KRK RoKit G2 (RP6G2): Tieftöner spielt erst nach 10-20 Sekunden

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Bude84
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 26. Mrz 2021, 16:17
Hallo zusammen,

die KRK Monitore dürften jetzt bald ~10 Jahre alt sein, daher ist mit altersbedingten Fehlern wohl so langsam zu rechnen :) Trotzdem würde ich gerne versuchen, den Fehler zu finden und zu beheben.

Problem:
Wenn ich die Monitore nach längerer Pause einschalte, spielt der Tieftöner (oder eher Mitteltöner) einer Box erstmal gar nicht. Nach ca. 10-20 Sekunden faded er langsam hoch und ist dann voll da. Zu keiner Zeit ist irgendein Knacken, Brummen oder sonstige Artefakte hörbar. Nachdem der Tieftöner voll da ist, klingt die Box im A/B-Vergleich identisch mit der anderen.

Ich tippe also auf irgendein Bauteil, das auf Temperatur reagiert. Vor wenigen Jahren hatte ich schon mal die 4 größten Elkos ausgetauscht (einige waren leicht aufgebläht), vermutlich sind sie jetzt also nicht die Ursache. Alle Elkos (auch die kleineren) sehen meiner Meinung nach optisch gut aus. Auch sonst kann ich keine Hitzeschätzen oder (wirklich) schlechte Lötstellen sehen. Klar, die Platine wurde sehr günstig gefertigt, das sieht man schon. Ich habe mir jetzt aber erstmal die Mühe gespart einfach alle Lötstellen nachzulöten, denn ich vermute aufgrund des Verhaltens eher ein defektes Bauteil, welches eben jetzt erst bei einer gewissen Temperatur so funktioniert, wie es soll. Auch habe ich mal alle Zener-Diode gemessen, sieht alles gut aus.

Hat jemand einen Tipp für mich? Wo ich zumindest am ehesten anfangen könnte, ob ich was bestimmtes messen kann (Multimeter vorhanden, Oszi nicht) oder ähnliches...

Im Anhang mal noch ein paar Bilder, vielleicht hilft es.

20210326_123652
20210326_123838
20210326_123910
20210326_123924
20210326_123939
20210326_124004
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 27. Mrz 2021, 00:12
Hallo,

OK, so manche Lötstellen sehen auf Bildern oft schlecht aus, aber hier habe ich mal genau diese Stellen markiert:

20210326-123652_1089079

Prüfe/löte sie mal nach.

Falls es nichts brachte solltest du sämtliche Schalter und Potis mal ca. 30x betätigen.

Temperaturbedingtes Fehlverhalten der Bauteile lässt sich gut mit einem Haarfön und Kältespray finden.
Bude84
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 27. Mrz 2021, 16:05
Hi Rabia_sorda,

danke für die Tipps. Hast schon recht, ein paar Lötstellen könnte ich mal nacharbeiten, schadet nicht. Aber so ein temperaturabhängiges Verhalten kann ich mir nur schlecht durch eine schlechte Lötstelle erklären.

Schalter und Potis Bewegen habe ich mal gemaacht, die werden nämlich tatsächlich gar nicht benutzt, da ich die Monitore per Steckerleiste mit Schalter einschalte (interessanterweise knallt es über die Kippschalter am Monitor auch ganz schön in der Membran, über die Steckerleiste Null, habe ich auch noch nie vertanden^^).

Fön und Kältespray habe ich leider nicht. Organisiere ich mir dann mal, falls das Durchbewegen und Nachlöten nicht zum Erfolg geführt hat.
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 27. Mrz 2021, 16:10

Aber so ein temperaturabhängiges Verhalten kann ich mir nur schlecht durch eine schlechte Lötstelle erklären.


Nunja, ich mir schon.

An schlechten Lötstellen existieren Übergangswiderstände. Dieser "Widerstand" erwärmt sich durch den Stromfluß und die Bauteilebeinchen/das Lot dehnt sich dadurch aus und es kann wieder einen ausreichenden Kontakt geben....bis irgendwann etwas weggebrannt ist.
Bude84
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 27. Mrz 2021, 16:25
Ah stimmt, danke für die Erklärung, genau sowas finde ich interessant

Und es ist auch plausibel, dass das erst nach Jahren auftritt, da eine schlechte Lötstelle über die Jahre noch schlechter wird (Virbation ist ja genug vorhanden).
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 27. Mrz 2021, 16:43
Manchmal gibt es auch Oxidationen an Schaltern und Reglern. Betätige sie alle ca 30x. Dadurch lösen sich die evtl vorhandenen Oxidationen an den Kontakten.
Bude84
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 27. Mrz 2021, 20:40
Vielleicht hilft es ja noch jemandem:
Ich habe gerade noch das hier gefunden: https://youtu.be/019eUy-vNhk

Der Typ erzählt, dass der schwarze Kleber, der von KRK vermutlich verwendet wird, um Elkos etc. vor Vibrationen zu schützen, mit der Zeit die Leiter angreift und außerdem hygroskopisch ist und dadurch nach langer Zeit leitend wird, was dann natürlich zu verschiedenen Problemen führen kann.

Ich werde also mal versuchen das schwarze Zeug ein wenig zu entfernen und ggf. durch Heißkleber zu ersetzen.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 28. Mrz 2021, 00:06
Das gibt es, ja.
Aber so viel an Kleber existiert da gar nicht, so wie ich das erkennen kann. Höchstens der Klecks zwischen den beiden kleineren-großen Elkos könnte da Probleme machen.
Aber Heißkleber würde ich dazu nicht verwenden. Falls du später ein Bauteil erneuern musst dann viel Spaß beim löten.
Besser wäre gar kein Kleber, oder halt nur an schweren Teilen (größere Elkos) verwenden. Es gibt dazu extra Elektronikkleber.
Bude84
Schaut ab und zu mal vorbei
#9 erstellt: 08. Apr 2021, 17:11
So, ich habe den Fehler gefunden. Ein Widerstand war an einer Seite so stark von dem Kleber korrodiert, dass er nur noch lose auf dem Kontakt hing. Schon bevor ich den Kleber abgekratzt hatte, habe ich bemerkt, dass der Widertand wackelt.
photo_2021-04-08_17-03-48

Ich habe ihn (und den anderen auch schon stark angegriffenen) jetzt mit einem Metallschichtwiderstand ersetzt und alles funktioniert wieder perfekt.

Danke Rabia_sorda für die Unterstützung
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 08. Apr 2021, 17:35
Gratulation!
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