Séhr gute MCs, was kommt in Frage?

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 01. Aug 2020, 13:43
Hallo,

ich betreibe 2 Plattenspieler, einen Revox B291 und (bald) einen Sony PS-X75.
Am Revox ist ein Nagaoka MP500 (MI) System verbaut, zu 99% bin ich mit diesem TA zufrieden. Es löst super auf, tastet überragend gut ab. Der Klang ist im Hochton aber ein wenig betont, wirklich sehr dezent. Man kann nichtmal sagen das es Hell klingt, es ist ausgewogen, das sind nur Nuancen. Es wird nur über Kopfhörer gehört, die sind akustische Lupen. Da fallen solche Dinge halt um so deutlicher auf. (wobei es primär darum geht den zweiten Spieler auszustatten)

Da ich kein Systemtauscher mehr bin ist mir die Idee gekommen meine sämtlichen TAs (Außer dem Nagaoka und einem DL103) zu verkaufen und mir ein sehr gutes MC zu holen. MC weil meine Phono Vorstufe das gerne so hätte, abgeschlossen mit unter 100Ohm.

Der Sony ist ein Biotracer, die Compliance des TAs ist also ziemlich egal.

Was für Musik höre ich?
Eigentlich alles, sehr oft Rock Pop, (Katie Melua, Melody Gardot, Simply Red, Supertramp, ...) Elektronische Musik (Plaid, Trentemoller, Vibrasphere, Infected Mushroom, Paul Kalkbrenner, Daft Punk,...) und Metal/Starkstrom (Rammstein, Slayer, Distillers, Body Count, Nightwish,...) aber auch ein wenig Jazz oder Singer Songwriter.

Wie soll es klingen?
Super Neutral bis warm, hell kommt nicht in Frage. Dynamisch, vorallem Verzerrungsarm mit wenigen Rillengeräuschen. Elektronisches und Starkstrom bringt viele TAs halt an ihre Grenzen.

Keine Grados!

Ich möchte eine Vorauswahl treffen und dann die relevanten TAs bei lokalen Händlern anhören bzw. ausleihen.

Einige TAs die mich persönlich interessieren:

-> Ortofon MC30
-> Ortofon Cadenza black (gebraucht) Soll extrem neutral und verzerrungsarm sein
-> Benz Glider L
-> AT33 (vermutlich zu hell)
-> Ein kleines Koetsu (gebraucht) Die sollen eher warm klingen, eventuell ist das was. mein MP500 ist ja schon eher neutral.
-> Ein kleines Lyra (gebraucht) Ich habe keine Ahnung wie die klingen, eher hell vermutlich?
-> Ein Accuphase (gebraucht)

Habt ihr Ideen, welche TAs bis ca. 1000€ kommen in Frage? Ich weiß, Lyra und Koetsu sind drüber, wollte von beiden Herstellern aber schon lange mal einen TA probieren.

Danke!

Gruß Jan
tiquila012013
Stammgast
#2 erstellt: 01. Aug 2020, 14:38
Hallo Jan , ich grüße dich .
Ich bin sicherlich nicht derjenige der dir hier maßgebend weiterhelfen kann , suche ich doch selber gerade nach einem TA und bitte um Hilfe...
Aber zwei Fragen habe ich an dich .
Du bist mit deinem Nagaoka zu 99% zufrieden , also ich würde sagen man ist angekommen .
Du suchst jetzt wirklich nach dem 1% ?
Und warum kein Grado ?

Gruß
Keksstein
Inventar
#3 erstellt: 01. Aug 2020, 15:06

Du bist mit deinem Nagaoka zu 99% zufrieden , also ich würde sagen man ist angekommen .
Du suchst jetzt wirklich nach dem 1% ?


Hintergrund ist eher der das ich den zweiten Spieler bestücken möchte, weil das Nagaoka leicht hell klingt am besten mit einem TA der leicht warm klingt. Dann kann ich je nach Geschmack auswählen. Wenns "Rocken" soll gibt es ja noch das Denon, das ist schnell an den Sony gemacht und läuft an 100Ohm gut genug.


