Motoren bei Thorens, 16V/220V

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tjs2710
Inventar
#1 erstellt: 11. Mai 2011, 22:40
Guten Abend zusammen

Habe vorhin einen TD146 zu meinen beiden 160'ern bekommen. Der 146 läuft über ein Netzteil mit 16V, die beiden anderen, Bj 77 oder 78, sind noch mit 220V Motoren ausgestattet.
Weiss jemand, warum man auf die Kleinspg. umgestellt hat? Würde es Sinn machen, die beiden anderen auch noch umzurüsten, u. U. auch wg des Betriebs mit einem sep. Motornetzteil in der Art von Dr. Fuss.

Vielleicht kann mir jemand dazu was sagen. Merci schon mal dafür!

tschau tschau
thomas
Pilotcutter
Administrator
#2 erstellt: 12. Mai 2011, 07:15
Servus,

warum die späteren Modelle prinzipiell mit 16 VAC Antrieb ausgestattet waren, weiß ich nicht. Wahrscheinlich lief entwicklungstechnisch alles in Richtung Niedrigspannung.

Der 146 und viele andere jüngere Modelle sind aber mit einer optoelektronischen Endabschaltung ausgestattet - und die benötigten Niedrigspannung (und gleichgerichtet) für die Elektronik.

Umrüsten der TD-160 auf 16 Volt lohnt sich nicht. Zumal Du dann ja 2 neue Motoren brauchst. Wenn mal ein 230 V Motor den Dienst versagt, wäre es eine Gelegenheit.

Sonst teure Tuningaktionen à la Dr. Fuss Netzteile etc. halte ich für wenig sinnvoll. Ich hatte auch einige 16 Volt Thorens der 146 Klasse (bis MkV) und erst später den 230V TD-160 und hatte auch erst Bedenken, dass 230V in der Nähe der Kleinstspannung meines MC Goldring Eroica zu Brumm oder sonstigen Einflüssen führen könnte. Nichts ist der Fall. ich kann den Volumeregler auf 3 Uhr drehen, dann höre ich das Grundrauschen sonst tut sich da nichts.

16V Antriebe mögen unterm Strich technisch besser sein, aber bei den TD-160 Geräten ist man allerdings gut beraten sie in den Eckdaten so zu lassen wie sie sind. Bestenfalls mal den Kapach-Boden gegen einen stabilen austauschen und ein neues Kabel anlöten.

Ansonsten ist das beste Tuning immer noch ein besserer Tonabnehmer.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 12. Mai 2011, 07:46 bearbeitet]
tjs2710
Inventar
#3 erstellt: 12. Mai 2011, 11:26
Tach auch Olaf

Okay, dass ein 146'er, 280'er, usw usw ein "wenig" Spg brauchen für die Elektronik ist schon klar.
Hätte mich nur mal interessiert, ob es noch einen anderen Grund für Thorens gab, das zu ändern, laufen doch neuere 160'er ach mit Niederspg. Oder wollte man nur die Lagerhaltung einfacher machen. Wär ja auch ein Grund.
Was ein geregeltes Netzteil angeht, naja, man kann das ja auch unter "Spieltrieb", mal was Neues zu probieren, abhaken. Und gäbs diesen Spieltrieb ja nicht, wär uns doch auch ziemlich viel Spass an dem Ganzen genommen, oder?
Sorry, wenn ich von 220V sprach, aber die beiden 160'er sind eben noch aus der Zeit, wo es mit 220V genau so gut ging wie mit der D-Mark. Verdammt lang her, verdammt lang.......

Aber merci für deine Antwort und Erklärung, ist einleuchtend.

gute Zeit noch!

thomas
Pilotcutter
Administrator
#4 erstellt: 12. Mai 2011, 12:14

tjs2710 schrieb:
laufen doch neuere 160'er auch mit Niederspg.


Mein Bauch sagt mir auch heute noch 230 Volt Kabel nicht in die Nähe von Signalkabeln. Das haben wir früher(!) bei car-hifi auch beachtet und Strom- und Signalleitungen weitestgehend getrennt voneinander verlegt um kein Lichtmaschinen Brummen etc. einzufangen.

