Auna CD708 Standby-Netzteil defekt

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WHIFIS
Neuling
#1 erstellt: 26. Jun 2022, 18:05
Hallo zusammen,
von einem Bekannten habe ich einen Auna CD708 Verstärker zur Reparatur 'bekommen'.
Mir scheint, das Standby-Netzteil ist defekt.
Wenn ich das Einschltrelais überbrücke, arbeitet der Verstärker, aber nur auf Phono-IN, da der Eingangsselektor bestimmt auch über dieses Netzteil gespeist wird.
Auf der Unterseite der Platine ist ein IC, dessen Bezeichnung ich nicht mehr entschlüsseln kann. Ich nehme an, dass dieses IC - Schaltregler? - heiß geworden ist.
Ich erkenne nur noch ... 22636 und ein 632 in zweiter Reihe.

Liege ich mit meiner Vermutung richrtig? Kann mir jemand sagen, welche IC-Type ist das, ist auf der Unterseite der Netz-Eingangsplatine eingelötet.

Vorab schon einmal danke und beste Grüße
Schottl
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 01. Jul 2022, 22:29
Damit wirst du nicht glücklich, für die China-Kiste kriegt man weder Schaltbild noch spezielle Teile. Übrigens nicht ganz ungefährlich bei solchen Billig-Kisten am Schaltnetzteil rumzufummeln und Relais zu brücken. Lohnt sich nicht.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 01. Jul 2022, 22:43
So sehe ich es auch.

Zudem ist jeder Zeitaufwand für so eine "Kiste" rausgeschmissene Zeit und auch Geld.
Für wenige Euronen lässt sich ein gebrauchter Vollverstärker eines namhaften und renommierten Herstellers finden, der damals in eine "obere Mittelklasse" eingeordnet wurde und heute noch für wenig Geld reparabel ist.

Jeder der sich nur etwas mit der Materie auskennt, sollte allein nur durch die verbaute Technik des Auna abgeschreckt werden/sein ...


[Beitrag von Rabia_sorda am 02. Jul 2022, 14:26 bearbeitet]
WHIFIS
Neuling
#4 erstellt: 02. Jul 2022, 09:47
Hallo und danke für die Antworten.
So schnell gebe ich nicht auf, es fehlt ja 'nur' die Versorgungsspannung für die Bedienung / Standby.
Wisst ihr / weiß sonst jemand, welche Spannung vorhanden sein könnte ( Erfahrung auch von anderen Geräten)? Da an dem Eingangsselektor LED's sind, gehe ich von 5 VDC aus. Damit würde ich es versuchen, auch wenn die Kiste abraucht.
Jede Idee ist willkommen.
Beste Grüße zum Wochenende
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 02. Jul 2022, 14:24

So schnell gebe ich nicht auf...


Gute Einstellung


Wisst ihr / weiß sonst jemand, welche Spannung vorhanden sein könnte ( Erfahrung auch von anderen Geräten)?


Wie schon geschrieben wurde, wird man keine Schaltungsunterlagen finden können.
Darin können sämtliche Spannungen vorhanden sein.
Nix genaues weiß man nicht ....



Da an dem Eingangsselektor LED's sind, gehe ich von 5 VDC aus.


Deine geschätzten 5 VDC könnten sein, müssen aber nicht!
Eine externe Spannungsversorgung draufzuknallen ist auch nochmals ein heikles Thema - zudem auch noch an einem Schaltnetzteil
Wenn man dich nicht davon abbringen kann, dann sollte man zumindest die ursprüngliche Kontaktierung am SNT zuvor trennen und ein einstellbares (V/A) Netzgerät dazu anschließen.

Zudem:
In SNTs herrschen zu der Netzspannung auch noch hohe Gleichspannungen, die tödlich sein können.
Wenn du daran werkelst, solltest du schon wissen, wie man damit zu handhaben hat.
Auch solltest du eine Schutzbrille tragen.
Schottl
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Jul 2022, 21:01
Mal ganz im ernst, laß die Finger davon. Wer meint aufgrund von LEDs müßten irgendwo 5 Volt anstehen sollte da nicht rumfummeln. Die LEDs dienen doch nur zur Anzeige und haben nicht das geringste mit dem "Eingang" zu tun. Übrigens liegt die "Betriebspannung" von LEDs deutlich niedriger.
PBienlein
Inventar
#7 erstellt: 03. Jul 2022, 08:43
Hallo zusammen,

man könnte ja versuchen zu helfen, wenn es hier ein paar Bilder der Platine(n) - möglichst Vorder- und Rückseite) in guter Auflösung und mit der "Img"-Funktion eingestellt - geben würde. Der TE kann nicht erwarten, dass jeder von uns so eine Kiste schon mal aus der Nähe gesehen hat, geschweige von innen

Ansonsten kann ich die hier ausgesprochenen Warnungen nur wiederholen: wer nicht sattelfest in der Materie "Schaltnetzteile" ist, sollte besser die Finger davon lassen. Das Gleiche gilt für die hier beabsichtigten externen Spannungseinspeisungen. Da gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten: neben der wirklichen Größe der Spannung ist es auch wichtig zu wissen, auf welches Potential sie sich bezieht. Nicht immer ist es Ground (GND). Also Vorsicht mit solchen Aktionen. Da kann man schnell mehr kaputt machen, als ohnehin schon ist.

Vielleicht bringen uns aber Fotos etwas weiter.