Und warum kein Grado ?


Mich konnte bisher kein Produkt des Herstellers überzeugen, weder Kopfhörer noch Tonabnehmer. Ich hatte einen Grado KH so ~2012 rum auf im Preisbereich bis 1000€, (leider keine Ahnung mehr welchen, RS1e vielleicht) für mich klang der einfach nur schlimm verfärbt. Das selbe mit dem Grado MI Tonabnehmer eines Bekannten. Die Verarbeitungsqualität fand ich auch eher Grenzwertig, bei so viel Geld erwarte ich eine gewisse Haptik.
sam.hain
Stammgast
#4 erstellt: 01. Aug 2020, 15:23
Ein Dynavector DV 20x2 könnte zu deinen Anforderungen passen. Ist nicht analytisch und die 100 Ohm des Pre passen auch. Bei mir läuft das mit Electronica, Punk und Jazz sehr gut.
wendy-t
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 01. Aug 2020, 15:26
Hallo Jan!

Ich würde noch das Dynavector DV-20X2L in deine Liste aufnehmen. Das System spielt neutral mit einem minimalen Hang zur "Wärme" hin. Da nervt kein aufdringlicher Hochton.
Das von dir genannte Benz wird mit einem Abschluss unter 100 Ohm nicht klingen und auch das Audio Technica hätte mMn gerne ein paar Ohm mehr.

Viele Grüße
Philip


[Beitrag von wendy-t am 01. Aug 2020, 15:29 bearbeitet]
mkoerner
Inventar
#6 erstellt: 01. Aug 2020, 15:53
Und was du unbedingt in Betracht ziehen solltest wäre ein DV-20X2L. Das spielt neutral, sauber, schnell, mit guter Räumlichkeit. In seiner Preisklasse das beste Universalsystem. Als Headshell würde ich ein AT-LH13 oder ein Clearaudio Stability oder natürlich eine Sony SH-155 empfehlen.

Das Benz Glider ist zu hell, wenn dann das Wood SL. Am besten in einer Keramik Headshell, z.b. die SH-500 oder die von Korf (gibt bald ne neuauflage).
Wenn es ein Glider sein muss würde ich das nur in einer Carbon-HS betreiben am besten die Millenum HS, oder die HS-TF von Oyade

Das MC-30 wär noch was. Mir aber zu langweilig.

Wenn es nicht ganz so teuer sein darf, minimal heller das AT-OC9/III. Spielt etwas heller aber dafür noch etwas straffer im Bass. Am besten an einer Holzheadshell mit nicht mehr als 12g die gut dämpft (keinHartholz!) z.b. Buche, Birnbaum etc. Die Yamamoto HS-3 wär mein Favorit. Nicht zu hoch abschliessen dann spielt es auch mit ausreichend Körper, allerdings erst nach so ca. 100 Plattenseiten.

Ein NOS-Sealed XL-44 von Sony ist natürlich auch immer ne Empfehlung und bleibt unterm Budget. Wenns ein MM sein darf das locker in die 1000€ MC-Klasse kommt dann ein XL-50 (etwas erdiger) oder XL-70 (etwas transparenter). Mann kann auch Jico SAS/B Nadeln einsetzen, dann klingt aber auch ein XL-70 wie ein XL-50 und das XL-50 exakt gleich, denn das XL-50 war serienmässig Bor mit LC Nadel, das ist quasi identisch zur Originalnadel.

Mike


[Beitrag von mkoerner am 01. Aug 2020, 15:56 bearbeitet]
tiquila012013
Stammgast
#7 erstellt: 01. Aug 2020, 16:09
@ Keksstein
erinnerst du dich eventuell daran welches Grado du gehört hast und was dir neben der Haptik generell , klanglich nicht gefallen hat ?
Gruß
Keksstein
Inventar
#8 erstellt: 01. Aug 2020, 16:17
Danke Euch!

Bei dem Dynavector besteht ja Einigkeit
Ich hatte den Hersteller garnicht auf dem Schirm, kommt auf meine Liste.

