Neues Projekt 3 Wege vollaktiv und dann doch ganz anders

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danko71
Stammgast
#1 erstellt: 09. Sep 2021, 10:09
Hallo liebe Leute!

Nun habe ich mich endlich dazu durchgerungen mich einem Projekt was schon eine Zeit lang in meinem Kopf rumgeistert zuzuwenden.
Der geplante Umbau in meinem Wohnzimmer schafft endlich genug Platz um auch ein Paar Standlautsprecher vernünftig aufzustellen und somit geht nun das Projekt "3-Wege vollaktiv" an den Start. Dieses Mal werde ich mich an eine Eigenentwicklung wagen aber ich hoffe dass mit der vollen Aktivierung der neuen Lautsprecher das Thema Frequenzweichenentwicklung etwas vereinfacht wird.
Folgende Komponenten sind für das neue Projekt geplant bzw. teils schon vorhanden.

2x Omnes AMT 60.2 (liegen schon seit einem Jahr im Schrank)
2x Tang Band W4-1337SDF (sind schon vorhanden, 2x müssen noch bestellt werden)
2x SB Acoustics SW26DBAC76-4 (1x schon seit 15 Monaten im Einsatz 1x muss noch gekauft werden)
2x Hypex FA122 (1x schon vorhanden 1x muss noch gekauft werden)
2x Hypex FA251 (1x schon vorhanden 1x muss noch gekauft werden)

Ich bin noch am überlegen ob es sich lohnt noch Geld in zwei Passivmembranen (SW26DBAC-00) zu investieren oder aber die beiden 10-Zöller, wie den einem schon vorhanden, im geschlossenen Gehäuse laufen zu lassen. Für die Vollaktivierung wird außerdem ein Eingriff in meinen AV-Receiver notwendig um einen "balanced Output" für die Frontkanäle nachzurüsten (ist eigentlich keine große Sache).

Ich bin auch noch am überlegen ob ich das Subwoofer- und Mittenhochtonabteil in getrennten also separierbaren Gehäuseteilen oder in einem kompletten Standlautsprecher unterbringe. Momentan, auf jeden Fall aber für die Prototypphase, tendiere ich eher zur separierbaren Variante.
Die Zweite Sache, die mir noch durch den Kopf geht, ist ob die Tang Band 1337 die Richtige Wahl sind oder ob ich doch auf die Visaton TI 100 umschwenken sollte.

Anfangen werde ich mit einem Prototypgehäuse in dem die beiden Tang Band Breitbänder zusammen mit dem AMT in einer D'Appolitoanordnung mit der Hypex FA122 befeuert werden. Ich werde euch was die Fortschritte angeht, auch mit Fotos, auf dem Laufenden halten.

cu Danilo
not0815
Inventar
#2 erstellt: 16. Sep 2021, 13:15

danko71 (Beitrag #1) schrieb:
Ich bin noch am überlegen ob es sich lohnt noch Geld in zwei Passivmembranen (SW26DBAC-00) zu investieren oder aber die beiden 10-Zöller, wie den einem schon vorhanden, im geschlossenen Gehäuse laufen zu lassen.


Wenn du nicht extreme Pegel und/oder extremen Tiefgang anstrebst halte ich CB für die einfachere und m.E. auch die bessere Lösung, da bei aktiver Ansteuerung mit einer Linkwitz-Transform sehr viele Abstimmungen ohne Eingriff ins Gehäuse möglich sind. Zwar ist eine aktive Entzerrung auch mit BR möglich aber ohne Gehäuseanpassungen weniger flexibel als CB. Ungeachtet dessen ist der WAF bei kleineren Gehäuse meist deutlich grösser

Gruss
Sven
MBU
Inventar
#3 erstellt: 16. Sep 2021, 13:29

danko71 (Beitrag #1) schrieb:

Die Zweite Sache, die mir noch durch den Kopf geht, ist ob die Tang Band 1337 die Richtige Wahl sind oder ob ich doch auf die Visaton TI 100 umschwenken sollte.


Man könnte auch an den Tang Band W4-1879 denken. Der klingt wirklich "göttlich", hat aber leider seinen Preis.
danko71
Stammgast
#4 erstellt: 17. Sep 2021, 23:39

MBU (Beitrag #3) schrieb:
Man könnte auch an den Tang Band W4-1879 denken. Der klingt wirklich "göttlich", hat aber leider seinen Preis.


Die Korbabmessungen sind ja bei den Tang Band W4 alle gleich. Somit bleibt diese Option noch offen ohne Änderungen am Gehäuse vornehmen zu müssen. Anfangen werde ich aber mit den beiden schon vorhandenen W4-1337. Bin schon sehr gespannt wie das klingt.
Einige Hürden sind aber noch zu nehmen wie die richtige Bedienung vom Hypex Filter Designer und die Einbindung von Messkurven aus REW in diesen.
Ein richtig gutes Tutorial habe ich dazu noch nicht gefunden.

@not0815
Ich bin weder Pegel- noch 25Hz-Fetischist und somit werde ich wohl beim CB bleiben. Zudem habe ich die Parameter des SW26DBAC76-4 mal durch den Gehäuserechner gejagt und der hat als Empfehlung 40L CB mit f3 34Hz ausgespuckt. Das hört sich doch vernünftig an oder? Vor allem bleibt es noch im richtig handlichen Volumenbereich. Im Moment läuft der SW26DBAC76-4 bei mir in knapp 25 Litern und macht gefühlt schon guten Tiefgang. Was wird das erst wenn ich ihm 15L mehr spendiere

cu danko


[Beitrag von danko71 am 17. Sep 2021, 23:48 bearbeitet]
not0815
Inventar
#5 erstellt: 18. Sep 2021, 16:05

danko71 (Beitrag #4) schrieb:
Was wird das erst wenn ich ihm 15L mehr spendiere...

oder 15L weniger....

