DAB+: passive Stabantenne

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Artchi
Stammgast
#1 erstellt: 15. Sep 2014, 13:05
Hallo! Ich habe seit ein paar Tagen einen DAB+ fähigen AV-Receiver. Die mitgelieferte T-Wurfantenne muss ich allerdings unmöglich positionieren, um alle Sender zu erhalten. Aber auch dann, wenn ich z.B. den WLAN-Router einschalte, gibt es zu starke Störungen.

Die Fragen:
1. lohnt sich eine passive Band3-Stabantenne ggü. der Wurfantenne? Denn prinzipiell empfangen kann ich DAB+-Sender.
Oder ist eine passive Stabantenne nicht bedeutend besser als eine Wurfantenne?

2. Weiß jemand, was so eine aktive Stabantenne an Strom frisst? Oder kann ich dann auch gleich das Internet-Radio bemühen? (dafür bräuchte ich dann halt DLAN).


[Beitrag von Artchi am 15. Sep 2014, 13:07 bearbeitet]
DaPickniker
Inventar
#2 erstellt: 15. Sep 2014, 13:18
Wenn die mitgelieferte Wurfantenne für DAB die richtige Länge hat und die Stabantenne in etwa gleichlang ist wirst du da vom Empfang her keinen grossen Unterschied bemerken.

Wenn du die Stabantenne in der Nähe deines Routers aufbaust ( welcher angeblich die Störungen verursacht ) wirds mit der Stabantenne nicht unbedingt besser.

Am besten ist es immernoch wenn du die Möglichkeit hast einen Band III Dipol oder eine kleine Band III Yagiantenne aussen im freien zu montieren womit du vom Störnebel im Haus ( Router, TV und PC Netzteile, Powerlan, Leuchtstoffröhren etc. ) befreit wärst was für den Empfang ( egal ob DAB oder UKW oder DVB-T) auf jeden Fall positiv wäre ;).

Für DAB gehen übrigens die alten TV Zimmerantennen mit den ausziehbaren Teleskopstäben an der Seite im Innenbereich ganz gut. Aussenantennen sind dann natürlich schon besser aber wenn man da keine Möglichkeit hat kannste es ja mit so einem Teil ja mal versuchen.

Achja der evtl. vorhandene Verstärker in so einer Zimmerstabantenne ( welcher eigentlich völlig unnötig bei kurzen Kabellängen ist ) zieht ein paar mA... Kann man vernachlässigen und merkt man nicht auf der Stromrechnung ;).

Vielleicht hast du ja ne Gemeinschaftsantenne im Haus wo evtl. noch ne Band III TV Antenne am Mast montiert ist ( aus alten TV Analog Zeiten )... Da könntest du dann deinen AV Receiver dranhängen und bräuchtest keine Zimmerantenne mehr


[Beitrag von DaPickniker am 15. Sep 2014, 13:21 bearbeitet]
Artchi
Stammgast
#3 erstellt: 15. Sep 2014, 22:14
Danke für die ausführliche Antwort.

Die Wurfantenne ist etwas über einen Meter lang. Wahrscheinlich müsste ich eine Stabantenne per Koaxialkabel verlängern und auf die Fensterbank stellen. (Fenster ist Richtung TV-Sendeturm, ich denke der sendet auch DAB).

Der WLAN-Router steht im selben Raum, aber ca. 4 Meter weit weg von der Wurfantenne.

Ich wohne im Mehrfamilienhaus zur Miete, kann also schlecht irgendwo eine Außenantenne aufs Dach anbringen und es gibt auch keine alte (von Anfang an Kabel-TV).

Wenn ich so eine Dipol-Antenne auf dem Balkon (zeigt Richtung TV-Sendeturm) anbringe, muss ich dann einen Verstärker benutzen oder reicht einfach nur ein langes Koaxialkabel zum AV-Receiver?

Wahrscheinlich wäre eine aktive Stabantenne der wenigste Aufwand?...


[Beitrag von Artchi am 15. Sep 2014, 22:21 bearbeitet]
dialektik
Inventar
#4 erstellt: 15. Sep 2014, 23:11
Zu Sendemast und notwendige Antennen:
DAB Empfang
DaPickniker
Inventar
#5 erstellt: 15. Sep 2014, 23:12
Wenn du die Möglichkeit hast auf deinem Balkon einen Band III Dipol aufzustellen hättest du wahrscheinlich den besten Empfang. Das Koaxialkabel von der Antenne kannst du dann direkt ohne Verstärker direkt am Receiver anschliessen.

Wenn dein Balkon richtung DAB Sender zeigt und von dort aus freie Sicht auf den Sender hast klappts garantiert ;).

Ein Verstärker ist in solchen Fällen absolut unnötig weil dieser wahrscheinlich sogar in Sendernähe dann zuviel Pegel für den Receiver liefert und dir den Tuner übersteuert was den Empfang dann wieder unbrauchbar bzw. schlechter macht.

