann ich L3 auslöten und damit messen.


Viele Grüße,
Martin
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 01. Okt 2022, 21:33
Die Angabe 100µH ist okay. Du musst also nur den Gleichstromwiderstand (Ohmschen Widerstand) messen.
Da der Widerstand sehr gering ist, solltest Du zunächst die Messspitzen aneinander drücken, um den "Nullwert" für die Korrektur des Messwerts zu erhalten. Ich denke, dass die Messung auch auf der Platine möglich ist, vielleicht sogar am "abgebrochenen" Induktor.
xdarklight
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 01. Okt 2022, 23:27
Danke für die schnelle Antwort!

Die erste Messung von L3 (noch auf der Platine verlötet) zeigt 2,13 Ohm - dabei habe ich mein Multimeter den Messbereich automatisch wählen lassen.
Dann habe ich mein Multimeter manuell auf den Messbereich in Ohm eingestellt und nochmal gemessen: 2,10 Ohm. Beide Messspitzen aneinander gehalten: 0,71 Ohm.
Der korrigierte Widerstandswert ist dann 1,4 Ohm.

Den abgebrochenen Induktor habe ich ebenfalls versucht zu messen.
Hier schwankt der Wert sehr stark, mal messe ich zwischen 10 und 15 MOhm, mal ca. 100 MOhm.

Morgen kann ich L3 auslöten und den Widerstand (unabhängig vom restlichen Schaltkreis) messen. Oder reicht der gemessene (und korrigierte) Wert von oben?
Bei reichelt gibt es "nur" einen Induktor mit 100µF, 5% Toleranz und 1,7 Ohm.


[Beitrag von xdarklight am 02. Okt 2022, 00:09 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#13 erstellt: 02. Okt 2022, 00:23
Wenn Du sicher gehen willst, dann löte L3 aus. Andererseits müsstest Du doch erkennen können, wie z.B. L3 verschaltet ist.

Der Widerstand beim Zusammenpressen beider Messspitzen erscheint mir sehr hoch. Normal sind nach meiner Erfahrung 0,2 ... 0,5 Ohm.
Überprüfen das bitte nochmal.
Der Widerstand und auch Maße (Durchmesser u. Länge) lassen Abschätzungen der max. Stromstärke zu. Deshalb wäre eine präzise Messung schon hilfreich. Ich habe letztens noch bei einem Adam 5 einen Schalter ersetzt, habe aber dummerweise keine Photos gemacht - obwohl ich ansonsten immer alles dokumentiere.

Vielleicht hat PBienlein aber bereits eine konkrete Bauteilempfehlung für Dich. Abwarten könnte also lohnend sein ...


[Beitrag von CarlM. am 02. Okt 2022, 00:25 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#14 erstellt: 02. Okt 2022, 07:17
Nein, hat er leider nicht

Ganz ehrlich - selbst auf die Gefahr hin, daß ich jetzt eventuell gesteinigt werde - bei diesen kleinen Spannungen und Strömen würde ich da eine Drahtbrücke einlöten. Das ist zwar nicht state-of-the-art, aber technisch meiner Meinung nach kein Problem.

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 02. Okt 2022, 07:19 bearbeitet]
xdarklight
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 02. Okt 2022, 12:59
Ich habe L3 ausgelötet und nachgemessen.
Außerdem habe ich den "Nullwert" von meinem Multimeter neu ermittelt: 0,44 Ohm.
L3 hat außerhalb des Schaltkreises: 1,84 Ohm

Auch wenn sich also der Nullwert im Vergleich zu gestern geändert hat: das Endergebnis bleibt gleich bei 1,4 Ohm.

Neben dem geänderten Nullwert ist mir heute bei Tageslicht noch etwas aufgefallen: der letzte Ring auf dem Induktor ist tatsächlich silber und nicht gold.
Gestern war ich mir zu 100% sicher dass die Farbe auf dem Foto "falsch" ist.

Bei Farnell habe ich noch einen Induktor mit 100 µH, 5% Toleranz und 1,45 Ohm gefunden.

Der Induktor von Farnell scheint mir die sicherste Variante (da die Werte innerhalb der Toleranz vom Original-Teil liegen).
Seht ihr das genau so?
Gegen eine Drahtbrücke habe ich an sich nichts - allerdings will ich auf keinen Fall diese Standby-Platine (und damit den Rest von meinem ARTist 5) riskieren.


Viele Grüße,
Martin


[Beitrag von xdarklight am 02. Okt 2022, 12:59 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#16 erstellt: 02. Okt 2022, 13:47
Ich sehe es so wie PBienlein.

Du könntest also zunächst mit einer Drahtbrücke arbeiten und zunächst den eigentlichen Defekt suchen. Dann könntest Du alle notwendigen Ersatzteile in einer Bestellung ordern. Falls aber das Ersetzen der defekten Drossel die letzte noch zu erledigende Arbeit wäre, solltest Du alle vier einheitlich ersetzen.

