Eingemessen mit Audyssey: klingt nicht gut

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gapigen
Inventar
#1 erstellt: 12. Jan 2019, 11:36
Moin moin,
ich möchte nach einigem Ausprobieren einmal meine Messergebnisse zur Diskussion stellen.

Der Hörraum besteht bis auf einen 30cm Drempel aus Dachschrägen. In der Mitte hat der Raum 3,30 Stehhöhe. Lautsprecher und Sitzposition befinden sich unter der Schräge jeweils ca. einen Meter von der Schrägen und Seitenwänden weg. Das gleichseitige Hördreieck hat etwa 2,5 Meter Schenkellänge. Das Dach ist mit Regips-Platten ausgebaut, hat einen Holzdielenboden und ist mit Teppich, Möbeln und Blumen eigentlich ganz gut bestückt. Mit Raummoden im Bass habe ich keine für mich hörbaren Probleme. Im Gegenteil, der Bass kommt gefühlt knackscharf und trocken rüber.

Ohne Einmessen bin ich mit dem Klang sehr zufrieden, bis auf etwas Schärfe in den Höhen bei manchen Liedern.

Den etwas zu scharfen Höhen konnte ich durch 4qm Akustikschaumstoff hinter der Hörposition begegnen. Dieses erkennt man auch am Messergebniss von Audyssey vor Anbringen des Schaumstoffs.(unten nicht abgebildet)

Die Ergebnisskurve ist doch wunderbar glatt, das müsste doch sensationell klingen. Tut es aber nicht, eher langweilig, die offene Bühne ist weg. Es klingt irgendwie anders als im pure direct oder ohne Umweg über den AVR direkt in die Aktivboxen.

Nun frage ich mich, ob ich mich an den „neuen“ Klang nach Einmessen erst gewöhnen muss, da ich auf den alten Klang konditioniert bin. Und ich frage mich, wann überhaupt etwas gut klingt Wenn es mir gefällt oder dem Einmess-System.

Habt ihr eine Idee? Lese ich die Ergebniskurve falsch und das Ergebnis ist gar nicht so doll?

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[Beitrag von gapigen am 12. Jan 2019, 11:40 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#2 erstellt: 12. Jan 2019, 11:59
Welches Audyse nutz du den?

Bei mir war es auch so, das ich anfangs dachte, es wäre nicht besser.
Habe auch mit dem Einmessprocedere mehrfach versucht, da lagen bei mir auch die fehler.
Hatte zu viel abstand bei den Messpunkten.
Ergebniss war dann schon besser.

Auch musste ich mich an die Basswiedergabe gewöhnen, den eingemessen war er empfunden schwächer aber wesentlich tiefer und druckvoller.
Ich höre meist nicht auf flat sondern in reference einstellung.

Auch eine Feststellung bei mir: ich habe seit der Zeit als Hauptlautsprecher nur echte Studiomonitore meist Mains.
Der unterschied ist bei denen wie Tag und Nacht.

Bei den Hifi Lautsprechern habe ich für mich den Unterschied nie so stark wie bei den Monitoren empfunden.
Jedoch waren die Monitore eingemessen wesentlich besser als jedweder Hifi den ich stehen hatte.
gapigen
Inventar
#3 erstellt: 12. Jan 2019, 12:22

onkel_böckes (Beitrag #2) schrieb:
Welches Audyse nutz du den?

AUDYSSEY MULTEQ XT32 am Denon X3500H


Auch eine Feststellung bei mir: ich habe seit der Zeit als Hauptlautsprecher nur echte Studiomonitore meist Mains.
Der unterschied ist bei denen wie Tag und Nacht.

Bei den Hifi Lautsprechern habe ich für mich den Unterschied nie so stark wie bei den Monitoren empfunden.
Jedoch waren die Monitore eingemessen wesentlich besser als jedweder Hifi den ich stehen hatte.


Ich betreibe im Stereobetrieb zwei aktive Nubert NuPro A-700 und einen B&W ASW 1000 Subwoofer am Denon. Die Nubert werden als „small“ vom Denon angestuert.
Joe-Han
Inventar
#4 erstellt: 12. Jan 2019, 12:24
Was man halt häufig vom "konditionierten" Hören hat, ist, dass das Bassdröhnen, das durch stehende Wellen erzeugt wird und grob entgegen dem "HiFi-Gedanken" wirkt, als (positiv) "fetter Bass-Sound" empfunden wird.
Aus meiner Erfahrung hängt das aber auch unheimlich von der Art der Musik ab, ob so ein, durch den Hörraum schwer verunstalteter Höreindruck trotzdem als angenehm empfunden wird. Schnelle, trockene Bässe können durch das Brummen auch sehr leiden.
Eine Möglichkeit wäre Vergleichshören mit hochwertigen Kopfhörern, oder, wenn die Möglichkeit besteht; die Lautsprecher provisorisch im Freien aufzubauen. Das Hören im Freien ist zwar auch nicht der allerletzte Schluss; da dann der räumliche Eindruck, der durch den Anteil der Reflektionen entsteht, komplett wegfällt, dennoch ist es sicher "unverfälschter".
Auf jeden Fall braucht es einige Tage, bis sich das Hören an eine neue Situation gewöhnt hat.
ingo74
Inventar
#5 erstellt: 12. Jan 2019, 12:29
Dann fangen wir mal vorne an - wie schaut die Sitzposition aus? Wie hast du wo eingemessen, dh welche Abstände, welche Mikrofonpositionen und so. Mit welchen Einstellungen hörst du, DynEq, DynVolume etc.?
gapigen
Inventar
#6 erstellt: 12. Jan 2019, 12:57

