Dumpfer Klang quadral QLX-135 - Frequenzweiche? Reparatur?

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Legnad
Neuling

#1 erstellt: 05. Apr 2018, 14:26

Hallo zusammen,

vor einigen Jahren hat mein Stiefvater auf seinem Geburtstag den Verstärker auf Anschlag aufgedreht , um seine Gäste mit ekligem Schlager zu beschallen. Dabei ist irgendwann der Verstärker abgeraucht. Die Lautsprecher (2x quadral caerul QLX -135) sind erstmal auf den Speicher meiner Mutter gewandert und wurden eingelagert.
Nun habe ich vom verstorbenen Chef einen Verstärker von Denon bekommen und habe die Boxen vom Speicher zu mir geholt, sie interessiert sich nicht mehr für die Teile.

Angeschlossen - klingt dumpf. Tieftöner scheint normal zu funktionieren. Mitteltöner kann ich nur schwer beurteilen, aber der Hochtöner gibt zwar was von sich, ist aber sehr leise. An einer kleinen Stereoanlage von Philips und an einem Hifiberry AMP2 (für Raspberry pi, 60W) klingen sie gleich -> Also sind es wohl die Boxen, was natürlich nicht überrascht, wenn man an den maximalgedonnerten Schlager denkt.
Nun habe ich mal die Frequenzweiche aus einem Lautsprecher ausgebaut und habe gleich gesehen, dass 2 von 3 Spulen angeschmolzen wurden.

Anbei ein paar Fotos:

Ich habe keine sonderliche Erfahrung im Hifi-Bereich. Ich kann nicht einschätzen wieviel die Boxen noch Wert sind und ob sich die Reparatur lohnt. Ein Bisschen weiß ich über Elektronik und ich bin mit Lötkolben, Multimeter etc. ausgestattet.
Abgesehen von den Spulen sind sicherlich auch Kondensatoren (Elkos) betroffen? Wie würdet ihr vorgehen? Fertige neue Frequenzweiche kaufen? Teile testen (wie?) und austauschen?

Ich habe im Internet nichts spezielles zu den QLX-135 gefunden. Auf den Spulen ist keine Aufschrift vorhanden, die Aussage geben könnte über Induktivität o.ä.

Ich würde mich über jeden kleinen Tipp von euch freuen! Vielen Dank schonmal fürs lesen!

Lieber Gruß,
legnad

Mechwerkandi
Inventar

#2 erstellt: 05. Apr 2018, 16:17

Weil der Plasteträger von der Spule ein bisschen angeschmolzen ist, muss die Spule noch nicht hin sein.
Wahrscheinlicher ist einer defekter Hochtöner durch die Misshandlung.

Sieht die Weiche in beiden Boxen so aus? Ist der Klangeindruck bei beiden gleich?

Legnad
Neuling

#3 erstellt: 05. Apr 2018, 17:03

Mechwerkandi (Beitrag #2) schrieb:

Sieht die Weiche in beiden Boxen so aus? Ist der Klangeindruck bei beiden gleich?

Danke für deine Antwort!

1) Die Frequenzweiche der zweiten Box sieht ähnlich aus:

2) Klangeindruck ist bei beiden gleich.

Wie kann ich die Hochtöner am einfachsten "testen"? Kann man die gefahrlos ohne Frequenzweiche anklemmen und ganz leise bespielen? EDIT: Falls sich jmd. mit Raspberry Pi auskennt (bzw. Hifiberry): kann ich mittels python oder ähnlichem Töne bestimmter Frequenzen erzeugen?

Gruß,

legnad

[Beitrag von Legnad am 05. Apr 2018, 17:05 bearbeitet]

Mechwerkandi
Inventar

#4 erstellt: 06. Apr 2018, 08:42

Die angeschmurgelten Spulen zu tauschen, ist natürlich erst mal der richtige Weg. Die sind nicht an zu viel Spannung gestorben, sondern an zu viel Strom. Deswegen werden die Kondensatoren auch noch heil sein.

Wenn man an den Spulen keine technischen Daten mehr ablesen kann, bleibt nur die Suche nach einem Schaltplan der Weiche. Näherungsweise auch über die Ermittlung von Drahtstärke und Abmessung der Spule über Vergleichswerte. Das werden kaum sonder-angefertigte Teile sein.

Was Du schon mal machen kannst, die einzelnen Chassis abklemmen und mit Deinem Multimeter den Widerstand messen. Da müsste eigentlich so was in der Größenordnung von knapp 4 Ohm herauskommen.
Bei so kleinen Widerständen schleichen sich öfter Messfehler durch schlechten Kontakt mit dem Messgerät ein. Besser noch mal prüfen.

Schlussendlich wäre eine Impedanzmessung das Mittel der Wahl, um den Fehler einzukreisen. Aber das braucht etwas mehr an Technik.

Die Hochtöner kannst Du testen, indem Du den Kondensator aus dem Hochtonzweig der Weiche ausbaust (Leiterbahnen verfolgen) und in Reihe vor dem ausgebauten Hochtöner anklemmst. Dann mit einem kleinen Signal ansteuern.

ehemals_Mwf
Inventar

#5 erstellt: 06. Apr 2018, 09:44

Hi,

Mechwerkandi (Beitrag #4) schrieb:

...abgesehen vom Strom als Ursache fürs "schmurgeln" bin ich komplett anderer Meinung:

-- zuerst die Chassis tauschen (prüfen kann man sich sparen), d.h. HT aus der gleichen Serie erstehen bzw. 3./4. Box zum Ausschlachten besorgen -- man sieht, das macht alles wenig Sinn (der Stiefvater hat unbewusst den GAU für diese LS produziert

)

-- dann die Elkos, weil
a) über die Jahre degeneriert, speziell Ausführung "glatt" bzw. "Audio Elkos"; (der rauhe kann bleiben),
b) der Strom und die Hitze der benachbarten Spulen auch Ihnen zusetzt

-- zuletzt die Spulen.

Gruss,
Michael

[Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Apr 2018, 09:58 bearbeitet]

Mechwerkandi
Inventar

#6 erstellt: 06. Apr 2018, 11:46

Hallo Michael,

im Gegensatz zu anderen Usern kann ich Deine Meinung vollinhaltlich teilen.
Ich bin lediglich davon ausgegangen, zunächst mit dem vorhandenen Material den Fehler bestmöglich einzugrenzen.

Der Austausch weiterer Komponenten steht außer Frage, zumal die geringen Kosten für die Kondensatoren eigentlich nicht mal den Aufwand für eine Messung rechtfertigen.

Mechwerkandi
Inventar

#7 erstellt: 06. Apr 2018, 11:51

Legnad (Beitrag #3) schrieb:

Danke für deine Antwort!

Versuch doch mal die Fa. Quadral zu erreichen, die gibt's ja wohl noch, ob die den Weichenschaltplan noch haben und ggf. rausrücken.

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