Sennheiser Unipolar 2000 etwas leise

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Dualist1237
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 22. Nov 2009, 00:31
Hallo alle zusammen

Ich habe mir letzte Woche zwei Sennheiser Unipolar 2000 gekauft weil ich ausgesprochener Kopfhörer-Fan bin und gedacht habe so etwas auch besitzen zu müssen . Der Verkäufer hat gleich alle zwei verkauft und für 40 Eu kannste eigentlich nix falsch machen.

Meine Klangeindrücke

Vom Hocker gerissen hat er mich nicht. Zugegeben der Vergleich mit meinem Stax Lambda Nova Signature ist nicht ganz fair Aber auch gegen einen Senni HD595 hat er nicht die beste Figur gemacht. Es fehlt völlig der Raum und er hat noch weniger Bass als der ohnehin schon am unteren Bereich rangierende Stax Lambda. Man gewöhnt sich aber recht schnell dran wenn man den Unipolar eine Weile gehört hat. Es gibt sicherlich schlechtere und für einen Hörer aus dieser Zeit war er für damalige Verhältnisse sicher nicht schlecht.

Jetzt meine Fragen:

Da ich ja nun gleich zwei komplette Sets habe, ist die Möglichkeit zum Vergleichen sehr gut. Der eine Hörer ist deutlich leiser als der zweite. Mit dem lauteren bekomme ich Lautstärken hin, die ich als laut aber nicht unangenehm laut bezeichnen würde bevor die Dioden zu leuchten beginnen.
Mit dem leiseren sind Lautstärken möglich die gerade so als angenehm und nicht zu leise zu bezeichnen sind. Zum Vergleich: Mein Stax Verstärker (SRM-313) steht bei vergleichbarer Lautstärke der Regler etwa auf 4. Ich habe in früheren Threads gelesen, dass die Elektret-Wandler mit der Zeit leiser werden. Das ist wohl auch der Fall, mich würde interessieren um wieviel die leiser werden (10% 50% 80%) ? Und ob der lautere von den beiden denn noch einigermaßen so ist wie er eigentlich sein sollte.

Weiß jemand ob da noch Ersatzohrpolster zu beschaffen sind? Von Sennheiser selbst ist da wohl Schicht im Schacht.

Jetzt behaupten ja einige Forumsmitglieder, der Unipolar 2000 sei das weltallergeilste wo es gibt und käme an die Staxens ran. Das tun meine beiden jedenfalls nicht, nicht mal annähernd, obwohl die Nova-Serie auch schon lange ausgelaufen ist. Jetzt stellt sich die Frage, woran das liegt. Sind meine Hörer ausgelutscht, haben die die das behaupten noch nie einen Stax gehört, ist der Unipolar 2000 wirklich vergleichsweise schlecht oder habe ich den einfach nur an den falschen Verstärker angeschlossen, da soll es ja auch (große?) Unterschiede geben. Oder ist gar das HER2000 Steuergerät dem Ende nahe? Wie gesagt, ich habe zwei Sets und die sind klanglich gleichwertig bis auf das der eine Hörer leiser ist. Angeschlossen habe ich die erstens an einer Technics-Endstufe SE-A1000 und an einem Dual CV1450 Vollverstärker. Beides mal durchaus hörbar aber nichts besonderes und nicht der Eindruck, dass es mit dem einen oder dem anderen Verstärker graviernde Unterschiede gibt. Also optisch sind die Sets (vor allen Dingen die Hörer) in recht gutem Zustand, gut die Druckschalter des HER2000 sind hinüber, aber das ist ja fast immer so.

Ich habe bei euch auch gelesen, dass Kondensatoren eines Verstärkers altern. Nun die des HER2000 sind 28 Jahre alt und da würde ich behaupten, die sind ausgesprochen alt. Bringt das signifikante Verbesserungen, das HER200 praktisch rundzuerneuern, also auch dann gleich neue Schalter und vielleicht ein vernünftiges Anschlusskabel?

Ich danke euch für Antworten

Grüße Volker
Apalone
Inventar
#2 erstellt: 22. Nov 2009, 12:59
habe die Unipolar auch gehabt - mit denselben Problemen!

Einem heutigen Top-KH können die Unipolar -selbst wenn sie laut genug wären- lange nicht mehr genügen.