Gruß
PBienlein
WHIFIS
Neuling
#8 erstellt: 03. Jul 2022, 11:29
Guten Morgen Leute,
das waren ja nun hilfreiche Antworten und ich danke euch, dass ihr so sehr um meine Sicherheit besorgt seid, nein, wirklich, finde ich gut und richtig.
Noch etwas zu meinem Hintergrund, Mitte der 60'er Jahre habe ich eine Rundfunk- und Fernsehtechniker-Lehre begonnen - Röhre - Transistor - IC's, alles habe ich kennenlernen dürfen. Natürlich hat mich das Berufsleben in andere Bereiche gebracht, geholfen hat das technische Verständnis immer und die Kinder und Enkelkinder sagen immer: Wenn Opa das nicht hinkriegt, sind wir im Ar... 😂
Danke für soweit.
Beste Grüße

Netzeingangsplatine

IMG_20220703_104354
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 03. Jul 2022, 13:02
Schaue dir mal die Lötstellen an. Darauf sehen so 1 bis 2 etwas schlecht aus.
PBienlein
Inventar
#10 erstellt: 03. Jul 2022, 13:25
Hallo,

das sind doch gute Voraussetzungen für eine Reparatur

Bei dem PWM-Controller könnte es sich um einen OB2263CP handeln, hier im SOP8-Gehäuse. Der muss nicht unbedingt defekt sein. Meist gehen erst mal andere Teile in so einem Standbynetzteil kaputt, weil es eben meist auch 24/7 am Stromnetz hängt.

Überprüfen würde ich zunächst folgendes:

- Sicherung noch ok?
- hat der daneben stehende NTC noch Durchgang? Müssten ca. 4 bis 10 Ohm messbar sein.
- unterhalb der vier Gleichrichterdioden sitzt der Primärelko. Hat der noch seine aufgedruckte Kapazität? Die Dinger gehen gerne kaputt.
- die vier Dioden, die den Brückengleichrichter bilden: dort kann man die DC-Spannung der Primärseite messen: auf der linken Seite der mittleren beiden Dioden müssen ca. 310 Volt messbar sein.
- links daneben in der Reihe mit den Widerständen befinden sich noch zwei Dioden. Sind die intakt?
- hat C26? noch seine Kapazität?

Diese Schaltnetzteile können meist nur wenig Strom liefern. Sobald auf der Sekundärseite ein Problem auftritt, bricht die Ausgangsspannung dann zusammen. Ich würde sekundärseitig (also links vom Trafo) folgendes überprüfen:

- haben die beiden Siebelkos noch ihre Sollkapazität? Auch wenn sie optisch noch "gut" aussehen, so können sie trotzdem defekt sein.
- man kann an diesen auch einfach die Ausgangsspannung messen. Sekundärseitig liefert das kleine Netzteil 5V. Die sollten an den beiden Siebelkos messbar sein. Wenn nicht:
- hat die Spule (L2 glaube ich zu erkennen) noch Durchgang?
- dort gibt es auch eine Schottky-Gleichrichterdiode. Ist die noch intakt?

Erst wenn die Liste abgearbeitet ist, würde ich ein PWM-IC ordern. Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich den korrekten Typ erkannt habe. Allerdings passt die Beschaltung m.E. schon ganz gut. Pin 8 (Feedback) ist mit GND zusammen gelegt, weil man aus Kostengründen auf einen Optokoppler verzichtet hat. Die beiden Pins 5 und 6 sind ebenfalls verbunden, was aber nicht weiter tragisch ist. Pin 6 hat intern keine Verbindung und Pin 5 (RI) bestimmt mit einem externen Widerstand die interne Oszillatorfrequenz.

EDIT:
Mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem PWM-IC um den hier erwähnten OB2263CP handelt. Ferner bin ich mir ebenfalls fast sicher, dass einer der beiden Siebelkos im Sekundärteil des Netzteils defekt sein muss. Der Grund: laut Datenblatt des Chipherstellers ON-BRIGHT soll der Ausgang des PWM ICs (Pin 1) einen MosFET antreiben. Auf diesen hat AUNA vermutlich aus Kostengründen ebenfalls verzichtet und steuert den Trafo direkt an. Das bedeutet, dass der PWM-IC ziemlich sicher hart an seiner Leistungsgrenze betrieben wird. Sobald dann auch nur eine winzige Kleinigkeit an der Last nicht stimmt und sich die Stromaufnahme erhöht, kommt der IC an seine Belastungsgrenze und schaltet ab - entweder greift OCP (Cycle-by-ciycle current limiting) oder OLP (Overload protection).

Gruß
PBienlein


[Beitrag von PBienlein am 04. Jul 2022, 09:34 bearbeitet]
WHIFIS
Neuling
#11 erstellt: 22. Jul 2022, 22:22
Hallo PBienlein, hallo zusammen,
@ PBienlein: Vielen Dank und großes Lob an die detaillierte Antwort und Reparaturanweisung.
Ich hatte einen 5V Regler bestellt, war aber eine falsche Pin-Belegung.
Erst habe ich den von Ihnen genanntes Bauteil nicht gefunden bei den großen Distributoren. Jetzt habe ich aufgegeben, den Verstärker an den Bekannten zurückgegeben.
Nochmals vielen Dank und weiter so, das sind gute Hilfestellungen.
Alles Gute und Grüße an die Community.
WHIFIS
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