Was beim Plattenspielerbetrieb eigentlich immer das Empfindliche ist, sind die Netztransformatoren in der Nähe der Tonabnehmer. Davor warnt ja auch jede Plattenspieler BDA, also eingebaute Trafos oder den Standort des Plattenspielers in der Nähe eines Trafos. In solchen Fällen ist ein externes Netzteil natürlich besser.

Viele Hifi Geräte Hersteller haben heute noch auf der Rückseite große "Entfernungen" zwischen Strom- und Signalanschlüssen...

Aber lediglich die Anwesenheit oder die Nähe eines Stromkabels zu dem Plattenspieler scheint kein Problem darzustellen, sonst wär's bekannt und damals auch schon bekannt gewesen. Also ich habe auch ein 230V und ein 16V Gerät nebeneinander und habe keine Probleme mit Einstreuungen irgendwelcher Art und kann auch keine Vor- und/oder Nachteile weder noch erkennen.

Dem Spielbetrieb sind natürlich (und gerade bei den Thorens 14x, 16x kaum Grenzen gesetzt. Alles ist unterneinander austauschbar (auch 230 zu 16 Volt).


[Beitrag von Pilotcutter am 12. Mai 2011, 12:16 bearbeitet]
tjs2710
Inventar
#5 erstellt: 12. Mai 2011, 12:31
Hallo Cutter

Klar, was das mit der Einstreuung angeht, sicher achtet man auf darauf soweit möglich, räumlich getrennte Verlegung der Leitungen von Netz u Signal.
Ich habe bei meinen 16x bis jetzt auch noch nie das Gefühl gehabt bzw bemerkt, dass ich ein Problem mit der Netzspg habe in Bezug auf Störstrahlung auf das Tonsignal.

"....Aber lediglich die Anwesenheit oder die Nähe eines Stromkabels zu dem Plattenspieler scheint kein Problem darzustellen, sonst wär's bekannt und damals auch schon bekannt gewesen..." Klar, warum hätte Thorens, oder jeder andere Hersteller auch, dann nicht schon die entsperchenden, konstruktiven Maßnehmen ergriffen, dass eben nix mehr einstrahlt.

Okay, dann werd ich meine Dreher mal so drehen lassen wie sie das schon seit vielen vielen Jahren gewohnt sind, nicht, dass sie auf ihren alten Tage noch meinen, sie wären nicht mehr gut genug.

Schönen Tag noch!
th
Pilotcutter
Administrator
#6 erstellt: 12. Mai 2011, 12:50

tjs2710 schrieb:

Okay, dann werd ich meine Dreher mal so drehen lassen wie sie das schon seit vielen vielen Jahren gewohnt sind, nicht, dass sie auf ihren alten Tage noch meinen, sie wären nicht mehr gut genug.


Grundsätzlich kann jeder nach seiner Fasson basteln und tunen. Nur dummerweise kosten irgendwelche Tuningaktionen (die auch gerne hie und da viel versprechend angeboten werden) eine Menge Geld. Und wenn man dann irgendwann an einen Punkt kommt, wo man einen 100 Euro Tonabnehmer mit einem 150 Euro Netzteil betreibt, ist der hi-fi break-even-point aber deutlich unterschritten.

Dir auch einen schönen Tag.

Gruß. Olaf


[Beitrag von Pilotcutter am 12. Mai 2011, 12:51 bearbeitet]
tjs2710
Inventar
#7 erstellt: 12. Mai 2011, 19:47
Ja, gebe ich dir recht, Cutter

Ich glaube, es war Peter Walker von QUAD, der mal in einem Interview folgendes sagte:
Ein Kunde fagte nach, ob das System XYZ so gut wäre, dass man sich es kaufen sollte. Peter Walker darauf hin: Es wäre sicher besser, sich für das Geld Schallplatten zu kaufen.
Ok, ist nicht ganz Wort wörtlich wieder gegeben das Zitat, aber man muss dem Mann schon recht geben denke ich; soviel zu den Kosten fürs tunen, oder verschlimmbessern oder wie immer man da sagen will.

