Linux Rechner mit HiFi Soundkarte

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fratoro
Neuling
#1 erstellt: 02. Apr 2015, 11:01
Hallo

Ich möchte mir demnächst einen neuen Rechner anschaffen, seit yosemite bin ich mit meinem iMac nicht mehr zufrieden, sodass ich nun auf einen PC mit Linux (Ubuntu oder Debian) umsteigen möchte.

Da ich natürlich weiterhin ordentlich Musik hören möchte, ist mir die Grafikkarte sehr wichtig.
Der PC wird von mir selbst zusammengebaut, sodass ich nun folgende Frage habe:

Welches Mainboard könnt ihr mir empfehlen, dass unter Linux weiterhin HiFi Sound ausgeben kann?
Speziell was die Treiber betrifft bin ich hier bisher noch nicht wirklich fündig geworden.

Eventuell gönne ich mir auch eine zusätzliche Soundkarte, gibt es hier Erfharungen, welche im Zusammenhang mit Linux ohne Probleme funktionieren?

Danke für eure Hilfe.
snickers
Stammgast
#2 erstellt: 02. Apr 2015, 12:42

Da ich natürlich weiterhin ordentlich Musik hören möchte, ist mir die Grafikkarte sehr wichtig.


einfach per hdmi in den nächst gelegenen avr falls gleichzeitig eine soundkarte betrieben wird, muss möglicherweise die default karte per hand eingestellt werden.

ansonsten vorab mit den verschiedenen möglichkeiten der tonausgabe vertraut machen, oss, alsa, pulse, jack usw. usf. für eine einfache lokale tonausgabe ist alsa mehr als ausreichend.

edith sagt: "vertipper korrigiert"


[Beitrag von snickers am 02. Apr 2015, 15:13 bearbeitet]
Rainb0w
Stammgast
#3 erstellt: 02. Apr 2015, 14:05
Hey also wenn du Linux noch nie verwendet bzw. keinerlei Erfahrung damit hast, würde ich nicht direkt mit Debian anfangen. Ubuntu ist ein wenig überladen, würde eher Xubuntu empfehlen oder wenn du von OSX kommst vielleicht Elementary.

Zur unterstützung von Hardware unter Linux, hatte damit bisher eigentlich keinerlei Probleme. Außer bei einer WLAN Karte (musste selbst nach einem passendenTreiber suchen) und die Grafiktreiber sind manchmal nicht ohne. Wenn du auf Nummer sicher gehen willst dann such dir ein paar Soundkarten raus und such dann anhand des Modells nach deren wie die unterstützung unter Linux aussieht, sowas steht meist sogar auf der Herstellerseite.
snickers
Stammgast
#4 erstellt: 02. Apr 2015, 15:35
@ rainbow> ubuntu ist debian (bzw. ein derivat von debian). die auf wikipedia genannte kritik an ubuntu ist meines erachtens leider berechtigt.

der te sollte sich mittels einer virtuellen maschine an die distribution seines vertrauens herantasten. für den anfang würde ich debian oder centos empfehlen. bei ausreichender abenteuerlust - oder großem spieltrieb - sind gentoo oder arch mit rolling releases eine herausforderung es muss auch nicht immer linux sein, wie wäre es mit freebsd?
fratoro
Neuling
#5 erstellt: 04. Apr 2015, 19:36
Danke sehr für eure Antworten.

Ja, habe ich mir schon gedacht, dass die Rückwärtssuche mich wohl schneller ans Ziel bringt.
Dann werde ich mir mal zwei drei Soundkarten zum Vergleich auswählen und mich über die Kompatibilität schlau machen.

Linux ist für mich in dem Sinne Neuland, da ich noch keinen Rechner mit Linux genutzt habe.
Ich bin durch meine Arbeit jedoch sehr mit der Nutzung und Administration diverser Linux-Server vertraut.
Hier fehlt natürlich aber die Erfahrung mit jeglicher "Desktop" Hardware wie Sound- oder Grafikkarte.

