Sehr großer Multi-Chassis Studiomonitor im Selbstbau - Empfehlungen für Chassis?

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Beitrag
Zatzen
Stammgast
#1 erstellt: 02. Nov 2012, 20:45
Von der Größe her in etwa mit einem Genelec 1036 vergleichbar,
möchte ich mir, auch für die Nutzung als Studiomonitor, große
Lautsprecher bauen, welche den Tiefmitteltonbereich durch jeweils
vier Stück 30 cm Lautsprecher abdecken. Der höhere Mittelton
könnte durch sechs 10 cm LS abgedeckt werden, darüber folgt ein
Hochtonhorn oder zwei Hochtonhörner + Superhochtonhörnchen.

Nun kann man sich fragen wozu das ganze. Wozu so viel
Fläche? Ein 30er würde pro Seite für den Bass doch vollkommen
ausreichen...
Ja das stimmt, allerdings geht es mir weniger um ein möglichst
tiefbassfähiges System. Vielmehr habe ich festgestellt, dass
allein schon die Mitten glaubwürdiger klingen, wenn man sie
mit viel Fläche wiedergibt. Über meine kleinen Monitore mit
16 cm TMT kommen auch alle Frequenzen durch und auch mit
linearem Verhalten, es fehlt also nix, aber trotzdem klingt
es "klein", unnatürlich und wenn man so will verfärbt -
bzw. diese kleinen Boxen haben den Hang zum "Schönzeichnen",
obwohl gerade das vom Hersteller betont nicht so sei.
Dagegen zeigt eine Box mit viel Abstrahlfläche gnadenlos
auf, wenn irgendwo was nicht optimal ist.
Ich weiss das daher, weil ich mir provisorisch schonmal
vier Lautsprecher mit durchschnittlich 25 cm Membranen
zusammengeschaltet habe - obwohl der Klang bei diesem
improvisierten System alles andere als feinabgestimmt ist,
klingt es schon viel echter, größer, glaubwürdiger, und zeigt
z.B. beim Mastering detailliert und unbeirrbar kritisch Schwächen
auf, und wenn es auf diesem großen System gut klingt, tut
es das erst recht auf den kleinen Monitoren.
Ich verfolge damit das Prinzip, die Wellenlängen der Klänge
zu berücksichtigen und mit entsprechend genug Fläche
wiederzugeben. Es gibt eine Faustformel, nach der ein
Ton erst dann optimal und ohne Blindleistung abgestrahlt
wird, wenn der Membrandurchmesser der halben Wellenlänge
entspricht.
Demnach strahlt ein kleiner Studiomonitor mit 16 cm TMT
erst ab etwa 1 kHz "richtig". Das erklärt mir, warum alles
unterhalb dieser Frequenz für mich beim Mischen oder
Mastern bisher wie ein Tappen im Dunklen war.
Soweit erstmal die Theorie dazu. Fragt ruhig wenn ich
das noch genauer auslegen soll. Diese Sichtweise ist
wohl ungewöhnlich, zumal meist genau das Gegenteil
als "High End" angesehen wird, nämlich ein Punktstrahler.

Aber hier mal meine Fragen:

Ich habe mich bislang als 30er für den Monacor SPH-315 entschieden.
Der ist bezahlbar, um die 100 Euro, hat einen kräftigen Antrieb,
und braucht relativ wenig Volumen.
Ich werde jeweils zwei in ein Gehäuse (200 L mit "Hornreflex")
unterbringen und dann pro Seite zwei davon aufstellen
und parallel/seriell verschalten, dass die Impedanz bleibt.
Vielleicht hat jemand Erfahrung mit diesem Tieftöner.
Ich habe ihn bisher schonmal in einer relativ kleinen HiFi-Box
verbaut und er machte da seinen Job recht gut.
Ich frage mich nur, ob er als 4er Kombi auch gut klingt.
Vom Gefühl her störe ich mich ein wenig an der PP Membran.
Aber PA Chassis möchte ich auch nicht verwenden, ich
glaube der Klang wäre etwas zu "straff" für meine Zwecke.


Zum Gehäuse:
der Tieftöner soll bis etwa 500 Hz spielen, und darüber
auch nur mit 6 dB oder 12 dB getrennt werden.
Das Nachlassen der Kopplung irgendwo in dem
Frequenzbereich wird den Abfall zusätzlich unterstützen.
Effektiv wird er aber auch noch bis 1 kHz mitspielen, wenn
auch deutlich leiser.
Wie sollte ich das Gehäuse dämmen?
Meine bisherige Vorstellung wäre, Noppenschaum
an ein paar Wände und vielleicht 50% Sonofil.

Abschliessend kann ich sagen, dass sich so eine Box
im großen Stil natürlich zum einen wegen der Größe
nicht durchsetzt, zum anderen aber auch, in Hinblick
auf den Endverbraucher, durch den kritischen Klang.
Es gibt unzählige Produktionen die auf so ner Kiste
einfach nur besch...eiden klingen.


[Beitrag von Zatzen am 02. Nov 2012, 21:13 bearbeitet]
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