Auf den Sony kommt eine SH-165, die ist praktisch Pflicht.

Es muss ein MC sein, auch kein "New Old Stock", auch wenn es da gute Systeme gibt.
mkoerner
Inventar
#9 erstellt: 01. Aug 2020, 16:24
Eigentlich gehört auf den Sony ne SH-155. Die SH-165 gibt es nur beim PUA-7 und -9 und beim PS-X9.

Die Chance dass du ne SH-165 findest ist aber eh fast null. Quasi alle angebotenen SH-165 auf Ebay sind in Wirklichkeit SH-155.

Unterscheidungsmerkmal: Das SH-155 ist silbern, das SH-165 gaanz leicht golden. (Nicht mit Nikotinbelag verwechseln )

Ich hab mehr als zehn SH-165 gekauft, davon war nur eine wirklich eine :-). Und die kam in der Originalverpackung. Da war es offensichtlich.

Mike
Keksstein
Inventar
#10 erstellt: 01. Aug 2020, 16:34

erinnerst du dich eventuell daran welches Grado du gehört hast und was dir neben der Haptik generell , klanglich nicht gefallen hat ?


Das muss so 2015 gewesen sein, an den Typ kann ich mich leider nicht mehr erinnern. (Sonata Statement würde vom Preis passen, ich weis es leider aber nicht mehr und rate nur) Der Besitzer meinte das es so 600€ rum neu kosten würde, es hatte schon den typischen Holzbody. Der Klang erinnerte mich (sorry) an ein altes Röhrenradio. Viel zu viel Tiefmittelton, zurückgenommene Höhen, einfach nicht ausgeglichen.

Ältere Platten, Jazz etc. waren darüber OK, elektronisches (Depeche Mode) ging garnicht. Ein für weniger Geld ersteigertes Fidelity Research System (FR1) machte deutlich mehr Laune, zumindest mir.


[Beitrag von Keksstein am 01. Aug 2020, 16:49 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#11 erstellt: 01. Aug 2020, 16:37

Ich hab mehr als zehn SH-165 gekauft, davon war nur eine wirklich eine :-). Und die kam in der Originalverpackung. Da war es offensichtlich.


Meine sind eindeutig silber, (habe 2 davon) also wirklich eine SH-155. Perfekt, wie original.
tiquila012013
Stammgast
#12 erstellt: 01. Aug 2020, 17:09
Dynavector interessiert mich auch .
Das Karat 17DX ist mir zu teuer , ich bin da doch eher beim 20×2 ...
Ich suche einen TA für meinen Technics.
Als du deine klanglichen Vorstellungen beschrieben hast ... 🤔😏😏
Ich habe auf meinem Kenwood ein
Grado Reference Reference 2 . Es würde mich doch sehr wundern wenn du dem nichts abgewinnen kannst 😉 .
Wollte nur mal eine Lanze fürs Grado brechen 🤣 ....
akem
Inventar
#13 erstellt: 01. Aug 2020, 20:19
Wenn ein Tonabnehmer hell klingt, dann das Dynavector Karat 17. Das 20er klingt völlig anders, hat deutlich mehr Bassfülle (wobei ich nur das mk1 als High-Output-Version hatte). Dürfte Dir aber immer noch zu hell klingen (siehe nächster Absatz zum Nagaoka). Das XX2 könnte da eher Deine Kragenweite sein - meine war´s nicht, mir war da deutlich zu wenig Hochton (um nicht zu sagen fast gar keiner).
Ich hatte auch mal das Nagaoka MP500. Hell klang das bei mir ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Mir war da sogar etwas zu wenig Hochton (und ich mag es durchaus, wenn es von unten raus etwas stämmiger klingt). Wenn das bei Dir zu hell klingt, dann stimmt was nicht. Bist Du sicher, daß Du es mit der korrekten Kapazität abgeschlossen hast? Nagaoka empfiehlt ja 100-200pF, wobei ja das Phonokabel alleine in der Regel schon mit mind. 100pF zu Buche schlägt...

