Schnapsidee

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richi44
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 29. Jan 2011, 11:00
Wieder mal eine Lautsprecheridee

Die Basis ist der Tangband WQ-1814S
http://www.tb-speaker.com/detail/1230_04/wq-1814s.htm

und die Idee dahinter ist folgende: Es gibt "Dipol"-Basslautsprecher, welche zwei Chassis gegeneinander arbeiten lassen und den Luftraum zischen den Chassis ausnützen, um den Schall nach vorne austreten zu lassen. Und hinter jedem Lautsprecher wird ebenfalls eine Kammer gebildet, welche den Schall rückwärts abstrahlt. Je nach Kammervolumen ergibt sich dabei ein Druckkammereffekt, also ein höherer Luftdruck bei geringerem Membranhub, ähnlich den Verhältnissen an einem Horn.
Meine Idee ist nun folgende: Wenn wir einen Air Motion Transformer nach O. Heil betrachten, so entsteht der Schall dadurch, dass die veränderliche Membranfaltung die Luft aus diesen Falten herauspresst oder ansaugt. Die Luftbewegung ist ausserhalb des Wandlers also deutlich grösser als innerhalb der Falten. Andererseits ist der Druck in den Falten höher.
So auch bei meiner Konstruktion
Schnapsidee
Hier sind die Lautsprecher mal liegend gezeichnet, sie könnten natürlich auch stehend nebeneinander oder übereinander angeordnet sein. Diese Anordnung könnte dann etwa wie folgt aussehen:
SIDEE
Der Grundgedanke dahinter:
Die entstehende Druckkammer (im ersten Bild hellblau) ist kleiner als die rückwärtige Kammer (hellgrün). Die Wirkung der Kammer hat sicher mit dem Verhältnis ihres Volumens zur Membranfläche zu tun. Nun ist die Membranfläche hinten und vorn fast identisch, das Kammervolumen ist aber unterschiedlich. Also wird durch die vordere Kammer ein höherer Druck auf die Membran ausgeübt, was ihre Auslenkung verringert. Andererseits führt dies zu einer besseren akustischen Anpassung. Das bedeutet, dass letztlich der austretende Schall an der Vorderseite einen höheren Schalldruck aufweisen wird als auf der Rückseite. Es ist allerdings möglich, dass an der Übergangskante ein Geräusch entsteht oder Abriss-Funktionen Rückwirkungen haben, welche den Strahlungswiderstand beeinflussen. Darum habe ich im ersten Bild eine Expo-Schallführung angedeutet. Ob diese nötig ist oder ob der Schlitz allein linear genug ist oder ob ein einfacher konischer "Trichter" genügt lasse ich mal offen.

Nun soll so eine Konstruktion irgend einen Sinn ergeben. Dieser Sinn könnte sein, dass durch die offene Konstruktion die Systemgüte nicht angehoben, sondern eventuell noch gesenkt wird. Das Chassis hat ein Qts von 0,43. Wenn die Druckkammer eine Übersetzung von 2 brächte, so würde Qts entsprechend abnehmen, was eine Impuls-Verbesserung zur Folge hätte. Diese Übersetzung von 2 hätte aber auch zur Folge, dass der rückwärtige Schall nur halb so stark wäre.
Nun wissen wir, dass so eine Konstruktion im Grunde eine 8-Charakteristik aufweist, weil hinten und vorn Schall austritt, dies aber gegenphasig. Bei 90 Grad löschen sich die Schallanteile aus, zumindest im Bass.
Wenn wir nun aber erreichen, dass hinten nur halb so viel raus kommt wie vorne, ergibt sich nicht eine Auslöschung bei 90 Grad, sondern irgendwo im rückwärtigen Bereich. Das bedeutet, dass dieser Lautsprecher je nach Druckkammer-Wirkung eine variable Bassabstrahlung haben könnte, also irgend etwas zwischen Acht und Niere. Und ich gehe mal davon aus, dass das Volumen der Druckkammer deren Wirkung bestimmt und damit das Verhältnis der hinteren und vorderen Schallanteile, also die Abstrahlcharakteristik.
Wir könnten z.B. so etwas bauen:
Varia
Der rote Punkt stellt ein Scharnier dar, die roten Pfeile deuten an, dass wir die Konstruktion auf- und zuklappen können. Logischerweise muss jedes Gehäuse auf 5 Flächen geschlossen sein und auch oben und unten muss ein Abschluss sein, sodass es frontseitig eine geschlossene Druckkammer gibt, welche nur durch den variablen Spalt offen ist.
Mit so einer Konstruktion sollte man eigentlich das Verhältnis der Kammern variieren und somit Einfluss auf deren Wirkung und damit auf die Abstrahlcharakteristik nehmen können.
Meine Überlegung: Oft haben wir Schwierigkeiten bei einem Subwoofer, weil er die Raummodi anregt. Hätten wir einen Lautsprecher mit variabler Abstrahlcharakteristik, so könnten wir die Probleme oft mindern, ohne dass damit grosse Nachteile in Kauf zu nehmen wären.
Aber wie gesagt, es handelt sich erst um eine Schnapsidee, die noch in keinster Weise getestet wurde. Ob es also funktioniert kann ich nur vermuten, aber nicht wirklich sagen...
DYNABLASTER
Inventar
#2 erstellt: 30. Jan 2011, 18:32
ich mag nicht das Wort Schnappsidee, das hier ist eine gute Idee, ausprobieren!
anymouse
Inventar
#3 erstellt: 08. Feb 2011, 19:46
Die Grundkonstruktion kommt mir bekannt vor Gleicher Hersteller und auch sechs Chassis und eher als normaler Dipol gedacht.

Okay, der WQ-1814S scheint deutlich flacher zu sein...

Die Begriffe "Ripol" und "Six Frames Under" sind bekannt?
ise_
Stammgast
#4 erstellt: 08. Feb 2011, 21:55
den tymphany lat kennst du?
http://www.d-s-t.com.au/LAT/
http://www.hifi-foru...5886&back=&sort=&z=2

sehr ähnlich, jedoch ohne deine idee, die druckkammer grösse durch ein schanier variabel zu gestalten.
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