Neben dem Wert der Induktivität wäre da die max. Stromstärke ( >500mA) wichtiger als der Widerstand. Im Zweifelsfall eher etwas weniger als 1,4 Ohm und damit eine etwas höhere Leistung/Stromstärke wählen.

Hier zwei Beispiele:
www.reichelt.de/powe...?&trstct=pol_6&nbc=1
www.reichelt.de/fest...?&trstct=pol_1&nbc=1
xdarklight
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 02. Okt 2022, 14:20
Vielen Dank für die Erklärung und die Teile-Empfehlung!

Die eigentlichen Fehler habe ich (meiner Meinung nach) schon gefunden: die vier 100 µF Kondensatoren auf Sekundärseite.
Messwerte (nach dem auslöten): 34 µF, 54 µF, 89 µF und 98 µF.
(Die Kondensatoren auf Primärseite scheinen soweit gut, einen der beiden 3.3 µF kann ich nicht messen weil ich diesen beim ausbauen beschädigt habe)

Der abgebrochene Induktor ist das letzte "fehlende" Bauteil - die passenden Ersatz-Kondensatoren hatte ich noch da (weil ich diese vor ca. 1,5 Jahren "auf Vorrat" mitbestellt habe).

L2 und L3 haben die gleiche Markierungen, d.h. 100 µH.

Die weiteren zwei Induktoren L6 und L? (unbekannt - da ist schwarzer Kleber über der Bezeichnung auf der Platine) haben den gleichen Farbcode: rot - rot - braun - silber (220 µH):
other-inductors
Nach Korrektur des gemessenen Widerstandes (3,13 Ohm - 0,45 Ohm) komme ich auf 2,7 Ohm (während die beiden Induktoren noch eingelötet sind).
Deiner Erklärung nach könnte ich dann z.B. https://www.reichelt...?&trstct=pol_1&nbc=1 (mit 1,6 Ohm statt 2,7 Ohm) als Ersatz verwenden.
CarlM.
Inventar
#18 erstellt: 02. Okt 2022, 14:29
Wenn die Drosseln andere Werte haben, bleiben sie drin.
Ich habe ja weder die Platine, noch einen Schaltplan vor mir. Meine Empfehlung, alle Drosseln zu ersetzen, bezieht sich auf solche Drosseln, die denselben Wert haben und in demselben Bereich der Schaltung quasi symmetrisch zum defekten Bauteil angeordnet sind.
Wenn dies nur für eine weitere Drossel zutreffen sollte (L3 ?) dann bliebe es bei zwei zu ersetzenden Drosseln.

Es geht hier zunächst um die Funktion der Entstörung. Hohe Frequenzen erzeugen einen hohen induktiven Widerstand und werden so abgeblockt.
Die eigentliche Funktion des Netzteils ist davon nicht (ggf. kaum) betroffen.
xdarklight
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 02. Okt 2022, 14:38
Verstanden, danke!
Dann tausche ich L2 (dieser ist mir abgebrochen) und L3 (gleicher Wert wie L2) gegen https://www.reichelt...?&trstct=pol_6&nbc=1

Sobald die Induktoren angekommen sind melde ich mich nochmal - hoffentlich mit einer guten Nachricht
xdarklight
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 07. Okt 2022, 23:48
Heute kam mein Paket von reichelt endlich an.
Ich habe L2 und L3 gegen https://www.reichelt...?&trstct=pol_6&nbc=1 (diese sind von der Baugröße her etwas größer als die originalen Induktoren):
swapped-inductors

Bei der Position habe ich darauf geachtet dass der Toleranzring vom Induktor zum "Kreis" auf der Platine passt (d.h. gleiche "Polarität" wie das Original-Teil). Ob dies relevant ist oder nicht weiß ich nicht.

Das Ergebnis: ich habe wieder Stereo-Lautsprecher!

Vielen Dank für deine Geduld und die Hilfe CarlM.!
CarlM.
Inventar
#21 erstellt: 07. Okt 2022, 23:52
Gut gemacht! Denn mal viel Spaß beim Musikhören!


p.s.
Ist das nicht ein tolles Gefühl, selbst so ein Gerät repariert zu haben?
xdarklight
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 07. Okt 2022, 23:56
Danke!

Ja, das ist ein super Gefühl! Es ist ja inzwischen der zweite den ich repariere - wobei der Tausch der Induktoren so nicht eingeplant war
Beim rechten Lautsprecher hatte ich vor ca. 2 Jahren mit den Tipps von PBienlein die Elkos getauscht.
Dass ich mir beim Tauschen der Elkos beim linken Lautsprecher den Induktor beschädigt habe ist meine Schuld. Jetzt bin ich Happy dass ich nicht Elektro-Schrott produziert habe.

Wenn in 10 Jahren die Elkos fällig sind weiß ich ja jetzt wie es geht
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