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#14 erstellt: 01. Aug 2020, 20:34
Hallo,

gut, dass du die Anpassung erwähnst.
Im Grunde kann man MM- oder MI-Tonabnehmer nicht ohne den Phono-Pre-Amp bewerten; jedenfalls muss die Anpassung (Abschlusskapazität und Widerstand) bekannt sein.

Wer einen anpassbaren Pre-Amp hat, kann ja durch etwas experimentieren mit den Anpassungen evtl. noch so eingiges rausholen...


Grüße
Keksstein
Inventar
#15 erstellt: 01. Aug 2020, 21:13
Ich kenne Natürlich nicht alle Grado Produkte, kann also nicht bewerten. Es hat mehrere Gründe warum ich Grado nicht mag, z.B. ihren Batteriebetriebenen Kopfhörerverstärker über 500€ in dem eigentlich nichts ist. Ich habe einfach ein sehr schlechtes Bild von der Firma.


Ich hatte auch mal das Nagaoka MP500. Hell klang das bei mir ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Mir war da sogar etwas zu wenig Hochton (und ich mag es durchaus, wenn es von unten raus etwas stämmiger klingt). Wenn das bei Dir zu hell klingt, dann stimmt was nicht.


Es sind Nuancen im Superhochton, weit entfernt von Hell klingend. Ich würde es eher als neutral bezeichnen. Mir ist das aufgefallen besonders bei Aufnahmen die ich Digital auswendig kenne, es ist allgemein sehr nahe an der Digitalen Quelle vom Klangbild. Neural eben.

Der Revox hat einen Anpassungsverstärker (Impedanzwandler) verbaut, das Naga ist auf ihn angepasst mit insgesamt 150pF. (es war ein Eingriff am Revox erforderlich)
Ich habs damals simuliert, über 200pF sind wirklich nicht super für das System. Wie hattest Du es abgeschlossen?


Wer einen anpassbaren Pre-Amp hat, kann ja durch etwas experimentieren mit den Anpassungen evtl. noch so eingiges rausholen...


Ich hab das pragmatisch gemacht und simuliert, besser als an 150pF läuft es nicht. Das ist ein super Kompromiss zwischen früh abfallendem Hochton und Resonanzbuckel bei ~9kHz.

Gruß Jan
akem
Inventar
#16 erstellt: 01. Aug 2020, 21:32
Ich hatte es an einem Dual mit neuen Kabeln und an einem Musical Fidelity. Gesamtkapazität dürfte ziemlich genau bei 200pF gelegen haben.

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#17 erstellt: 01. Aug 2020, 21:34

Keksstein (Beitrag #15) schrieb:

Ich hatte auch mal das Nagaoka MP500. Hell klang das bei mir ganz und gar nicht, ganz im Gegenteil. Mir war da sogar etwas zu wenig Hochton (und ich mag es durchaus, wenn es von unten raus etwas stämmiger klingt). Wenn das bei Dir zu hell klingt, dann stimmt was nicht.


Es sind Nuancen im Superhochton, weit entfernt von Hell klingend. Ich würde es eher als neutral bezeichnen. Mir ist das aufgefallen besonders bei Aufnahmen die ich Digital auswendig kenne, es ist allgemein sehr nahe an der Digitalen Quelle vom Klangbild. Neutral eben.


Hallo,

ich finde, an der Stelle hast du doch eigentlich praktisch den perfekten Vinyl-Klang schon erreicht. Besser als "neutral" oder "sehr nahe" an der digitalen Quelle geht es mit Vinyl einfach nicht.

Ich sehe natürlich auch die Lust am Experimentieren bei dir: Wie klingt denn wohl ein MC?
Der sollte dann allerdings bezüglich Nadel, Schliff, Politur, und Cantilever auf mindestens ebenbürtigem Niveau wie das MP-500 angesiedelt sein, sonst bringt es nichts.

Ein MC mit Alu-Canitlever, lediglich Ellipse lohnt sich schon mal gar nicht bei dir.