Einer der großen Vorteile bei aktiver Ansteuerung des TT in CB ist die extreme Flexibilität und zwar sowohl in der Gehäusediemensionierung als auch in der akustischen Auslegungen der unteren Grenzfrequenz und des Flankenverlaufs des TT. Wenn ausreichend Verstärkerleistung und Hub des TT zur Verfügung stehen kann das Einbauvolumen sehr viel kleiner als bei passiver Abstimmung gewählt werden und das im Ergebnis bei gleichem Pegelverlauf wie bei wesentlich größeren Gehäusen. Möglich wird dies durch eine entsprechende aktive elektronische Regel. Für CB ist die sog. Linkwitz-Transform eine sehr gute Wahl. Dabei ist es im Grunde auch völlig egal ob die Abstimmung analog per kleiner Schaltung oder digital z.B. per DSP erfolgt. Die Hypex Module ermöglichen mittels des Biquad filter setups eine Programmierung der erforderlichen Art.
bizarre
Inventar
#6 erstellt: 18. Sep 2021, 22:32
[quote="not0815 (Beitrag #5)"]Einer der großen Vorteile bei aktiver Ansteuerung des TT in CB ist die extreme Flexibilität und zwar sowohl in der Gehäusediemensionierung als auch in der akustischen Auslegungen der unteren Grenzfrequenz und des Flankenverlaufs des TT. [/quote]..

Jo, es ist (fast) Alles möglich... Die Kröte zum schlucken : 4 .. 6dB SPL max weniger als bei BR


[Beitrag von bizarre am 18. Sep 2021, 22:37 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#7 erstellt: 18. Sep 2021, 23:24
Zum Glück wird mein Subwoofer aber nicht mit einer Röhren- oder Class-A-Endstufe befeuert.
Was machen da schon 6dB weniger aus wenn man 250W zum Antrieb zur Verfügung hat.
Und wenn das nicht reicht stelle ich mir einfach noch einen zweiten Sub dazu.

cu danko
stoneeh
Inventar
#8 erstellt: 19. Sep 2021, 13:27
Eine sinnvolle BR-Abstimmung erlaubt dieser Woofer in der Tat nicht. CB ~40l ergibt f3 bei 35 Hz, ohne Entzerrung. Der Maximalpegel ist bis dahin runter auch anständig; ich würd's als "erhöhte Wohnzimmerlautstärke" bezeichnen. Sollte hier mit den angepeilten Zielen übereinstimmen.
danko71
Stammgast
#9 erstellt: 02. Okt 2021, 23:38
Hallo liebe Leute!

Ich habe heute, nachdem ich letzte Woche den Frästisch fertiggestellt habe, mal etwas Zeit in die Prototypen meines neuen Projektes gesteckt.
Die beiden Schallwände sind fast fertig geworden und kommen mir auf den ersten Blick mit mit ihrem Abmessungen von B 166mm x H 432mm doch recht zierlich vor. Nach mehreren Durchläufen in WinBoxSimu habe ich mich auf ein 9L BR-Gehäuse mit 73Hz Abstimmung für die zwei W4-1337 festgelegt.
Der gesamte Lautsprecher wird ca. 320-330mm tief werden. Ich bin mir noch nicht sicher ob ich mit zwei MONACOR BR-30HP oder einem MONACOR BR-50HP arbeite.

Auch ist es jetzt offiziell dass ich den Regierungssegen zur vollständigen Vereinnahmung (auch Umgestaltung bzw. Neubau) des TV-Lowboards habe.
Das eröffnet mir die Möglichkeit den Subwoofer (es wird nun mit Sicherheit eine 2.1 oder 2.2 Anordnung und keine Standbox) direkt in das Lowboard zu integrieren. Selbiges steht auf 12cm hohen Füßen so dass auch eine Abstrahlung des Subwoofers nach unten möglich wird.

Fortschritte hat auch die Nachrüstung des Balanced OUT am AVR gemacht. Das Balanced Driver Board ist angekommen und die Integration ist nach Studium des Stromlaufplans des AVR auch recht problemlos Möglich.

Die nächste Woche stehen die letzten Arbeiten an den Schallwänden sowie der Zuschnitt der restlichen Gehäuseteile im Baumarkt an.
Zeitgleich arbeite ich noch an einer Keissägeführung ähnlich wie in JSK-koubou nur etwas größer so dass auch bis zu 800mm lange Schnitte möglich sind.

Bis bald,

cu danko
danko71
Stammgast
#10 erstellt: 10. Okt 2021, 20:32
Hallo liebe Leute!

Ganz schön wenig los im DIY-Teil des Forums. Dann werde ich also mal mit meinem Monolog fortfahren
Ich hatte Ende letzter Woche mal wieder etwas Zeit mich mit dem Prototypen meines neues Projektes zu befassen.

Die Fronten sind nun fertig (die Fasen kommen erst später ran) und ich habe mit dem ersten Korpus angefangen.
Das Ganze sieht nun so aus ->

Projekt 3-Way activ front Projekt 3-Way activ Geh

Den Korpus habe ich mal versucht auf dem neuen Frästisch auf Gehrung zu fräsen was eigentlich ganz gut funktioniert hat.

Frästisch

Trotz doppelter Absaugung wird aber dabei noch eine ganze Menge MDF-Feinstaub rausgeschmissen und die Werkstattluftfilteranlage muss auf Hochtouren arbeiten. Heute war dann leider Schaffenspause aber in der kommenden Woche geht es ganz heftig vorwärts (Urlaub in der Werkstatt).

cu danko
Flumme
Stammgast
#11 erstellt: 15. Okt 2021, 23:25
Das Prototypengehäuse sieht ja schon Mal ganz nett aus. Wieso nimmst du für einen Prototypen MDF und nicht OSB oder Spanplatten? Nur so interessehalber.
danko71
Stammgast
#12 erstellt: 16. Okt 2021, 01:18
Weil das MDF noch vorhanden war und OSB oder Spanplatte nicht.
Ich gehe in meinen bevorzugten Baumärkten immer zur Restekiste und nehme 16er und 19er MDF-Platten für'n Appel und 'n Ei mit.
Da baut sich nach und nach ein kleiner Bestand auf.

cu danko
danko71
Stammgast
#13 erstellt: 31. Okt 2021, 14:43
Hallo liebe Leute!

