Dayton RS100-4 mit Passivmembranen/Bassreflex

Hallo liebe Gemeinde!
Aus Prokrastination zum Lernen habe ich mir mal ein weiteres Projekt überlegt, eine Eigenentwicklung. Dies ist (gut, neben einer kurzen Simulation meines Thomann-Subs), meine erste richtige Eigenentwicklung, deswegen benötige ich da etwas Hilfe.
Gedacht ist eine kompakte Box, als Beschallung beim Baggersee bzw. einfach zum schnell in den Garten stellen.
Ich bin durch einen anderen Fred auf parts-express.com gestoßen, wo mir direkt die kleinen Dayton und die Tang Band Cassis gefielen. Ebenfalls wollte ich mal was mit einer Passivmembran machen, da ich das einfach interessant finde (und es Vorteile ggü. normalem BR hat, natürlich auch Nachteile, wie ich schon gelesen habe).

Nun habe ich mir einige kleine BB angeschaut und WinISD angeschmissen. In der Datenbank von Reference (danke an dieser Stelle) waren die meisten sogar schon eingepflegt. Entschieden habe ich mich für die 6,5" PM von Dayton. Ich tendierte zuerst zur 3" Variante, aber ich habe dazu keine brauchbaren Daten gefunden (die Vorhandenen waren in den doofen Ami-Einheiten und ich war nachts zu faul, das umzurechnen; und einige Daten, die WinISD braucht, haben gefehlt). Dann habe ich gelesen, man soll Zwecks Hub bei der Abstimmfrequenz sowieso lieber eine Nummer größer wählen, also dann doch die 6,5".

Zuerst wollte ich einen 2-Wege Aufbau machen, jedoch müsste man da eine Weiche entwickeln, was ich nicht kann, nachdem man erstmal die passenden Chassis gefunden hat. In der Größe habe ich keinen kleinen TMT gefunden, der für mich ein guter Kompromiss zwischen Tiefgang, Wirkungsgrad und Preis hatte. Man könnte auch aktiv trennen, aber da bräuchte ich ein DSP Modul und jeweils einen Verstärker pro Seite, also insgesamt 4 Kanäle. Das geht auch schnell ins Geld.

Bei den Breitbändern hat mir (vorerst) allerdings schon einer sehr zugesagt: Der Dayton RS100-4 an. Der soll ganz gut in der Needle spielen, habe ich gelesen, aber das will ich ja nicht. Sagte mir aber schon, dass dieses Chassis wohl Potential hat. In WinISD ergab es mit 2 Chassis und 2 Passivmembranen ein Gehäuse von 6l und eine Tuningfrequenz von 78.5Hz.
Hier kommt schon meine erste Frage: Sieht WinISD die 6l als Gesamtvolumen der Box, oder Volumen pro Chassis?
Jedenfalls spuckt mir das einen Frequenzgang von 65Hz bei -3dB aus, mit einer leichten Bassanhebung nach unten hin. So eine kleine Basserhöhung finde ich ganz gut, wie z.B. beim Bose Soundlink Mini (vllt. nicht ganz so extrem).


Damit ich einen kleinen Saugkreis simulieren kann, wollte ich das in Boxsim einfügen. Das Importieren des Chassis in Boxsim war recht einfach, da man bei Parts Express die nötigen Daten zur Impedanz und zum Frequenzgang einfach direkt runterladen kann. Da Boxsim dann einen Frequenz- und Amplitudenverlauf anzeigte, der ziemlich genau dem entsprach, was auf dem Datenblatt des BB steht, denke ich mal, dass ich alles richtig gemacht habe. Dann habe ich den Saugkreis der Needle eingefügt, der mir aber nicht so gefiel, weswegen ich den Kondensator entfernte. Habe also R=6,8Ohm und L=0,56mH mit 0,36 Ohm (bei 1mm Drahtdurchmesser). Ich habe 2 Verstärker simuliert, jeweils einen für ein Chassis. Als Außenmaße der zu simulierenden Kiste habe ich H*B*T 20*30*20 genommen und die Chassis von der linken bzw. rechten Außenkante 8cm weg gesetzt. Ich habe BR simuliert, mit den Werten von WinISD. Habe jedem Chassis 3l gegeben (siehe Frage oben) und die Tuningfrequenz auf 78,5Hz gesetzt. Da ich die Passivmembranen links und rechts von der Box machen will, habe ich als Position des BR Kanals gegenüber des Chassis ausgewählt. Oder ist meine Positionswahl der PM Murks? Heraus kam dann untenrum das Gleiche wie bei WinISD und ein recht linearer Frequenzgang.


Die Winkelfrequenzgänge sehen natürlich schrecklich aus, da die Chassis hier auf einer Ebene simuliert sind. Die echte Kiste wäre da natürlich leicht abgewinkelt, jedoch habe ich nichts gefunden, wie man so etwas in Boxsim macht. Dass ich mit den kleinen BB draußen kaum Bass erzeugen werde, ist mir auch bewusst, aber für die größere Beschallung habe ich was anderes, hier soll es ja möglichst kompakt bleiben.
Als Verstärker werde ich einen TPA3116 einsetzen, den hab ich noch da. Stromquelle wird ein selbst gebautes externes Akkupack aus 6 18650ern, jeweils 3 in Serie geschaltet und die beiden Dinger dann nochmal parallel. Komme so auf 11,1V 6800Ah.
Ob ich noch einen kleinen Step-Up-Wandler dazwischen stecke, wird sich zeigen, je nachdem ob die Leistung bei der Spannung schon ausreicht.

Holz hätte ich auch noch da (MDF, Sperrholz, Spanplatten..) in verschiedensten Dicken. Werde maximal 12mm Dicke nehmen, bei Bedarf eben noch einen kleinen Balken als Strebe in die Mitte der langen Seite.

Puh, das wars eigentlich von meiner Seite. Jetzt die üblichen Fragen: Ist meine Simu da richtig? Gibts von eurer Seite Verbesserungsvorschläge?
Preislich werde ich denke ich mal nicht über 120€ kommen, da viele Kleinteile (Anschlussbuchsen, Potis, Füßchen, Griffe, Gitter, Schalter, Kabel usw. usw.) und Lack noch von letzten Bauten übrig sind. Brauche eigentlich nur die Chassis, die PM und die Weichenteile (und den Versand natürlich).
Lohnt sich das budgetmäßig, so etwas selber zu bauen (abgesehen vom Spaß und der Erfahrung), oder kriegt man auf dem Fertigmarkt schon vergleichbares in der Größe?

Gruß
Peter

EDIT: Ich habe die Bilder extra als "groß" hier eingefügt, aber irgendwie werden sie bei mir total unscharf angezeigt..bei euch auch?

Ja, das ist (leider) die Originallänge für die optimalste Abstimmung. Kürzer würde bedeuten, nicht so tief, dafür mehr Oberbass. Habe mir schon gedacht, dass das zu eng wird da drin. Platz für Elektronik ist da ja auch überhaupt nicht mehr.
Habe nochmal das Konzept mit den Passivmembranen überarbeitet, da mir das Format des 1. Entwurfs nicht gefallen hat, das war mir irgendwie zu hoch.



Als Abdeckung muss ich mir wahrscheinlich Gitter selbst zuschneiden, denn es gibt für 6,5" und für 4" Treiber kaum brauchbare Fertig-Gitter, die mir zusagen und ich auch preislich angemessen finde.