Grüße
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#18 erstellt: 01. Aug 2020, 21:43
Merkwürdig, dass hier niemand die HANA-Systeme empfiehlt.

Sie schneiden bei der Fachpresse weltweit ausgesprochen gut ab und erhalten das Urteil, dass sie auch deutlich teureren MC-Systemen nicht nachstehen.
Die Low-Outputs sollten aber eine Abschlussimpedanz von 200 Ohm oder höher haben.

Gerd
Keksstein
Inventar
#19 erstellt: 01. Aug 2020, 22:11

Ich hatte es an einem Dual mit neuen Kabeln und an einem Musical Fidelity. Gesamtkapazität dürfte ziemlich genau bei 200pF gelegen haben.


Hmm, unsere Konfigurationen sind ja nicht weit auseinander. Solche Sachen sind halt immer Subjektiv, zumal es hier um Kleinste Unterschiede geht.


ich finde, an der Stelle hast du doch eigentlich praktisch den perfekten Vinyl-Klang schon erreicht. Besser als "neutral" oder "sehr nahe" an der digitalen Quelle geht es mit Vinyl einfach nicht.


Ja, das weiß ich. Ich sehe das nüchtern und bin keinesfalls der Meinung das Vinyl besser klingt als eine gut gemachte CD. Mir macht Platten hören einfach Spaß genau wie CDs hören, will ich einfach Musik hören kommt alles vom PC.
Es geht primär darum dem Sony einen vernünftigen TA zu spendieren der an 100 Ohm läuft. (die Phono Vorstufe muss bleiben und bietet 3, 30 oder 100 Ohm Abschluss) Und der sollte natürlich nicht gegen das Naga deutlich abfallen und wenn möglich in eine andere Charakteristik gehen.

Ich erweitere die Ausgangsfrage mal, gibt es MCs die tendenziell sauber aber warm klingen bzw. auf denen auch mal schlechtere Pressungen vernünftig klingen? Das man kein super TA unter den Sony schraubt sondern einer der "Rockt"?

Gruß Jan


[Beitrag von Keksstein am 01. Aug 2020, 22:11 bearbeitet]
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#20 erstellt: 01. Aug 2020, 23:59
@ Keksstein: "...gibt es MCs die tendenziell sauber aber warm klingen bzw. auf denen auch mal schlechtere Pressungen vernünftig klingen..."

Ein TA der besser ist; dabei bedeutet besser für mich auch, dass so ein TA besser abtastet, also ein "Mehr" an Informationen bringt. Dieses "Mehr" schließt aber gezwungener maßen auch ein, dass der TA deutlich macht, wenn er nur wenig Informationen erhält, was er mit einem entsprechenden Klang quittieren wird. Seine größere Übertragungsbandbreite macht den Unterschied zwischen guten bzw. sehr guten Pressungen bzw. Überspielungen und mittleren bzw unterklassigen tendenziell größer. Ob man dann noch mit schlechteren Pressungen gut oder eher schlecht klar kommt, hängt letztendlich vom Benutzer ab.

Hier wird es von Fall zu Fall mit dem selben TA unterschiedliche Urteile geben.

Es soll "sauber und warm" klingen: sauber abtasten tut ein MM-System mit guter Nadel auch. Hier sehe ich keinen verifizierbaren Unterschied zu MCs.

Warmer Klang: sind denn die beiden anderen Klangbildmöglichkeiten: neutral bzw. analytisch-hell?

Welche TA-Systeme kennst du so gut, dass du dir ein Urteil erlauben kannst, egal ob MM oder MC?

z.B. gilt Koetsu /GRADO als warm klingend, Ortofon eher neutral, bei Audio-Technica ist die Linie nicht so eindeutig, tendenziell ist Audio-Technica aber nicht dem warmen Bereich zuzuordnen, eher neutral oder analytisch.