Das Projekt hat wieder etwas Fahrt aufgenommen und ich bin mit meinem Prototypen soweit fertig, dass ich mit der Einrichtung des FA122 beginnen kann.
Ich habe etwas Angst das ich mir durch einen Dummen Fehler einen der Hochtöner zerschieße und werde deshalb nach jeder Grundlegenden Änderung den Hochtonzweig mit einem kleinen Breitbänder testen. Ich bin nun wirklich gespannt ob sich der Aufwand gelohnt hat oder ob sich bald die große Enttäuschung breit macht. Bis bald,

cu danko

Prototyp Top mit FA122 Front

Prototyp Top mit FA122 Back


Update:
Nach ersten Spielchen mit dem Hypex Filterdesigner habe ich eine einfache 2-Weg-Weiche mit einer Trennfrequenz von 3500Hz programmiert (HP+TP 3500Hz 12dB Q 0.7) und einen Soundcheck durchgeführt. Es scheint so erstmal alles zu passen und auch die die Messung mit REW ergab dass da keine übermäßigen Korrekturen nötig sind. Ich habe dann noch die Trennfrequenz der beiden TMT auf 3700Hz und die Güte auf 0.75 geändert was die minimale Senke im Übergangsbereich völlig ausgebügelt hat. Ich denke man hätte die Chassis auch passiv verheiraten können, dann aber unter Berücksichtigung der Impedanzverläufe. Das braucht man ja bei aktiver Trennung glücklicherweise nicht. Bei 130Hz und 170Hz habe ich heftige Einbrüche im Frequenzgang auf die ich mir noch keinen Reim machen kann. Ich habe allerdings auch noch nicht wirklich viel Experimentiert.
So, jetzt werde ich mal etwas probehören. Hier noch das Messdiagramm der unkorrigierten Einstellung. Das zweite, korrigiert habe ich aus Versehen überschrieben. Ich werde morgen nochmals eines machen.

3Way active Test1

cu danko


[Beitrag von danko71 am 31. Okt 2021, 22:19 bearbeitet]
not0815
Inventar
#14 erstellt: 01. Nov 2021, 11:51

danko71 (Beitrag #13) schrieb:
Bei 130Hz und 170Hz habe ich heftige Einbrüche im Frequenzgang auf die ich mir noch keinen Reim machen kann.

  • Raum?
  • Messposition (Boden- u. Wandreflexionen)?
  • Mik-FG?
  • Oberwellenabstrahlung über BR-Port?
  • Störungen im Gehäuse (z.B. stehende Welle)
  • oder schlicht FG-Fehler des Chassis

Messungen fenstern.
Eine Nahfeldmessungen (< 10cm) des FG direkt vor den TT und dem Port sollten erste Erkenntnisse bringen.
Trotz der aktiven Ansteuerung würde ich mal eine Impedanzmessung des TT vornehmen. Störungen aus dem Gehäuse zeigen sich oft auch im Impedanz-FG.

Gruß
Sven
bizarre
Inventar
#15 erstellt: 01. Nov 2021, 13:13
Leider kann man aus dem Diagramm fast nichts erkennen, -50 ... +180dB läßt das halbwegs brauchbar aussehen... Nimm mal 50 bis 100dB.

Was ist denn da für ein BR Rohr verbaut? Scheint mir viel zu groß.....
not0815
Inventar
#16 erstellt: 01. Nov 2021, 14:14
hier der FG mit Diagramm auf 50dB Range skaliert


Hier ist wohl mehr der Raum als die Box zu sehen.
Wie bereits gesagt: Messung fenstern und im Bereich unter 200 Hz FG mit Nahfeldmessungen ermitteln

Auch der Übergang zum HT ist nicht gut. Entweder sind die Flankenverkäufe von TP und HP nicht passend und/oder es liegen starke Phasendifferenzen vor. Messungen der Einzelezweige sollten Klarheit bringen.


[Beitrag von not0815 am 01. Nov 2021, 14:16 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#17 erstellt: 01. Nov 2021, 15:55
Die Senke zwischen 2kHz und 3kHz konnte ich wie gesagt sehr gut mit dem Anheben der Trennfrequenz der TMT von 3,5kHz auf 3,8kHz und leichter Erhöhung der Güte auf 0,75 gut füllen. Die Nahfeldmessung werde ich heute Abend mal versuchen. Gemessen habe ich übrigens im Wohnzimmer in der Raummitte. Keine Ahnung ob sich das allzu negativ auswirkt. Das BR-Rohr ist ein HP50 in Originallänge. Um die Abstimmung habe ich mich noch nicht richtig gekümmert. Vielleicht belasse ich es bei der finalen Version ja auch bei CB.

Klanglich bin ich von den beiden Tang Band w4-1337 noch nicht so ganz überzeugt. Ich habe hier noch zwei Omnes BB4 Black zu liegen die ich auch gern noch testen würde (ich hoffe der AMP hat nix gegen 3Ohm Lasten einzuwenden). Vielleicht sind die Papiermembranen ja klanglich doch etwas gefälliger.

cu danko
MaV3RiX
Stammgast
#18 erstellt: 01. Nov 2021, 17:16
Ich habe dieses Jahr ein ähnliches Projekt umgesetzt.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass das Schwierigste die richtige Messung ist.
Mit ein paar Filtern den Frequenzgang glattzubügeln ist mit DSP ja nicht schwer. Aber die Kurve, die man als Grundlage dafür nimmt, ist der Knackpunkt.
Als kleine Hilfe hier mal der Rechner von Jobst Audio: https://www.jobst-audio.de/tools-akustik/messabstand

Ein zu kleines Window führt allerdings dazu, dass die Kurve durch die starke Glättung praktisch unbrauchbar wird. (zumindest war das bei mir in REW so)
Der Bereich zwischen 150 und 600Hz war für mich am schwierigsten. Hier kann man im Raum kaum richtig messen und es muss auch noch der Bafflestep korrigiert werden.
Auch hier wieder ein Rechner um die eigene Messung zumindest näherungsweise auf Plausibilität zu überprüfen:
https://www.micka.de/en/bafflestep.php

Der nächste Punkt ist die Treiberanordnung. D'Appolito macht halt eine komische Abstrahlung und Interferenzen zwischen den beiden TMT.
Ich wollte das auch so bauen (war mal eine 2,5Wege Box, allerdings mit zwei 8"ern und einem AMT mit Horn), aber bin dann doch auf klassische zwei Wege mit zwei Chassis gegangen. Zumal mein Lautsprecher als reines Top oberhalb von 200Hz fungiert.
Das Problem kann man sich in Boxsim recht leicht veranschaulichen. Treiber ist (außer Größe und Abstand) eigentlich egal, aber bei Visaton wären Deine Chassis ja eh schon in der Datenbank.

Das letzte was mir spontan einfällt: Phase zwischen TMT und HT.
Dank des Delay in der Aktivweiche kann man das recht leicht angleichen. Je höher die Frequenz, desto kürzer die Wellenlängen. Dadurch hat man mit ein paar cm Laufzeitunterschieden zum Micro schnell mal einen Phasendreher in der Summe. Auch hier ist wieder die Messposition wichtig. Je weiter entfernt man messen kann, desto weniger Einfluss hat die genaue Position des Micros.

