Butter bei die Fische - meine DSP-korrigierten Breitbänder

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MBU
Inventar
#1 erstellt: 17. Apr 2018, 22:25
Hi zusammen,

in den letzten Jahren habe ich insgesamt sechs DSP-korrigierte Breitbandboxen entwickelt. Da geht der Überblick leicht verloren und welche ist denn nun "besser"?



Dreizöller: Typische Treibergröße für kleine PC-Boxen. Von meinen Elaboraten sind trotzdem 50 - 60 Hz untere Grenzfrequenz (-3 dB) zu hören.


eiBox: Entwicklungs-Thread

Der Dreizöller mit dem tiefsten Bass steckt in einem 4 Liter-Gehäuse und kostet im Selbstbau ohne Holz ca. 40 Euro pro Stück.

eibox


Eithne: Entwicklungs-Thread

Abgesehen davon, daß der Bass erst ab 60 Hz startet genausogut wie eiBox, allerdings ist das Einfräsen des Treibers aufwendiger - ca. 40,- Euro.

eithne_g


SAKPC EA: Entwicklungs-Thread

Ernstzunehmender Einsteigerlautsprecher für kleinstes Geld - ca. 25,- Euro.

sakpc_g



Vierzöller: Diese sind mit 40 Hz unterer Grenzfrequenz "erwachsen" und auch für Aktionfilme und Spiele ohne Subwoofer geeignet.


Tinuviêl: Entwicklungs-Thread

Mein persönlicher Liebling - da stimmt einfach alles, ausgenommen der Preis - ca. 190,- Euro.

tinuviel


Omnes Audio BB4 black EA: Entwicklungs-Thread

Sehr schön klingender Lautsprecher, kommt aber an Tinuviêl nicht heran, ist dafür deutlich preiswerter - ca. 70 Euro.

oa


W4-655EA: Entwicklungs-Thread

Insbesondere im Hochton über 12 KHz nicht so gut wie die anderen beiden, allerdings ein Lautsprecher mit herausragendem Preis-Leistungs-Verhältnis - ca. 50 Euro.

w4-655ea_g



Edith sagt: Falls du eine der Boxen nachbaust würde ich mich über ein Bild deines Nachbaus im entsprechenden Thread freuen.


[Beitrag von MBU am 17. Apr 2018, 23:54 bearbeitet]
ennokin
Stammgast
#2 erstellt: 18. Apr 2018, 09:15
Vielen Dank für deine Entwicklungen, ich denke da wird es doch so einige Nachbauer in Zukunft geben. Durch die rein digitale Anpassung gleich im PC erhält man ja auch ein konkurrenzlos gutes Preis- Leistungsverhältnis.
Mein Favorit (rein optisch) ist die eiBox. Die sieht einfach super aus in ihrem Weiß-Silber Look.
Könntest du noch beschreiben was die Tinuviêl besser macht als die Box mit dem OA BB4 Black? Ich weiß das ist alles sehr subjektiv aber ich würde schon gerne wissen was so einen sehr guten von einem "nur" guten Breitbänder unterscheidet.

Gruß
Enno
MBU
Inventar
#3 erstellt: 18. Apr 2018, 12:33
Der W4-1879 ist einfach von vorneherein ein deutlich linearerer Treiber. Man merkt das z.B. an der Tatsache, daß es nur zwei Equalizer benötigt, diesen glatt zu ziehen. Für den BB4 brauche ich deren fünf.

Der klangliche Eindruck entsteht ggf. durch geringere Verzerrungen - keine Ahnung - ich mache ohne Not keine Verzerrungsmessungen - macht zu viel Krach.
vEngel
Neuling
#4 erstellt: 23. Apr 2018, 13:25
Hallo Michael,

vielen Dank für deine Projekte, die Dokumentationen und Baubeschreibungen haben mir sehr geholfen. Als Einsteigerprojekt habe mir für mein (kleineres) Esszimmer 1.5 l BR-Boxen grob nach deinem Vorbild gebaut, allerdings mit dem Peerless PLS-P830985 (2.5 Zoll), da ich ein kleineres Gehäuse wollte.