Kann mit Stax 4040, Akg 701, Ergo AMT und einigen mehr vergleichen.

Soweit ich weiß sind die Unipolar keine echten Elektrostaten sondern Elektrets; bei denen lässt die elektrische Vorspannung der Membranen iLd Jahre nach - was wohl der Grund für die sehr begrenzte Lautstärkepotenz ist.

In Summe:
- die v dir beobachteten Phänomene kommen bei den Teilen häufiger vor;
- Preis-Leistungs-Hämmer sind die Dinger in keinem Fall mehr: wenn sie gut funktionieren, sammelnswert, mehr nicht.
- als Sammler behalten; wenn sie als Haupt-KH dienen sollen und die Qualität erstes Auswahlkriterium darstellt: weg damit!
Dualist1237
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 22. Nov 2009, 20:27
Danke für deine Antwort. Ich dachte es mir. Was willste von einem fast 30 Jahre alten Elektreten erwarten. Einen werde ich behalten den anderen verkaufen. Und wenn ich dann noch auf 10 Eu Kosten sitzen bleibe, dann ists nicht viel Geld für Nostalgie, uns sooooo schlecht ist er jetzt auch wieder nicht, er kann halt mit den modernen KH nicht mehr mithalten.

Grüße Volker

PS: hat da schon mal jemand versucht neue Elektret-Membranen einzubauen? Ist das mit Hausmitteln möglich? Nur mal so aus Interesse ;-)
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2009, 18:56

Dualist1237 schrieb:
PS: hat da schon mal jemand versucht neue Elektret-Membranen einzubauen? Ist das mit Hausmitteln möglich? Nur mal so aus Interesse ;-)

Es soll gerüchtehalber grundsätzlich möglich sein, die Ladungen in der Membran "aufzufrischen", aber ob da mit Hausmitteln was geht... Ist leider schon ewig her, daß ich mich damit beschäftigt habe. Im Zollner / Zwicker waren IIRC verschiedene Methoden zur Polarisierung (ab Werk) aufgelistet, nebst resultierender Haltbarkeit.
ZeeeM
Inventar
#5 erstellt: 23. Nov 2009, 20:51

audiophilanthrop schrieb:

Dualist1237 schrieb:
PS: hat da schon mal jemand versucht neue Elektret-Membranen einzubauen? Ist das mit Hausmitteln möglich? Nur mal so aus Interesse ;-)

Es soll gerüchtehalber grundsätzlich möglich sein, die Ladungen in der Membran "aufzufrischen", aber ob da mit Hausmitteln was geht... Ist leider schon ewig her, daß ich mich damit beschäftigt habe. Im Zollner / Zwicker waren IIRC verschiedene Methoden zur Polarisierung (ab Werk) aufgelistet, nebst resultierender Haltbarkeit.


Dazu müsste man die Dipolelmente in der Membran neu ausrichten, wenn der Verlust darin besteht, das dem Elektret die Ausrichtung flöten geht.
Dann würde das Anlegen einer passend hohen Gleichspannung was helfen.
Dualist1237
Schaut ab und zu mal vorbei
#6 erstellt: 24. Nov 2009, 16:50
Wie müsste man das machen? Das anlegen einer Gleichspannung, meine ich. Und wie hoch muss die Spannung dann sein bzw wie lange muss die einwirken. Ich habe zwei Hörer, wobei einer davon schon grenzwertig leise ist. Das Risiko ist nicht groß zuden waren sie nicht teuer. Selbst wenn ich einen zerschieße, so what! Irgendwo hab ich auch noch einen Gleichstromgenerator rumliegen, müsste ich dann mal rauskramen, weiß nur nicht, bis wiewiel Volt der geht.

Werden die Elektreten nicht geladen und dann die Ladung irgendwie "eingefroren"? Soweit ich das mit googeln herausgefunden habe. Gibts da vielleicht auch "Universalelektreten" zB aus Mikrofonen, nur so am Rande!