Deine Skalierung bei der Messung lässt alles super aussehen, hat aber nichts mit der Realität zu tun.
Das Ziel sollte ja sein, den ganzen Frequenzbereich auf +/-3dB oder besser zu bekommen.
Wenn man im Raum größere Schwankungen hat, ist es halt so. Man sollte aber schauen, dass das nicht schon vom Lautsprecher so krumm abgestrahlt wird.
not0815
Inventar
#19 erstellt: 02. Nov 2021, 22:25

danko71 (Beitrag #17) schrieb:
Die Senke zwischen 2kHz und 3kHz konnte ich wie gesagt sehr gut mit dem Anheben der Trennfrequenz der TMT von 3,5kHz auf 3,8kHz und leichter Erhöhung der Güte auf 0,75 gut füllen.


Entscheidend für eine gut funktionieren Weiche sind allein die akustischen Filterverläufe, d.h. FG Chassis mal FG Filter. Nur wenn die daraus resultierenden akustischen Filter-Chassis-FG den der gewünchten Hoch- und Tiefpassfunktionen (z.B. Linkwitz, Butterbrot etc.) entsprechen, wird sich die Weichen auch wie gewünscht verhalten.
Ein linearer FG auf Achse allein garantiert noch keine gute Weiche. Für einen sauberen Übergang zwischen den Chassis sollte auch der Phasengang der Filter passend verlaufen.
Durch Umpolung eines Chassis läßt sich sehr schnell erkennen, ob dies der Fall ist. Der Pegel muss dann im Übergang einen sehr tiefen symmetrischen Einbruch haben.



Der gemessene FG sollte bei Umpolung nicht nur einen tiefen Einbruch zeigen, sondern die Flanken sollten auch halbwegs symmetrisch verlaufen.
MBU
Inventar
#20 erstellt: 03. Nov 2021, 00:44

MaV3RiX (Beitrag #18) schrieb:

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass das Schwierigste die richtige Messung ist.


Das ist 100-prozentig korrekt!
danko71
Stammgast
#21 erstellt: 03. Nov 2021, 11:52
Das mit der richtigen Messung habe ich mir schon gedacht, zumal ich mit REW auch "noch" nicht so ganz firm bin (bin aber lernfähig ).
Ich habe keine andere Möglichkeit als den LS direkt im Wohnzimmer (bei mir der größte verfügbare und nicht völlig zugestellte Raum) zu messen.
Was wäre denn da die beste Messposition? Mitten im Raum oder eher etwas näher an der Wand? Die diversen Raumeinflüsse werde ich wohl aus meinen Messungen nicht entfernen können (höchsten als solche erkennen und interpretieren).

cu danko
MaV3RiX
Stammgast
#22 erstellt: 03. Nov 2021, 16:45
Möglichst weit weg von den Wänden/Decke/Boden, um das Window länger machen zu können.
Die erste Reflektion kannst Du in der Impulsansicht in REW selbst finden, oder einfach den von mir verlinkten Rechner benutzen.
Bei den tieferen Frequenzen bleibt Dir leider die reine Abstrahlung des Lautsprechers verborgen.
Bei CB kann man mit einer Nahfeldmessung arbeiten und später zusätzlich die Raumeinflüsse <150Hz messen und lindern.

Da wo Du aufgrund des geringen Reflektionsabstands nicht mehr fenstern kannst, hilft eigentlich nur eine Nahfeldmessung und die Simulation des Bafflestep (siehe Link). Den kann man nämlich wiederum erst mit genügend Abstand messen.

Daher meine Einschätzung mit der schwierigen Messung (besonders bei tiefen Frequenzen). Im Vollraum (ohne Reflektionen) wäre alles viel einfacher.
sakly
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 03. Nov 2021, 17:55

MaV3RiX (Beitrag #22) schrieb:
Daher meine Einschätzung mit der schwierigen Messung (besonders bei tiefen Frequenzen). Im Vollraum (ohne Reflektionen) wäre alles viel einfacher.


Das kann ich nur bestätigen. Ich habe gestern noch ein paar Messungen gemacht, um mir bestimmte Dinge anzusehen und abzuschätzen, ob ich einige Filter anders implementiere.
Im Keller bei mir absolut schwierig mit 1,85 Deckenhöhe. Da bringt es fast nix aus der Raumecke herauszukommen mit dem Lautsprecher 🤷‍♂️
MK_Sounds
Stammgast
#24 erstellt: 03. Nov 2021, 23:34

MaV3RiX (Beitrag #22) schrieb:
Bei den tieferen Frequenzen bleibt Dir leider die reine Abstrahlung des Lautsprechers verborgen.
Bei CB kann man mit einer Nahfeldmessung arbeiten und später zusätzlich die Raumeinflüsse <150Hz messen und lindern.


Die gefügte Nahfeldmessung ist ein probates Mittel um Reflexionen (Reflektionen existieren nicht) bei ungünstiger Messumgebung hinreichend zu unterdrücken. Das funktioniert natürlich auch bei Bassreflex-Konstrukten (z.B. mittels Load & Sum Funktion in ARTA). Die Pegel müssen entsprechend der schallabstrahlenden Fläche skaliert werden.
Nahfeldmessung im Idealfall direkt an der Membran (Abstand < 5 mm), um die Schallwandeinflüsse sauber ausblenden und nachher rechnerisch wieder hinzuaddieren zu können.
Bei der Fernfeldmessung muss man eben abhängig der Abmessungen der Schallwand immer schauen, dass man im zulässigen Abstandsbereich ist. Kleine Kisten messen sich im Wohnraum entsprechend leichter wie große (siehe hierzu ARTA Manual für Berechnungen). 1m Abstand sollte sich aber im Normalfall in einem Wohnzimmer bewerkstelligen lassen.
MaV3RiX
Stammgast
#25 erstellt: 04. Nov 2021, 09:19
Das ist das was ich meinte.
Klar, kann man eine Nahfeldmessung an der Membran machen. Dann fehlt allerdings der Schallwandeinfluss. Bei Bassreflex kann man auch nur rechnen. Besonders wenn der Port vielleicht noch hinten liegt. Da ist man bei CB einen Schritt weiter, weil es nur eine Schallquelle gibt.
Zumindest wird man es im Wohnraum nicht schaffen, rein den abgestrahlten Schall im Bassbereich zu messen.
Im Halbraum ginge es. Dann muss man nur den Pegel korrigieren, wenn es darum geht.
danko71
Stammgast
#26 erstellt: 21. Nov 2021, 17:12
So, heute hatte ich endlich mal wieder etwas Zeit zum Messen und experimentieren und habe dabei eines gelernt.
Die Messungen im ungeeigneten Räumen, und dazu gehört leider auch mein Wohnzimmer, sind alle für die Katz.