Auf deiner Homepage hast du ja noch andere interessante aber wesentlich komplexere Projekte wie den Röhrich und Plutino beschrieben, wie sind denn diese im Vergleich zu dem kleinen Breitbändern einzuorden?

ciao
Pablo
MBU
Inventar
#5 erstellt: 23. Apr 2018, 14:12

vEngel (Beitrag #4) schrieb:

Auf deiner Homepage hast du ja noch andere interessante aber wesentlich komplexere Projekte wie den Röhrich und Plutino beschrieben, wie sind denn diese im Vergleich zu dem kleinen Breitbändern einzuorden?


Plutino und Röhrich weisen eine sehr gute Räumlichkeit auf, aber nur wenn die Boxen freistehend (ca. 0,8 Meter von jeder begrenzenden Fläche) auf Ständer aufgestellt werden. Auf dem Schreibtisch direkt an der Wand ergibt sich im Vergleich zu den Breitbändern kein Vorteil.


[Beitrag von MBU am 23. Apr 2018, 14:15 bearbeitet]
MBU
Inventar
#6 erstellt: 18. Jul 2018, 03:11
Falls man meine Breitbandlautsprecher ohne PC einsetzen möchte: WONDOM-DSP für EUR 61,50 inkl. Versand.

Im Bild: Der WONDOM DSP incl. RCA-Interface. Zum Programmieren wird zusätzlich der Programmer benötigt. Dazu braucht man noch ein mini-USB-Kabel, ein (Handy-) Netzteil (5V 1A) und Cinch-Kabel zum Einschleifen zwischen Tonquelle und Verstärker.

010

Wenn man mehrere DSPs benötigt wird jeder weitere um EUR 19,90 billiger, weil man den Programmer nur einmal benötigt. Das ist insbesondere dann von Interesse, wenn man seine "Elaborate" an Dritte weitergeben möchte.

Die Konfiguration für Omnes Audio BB4 black habe ich in SIGMA Studio für den Wondom DSP umgesetzt. Das Tutorial eines Mitfories zu SIGMA Studio erleichtert die Einarbeitung wesentlich.

110

Die Einstellungen wurden so vorgenommen, daß das Ergebnis der Equalizer APO bzw. meinem HiFi-Akademie-DSP entspricht.

120
ennokin
Stammgast
#7 erstellt: 18. Jul 2018, 10:16
Vielen Dank für die Aufarbeitung und Dokumentation. Ich wollte jetzt auch mal anfangen mit einem DSP herumzuspielen, habe aber schon einen MiniDSP HD bestellt. Aber für zukünftige Projekte ist diese Lösung ja wirklich sehr kostengünstig, vor allem wenn man den als Bestandteil der Box betrachtet. Fehlt jetzt eigentlich nur noch eine Verstärkerlösung die hier gut hineinpasst, wenn es dann 2-Wegeboxen werden sollen.
Ist qualitativ denn ein Unterschied zu deinen "großen" DSPs bemerkbar?
MBU
Inventar
#8 erstellt: 18. Jul 2018, 12:40
Mit dem Kauf des minidsp HD hast du eine gute Entscheidung getroffen, denn SIGMA-Studio ist, vorsichtig ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig. Als Anfänger wäre ich daran wohl "verzweifelt".

Die Hardware des Wondom-DSPs ist OK - sehr brauchbar! Dumm nur, wenn man vier Ausgänge braucht, denn das RCA-Interface bietet nur drei. In dem Fall muß man löten.

Die Verstärkerlösung bietet Wondom ebenfalls - mono oder Stereoendstufen mit integriertem DSP. Zum günstigen Preis der Amps muß man noch den eines Netzteils addieren. Einen 4-Kanal-Amp inkl. DSP kann man so für starke 200 Euro bauen.
Reference_100_Mk_II
Inventar
#9 erstellt: 18. Jul 2018, 13:25
Etwas OT aber...

Einen 4-Kanal-Amp inkl. DSP kann man so für starke 200 Euro bauen.

Im Auto hatte ich mal ne Kenwood HU, genaue Bez. fällt mir grad nicht ein. Um 2013 rum, schon ein besseres Gerät, ich meine 190€ NP damals.