Ubuntu habe ich bereits auf einem alten Laptop für mehrere Monate genutzt, seit dem letzen Update auf diese komische neue Oberfläche bin ich leider alles andere als Zufrieden. Da ist mir ein Debian mit einem schicken, in schwarz gehaltenem Gnome Desktop wesentlich lieber.
Aber ja, hier gibt es glücklicherweise für jeden Geschmack eine Distribution, danke dennoch für eure Vorschläge.

oss, alsa, pulse, jack und schaue ich mir gerne einmal genauer an. Ich nehme an, das sind die "Treiber/AMPs" für die Soundausgabe?

Mal vielleicht noch generell gefragt, unterstützt Linux (Ubuntu, Debian und co.) ab Werk eine Tonausgabe von 192/24 ohne resampling?
Rainb0w
Stammgast
#6 erstellt: 04. Apr 2015, 22:48
@snickers
Ich weiss, dass Ubuntu von Debian abstammt :). Ich halte ein *buntu egal mit welchem DE aber für einfacher für einen Anfänger.

@fratoro
Ja Unity ist ziemlich überladen. Aber du kannst der das DE ja raussuchen. Ich würde XFCE und LXDE empfehlen; weil simpel, konfigurierbar und ressourcenschonend.
snickers
Stammgast
#7 erstellt: 05. Apr 2015, 01:34
@rainbow> ich hab nix gegen ubuntu, einige meiner produktiven server laufen seit etlichen jahren (seit dapper drake) problemlos unter server lts. mit den desktop varianten bin ich nicht wirklich warm geworden... den lxde remix lubuntu finde ich grundsätzlich nicht schlecht, jedoch hatte die 14.04 lts variante noch etliche probleme, vielleicht wird die neue 15.04 besser. für den te mit dem wunsch nach halbwegs bitgenauer wiedergabe könnte das lubuntu ein tipp sein, weil es per default ohne pulseaudio ausgeliefert wird. das erspart das mühsame entfernen

@fratoro> ohje, linux auf dem desktop. die gute nachricht ist: es wird langsam besser. die schlechte nachricht ist: es wird langsam besser

da deinerseits erfahrungen mit der administration von linux maschinen bestehen, würde ich folgendes empfehlen


  • auf eine gui verzichten
  • ubuntu server minimale installation oder arch linux
  • mpd (music player daemon)
  • alsa und sonst nix
  • audiodateien in eigene partition, zb ext4 mit noatime
  • steuerung über kommandozeile (mpc) oder grafische clients auf desktop, smartphone oder tablet
  • mainboard vorzugsweise lüfterlos. meine atom cpu (1,6 ghz) langweilt sich beim abspielen von audio
  • netzteil ebenfalls lüfterlos
  • nur bei tonproblemen (zb rauschen, fiepsen bei hoher cpu last oder hdd zugriffen) auf externes audio interface ausweichen
  • backup


habschwasvergessen?
smutbert
Stammgast
#8 erstellt: 05. Apr 2015, 14:08
Wenn es ein eigener Computer als Server oder hauptsächlich zum Musikspielen sein soll, stimme ich Snickers zu, aber ich habe es so verstanden, dass es ein ganz normaler Desktopcomputer werden soll.

Die meisten Soundkarten funktionieren problemlos unter Linux, unter Debian benötigt man, wenn man stable verwenden will, das ja nie brandaktuell ist, gelegentlich einen etwas neueren Kernel (den man bequem über die backports bekommen kann).
Ich bin zB sowohl mit dem Onboardsound meines Intel Mainboards wie auch meiner ESI Julia (unter Debian) sehr zufrieden. Eine Tabelle, welche Soundkarten unterstützt werden gibt es hier: http://www.alsa-project.org/main/index.php/Matrix:Main und eine kurze Internetsuche mit dem Namen der gewünschten Soundkarte und Ubuntu (dann findet man mehr Treffer als mit Debian oder anderen Distributionsnamen) liefert auch meist Hinweise, ob das Modell gut unterstützt wird oder nicht.


fratoro (Beitrag #5) schrieb:
[…]
oss, alsa, pulse, jack und schaue ich mir gerne einmal genauer an. Ich nehme an, das sind die "Treiber/AMPs" für die Soundausgabe?