Grüße Volker
ZeeeM
Inventar
#7 erstellt: 24. Nov 2009, 18:18

Dualist1237 schrieb:
Wie müsste man das machen? Das anlegen einer Gleichspannung, meine ich. Und wie hoch muss die Spannung dann sein bzw wie lange muss die einwirken. Ich habe zwei Hörer, wobei einer davon schon grenzwertig leise ist. Das Risiko ist nicht groß zuden waren sie nicht teuer. Selbst wenn ich einen zerschieße, so what! Irgendwo hab ich auch noch einen Gleichstromgenerator rumliegen, müsste ich dann mal rauskramen, weiß nur nicht, bis wiewiel Volt der geht.

Werden die Elektreten nicht geladen und dann die Ladung irgendwie "eingefroren"? Soweit ich das mit googeln herausgefunden habe. Gibts da vielleicht auch "Universalelektreten" zB aus Mikrofonen, nur so am Rande!

Grüße Volker


Im Prinzip werden Elektrete so hergestellt.
Wenn die Dipolmoleküle wieder ausgerichtet werden sollen, dann müßte zum einen die Spannung hinreichend gross sein und zum anderen die Moleküle hinreichend beweglich.
Das man mit dem Anlegen einer hohen Spannung, die aber wiederum nicht das System zerbröselt bei Raumtemperatur das System wieder auf Vordermann bringt, das halt ich für zweifelhaft. Die Moleküle wollen bewegt werden.
williwaw
Neuling
#8 erstellt: 06. Okt 2010, 21:03
Beitrag
Dualist1237

Zu den Ersatzpolstern für Sennheiser Unipolar 2000 und 2002:

Von der Grösse her passen Ersatzpolster vom AKG K300, 7,50 € das Stück, zu beziehen beim Internet-Musikhaus Thomann, man müsste sie allerdings etwas zurechtfrickeln, da der Korpus des Unipolar 2000 4 Hakennasen zur Aufnahme des Ohrpolsters hat, kann man in den Ohrpolstern an diesen Stellen ein kleines Loch anbringen, so dass das Ohrpolster von den Hakennasen gehalten wird.

Zum mangelnden Bass folgende Lösung:

Die Lüftungsschlitze zwischen Membran und Ohrpolster verschließen. Ganz einfach mit schwarzem Tesaband oder gleich ganz mit Kunstharz verschließen. Dann sollten Sie ihn nachmal mit dem Stax vergleichen, Sie werden überrascht sein!
Bastian2000
Neuling
#9 erstellt: 15. Jan 2012, 13:57
Sennheiser Unipolar 2000: ausgesprochen gute Wiedergabe der Höhen, aber leise Bässe.
Der Unipolar 2002 verringert deutlich dieses Defizit.
Meine Stax (kleines aber nicht so altes Lambda-Basic-Set) zeigt sich hier deutlich Mittenbetont, und wirkt dadurch etwas emotionslos, auch ist die Abbildung des Basses beim Unipolar 2002 genauer und besser.

Reparatur:
Die Membranen des Unipolar sind mit Hausmitteln nicht zu reparieren.
Die ausgebaute Membran müsste in der richtigen Spannung wieder eingebaut werden, ich jedenfalls hab das nicht geschafft. Kondensatoren kann man in der Regieeinheit tauschen (hat aber nichts verändert), hinten an der Einheit zwei kl. Plastikpropfen entfernen um an die Schrauben zu kommen und sie zu öffnen und mal nachsehen ob die Kondensatoren schon aufgeplatzt sind. Die Polster sind von meinem 2000, vielleicht bekommt man da mal einen günstigen zum Umbau (allerdings passen die nur mit leichter Modifikation).
Deutlich mehr Hoffnung darf man sich da bei Stax machen: Bei meinem SR5 war eine Seite deutlich leiser; nach Demontage stellte sich heraus dass die Membran an dem Gitter festgeklebt war (wie auch immer dass passieren kann) nach Zusammenbau ist alles bestens (wenn ich den aber aufgrund des Klanges und des nicht so guten Tragekomfortes, eh nicht benutze).

Unipolar 2002 lont sich aus meiner Sicht (wenn er noch in Ordnung ist): Wunderschöner Klang. Sehr guter Tragekomfort (Nur Lambda ist hier etwas besser da leichter).
Die riesigen Membranen sind fantastisch.
Der Unipolar 2000 ist eine notwendige Anschaffung ggf. zum einen wegen der manchmal noch (leider auch schon selten) guten Ohrpolster und nicht zu vergessen als Einstiegsdroge;)

Viele Grüße
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