Wenn du keine Lust hast durch die Wand zu deinem Balkon zu bohren würde ich einfach eine SAT Fensterdurchführung besorgen und zwischen das Koaxkabel stecken ( mittles F-Stecker )...;).

Ein Meter Länge ( für den Dipol ) ist für DAB übrigens vielzuviel.. Bei DAB brauchst du da so ca 40-45 cm ;)... Bei UKW sinds übrigens bei Bandmitte 100 Mhz ca 75 cm ;).

Bei Verwendung von Teleskopantennen für DAB hilft das Einschieben des Telekops auf diese Länge oft schon eine Menge ;).. Alternativ könntest du deine Wurfantenne einfach mal kürzen ( auf kosten des UKW Empfangs wenn benötigt ) und dann testen ob der DAB Empfang besser wird.

Achja fast vergessen.. DAB sendet fast immer vertikal und UKW horizontal.


[Beitrag von DaPickniker am 15. Sep 2014, 23:14 bearbeitet]
DB
Inventar
#6 erstellt: 15. Nov 2018, 18:56

DaPickniker (Beitrag #5) schrieb:

Ein Meter Länge ( für den Dipol ) ist für DAB übrigens vielzuviel.. Bei DAB brauchst du da so ca 40-45 cm ;)... Bei UKW sinds übrigens bei Bandmitte 100 Mhz ca 75 cm ;).

Kleine Korrektur: der (übliche) Lambda/2-Dipol für UKW hat eine Länge von 1,47m.
Für DAB+ liegt die Mittenfrequenz bei etwa 200MHz, also bräuchte man bei Anfertigung aus 10mm Alurohr etwa 71cm.

MfG
DB


[Beitrag von DB am 15. Nov 2018, 18:56 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#7 erstellt: 15. Nov 2018, 19:32
Moin!

Haha^^ - erinnert mich gerade an meinen "Bastel-Thread" vom Sommer...:
http://www.hifi-foru...m_id=234&thread=1718

...da ging's zwar um FM / Band II, aber eine wie auch immer geartete "Außenantenne" ist DEFINITV eine merkliche Verbesserung! Da sind auch Bilder von der Fensterdurchführung drin...

An sonsten hab ich da ja auch festgestellt, dass es was die Antenne selbst angeht manchmal nicht so recht "DIE" Regel gibt...

-----------------------

Tja, bei den Receivern mit nur 1 Antennen-Eingang für DAB & FM kann man nur eines wirklich sinnvoll nutzen... Band2/horizontal und Band3/vertikal passen da nicht so gut zusammen...

Okay, ne ca. 75cm lange Antenne wäre "pi mal Daumen" Lambda/2 für Band3 und "immerhin" Lambda/4 für Band2 - nur die Polarisation ist so ne Sache...
...wobei ich in meinem speziellen Fall ja sogar mit ner _vertikalen_ "Bastel-Antenne" für FM/horizontal die besten Ergebnisse hatte...
Ist halt nicht immer alles so exakt vorhersagbar...

Vorteil bei DAB+ ist halt, dass die interessanten Bouquets nicht aus sooo vielen verschieden Richtungen kommen wie bei FM.

-------------------------

Nebenbei:

WARUM wird eigentich FM/Band2 horizontal und DAB/Band3 vertikal gesendet?

Ist das bei FM "historisch gewachsen"? Vertikal sollte doch in Sachen "Rund-Empfang" und beim Thema Reflexion eigentlich nur Vorteile haben, oder??

Bescheuert...bei DAB braucht man vielleicht nur 2-3 Standorte, und da wird vertikal gesendet.
Bei FM braucht man "Rundum" viele verschiedene Standorte, und da wird dann horizontal gesendet...

(Und wie ist es bei DVB-T(2) / Band4/5? Auch vertikal... Und wie war's bei analogem Fernsehen damals (Band1/3/4/5)?)


[Beitrag von AlexG1990 am 15. Nov 2018, 19:38 bearbeitet]
DB
Inventar
#8 erstellt: 15. Nov 2018, 20:06

AlexG1990 (Beitrag #7) schrieb:

Tja, bei den Receivern mit nur 1 Antennen-Eingang für DAB & FM kann man nur eines wirklich sinnvoll nutzen... Band2/horizontal und Band3/vertikal passen da nicht so gut zusammen...

Warum? Auf dem Mast kommt eine Antennenweiche hin und gut. Jaja, solche Dinger, die man hier bei uns in den späten 80ern abgebaut hat, werden wohl wieder modern. Schöne neue Empfangswelt...
fotoralf
Inventar
#9 erstellt: 15. Nov 2018, 20:14

AlexG1990 (Beitrag #7) schrieb:
WARUM wird eigentich FM/Band2 horizontal und DAB/Band3 vertikal gesendet?