• 6x RCA Out
• LPF/HPF für die RCA Outputs mit 6/12/18/24dB von thru/50-250Hz meine ich
• wurde LPF für RCA Rear ausgewählt war ein zuschaltbarer Subsonic möglich
HPF für die internen Kanäle mit 6/12/18/24dB von thru/50-250Hz meine ich
• Über alles greifender 5-Band PEQ mit einstellbarem Q
• LZK jeweils für FR, FL, RR, RL
• Dynamikkompressor (nicht ganz sicher)
• MP3-CD, USB, AUX
• Fernbedienung
• 2-Zonen Audio
Multicolor Display !!!!11einself xD

Das war schon mega von der Ausstattung her.
Wäre der PEQ separat für die Channels gewesen wäre das die ultimative Lösung, denke ich.
Und da hat man halt direkt 4x 15W mit an Bord.
Es gab ja sogar Radios, die noch den PBTL Betrieb von zwei internen Kanälen erlaubten.
Da wäre direkt 2.1 mit möglich LOL.

Es könnte das KDC-6047U gewesen sein.
MBU
Inventar
#10 erstellt: 02. Sep 2019, 20:03
Hi zusammen,

wem der PC-interne Soundchip nicht zusagt, dem kann ich eine "haientige" Lösung für um die 130 Euro empfehlen - den Topping D30 DAC. Das Teil bringt hervorragenden Sound und ist Equalizer APO geeignet, solange man keinen (ASIO-) Treiber installiert - einfach einstöpseln und hören.

Topping_D30


Edith ist noch eingefallen, daß sie leider keine Provision vom Hersteller/Händler bekommt.


[Beitrag von MBU am 02. Sep 2019, 20:05 bearbeitet]
MBU
Inventar
#11 erstellt: 11. Dez 2022, 05:30
Warum weniger (Bass) manchmal auch mehr sein kann ...

... erklärt an der Tinuviêl II und meiner Aufstellsituation.

Schreibtisch_k

Die Tinuviel II sind standardmäßig auf 46 Hz abgestimmt und bringen Bass bis unter 40 Hz. Das klingt in meinem Raum allerdings ziemlich wummsig, weil die linke Box nahe einer Raumecke steht und der Bass dadurch erheblich angehoben wird. Die rechte Box steht quasi mittig an dieser Wand und hat viel Platz zur nächsten Raumecke. Die Bassüberhöhung könnte man natürlich mit einem DSP bzw. Equalizer APO eliminieren, aber akustisch geht das viel besser.

Zu diesem Zweck hatte ich den Baßreflexkanal gekürzt, so das die Resonanzfrequenz bei 58 Hz liegt. Dann hatte ich die Boxen auf den Abhörort entzerrt, wie hier beschrieben. Die Messung (1/6-tel Oktave Glättung) der beiden Boxen zusammen ergab sich wie folgt:

stereo
Die Senke bei 57 Hz resultiert aus Raumresonanzen und darf nicht aufgefüllt werden.

Interessant daran ist, daß der Frequenzgang bis unter 40 Hz geht, obwohl dieser eigentlich schon knapp unter 60 Hz in den Sinkflug übergehen müßte.

Schauen wir uns dazu die Messung der rechten Box (die ohne nahe Raumecke) an.

rechts

Hier fällt der Pegel ab 60 Hz auch schon deutlich ab. Der tiefe Bass kommt von Raumresonanzen, welche durch die linke Box nahe der Raumecke angeregt werden.

links

Schaut man sich beide Messungen im Vergleich an, dann erkennt man, daß sich das gut ergänzt.

beide
Die linke Box ist 3 dB leiser, weil sich so für mich beide Kanäle gleich laut anhören - man wird alt - hoffentlich.

Stereo ergibt das den oben schon gezeigten Frequenzgang und einen sauberen, aber trotzdem tiefreichenden Bass.

stereo

Auf so etwas kommt man leider nur nach eingehenden Messungen im eigenen Raum. Probeweise kann man einen Baßreflexkanal ganz verschließen und schauen was der Raum macht. Man kann aber davon ausgehen, daß es regelmäßig zu deutlichen Überhöhungen im Bass kommt, wenn man tief abgestimmte Boxen nahe einer Raumecke aufstellt. Dann kann es, wie oben gezeigt, sinnvoll sein, die Gehäuse bzw. Baßreflexkanäle höher abzustimmen. Dazu ist es von Vorteil, wenn man noch ein oder zwei Rohre zum "Versägen" hat.

Bei kleineren Boxen, wie z.B. der eiBox tritt das Problem natürlich seltener auf, weil diese sowieso schon nicht so tief (eiBox 57 Hz) abgestimmt sind. Die eiBox hatte ich einige Wochen lang im Betrieb und bin dadurch auf obige Lösung gekommen.
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