2Way Cut 3500

Hier mal in 80cm Abstand gemessen und mit dem Hypex Filterdesigner optimiert.

2Way Cut 3500 -30cm

Und hier mal das Gleiche mit 30cm weniger Abstand.

Ich frage mich wie man so vernünftige Messergebnisse bekommen soll.
Vielleicht wäre es ja besser die Lautsprecher nur grob zu konfigurieren und dann ganz einfach direkt auf Hörposition einzumessen.

Da sieht man mal wieder dass ein Lautsprecher der im schalltoten Raum oder im Freifeld wunderschön linear aussieht bei einem zu Hause aber einfach nur mittelmäßige klingen kann.

cu danko
Wholefish
Inventar
#27 erstellt: 21. Nov 2021, 18:53

MaV3RiX (Beitrag #22) schrieb:
Möglichst weit weg von den Wänden/Decke/Boden, um das Window länger machen zu können.
Die erste Reflektion kannst Du in der Impulsansicht in REW selbst finden, oder einfach den von mir verlinkten Rechner benutzen.
Bei den tieferen Frequenzen bleibt Dir leider die reine Abstrahlung des Lautsprechers verborgen.

Das musst du machen, dann klappts auch mit dem Messen im Raum.
Meistens erreicht man auch im schlechten Raum eine untere Messfrequenz von um 300hz. Was vollig ausreichend ist, um eine Frequenzweiche beim 2 Wege System zu konstruieren.
IR Window heißt das in REW.
Bei Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik gibt es auf YouTube eine Anleitung dazu.


[Beitrag von Wholefish am 21. Nov 2021, 18:53 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#28 erstellt: 10. Dez 2021, 11:48
Update zu Jahresende.

So, nach mehreren Stunden Konfiguration des Hypex Plate AMPs und auch dem Versuch die BB4 Black statt den W4-1337SDF zu verwenden bin ich vom Ergebnis nicht wirklich überzeugt. Ich habe darauf hin mir kurzerhand zwei Visaton AL130 von meinem Bruder geliehen und werde ein neues Prototypgehäuse mit den Abmessungen der Visaton Couplet bauen (dieses Mal aus OSB). Das wird dann zwar nicht so "zierlich" wie mit den 4-Zöllern aber zumindest in der Couplet konnten mich die AL130 voll und ganz überzeugen. Mal sehen ob die sich auch vernünftig mit dem AMT verheiraten lassen.

Da es noch immer bei AKM sehr düster aussieht habe ich mir auch gleich einen zweiten FA122 bestellt (bevor die Preise ins unendliche Steigen).

Die nächsten Updates gibt es dann mit AL130 Prototyp.

cu danko
danko71
Stammgast
#29 erstellt: 02. Jan 2022, 20:56
Hallo allerseits und ein gesundes und hoffentlich viel besseres Jahr 2022!

Wie angekündigt habe ich die Experimente mit den beiden Tang Band W4-1337SDF abgebrochen und habe einen neuen Prototypen mit zwei vom Bruder geliehenen Visaton AL130 aufgebaut. Die AL130 habe ich nach Vorbild der K&T Leggiera etwas auf die Front des AMT 60.1 überlappen lassen.
Die Kanten der Fronten des Versuchsaufbaus habe ich rechtwinklig gelassen. Im finalen Gehäuse werden diese auch nicht mit einer Fase versehen da ich mit abgerundeten Seitenwänden arbeiten werde. Die ersten Messungen ergaben nach kurzem Tuning schon ein ganz brauchbares Bild.

Dappo 2xAL130 + AMT60.1

Prototyp MK2

Ich werde nun erst einmal einige Zeit probehören und vielleicht noch kleine Anpassungen vornehmen.
Das erste Probehören mit den aktuellen Einstellungen hat mir schon mal deutlich besser gefallen als mit den Tang Band 4" Breitbändern.
Die AL130 klingen irgendwie erwachsener und angenehmer.
Vielleicht werde ich auch noch mit ganz anderen Filtereinstellungen experimentieren (zur Zeit 4.O Linkwitz-Riley).

Für Hinweise die mir bei der Filterwahl helfen könnten bin ich natürlich sehr dankbar.

cu danko
danko71
Stammgast
#30 erstellt: 05. Jan 2022, 14:55
Hallo liebe Leute!

Obwohl ich mit den AL130 und den Omnes AMT60 ein scheinbar recht gutes Setup gefunden habe und ich endlich auch die Nutzung der Messfunktion im Hypex Filterdesigner hinbekommen habe (vereinfacht die Abstimmung ungemein) sind meine Aktivierungsambitionen auf ein unerwartetes Ende gestoßen.
Die Rede ist von den intolerablen Störgeräuschen der Hypex FA122 Module welche ich in einem anderen Thread beschrieben habe.
Damit ist meine Ideallösung aus dem Rennen und ich bin im Moment etwas ratlos wie es weitergehen soll.

Eine meiner Ursprünglichen Ideen war es vier der fünf Endstufen meines AVR (im Moment fahre ich Bi-Wiring mit den Kanälen VL+HL und VR+HR) mit auftrennbaren IN/OUT aus dem AVR herauszuführen und über einen Mini DSP HD 2x4 zu schleifen. Den dafür notwendigen Eingriff in den AVR habe ich aber bisher gescheut.

Gibt es von eurer Seite noch zündende Ideen oder sollte ich doch mal versuchen eine passive Weiche für mein Setup zu kreieren?

cu danko
danko71
Stammgast
#31 erstellt: 14. Feb 2022, 00:02
Hallo liebe Leute!

So, das Projekt geht weiter, wenn auch nicht wie ursprünglich geplant.
Ich habe nun alle Hypex FA122 wieder abgestoßen und bin beim experimentieren mit dem MiniDSP 2x4 HD und einer ICEpower 100AS2 Endstufe.
Die Ergebnisse sind schon sehr vielversprechend und ich werde demnächst eine neue Schallwand für den Prototyp fräsen, die dann mit der neuen Frontplatte für den AMT die mir mein Bruder mit Fusion 360 kreiert hat die nächste Mess- und Hörsession einleiten wird.

