Neuer UKW Referenztuner noch sinnvoll?

+A -A
Autor
Beitrag
nickchang
Stammgast
#1 erstellt: 24. Mrz 2015, 23:57
Hallo,

Denkt ihr es lohnt sich noch in einen analogen Tuner zu investieren, oder wird das in den nächsten 20 Jahren abgeschaltet (vgl. leider geschlossener Parallelthread).

Z.B.:

http://www.magnumdynalab.com/fm-tuner-md107.htm

Mfg
Flo
Radiowaves
Inventar
#2 erstellt: 25. Mrz 2015, 02:41
Ich sehe keinerlei Grund, in einen analogen Referenztuner zu investieren, zumindest nicht in Deutschland.

Warum?

Am klanglich hochwertigsten sind - wenn überhaupt noch - die öffentlich-rechtlichen Kulturwellen. Die sind jedoch in bestmöglicher Qualität über Satellit oder digital im Kabel (mit qualitativen Einschränkungen bei Kabel Deutschland) zu empfangen - dazu braucht man keinen hochwertigen UKW-Tuner mehr, man nimmt einen DVB-Receiver und hängt, wenn als nötig erachtet, nen D/A-Wandler dahinter. Weitere Vorteile: man hat alle Kulturwellen und nicht nur die eigene und vielleicht noch die der Nachbaranstalt. Man kann bei geeigneten Receivern verlustfrei auf USB aufnehmen, platzsparend im gesendeten MP2- oder AC3-Format. Und man hat bei AC3 teils eine noch bessere Qualität als der UKW-Sendeausgang des jeweiligen Programms, zumindest ist das bei BR Klassik, SWR 2, hr 2 und MDR Figaro so.

Alle anderen Programme in Deutschland sind klanglich verhunzt und rechtfertigen keinen abartig teuren Referenztuner. Die Öffis bekommt man auch über Satellit oder Kabel digital, manche Privaten ebenso (eher Satellit als Kabel digital). Schon da wird die Qualität nicht ausgereizt, wieso dann noch UKW-Kollateralschäden dazunehmen?

Und das, was nur regional zu empfangen ist und nicht über DVB-S/C kommt, ist klanglich meist ohnehin Mülltonne, dafür ist ein guter gebrauchter Tuner von 1989-94 (Onkyo, Pioneer, Kenwood, Grundig, ...), wie er, abgesehen von Legenden und einstigen Referenzen, für unter 20 EUR in der Bucht weggeht, schon viel zu gut.

Da ist es völlig egal ob UKW abgeschaltet wird oder nicht. Für die klanglich guten Programme gibt es DVB-S/C, für alle anderen braucht man keinen Referenztuner.
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 25. Mrz 2015, 09:13
Vom zu erwartenden Klang habe Radiowaves nicht hinzufügen.
Ich hab zahlreiche Tuner gehört, die Klangvorteile, die man mit einen guten Tuner erreicht, sind so gering, im Vergleich zu dem was das Soundporzessing bei UKW zerstört. Anderes : selbst der beste Koch kann aus Gammelfleich kein gutes Essen mehr kreieren. Auch das Medium DAB wird daran nichts ändern, wenn sich nicht die Einstellung ( "lauter dicker fetter") der Radiostationen zum Soundprozessing ändert und selbstversändlich so lange man mit sehr niedrigen Bitrate fährt.
Der nächste klangentscheide Punkt ist das Antennensignal, es bestimmt auch den Klirrfaktor und Rauschen/ Nebengräusche der UKW- Wiedergabe.
Ein gute Standarttuner gespeisst mit eine guten Antennensignal spielt den Super- Tuner an die Wand, wenn dieser mit einen Stück Draht eine Station in z.B. 60 km oder mehr Entfernung empfangen soll in Stereo.
Ich nutze meine eigene UKW- Antenne, die Eigenschaften des Tuner, die ich hier vor Ort brauche, ist eine relative Grosssignalfestigkeit, Empfindlichkeit bei schwachen Sendern und gute Trenneigenschaften. Diese Eigenschaften werden verlangt, wenn z.B. eine schwache Regionalfunzel nur 0,2 MHz neben einen starken Ortssender liegt. Ganz besonders bei solchen Empfangsproblemen wirkt eine gut positionierte Richtantenne positiv, im Vergleich z.B. zu einen Ringdipol, welcher in einer vergangenden Zeit, wo UKW noch als HIFI-Medium nutzbar war, ehern als Murks abgetan wurde, ein Notbehelf.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 25. Mrz 2015, 09:20 bearbeitet]
nickchang
Stammgast
#4 erstellt: 26. Mrz 2015, 20:25
Mh ok, also eher so etwas?

