Breitbänder höhenabsenkung

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Hifiloco
Neuling
#1 erstellt: 07. Jan 2024, 00:08
Hallo
Ich habe gerade mein erstes selbstbauprojekt beendet. Eine Breezer aus der klang+ton.
Als breitbänder ist jedoch der Visation bg20 mit zzusatzmagnet verbaut. Den schwirrkonus
Habe ich entfernt, das dust cap ist aber noch dran.
Bühne und Auflösung sind toll, Bass habe ich für meine mukke auch genug (jazz, klassik, instrumental..).
Nur ist der mitten-hochtonbereich zu vorlaut. Gerade der hochton ist schon...
Ich würde da gerne etwas wegnehmen.
Lt. Literatur wäre eine spule in Reihe zum LS geeignet. Geht nicht auch ein Kondensator+Widerstand parallel
zum lautsprecher? Dann hätte ich keine teile im Signalweg und statt den Widerstand insgesamt zu erhöhen, würde der
Kondensator nicht hohe Frequenzen kurzschließen (uber den Widerstand)?
Wenn ich die Filter richtig verstehe dann sind die DB-Angaben für eine Oktave, es wird also mit steigender frequenz
immer mehr weggenommen. Mir würden daher 3dB reichen mit einer startfrequenz von 1kHz.
Hat da jemand kenne und könnte mir einen Tipp geben?
Gruß Jürgen
Wholefish
Inventar
#2 erstellt: 07. Jan 2024, 01:00
Also nur zum Mitschreiben, du hast einen unbeschalteten BG20 in einem nicht dafür vorgesehenen Gehäuse?
Was hast du gegen "Teile" im Signalweg? Ein pasiver Lautsprecher wird ohne nicht funktionieren. Bitte vergiss das Gelaber, dass Bauteile im Signalweg irgend was verschlechtern. Wenn es wahr wäre, wärst du ja nicht hier. Weil ohne geht nicht.

Klassischerweise beschaltet man Breitbänder mit einem Sperrkreis. Idealerweise reicht einer und beim BG20 ist das in der Regel auch so. Schau dir mal die Berliner Partybox an. Der Sperrkeis ist frei verfügbar im Netz. Vielleicht passt das ja scho halbwegs.

Ansonsten lass das "Rechnen" der Weiche sein, schaff dir Messtechnik an und beginne mit der simulationsgestützten Entwicklung von Lautsprechern.
Hifiloco
Neuling
#3 erstellt: 07. Jan 2024, 01:24
Moin,
Danke für die schnelle Antwort.
Ja, original wäre der FA22RCZ von Seas. Der kostet mittlerweile fast 200€/stk. Das war mir für einen ersten Versuch zu teuer, und so viel besser als der bg20 ist er nicht. Und der kostet 1/5.
Für den Seas gibt es einen weichenvorschlag, der in der klangregelung etwa deinem hinweis entspricht. Zusätzlich liegt noch eine impetanzkorrektur parallel zum chassis. Kann man machen.
Ich habe die weiche mal in ein simulationsprogramm gezeichnet. Den Kondensator würde ich weglassen, weil er die hohen frequenzen wieder freigibt (oder ich muss da wirklich extrem hoch, also in den Bereich in dem der bg20 dann einbricht) . Gerade diese möchte ich ja nicht. Dann passt die weiche der berliner partybox in der Theorie zu dem, was ich erreichen möchte.
Messtechnik kommt noch. Erst wollte ich überhaupt mal anfangen und bisher... Für eine bestimmte Art Musik passt die Box schon jetzt, gerade ältere Aufnahmen und saxophon kling toll. Von der Auflösung, Bühne und der Dynamik des bg20 bin ich begeistert... Für das Geld...
Jürgen
Wholefish
Inventar
#4 erstellt: 07. Jan 2024, 01:41
Wenn du den Kondensator beim Sperrkreis weg lässt, hast du imho einen "shelving filter".
Dieser wirkt halt viel breitbandiger.

Zur Messtechnik: Für die Lautsprecherentwicklung eignet sich kein USB Mic, da man (semi-) zweikanalig messen muss!. Eine Arta Box aufzubauen lohnt sich ebenfalls kaum noch. Die kleine Schaltung zur Impedanzmessung reicht in Verbindung mit einem USB Audio Interface + kalibriertes Messmikro).
herr_der_ringe
Inventar
#5 erstellt: 07. Jan 2024, 09:20
shelving filter war schon das richtige stichwort. nur die werte kann dir vermutlich niemand aus der pistole geschossen nennen.

messen des frequenzgangs ist im grunde pflicht. zweikanalig muß nicht sein, es geht auch mit einer zeitreferenz.
aber es gibt vielleicht einen weiteren gangbaren weg: den LS in vituixcad simulieren. wird im normalfall trotz "nur simu" ziemlich genau. nachteil: man muß sich einarbeiten.