In diesem Sinn wünsche ich dir Hörvergnügen in der Zeit, wo andere tunen; ich werds auch so machen!

schönen Abend noch
thomas
germi1982
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 12. Mai 2011, 20:31

Pilotcutter schrieb:
...Was beim Plattenspielerbetrieb eigentlich immer das Empfindliche ist, sind die Netztransformatoren in der Nähe der Tonabnehmer. Davor warnt ja auch jede Plattenspieler BDA, also eingebaute Trafos oder den Standort des Plattenspielers in der Nähe eines Trafos. In solchen Fällen ist ein externes Netzteil natürlich besser.

...



Die Motoren von alten Riemen- oder Reibradradlern laufen direkt mit der Netzspannung, da ist kein Trafo dazwischen. Bei der Umschaltung zwischen (damals noch) 110 und 220 Volt wird einfach nur die Beschaltung des Motors geändert. Bei einer anderen Netzfrequenz (60 statt 50Hz) muss zusätzlich der Pulley getauscht werden.
Rillenohr
Inventar
#9 erstellt: 12. Mai 2011, 21:50

tjs2710 schrieb:
...
Weiss jemand, warum man auf die Kleinspg. umgestellt hat? ...


Ich vermute - wissen tu ich es auch nicht -, dass das mit der Unfallgefahr zusammenhängt. Die alten Geräte mit Netzspannungsanschluss gingen wohl damals noch durch, später genügten sie wahrscheinlich nicht mehr den Schutzklasse-Richtlinien. Der konstruktiv einfachste Weg, für Sicherheit zu sorgen, ist die Verwendung eines Steckernetzteils.
applewoi
Stammgast
#10 erstellt: 12. Mai 2011, 21:52

Pilotcutter schrieb:


Mein Bauch sagt mir auch heute noch 230 Volt Kabel nicht in die Nähe von Signalkabeln. Das haben wir früher(!) bei car-hifi auch beachtet



Wo gibt es bei Car-Hifi denn 230 V?
germi1982
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 14. Mai 2011, 16:29

Rillenohr schrieb:

tjs2710 schrieb:
...
Weiss jemand, warum man auf die Kleinspg. umgestellt hat? ...


Ich vermute - wissen tu ich es auch nicht -, dass das mit der Unfallgefahr zusammenhängt. Die alten Geräte mit Netzspannungsanschluss gingen wohl damals noch durch, später genügten sie wahrscheinlich nicht mehr den Schutzklasse-Richtlinien. Der konstruktiv einfachste Weg, für Sicherheit zu sorgen, ist die Verwendung eines Steckernetzteils.



Die Motoren kann man auch kleiner gestalten, das waren ja oft riesen Teile die in den Dreher werkelten...

Dual 1229, hier mal ein Bild aus der Serviceanleitung. Der Motor ist mit der 5 markiert. Da sieht man mal die Größenverhältnisse...

http://dual.pytalhost.eu/1229s/1229s-24.jpg


[Beitrag von germi1982 am 14. Mai 2011, 16:33 bearbeitet]
violette
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 14. Mai 2011, 17:36
Hallo Thomas

Würde es Sinn machen, die beiden anderen auch noch umzurüsten.

Nein !

Erste wenn der Motor soweit ist macht es Sinn.

Extern Trafos sind aus Sicherheits Grunden eingebaut worden.

Mfg
Joel

Alte TD überprüffen:

http://www.roehren-und-hoeren.de/phpBB/viewtopic.php?t=3794


[Beitrag von violette am 14. Mai 2011, 17:44 bearbeitet]
tjs2710
Inventar
#13 erstellt: 14. Mai 2011, 20:38
Hallo Joel

Jetzt weiss ich endgültig bescheid, hab also absolut keine Veranlassung, etwas zu ändern.
Vielen Dank für den Link, was die Überprüfung der TD's angeht. Die Liste werde ich mal durchgehen bei den Geräten. Ich denke, nach den ganzen Jahren wird wohl doch das Eine oder Andere zu machen sein.

Danke nochmals Joel für die klare Ausage!

Schönes Wochenende!
Thomas
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