http://www.stereo.de...nger-restek-minisat/

Mein normaler Sat Reciever (Atevio HD700) klingt per HDMI am Oppo 105 nicht wirklich toll :-(
Alles was ich bisher an Internedradio probierte auch nicht :-(

Kann man das Sat Signal irgendwie per T-Stück zum Restek durchschleifen? Ich habe nur einen Anschluss an der Wand....

Mfg
Flo


[Beitrag von nickchang am 26. Mrz 2015, 20:26 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#5 erstellt: 26. Mrz 2015, 21:17
Wenn der Atevio am Oppo nicht gut klingt und seine Audio-Decodierung normgerecht ist, wird Dir auch der Minisat nichts helfen. Dann sollten dort (bis auf vielleicht ein Rauschen im kleinsten Bit) die exakt gleichen Audiodaten rüberkommen. Dann liegts eher daran, daß Dir Satradio (zumindest die Programme, die Du probiert hast) klanglich nicht gefällt.

Es gibt aber auch Satreceivcer mit mackiger Audio-Decodierung (u.a. eine Dreambox) - es kann also auch sein, daß das klangliche Potential nicht ausgereizt wird.

Wie sieht es aus mit den Kulturwellen bei der AC3-Spur? Also z.B. BR Klassik, SWR 2 oder WDR 3? Den Ausgang des Receivers auf AC3-Bitstream schalten und den Oppo decodieren lassen (so er das kann). Klingt es da besser?

Kann der Atevio aufnehmen auf USB? Dann mach erstmal Aufnahmen (die sind dann ja noch MP2 oder AC3), decodiere sie am PC in Wave (MP2 direkt, AC3 bei Stereosendungen direkt, bei 5.0-Sendungen halt mit dem, was der VLC als Downmix anbietet). Das Wave dann direkt via USB in den Oppo - klingt das besser als beim HDMI-Anschluß? Wenn ja, kann der Restek helfen - oder jede andere normkonform decodierende Receiver. Auch die für 50 EUR, die dazu noch aufnehmen können (kann der Restek nicht) und HDTV können (kann der Restek sowieso nicht, da er kein TV kann). Eigentlich kann der Restek nur schön aussehen und ist am Ausgang sehr gut (analog) bzw. offenbar normkonform (digital).

Sat-Signal per T-Stück funktioniert nicht, zumindest nicht bei klassischen Satanlagen. Liegt daran, daß der receiver über das Kabel mit 13 bzw. 18 Volt und wahlweise 22 kHz bestimmte Empfangsbereiche an der Satanlage anfordert - und das kann nur je ein Tuner je Kabel. Aber es gibt Master-Slave-Relais: einer der Empfänger wird zum Master gemacht und nur wenn der aus ist, kann der Slave auf alles zugreifen. Solange der Master an ist, bekommt der Slave nur einen Teil der Programme, der Rest läuft ins Leere. Öffis in HD und Öffi-Radio gleichzeitig geht z.B. nicht. Der MinISat hat das "T-Stück" aber eingebaut, man kann einen anderen Receiver dahinterhängen. Wie der sich dann verhält, weiß ich nicht.


[Beitrag von Radiowaves am 26. Mrz 2015, 21:20 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#6 erstellt: 26. Mrz 2015, 21:24

Radiowaves (Beitrag #5) schrieb:
Der MinISat hat das "T-Stück" aber eingebaut, man kann einen anderen Receiver dahinterhängen. Wie der sich dann verhält, weiß ich nicht.


Der dürfte sich nicht anders verhalten als jeder andere Sat-Receiver mit durchgeschleiftem Ausgang: dort liegen der Frequenzbereich und die Polarisationsebene an, die der erste Receiver in der Kette vorgibt. Bei allen weiteren wird die Gleichspannung in Richtung Schüssel blockiert.