ALSA ist das zugrundeliegende Soundsystem, das als Teil des Kernels die Treiber zu Verfügung stellt und darüber hinaus auch Bibliotheken für die Anwendungen, Tools zum Konfigurieren und einige Plugins bereitstellt (zB ganz grundlegende Dinge um Audiosignale zu mischen und zu bestimmten Geräten zu leiten, aber auch Equalizer und ähnliches).

OSS war einerseits als Teil des Linuxkernels gewissermaßen der Vorläufer von ALSA ist inzwischen aber als separat entwickeltes und standardmäßig nicht installiertes Soundsystem eine alternative zu ALSA, Ich kann dazu eigentlich nichts sagen, außer dass es beim Versuch es auszuprobieren gleich meinen Kernel zum Absturz gebracht hat — das ist aber schon ein Zeiterl her...

Darüber liegt bei modernen Linuxdistributionen noch eine Hardwareabstraktionsschicht nämlich Pulseaudio. Von ALSA werden dann normalerweise eigentlich nur mehr die Hardwaretreiber verwendet, den Rest erledigt Pulseaudio, das ebenfalls Signale mischen, weiterleiten, usw. kann.
Dabei hat Pulseaudio den Vorteil etwas einfacher konfigurierbar zu sein als ein nacktes ALSA.

jackd ist ein Audiodämon, der die Signale verschiedener Anwendungen verarbeitet, weiterleitet, mit Effekten versieht und ist hauptsächlich für Musiker interessant, die außerdem Wert auf eine niedrige Latenz legen.


fratoro (Beitrag #5) schrieb:

Mal vielleicht noch generell gefragt, unterstützt Linux (Ubuntu, Debian und co.) ab Werk eine Tonausgabe von 192/24 ohne resampling?


Grundsätzlich ist das überhaupt kein Problem, vorausgesetzt natürlich die Hardware unterstützt Samplerate und -tiefe.

Allerdings müssen Pulseaudio oder in der Standardkonfiguration üblicherweise auch das nackte ALSA, ja oft die Audiosignale mehrerer Anwendungen mischen und dazu müssen sie alle Audiosignale auf ein- und dieselbe Samplerate umrechnen.
In der Standardkonfiguration sind das bei ALSA 48 kHz und bei Pulseaudio je nachdem, was gerade besser passt 44100 Hz oder ebenfalls 48 kHz. Das lässt sich aber umkonfigurieren, wobei man bei Pulseaudio eben zwei alternative Sampleraten angeben kann.

Um das zu vermeiden muss man, wie zB unter Windows mit dem WASAPI exclusive mode, das Abspielprogramm exklusiv auf das Audiogerät zugreifen lassen, das kann man mit den meisten Audioplayern erreichen, indem man direkt das entsprechende ALSA-Gerät einstellt, damit Pulseaudio bzw. das Mischen der Audiosignale in ALSA komplett übersprungen wird.
Ich habe zB einerseits in Pulseaudio als Standardaudiogerät den DisplayPort-Ausgang eingestellt, bei denen das Audiosignal über die im Monitor eingebauten Lautsprecher wiedergegeben wird (für Systemsounds, Youtubevideos und dergleichen) und andererseits in Quodlibet und mpd meinen Lieblingsmusikspieleren einen anderen Ausgang ohne Umweg über Pulseaudio eingestellt.


[Beitrag von smutbert am 05. Apr 2015, 15:25 bearbeitet]
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