AMT Front neu

Mit der neuen AMT Frontplatte, die ich als Prototyp vorerst nur in ABS ausdrucken lasse, sind dann alle Lautsprecher plan in der Schallwand.
Auch werde ich dann die Fase an den Kanten fräsen die ungefähr dem Radius der Seitenwände der finalen Gehäuse entspricht.
Die finalen Gehäuse sind ja auch schon fast fertig, warten aber noch auf die endgültigen Lautsprecherausschnitte.
Die werde ich allerdings erst einfräsen wenn ich mit dem Ergebnis am Prototyp ganz zufrieden bin.

Momentan bin ich an einem Punkt wo mir die Stimmwiedergabe und die Ungestresstheit des AMT sehr gut gefallen.
Bei den Hörsessions mit dem AMT fehlt mir bisher aber noch etwas der, ich nenne es mal Glanz, im Bereich über 10kHz.
So ganz zufrieden bin ich jedenfalls noch nicht und ich habe mir deshalb bei einem Bekannten eine Visaton KE25 SC Kalotte ausgeborgt und dazu ein Waveguide WG148R besorgt um mit einer anderen Schallwand einige Vergleiche am Prototypen durchzuführen. Ich bin mal gespannt wie sich die Visaton Kalotte im Vergleich zum AMT verhält. Bei meiner CT248 wird der Hochtöner bei gehobenen Pegel schon etwas nerfig (ich nehme mal an der Klirrfaktor ist das Problem) und das macht der AMT schon deutlich besser. Ob eine Kalotte, in dem Fall die KE25 SC, das auch hinbekommt möchte ich noch herausfinden.

Parallel läuft auch noch die Umgestaltung des Hörraumes so dass die neuen Lautsprecher nicht mehr auf dem TV-Board stehen müssen (Ständer sind in Planung).

bis bald,

cu danko


[Beitrag von danko71 am 14. Feb 2022, 00:09 bearbeitet]
danko71
Stammgast
#32 erstellt: 02. Apr 2022, 22:01
So liebe Leute!
Nach Beendigung der Renovierungsarbeiten im Wohnzimmer habe ich endlich wieder Zeit gefunden mein Projekt weiterzuverfolgen.
Ein neuer Prototyp wurde in aller Eile aufgebaut und nach der ersten Abstimmungsrunde ist dieser FG dabei rausgekommen.

CoupletKEWGaktiv

Die Hörprobe hat mich schon recht zufriedengestellt. Den Visaton KE25SC kann man sich schon gefallen lassen. Ich werde wohl einen zweiten baugleichen Prototypen aufbauen um das Ganze auch mal in Stereo zu hören. Die Prototypgehäuse habe ich dieses Mal bewusst mit abnehmbarer Schallwand gestaltet um diese auch später für neue Projekte weiter verwenden zu können.

Prototyp MK3

Angetrieben wird der Prototyp von einem MiniDSP 2x4 HD mit einer ICEpower 200AS2 Endstufe. Leider ist die Anpassung zwischen den beiden nicht Optimal (unbalanced Out auf balanced IN). Ich werde wohl noch eine Stufe mit dem DRV134 Symmetrierer dazwischen schalten um das zu verbessern.
Rausch- und Pegelmäßig ist die Kombination zwar nicht ganz optimal aber dennoch nicht sehr auffällig (zum Glück).

Die final Gehäuse sind inzwischen auch fertig geworden. Die Seitenwände aus Biege-MDF habe ich dann doch nicht mit Kunstharz sondern nach einer Inspiration durch einen anderen Beitrag mit gesiebten Vogelsand gefüllt. Der Klopftest hat eine signifikante Verbesserung bestätigt. Die Gehäuse sind dadurch nochmals schwerer geworden da je 1,3kG Sand reingepasst haben.

Visaton Couplet curved

So, nun muss ich aber den Prototypen weiter auf mich wirken lassen.
Bis bald,

cu danko


[Beitrag von danko71 am 03. Apr 2022, 14:51 bearbeitet]
andi76.5
Stammgast
#33 erstellt: 01. Jun 2022, 17:37
das schneidet mir in die Augen so scharf sehen die Gehäuse jetzt schon aus !
Bin mal auf den Lack gespannt.
danko71
Stammgast
#34 erstellt: 08. Jun 2022, 08:42
Hallo liebe Leute!

Das Projekt geht weiter, wenn auch sehr sehr langsam
Nach langen langen Hörsessions und dem Studium der entsprechenden Beiträge im Visaton Forum, bin ich zu dem Entschluss gekommen die Standard Couplet KE ohne Waveguide zu verwenden. Mit Waveguide ist außerhalb des Sweetspot leider kein vernünftiges hören mehr möglich, was den Kinofilmgenuss für mehr als eine Person sehr stark einschränkt. Klanglich gefällt mir der KE 25 ohne WG sogar etwas besser. Der AMT kann dem KE 25 leider nicht das Wasser reichen und wird in einem anderen Projekt Verwendung finden.
Ich werde nun in den nächsten Tagen die Lautsprecheröffnungen fräsen und die Gehäuse mit Warnex Strukturlack in Weiß lackieren.
Was die Struktur anbelangt, werde ich vorher noch mit verschiedenen Walzen experimentieren. Zu stark will ich die Struktur nämlich auch nicht haben.

Bis bald,
cu danko
danko71
Stammgast
#35 erstellt: 02. Nov 2022, 16:32
Hallo liebe Leute!

Die Zeit verrinnt und ich habe wenig am Projekt arbeiten können.
Dennoch habe ich nun einen quasi fertigen Zustand erreicht auch wenn das Ergebnis sehr von der ursprünglichen Planung abweicht.
Am Ende bin ich vom Gedanken der vollständigen Aktivierung abgekommen. Das hatte hauptsächlich den Grund, dass ich keinen für mich passenden AVR mit Vorverstärkerausgängen für die Fronkanäle gefunden habe und ich auch bisher keine Zeit und Lust hatte solche an meinem aktuellen AVR nachzurüsten. Alle Alternativen die ich zwischenzeitlich bei mir zum Test hatte haben sich auf die ein oder andere Weise als untauglich erwiesen.
Dennoch habe ich das Thema nicht ganz aufgegeben. Ziel ist es nun, da die Lautsprecher vom Grunde her passiv sind, den miniDSP 2x4 HD als DiracLive Ergänzung einzuschleifen. Das erfordert aber auch einen Eingriff in meinen AVR zu dem ich mich noch nicht durchringen konnte.