Gerd
Burkie
Inventar
#21 erstellt: 02. Aug 2020, 06:10
Hallo,


meiner bescheidenen Erfahrung nach klingt Ortofon eher nicht neutral, sondern eher etwas "aufgeregt", Nagaoka neutral, und Jico-SAS fast perfekt, jeweils bei MM/MI.

Natürlich habe ich nicht alle TAs der jeweiligen Hersteller durchgetestet.

Grüße
Keksstein
Inventar
#22 erstellt: 02. Aug 2020, 07:35

Ein TA der besser ist; dabei bedeutet besser für mich auch, dass so ein TA besser abtastet, also ein "Mehr" an Informationen bringt. Dieses "Mehr" schließt aber gezwungener maßen auch ein, dass der TA deutlich macht, wenn er nur wenig Informationen erhält, was er mit einem entsprechenden Klang quittieren wird. Seine größere Übertragungsbandbreite macht den Unterschied zwischen guten bzw. sehr guten Pressungen bzw. Überspielungen und mittleren bzw unterklassigen tendenziell größer. Ob man dann noch mit schlechteren Pressungen gut oder eher schlecht klar kommt, hängt letztendlich vom Benutzer ab.


Ich hatte früher öfter mal ne Rundnadel (DL103) in Betrieb, einige Platten klangen auf diesem System schlecht, Abtastverzerrungen etc. Das Nagaoka oder andere Systeme mit "besserer" Nadel spielen die selben Platten oft ab ohne das man merkt das die Pressung nicht so super ist. (vielleicht weil die Nadel tiefer in die Rille kommt bzw. die Auflagefläche größer ist?)

Genau das wäre eine Überlegung, statt einem neutralen TA ein deutlich warm klingendes (MC) System zu nehmen das trotzdem einen Scharfen Schliff hat. Die Aufnahmen werden ja immer heller, da wäre das ein nutzen und eine echte alternative zum Naga oder der Digitalen Quelle.


Warmer Klang: sind denn die beiden anderen Klangbildmöglichkeiten: neutral bzw. analytisch-hell?


Alles was von der Digitalen Version der Aufnahme abweicht ist für mich schon so einzuordnen. Wobei es gerade bei hochwertigen TAs nur Nuancen sind.

Das kennen sicher die meisten? (wobei ich die verwendete Friend N Fellow (?) Zupfmusik nicht unbedingt gut finde um Abnehmer zu vergleichen, Starkstrom oder gut gemachte elektronische Musik zeigen mir die Qualität eines TAs besser auf)

https://www.connect....ownload-2072844.html


Welche TA-Systeme kennst du so gut, dass du dir ein Urteil erlauben kannst, egal ob MM oder MC?


Gut im Moment nur das Nagaoka. Ich hatte früher noch andere TAs in betrieb, (Yamaha MC-9, DL103, Shure M91ED, Fox QD700, Fidelity Research FR1 als Beispiel) hatte mir einige zusätzlich von Bekannten ausgeliehen. War nie so ganz zufrieden mit den Abnehmern und habe mir dann das Naga geholt, eine andere Welt. Nachdem ich dann den Revox gekauft hatte und sein verbautes Elac ESG796 eine defekte Nadel hatte bin ich drauf gekommen das das Nagaoka mit seiner Compliance perfekt zum Revox passt.

Im Moment läuft nur der Revox, der Sony ist defekt und wird bald überholt. Er braucht halt ein vernünftiges System, damit sich das lohnt darf es ruhig anders sein als das Nagaoka System.


z.B. gilt Koetsu /GRADO als warm klingend, Ortofon eher neutral, bei Audio-Technica ist die Linie nicht so eindeutig, tendenziell ist Audio-Technica aber nicht dem warmen Bereich zuzuordnen, eher neutral oder analytisch.


Ich vermute (!) ein Koetsu könnte für mich genau passen. Mir sind die aber zu teuer, das kleinste Black kostet ja schon über 2000€. Und gebrauchte Systeme kaufe ich einfach nicht gerne.


meiner bescheidenen Erfahrung nach klingt Ortofon eher nicht neutral, sondern eher etwas "aufgeregt", Nagaoka neutral, und Jico-SAS fast perfekt, jeweils bei MM/MI.