Man kann also mit dem zweiten Receiver die Programme empfangen, die der erste gerade durchlässt.

Ralf
Radiowaves
Inventar
#7 erstellt: 26. Mrz 2015, 21:33
Da ich nie einen Durchschleif-Receiver besaß: was passiert, wenn der Receiver aus ist? Ist dann Vollzugriff oder geht dann gar nichts mehr am nachgeschalteten Receiver?
raceroad
Inventar
#8 erstellt: 26. Mrz 2015, 22:46
Wenn ich über einen komplett ausgeschalteten KATHREIN-Receiver (alter UFS 712) durchschleife, habe ich zwar noch Vollzugriff. Aber das Signal wird stark gedämpft (laut Messbüchse ca. 30 db). Mein TV zeigt z.T. Signalstärke 0 an. Dafür wird auf Standby geschaltet – so ist das eigentlich gedacht – fast nicht gedämpft.

Nebenbei: Sowohl der Kati wie auch mein ET9200 werden in ihrer Programmwahl von einem aktiven Receiver am Durchschleifausgang gestört, weil die LNB-Spannung des aktiven Receivers am Durchschleifausgang auch dann zur Anlage weitergegeben wird, wenn Kati bzw. ET mit gewähltem Programm eingeschaltet sind. Das stellt freilich den Sinn des Durchschleifausgangs infrage.
Jeremy
Inventar
#9 erstellt: 27. Mrz 2015, 12:50
In ein (teures) UKW-Neugerät würde ich zum jetzigen Zeitpunkt auch nicht mehr investieren, aber ein gut erhaltener Analog-Drehko-Klassik-Tuner wäre m.E. schon noch erwägenswert - z.B. so einer: http://www.ebay.de/i...&hash=item3aa56cff3f
Ich selbst habe lange Jahre schon den Vorgägner TU-9900 von Sansui und bin immer noch sehr zufrieden damit - ein Verkauf (da ja gegenwärtig sehr viele gebraucht angeboten werden), käme für mich keinesfalls in Betracht - dafür klingt und empfängt er zu gut und UKW wird wohl schon noch einige Jahre weiterlaufen.
Meine (immer noch in guter Klang-Qualität austrahlenden) Senderfavoriten: Bayern-4 und 2, HR-2, SWR-2 und Deutschlandradio.

BG
Bernhard
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
UKW-Dachantenne: Antenneverstärker sinnvoll?
Niggo.:. am 08.09.2019  –  Letzte Antwort am 11.09.2019  –  12 Beiträge
MW-Zimmerantenne (noch) sinnvoll?
anymouse am 21.08.2009  –  Letzte Antwort am 27.02.2017  –  19 Beiträge
was wird aus ukw
The_Writer am 10.04.2006  –  Letzte Antwort am 14.04.2006  –  41 Beiträge
UKW-Tuner rauscht
stereo_jünger am 24.07.2016  –  Letzte Antwort am 27.08.2016  –  74 Beiträge
UKW Empfang
Marvin27 am 28.08.2013  –  Letzte Antwort am 29.08.2013  –  11 Beiträge
UKW wie lange noch ?
killnoizer am 15.07.2008  –  Letzte Antwort am 19.11.2008  –  6 Beiträge
UKW Antenne
aileena am 18.02.2006  –  Letzte Antwort am 28.04.2020  –  82 Beiträge
UKW-Sender
Altgerätesamler am 13.10.2010  –  Letzte Antwort am 02.12.2010  –  21 Beiträge
UKW Tuner
alterjager am 17.03.2013  –  Letzte Antwort am 20.03.2013  –  16 Beiträge
mobiler DAB+ Empfang sinnvoll?
wing787 am 24.01.2017  –  Letzte Antwort am 29.01.2017  –  5 Beiträge
Foren Archiv
2015

Anzeige

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder925.721 ( Heute: 5 )
  • Neuestes MitgliedPKrawi2022
  • Gesamtzahl an Themen1.551.062
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.537.123

Hersteller in diesem Thread Widget schließen