Erklärungsversuch:

Anno 49, bei der Einführung des UKW-Rundfunks, war von mobilem Empfang noch keine Rede. Und auch für den stationären Empfang wurde eine 'Hochantenne' vorausgesetzt. Eine horizontale Antenne lässt sich, zumal wenn sie mehrere Elemente hat, in der Regel leichter unterbringen, die Windlast ist geringer, und sie wird durch den Mast nicht gestört.

Bei DAB dürfte heutzutage der Anteil der portablen und mobilen Empfänger überwiegen. Da ist eine vertikale Polarisation sinnvoll, well Teleskop- und Autoantennen bzw. Kopfhörerkabel halt vertikal angeordnet sind.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 15. Nov 2018, 20:16 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#10 erstellt: 15. Nov 2018, 21:04

Erklärungsversuch

Naja, FM ("UKW") wird ja HEUTE (immernoch viel mehr als DAB^^) auch vorwiegend "Mobil" genutzt.

Außer mir hört eigentlich kaum noch jemand Radio abseits vom Auto oder über den Billig-Blaster auf der Arbeit...

Bei Auto-(Dach)-Antennen ist es ja was ganz spezielles...da spielt ja meistens auch noch die Karosserie mit rein bei der Abstimmung.
Und die meisten "gehobenen" Neuwagen haben seit einigen Jahren keine Stabantennen mehr - da werden ja nur noch Heck- und Seitenscheiben-Antennen verbaut. Und die sind auch VERTIKAL.
(Ist ja auch kein Geheimnis, dass man mit ein-und-demselben Radio in verschiedenen Autos mehr oder weniger guten Empfang bekommt)

In manchen Ländern (Niederlande??) wird doch FM-Radio auch vertikal gesendet??
Gibt's da eigentlich Unterschiede bei Autos? Die müssen ja überall guten Empfang gewähleisten...


"Kopfhörerkabel"...jap, das hängt meistens vertikal! Ich höre mit meinem Samsung-Smartphone immernoch öfter FM-Radio - und es funktioniert trotzdem (aktuell S4 Mini 2015er-Version) ERSTAUNLICH gut - kaum Störungen und in vollem Stereo!


Wäre das "schlimm", wenn man FM auch komplett auf Vertikal umrüsten würde?
Gäbe wohl Probleme mit den Reichweiten/Koordinierungen der seit Jahrzehnten bestehenden Standorten/Frequenzen...



Warum? Auf dem Mast kommt eine Antennenweiche hin und gut. Jaja, solche Dinger, die man hier bei uns in den späten 80ern abgebaut hat, werden wohl wieder modern. Schöne neue Empfangswelt...

Naja, da wird eben mit der Teleskopantenne "irgendwie rumgerührt" (genauso wie bei FM auch), bis es eben störungsfrei läuft...


[Beitrag von AlexG1990 am 15. Nov 2018, 21:10 bearbeitet]
DaPickniker
Inventar
#11 erstellt: 16. Nov 2018, 16:06
@AlexG1990

Bei Receivern oder Tunern mit gemeinsamen Antenneneingang füt FM/DAB kann man ohne Probleme eine normale Band II / III Bereichsweiche verwenden und bekommt somit beide Bänder in den Tuner und muss nicht basteln.. Der Bereichsweiche ist es egal ob das Signal von zwei simplen Wurfantennen oder von ner Yagi kommt... Habe selber übrigens schon öfter bei Pausat bestellt.. Da gibt es ganz brauchbare günstige Sachen :-)

Achja eine alte selektive BK bzw. Antennendose lässt sich übrigens auch als Bereichsweiche missbrauchen.Die DAB Antenne kommt dann an die TV und die UKW Antenne an die Radiobuchse.. Vom Eingang der Dose gehts dann auf den Antennenanschluss des Tuners. Allerdings sollte die dann keine allzuhohe Dämpfung aufweissen wenn man passive Antennen ( Wurfantennen etc. ) anschliesst ;-).


[Beitrag von DaPickniker am 16. Nov 2018, 16:08 bearbeitet]
AlexG1990
Inventar
#12 erstellt: 16. Nov 2018, 16:19

Bei Receivern oder Tunern mit gemeinsamen Antenneneingang füt FM/DAB kann man ohne Probleme eine normale Band II / III Bereichsweiche verwenden und bekommt somit beide Bänder in den Tuner und muss nicht basteln..

Stimmt...sowas hab ich auch schon gesehen.
Habe da selbst gerade keinen Bedarf, mir ging es gerade um die Theorie...


Achja eine alte selektive BK bzw. Antennendose lässt sich übrigens auch als Bereichsweiche missbrauchen.

Auch ne Idee. Das geht ja dann auch "rückwärts". Allerdings hatte ich selbst in diversen Wohnungen noch nie eine selektive Dose erlebt. Hatte das immer mal ausprobiert - bisher kam da immer ab beiden Buchsen (R / TV) das volle Spektrum raus...
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