Zumindest beim Nagaoka empfinde ich es genauso, von Ortofon kenne ich nur Billige TAs.

Gruß Jan
wendy-t
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 02. Aug 2020, 08:12
Hallo Jan!

Ich bleibe zwar bei meinem Tipp, dass das Dynavector passen würde. Aber mir fällt noch ein MC ein, dass deutlich "warm" spielt und trotzdem einen scharfen Schliff hat und niederohmig ist: Ortofon Quintet Black.

Viele Grüße
Philip
vinyladdict
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 02. Aug 2020, 08:53
Guten Morgen,
...ich schließe mich bzgl. des Dynavector an. Verglichen mit einem VM Silver, das eher analytisch und "hell" aufspielt, wirkt mein 20x2 in der HO-Version klanglich wärmer und vor allem "voller" und "satter" bei der musikalischen Darstellung. Damit ist nix gegen das Silver gesagt, das halt eine andere Charakteristik hat. Insofern ist es oft müßig und irreführend, von besser und schlechter zu sprechen. Traut euren Ohren....
Patrick
Burkie
Inventar
#25 erstellt: 02. Aug 2020, 09:11

Keksstein (Beitrag #22) schrieb:
Ich hatte früher öfter mal ne Rundnadel (DL103) in Betrieb, einige Platten klangen auf diesem System schlecht, Abtastverzerrungen etc. Das Nagaoka oder andere Systeme mit "besserer" Nadel spielen die selben Platten oft ab ohne das man merkt das die Pressung nicht so super ist. (vielleicht weil die Nadel tiefer in die Rille kommt bzw. die Auflagefläche größer ist?


Hallo,

das kann auch daran liegen, wie die Platte gemastert und geschnitten wurde.
Bei LPs ist eigentlich die Wellenlänge für echte Höhen besonders zur Plattenmitte hin zu klein, wegen der geringen Drehzahl, um sie von "dicken" Rundnadeln abzutasten. Es ergibt die "zischelnden scharfen S-Laute", also Verzerrungen

Hingegen sind sog. "scharfe Schliffe" (Fine-Line, Shibata, ...) noch in der Lage, die Höhen abzutasten: Die Verzerrungen werden reduziert, teilweise bis auf den nicht hörbaren Bereich.


Andere Platten werden beim Schneiden (Mastern) in den scharfen Höhen gezügelt, indem, immer, wenn verzerrungsverdächtige Höhen kommen, diese automatisch im Pegel reduziert werden (De-Esser). Damit klingt eine solche Platte auch mit einfachen Rundnadeln akzeptabel, mit "scharfen Schliffen" aber vergleichsweise matt oder flau, da vielfach keine brillanten Höhen vorhanden sind.


Hier würde ich sagen, dass eigentlich eine Platte nach dem ersten Verfahren die bessere Pressung ist, da sie mit richtig guten Nadel echt gut klingen kann.
Wohingegen eine Platte nach der zweiten Art vor allen Dingen für einfache Nadeln gedacht ist, und überall gleichmäßig mittelmäßig klingt.


Grüße
Keksstein
Inventar
#26 erstellt: 03. Aug 2020, 09:06
Ich habe mal in YT gesucht nach klangbeispielen der verschiedenen Tonabnehmer, zum Dynavector habe ich bisher wenig gefunden. Die meisten nehmen den Ton über Mikrofon von ihren Lautsprechern auf, was soll den das bringen?
Für das Koetsu Black gibt es aber Youtuber die direkt das System abzunehmen scheinen:

https://www.youtube.com/watch?v=ADB_TrxKD4k
https://www.youtube.com/watch?v=ob2lImxNBpg

Ich habe versucht mit den Digitalen Versionen der Aufnahmen zu vergleichen, ich weiß, man kennt das Mastering nicht und die Qualität der Platten. Dennoch für einen ersten Eindruck scheint es zu reichen.