So, nun zum aktuellen Ergebnis.
Ich habe mich am Ende für die Lautsprecherkombination der Visaton Couplet KE entschieden, dafür aber die FW des B. Timmermann Bauvorschlages zur Aluminata 130/2 KE verwendet. Das Gehäusevolumen entspricht in etwa dem der Visaton Couplet (abweichend vom Timmermann Bauvorschlag).
Das Gehäuse hat abgerundete Seitenwände und ein extra Abteil für die FW bekommen (war ursprünglich für die ICEpower 200AS2 Module vorgesehen).
Die gebogenen Gehäusewände sind aus selbstgefertigten Biege-MDF in zwei Lagen hergestellt. Die Schlitze des Biege-MDF wurden von mir mit gesiebten Vogelsand aufgefüllt (ca. 1300g pro Lautsprecher) so das die Seitenwände nun sehr resonanzarm sind. Als Finish habe ich Warnex Strukturlack Weiß halbmatt gewählt, da die Hochglanzoberflächen meiner alten Lautsprecher das gelegentliche abendliche Filmerlebnis durch unschöne Reflexionen empfindlich gestört haben. Leide kann ich die Lautsprecher aber nicht weiter vom Fernseher abrücken.

Visaton Couplet KE Aluminata

Visaton Couplet KE  Alumi Totale Visaton Couplet KE  Alumi Rück

Mit dem Finish bin ich noch nicht ganz zufrieden denn ich hätte gern etwas wie die linke Struktur des folgenden Beispielbildes von der Verarbeitung zu RUCOPUR Strukturlack gehabt.

Ru

Da ich in Sachen Lackierung aber ein blutiger Amateur bin, sieht das Ergebnis bei weitem nicht so gut aus.

cu danko
not0815
Inventar
#36 erstellt: 02. Nov 2022, 18:00
Hallo Danko,

schicke Teile, würde ich gern mal hören.musiker2

Als eine weitere Möglichkeit analoge Preout-Signale aus einem AV-Receiver ohne PreOut abzugreifen, wäre am LS-Ausgang des Amp unter Verwendung passender hochohmiger Spannungsteiler das Signal zu holen. Je nach Leistung des Geräts haben die Endstufen meist einen Verstärkungsfaktor von ca. 25-40. Geht man von einer Eingangsempfindlichkeit von ca. 1VeffNF aus ergeben sich folgende Faktoren, bei 70W/8 Ohm ca. 24-fach (~27dB), 100W/8Ohm ca. 28-fach , 150W/8 Ohm ca. 35-fach, 200W/ 8Ohm ca. 40-fach (~32dB).
Mit einen an jedem LS-Ausgang geschalteten hochohmigen Spannungsteiler (1/24 ... 1/40) ergeben sich dann wieder die für Vorverstärker (DSP etc.) erforderlichen Spannungen. Allerdings muss man auf die Schaltung der Endstufen aufpassen. Der "negative" Anschluss des LS-Ausgangs des AV-Receivers MUSS jeweils auf Signalmasse liegen. Bei anderen Schaltungen - wie z.B. Brücken-Amps - muss man mittels eines symmetrischen Anschluss eine "neue Masse" herstellen. Mehr siehe z.B. hier

Wegen der HF-Einstrahlempfindlichkeit sollten solche Adapter sehr kurz und geschirmt ausgeführt werden.

Gruß
Sven
danko71
Stammgast
#37 erstellt: 02. Nov 2022, 22:50
Hallo Sven!

Eigentlich habe ich schon eine klare Vorstellung wie sich der Pre-Out realisieren lässt und habe dazu schon ausgiebig den Stromlaufplan des AVR (Yamaha RX-S602) studiert. Ich hatte nur noch nicht die Lust das wirklich in Angriff zu nehmen. Eigentlich müsste ich einen Pre-Out und einen Amp-In einbauen um gleich die Endstufen des AVR nutzen zu können. Die sind recht kräftig wenn man nur Zweikanalbetrieb fährt und rauschen verdammt wenig.

Zum Anhören kannst du ja gern mal auf eine Tasse Kaffee vorbeikommen.
Ich habe ja auch noch zwei andere Pärchen DIY-Lautsprecher die man in eine Hörsession einbeziehen könnte (CT248 und Neutrino).
Ich habe die NEUEN noch weder mit REW gemessen noch das Subwoofersetup darauf angepasst. Ich habe zum ersten hören nur den PEQ des AVR deaktiviert auf Straight und die Übernahmefrequenz zum SUB auf 40Hz runtergestellt. Die Aluminat-Couplet KE sind untenrum doch etwas kräftiger als es die CT248 waren.

VG Danilo
smilebrain
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 16. Nov 2022, 01:16
Guten Abend Danko71,
Ich stöbere gerade nach langer Zeit mal hier durch s Forum. Interessant, dass Menschen dann auf die gleichen Probleme treffen wie ich
Ich hab die Silenos gebaut (Scanspeak) mit passiver Weiche. Wollte aber auch immer selber im Sound rum pfuschen.
Als ich dann bei dir gelesen habe, dass du die Hypex wieder verworfen hast weil du sie nicht an den AVR anschließen konntest, hab ich mich entschlossen hier zurück zu schreiben.
Ich habe in meinen Lautsprechern auch Hypex Module drin und die passive Weiche. Habe Finder Relais eingebaut und schalte damit alle Chassis von passiv auf aktiv (Hypex) um. So können die Lautsprecher im TV Betrieb über den AVR laufen und wenn ich high end Musik hören möchte, schalte ich die Hypex ein und höre darüber dann Musik.

Grüße Mario
Ezeqiel
Inventar
#39 erstellt: 05. Dez 2022, 21:49
Ich bin hier nur zufällig hineingestolpert. Mir ist bei den geposteten Messungen aufgefallen, dass sie alle ungefenstert sind. Hat das einen besonderen Grund?