PS: wenn du mit dem filter fertig bist, stöbere auch mal nach den modifikationsmöglichkeiten für den bg20. da geht noch was...
herr_der_ringe
Inventar
#6 erstellt: 07. Jan 2024, 16:40
hatte ich das erste mal nicht so wirklich geschaut, welches gehäuse hier gebaut wurde, so wurde ich beim blick in die K+T 2/11 eingehend erhellt. im breezer-gehäuse wurden in der K+T 5/11 nochmals weitere breitbänders getestet, jedoch leider kein bg20, sowie sämtliche BB mit konventionellem sperrkreis.

wenn man weiter recherchiert, stößt man irgendwann auf die sonnenschein, welche ein shelving filter verbaut hat. so grob die diagramme verglichen, nimmt das shelv dort obenrum etwa 6db raus, was deinen angaben zufolge zuviel sein dürfte. ich würde daher zusätzlich einen 10ohm-widerstand mitordern, somit kannst du entweder die einzelwerte nehmen, oder durch parallelschaltung (des 10er und 15er) 6ohm erhalten. sollte also genügend spielraum vorhanden sein. fürs spielen empfehle ich wago-klemmen.

allerdings: ich weiß nicht, ob die einsatzfrequenz des filters der sonnenschein (und damit der wert der spule) passt.
sofern die mitten mit der vorhandenen spule zu sehr abgesenkt worden: abwickeln ergibt nen kleineren bauteilwert = höhere einsatzfrequenz.
Rufus49
Stammgast
#7 erstellt: 07. Jan 2024, 18:52
Ich habe mal den BG 20 in Boxsim in einem ähnlichen Gehäuse simuliert, der Frequenzgang ist ab ca. 800 Hz überhöht (unabhängig von Transmission oder Bassreflex im Tieftonbereich). Ab 800 Hz sind das ca. 4-5 dB zuviel im Mitten-/Hochtonbereich.

Man kann den Frequenzgang ab ca. 800 Hz reduzieren (gerade ziehen) mit einem Shelving Filter.

Spule im Signalweg: 0,47 mH
Parallel zur Spule einen Widerstand: 10 Ohm

Das kann man als Basis nehmen und dann mit dem Widerstandswert experimentieren, bis das Klangbild gefällt. Verringert man den Widerstand, kommen die Höhen wieder stärker.


[Beitrag von Rufus49 am 07. Jan 2024, 18:53 bearbeitet]
Hifiloco
Neuling
#8 erstellt: 09. Jan 2024, 09:37
Die Mitten (also sagen wir mal im Bereich normaler Stimmen) finde ich beim subjektiven hören noch gar nicht so störend. Hier eine leichte Überhohung passt eigentlich gut zu meiner Musik. Daher denke ich, dass ich hier wenig ran muss.
Was aber stört sind höhere frequenzen, die fast schmerzhaft rauskommen. Hier dürfen gerne auch 6dB raus. Irgendwann bricht der bg20 dann sowieso ein. Ich hatte als gedacht etwas zu fummeln, was bei etwa kHz die 3db wegnimmt und dann so ab ca 5kHz bei 6dB landet.
Ich habe das mal in vituixCAD angefangen zu simulieren, also nur als weiche an einem ls mit konstant 8ohm. Da ich jetzt keinen superglatten fg filtern möchte, sollte das mal für den Anfang reichen.
Was man mit dem bg20 noch machen kann, weiß ich nicht. Ich lese weder die k+t noch ähnliche Zeitschriften. Fange gerade erst an mit hifi und basteln. Der bg20 wurde im Netz gelobt für ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Das originalchassis liegt heute bei ca 200€ das Stück und war mir für just for fun and learn zu teuer. Von den Werten (so wie ich sie verstehe) ist der visaton ähnlich, nicht ganz so glatt im fg, aber da pfuschen die hersteller sowieso. Ich bin mit der breezer soweit auch zufrieden, der bg20 spielt noch ein und das merke ich am Bass. Der steigert sich noch. Ok, mit einem 15" basschassis kommt er lange nicht mit, aber gerade für jazz im club ist die Breezer echt nice. Es klingt real, bis auf den hochton. Da hatte ich gehofft, dass der etwas weniger aufdringlich wird, wenn der visaton mal die 100h-grenze erreicht hat, tut er nicht. Also jetzt Filter
Den Filter werde ich erst mal extern vorschalten, dann kann ich mit den Werten etwas spielen. Für den Anfang hatte ich an 1mH und 10 ohm gedacht....
herr_der_ringe
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2024, 16:53
mal ne ganz andere frage: was sind eigentlich deine zuspieler?
ist da irgendwo ein PC oder läppi mit in der kette?
falls ja, könnte man mit equalizerAPO einen software-EQ einbinden, damit könntest du ohne finanziellen aufwand testen, um wieviel absenkung bzw. ab welcher einsatzfrequenz du das filter des bg20 auslegen musst.
Hifiloco
Neuling
#10 erstellt: 13. Jan 2024, 22:13
In der Kette ist ein onkyo vollverstärker, an dem sowohl ein plattenspieler als auch ein cd-player hängen.
Kein pc, kein streamer, kein Laptop und keine digitale klanganpassung....
Gruß Jürgen
herr_der_ringe
Inventar
#11 erstellt: 14. Jan 2024, 11:30
testweise mit einbinden?
Hifiloco
Neuling
#12 erstellt: 14. Jan 2024, 18:01
Möglichst nicht....
hainfelder
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Jan 2024, 12:09
Hey ... ich bin da auch gerade am Lernen.
Dieser Artikel ist eine schöne Einführung und Erklärung für Breitbänder
Gazza-diy-audio
Dort sind Sperrkreise und Shelving Filter erklärt
Hifiloco
Neuling
#14 erstellt: 18. Jan 2024, 10:45
Wenn du auch lernst mal einen tip
Schau dir mal auf youtube die videos von "Franks Werkstatt der Lautsprechertechnik" an, gerade die, die sich mit Berechnung und Messung beschäftigen. Ich finde die gut gemacht. Man müsste Frank ev überzeugen seine Infos mal als handbuch niederzulegen.
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