Das geht in die Richtung die ich möchte, denke mit einem Black würde ich sehr glücklich sein. Wäre ich nicht zu geizig zumindest.
Es klingt für mich sehr warm, ich würde gerne mal eine meiner Platten darauf hören um zu sehen ob es "Rocken" kann.

Subjektiv, ich weiß. aber geht das Dynavector in die Richtung?
Burkie
Inventar
#27 erstellt: 03. Aug 2020, 09:45
Hallo,

ich kann deine Idee nachvollziehen.

Ich glaube aber, es bringt nichts, über Youtube-Aufnahmen unbekannter Machart sich einen Tonabnehmer zu finden.

Das einzige, was man evtl. feststellen könnte, wäre, ob bei scharfen S-Lauten Verzerrungen kommen.

Ansonsten sind da viel zu viele Unbekannte im Spiel: welcher Phono-Pre-amp, wie gut angepasst; welches Sound-Interface, bei der Aufnahme übersteuert oder nicht; etc...

Da kannst du am Ende gar nicht erkennen, ob eine Höhen- oder Bass-Betonung am Tonabnehmer selber, oder an den Aufnahme- und Randbedingung liegt.
Wenn du verschiedene Tonabnehmer über ganz unterschiedliche You-Tube-Videos vergleichen willst, ändern sich ja auch jedesmal die Ersteller der Videos und damit die Bedingungen. Und deren Geschicklichkeit, ordentlich Ton aufnehmen zu können....

Hinzu kommt die Audio-Kompression bei You-Tube...

Am ehesten würde noch so ein Thread taugen wie hier im Forum, bei dem viele Leute ihre Tonabnehmer per Klangbeispielen gezeigt haben.


Bei den Youtube-Videos sind stets nur die ersten Stücke eine Plattenseite angespielt: Das ist unsinnig. Kritisch wird es erst auf den Innenrillen! Die musst du hören!

Grüße


[Beitrag von Burkie am 03. Aug 2020, 09:48 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#28 erstellt: 03. Aug 2020, 15:36
Ja, es ist natürlich kein 100%tiger Test. Es ging mehr darum mal ein erstes Gefühl zu bekommen. Bei einem Händler kann man aber auch nicht richtig vergleichen, alleine weil dort andere Komponenten als zuhause stehen.

Das Black ist wohl beliebt, dafür gibt es recht viele Videos. Ist auf jeden Fall etwas das ich gerne ausprobieren würde.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#29 erstellt: 03. Aug 2020, 17:05
Vergiss YT, um ein Urteil zu bilden, wie es klingt. Du erfährst in der Regel nicht wie das Analogsignal digitalisiert wurde und YT gibt auch nicht im HiRes Modus wieder. Ich will keine Glaubensdebatte um HiRes auslösen, aber schlechter als alle anderen Formate ist es garantiert nicht.

Geh mal auf LowBeats: Im "Klang-Orakel" kannst du alle getesteten Tonabnehmer im Vergleich mit einem Denon DL-103 hören.

Die getesteten TAD-Excalibur Abtaster sind mit den HANA-Systemen weitestgehend, wenn nicht vollständig, baugleich.

Aus der Testliste auf LowBeats würde meine Wahl auf das EMT JSD-6 fallen.

LINK: https://www.lowbeats.de/artikel/test/phono/tonabnehmer-mc/

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 03. Aug 2020, 17:06 bearbeitet]
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#30 erstellt: 03. Aug 2020, 17:29
Einige ausgefallene Tonabnehmer, aber auch das Denon 103, findet man in der Klangbibliothek von hifistatement.net..
Keksstein
Inventar
#31 erstellt: 04. Aug 2020, 09:31

Geh mal auf LowBeats: Im "Klang-Orakel" kannst du alle getesteten Tonabnehmer im Vergleich mit einem Denon DL-103 hören.



Einige ausgefallene Tonabnehmer, aber auch das Denon 103, findet man in der Klangbibliothek von hifistatement.net..


Kannte ich nicht, danke!

Hab was zu spielen heute abend.

Gruß Jan
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