Viele Grüße,
Michael
danko71
Stammgast
#40 erstellt: 08. Dez 2022, 17:22
Als ich mit dem Projekt angefangen habe, war sicherlich Unerfahrenheit im Umgang mit REW der Grund.
Inzwischen bin ich der Meinung, dass man die finale Abstimmung im Raum natürlich nicht nur mit den Direktschallanteilen vornehmen kann.
Wenn man keinen DSP hat muss man sowieso mit dem Ergebnis leben.

cu danko


[Beitrag von danko71 am 08. Dez 2022, 17:23 bearbeitet]
Ezeqiel
Inventar
#41 erstellt: 08. Dez 2022, 21:34
Naja, zumindest für Frequenzen in üblichen Wohnräumen wohl so ab 300 Hz macht eine vernünftige Freifeldabstimmung Sinn, weil ab da das menschliche Ohr sehr wohl zwischen Direkt- und Diffus-Schall unterscheiden kann. Nur darunter würde ich persönlich jedenfalls Raumkorrekturen vornehmen, darüber wenn dann nur geschmackliche.

Viele Grüße,
Michael
danko71
Stammgast
#42 erstellt: 23. Mrz 2023, 11:00
Hallo liebe Leute!

Nach nun mehreren Monaten Hörgenuss mit meinen Couplet KE ist mir klar geworden, dass für mein abendliches bis spätabendliches Hören der 10" Subwoofer eher störend ist. Deshalb habe ich mich mal auf den Bassbereich der Couplet KE konzentriert und dabei festgestellt, dass hier einiges nicht passt. Das fällt einem im 2.1-Betrieb bei 60Hz Trennung nicht auf, im 2.0-Betrieb aber schon. Fakt ist, dass mit dem blanken Visaton BR 25.50 die Abstimmung zu hoch liegt. Es kann gut sein, dass ich auch mit dem Volumen zu weit unterhalb des Bauvorschlags liege, was sich aber bei der komplizierten Gehäuseform nicht mehr sicher nachrechnen lässt. Eine Verlängerung des Rohres ist nicht möglich und ein Rohr mit etwas kleinerem Querschnitt ist nicht verfügbar.

Was nun tun um ohne Megaaufwand mehr Flexibilität in die BR-Abstimmung zu bringen?
Die Idee war nun, das BR-Rohr durch eine Passivmembran zu ersetzen und siehe da, die SB Acoustics SB15SFCR-00 würde von der Breite und der Membranfäche her ganz gut passen. Einige Umbaumaßnahmen sind aber doch notwendig. So muss die FW in das Gehäuseinnere verlegt und die Platte mit dem Anschlussterminal muss deutlich verkleinert werden. Positiv ist, dass nun das Volumen des BR-Rohres dem eigentlichen Boxenvolumen nicht mehr verloren geht. Das Mag bei riesigen Subwoofern nicht unbedingt ins Gewicht fallen, bei eher kleinen Gehäusen sind +2L aber schon eine Hausnummer. Auch werde ich die geschlossene Kammer, in der sich momentan die Weiche befindet, völlig entfernen. Das bringt noch mal 2 Liter.
Der SB Acoustics SB15SFCR-00 wird in die teilweise wieder verschlossene Rückwand eingefräst und die Lackierung der Rückwand erneuert.
Das wird zum Glück weit weniger Arbeit kosten als das Gehäuse ganz zu erneuern.

Erste Fotos zum Fortschritt der Umbauten werde ich alsbald hier posten.

Bis bald,

cu danko
Ezeqiel
Inventar
#43 erstellt: 23. Mrz 2023, 12:08
Falls Ziel ist, die Pegelfestigkeit zweier AL130 in diesem BR-Gehäuse auch mal voll auszunutzen, sollte das Verschiebevolumen der PM mindestens (!) zweimal so groß sein, wie das der aktiven Treiber zusammen.

Die SB-PM hat wohl eine Membranfläche SD von knapp 180 cm², als Xmech sind +/-11 mm angegeben. Xmech klingt jetzt irgendwie nicht so, als wenn die Aufhängung da noch sonderlich linear arbeitet, eher nach "nach fest kommt ab". Aber nehmen wir an, sie schafft das, dann komme ich auf ein Verdrängungsvolumen Vd von knapp 0,2 Litern.

Zwei AL130 kommen auf eine Membranfläche von knapp 160 cm². Deren Schwingspulenüberhang beträgt 6 mm. Vd bedrägt hier dann knapp 0,1 Liter. Da Visaton Xmax mit +/- 8,5 mm angibt, ist das sogar noch konservativ gerechnet (schafft der AL130 das wirklich....?)

Zweifaches Vd ist also gegeben unter der Annahme, dass die PM die +/- 11 auch wirklich einigermaßen packt. Trotzdem würde ich mir das vorher mal in einer Simulation ansehen, die dir auch die Membranbewegung der PM zeigt. WinISD kann das, auch in VituixCAD sieht man das schön.

Eine Simulation macht auch deshalb Sinn, weil die PM schon sehr weich aufgehängt ist. Möglich, dass fb schon ohne Zusatzgewichte zu tief liegt. Dann hat man eigentlich keine Chance, fb zu erhöhen, denn dazu müsste man ja Gewicht wegnehmen.

Viele Grüße,
Ezeqiel


[Beitrag von Ezeqiel am 23. Mrz 2023, 12:10 bearbeitet]
P@Freak
Inventar
#44 erstellt: 23. Mrz 2023, 12:49
Hallo,

übrigens ist eine falsche Abstimmung des Bassreflex schlimmer zu Werten als zu kleine Rohre ... wo ist die Impedanzmessung zu der Box ? Es gäbe da ja auch die Intertechnik HP Rohre. Auch sollte bei Spielgesymetrischem Aufbau der Box die Komplette Funktion so ausgelegt werden. >> Die Rohre hinten müssen also genau so angelegt werden. Also 2 Stück oben / unten eins oder ein Rohr in die Mitte der Box in Flucht zum HT.

Grundlagen Grundlagen Leuts ...

P@Freak
danko71
Stammgast
#45 erstellt: 23. Mrz 2023, 12:50

Ezeqiel (Beitrag #43) schrieb:
.

Eine Simulation macht auch deshalb Sinn, weil die PM schon sehr weich aufgehängt ist. Möglich, dass fb schon ohne Zusatzgewichte zu tief liegt. Dann hat man eigentlich keine Chance, fb zu erhöhen, denn dazu müsste man ja Gewicht wegnehmen.



Die ersten Simulationen in Winisd zeigen, dass das wahrscheinlich der Fall sein wird.
Da muss ich wohl noch mal überlegen, wie sich das noch anders lösen lässt.
Die Auswahl an Passivmembranen ist ja nicht so riesig

cu danko
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