Joe-Han (Beitrag #4) schrieb:
Was man halt häufig vom "konditionierten" Hören hat, ist, dass das Bassdröhnen, das durch stehende Wellen erzeugt wird und grob entgegen dem "HiFi-Gedanken" wirkt, als (positiv) "fetter Bass-Sound" empfunden wird.
...

Auf Bassdröhnen reagiere ich sehr empfindlich, weil mich das völlig nervt. Und ich höre gerne basslastige Musik von St. Germain bis Charly Antolini...
ingo74
Inventar
#7 erstellt: 12. Jan 2019, 13:07
Naja, du hast schon ordentliche Überhöhungen und Einbrüche im Bassbereich ohne Korrektur.
gapigen
Inventar
#8 erstellt: 12. Jan 2019, 13:08

ingo74 (Beitrag #5) schrieb:
Dann fangen wir mal vorne an - wie schaut die Sitzposition aus? Wie hast du wo eingemessen, dh welche Abstände, welche Mikrofonpositionen und so. Mit welchen Einstellungen hörst du, DynEq, DynVolume etc.?


Das Mikro habe ich auf einem Statiiv auf dem Sessel in Ohrhöhe platziert, so dass ein gleichseitiges Dreieck zu den Front-Lautsprechern entsteht. Die sieben vorgegeben Messpositionen habe ich jeweils gemessen, wobei ich die Abstände zueinander mit ca. 30 bis 40cm nach Vorgabe (<60cm) gering gehalten habe, Ich höre auch meist alleine, da meine Frau nicht so das Interesse daran hat. Stativ und Sessel habe ich jeweils verschoben, da der Sessel Bestandteil des Raumes ist.

Ich habe die Mittenbereichskompensation für die Frontlautsprecher abgeschaltet und sonst nichts in den Einstellungen geändert.

Der Klang nach dem Einmessen gefällt mir hauptsächlich in den Höhen nicht. Es fehlt irgendwie die Präzision, Details gehen in der Musik etwas unter, die ich im pure direct wieder deutlicher höre. Ich meine dabei z.B. „kleine Glöckchen“ o.ä wie bei Chesky Records (ok, das klingt jetzt irgendwie blöd, aber hoffe, es verständlich, wie ich das meine.)

Hier ist ein Foto, noch ohne die 4qm Akustik-Achaumstoff hinter meiner Hörposition:
Der vordere Sessel steht grundsätzlich im Stereodreieck, der hintere ist daher zur Zeit außerhalb der optimalen Sitzposition.
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[Beitrag von gapigen am 12. Jan 2019, 13:13 bearbeitet]
onkel_böckes
Inventar
#9 erstellt: 12. Jan 2019, 13:20
Du verschiebst Sessel beim Einmessen?

Der muss stehen bleiben.
Sonst änderst du ja immer die hörposition beim einmessen.
onkel_böckes
Inventar
#10 erstellt: 12. Jan 2019, 13:22
Sind hörposition und Lautsprecher zueinander wirklich je 2.5m auseinander?

Sieht auf dem Foto nicht so aus, kann aber auch täuschen.
ingo74
Inventar
#11 erstellt: 12. Jan 2019, 13:25
Ich würds auch mal mit etwas kleineren Abständen probieren, dh mit 15-20cm.
Ansonsten hast du ohne Korrektur ne sehr starke Badewanne und bist diese wohl gewöhnt, dh änder doch etwas die Zielkurve entsprechend, Höhen etwas anheben und den Bassbereich auch.
Nutzt du den DynEq?
ingo74
Inventar
#12 erstellt: 12. Jan 2019, 13:27
Kannst dich ja mal hieran orientieren
http://www.hifi-foru...m_id=33&thread=21535


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Premutos888
Stammgast
#13 erstellt: 12. Jan 2019, 13:36
Flach klingt nicht in jeden Ohren gut Audyssey App kaufen und nachregeln gut ist es.

Mir kommt sehr Sessel auf dem Bild irgendwie näher als 2,50 vor.
ingo74
Inventar
#14 erstellt: 12. Jan 2019, 13:38
Er nutzt die Audyssey App, woher kommt denn sonst der Screenshot?
Premutos888
Stammgast
#15 erstellt: 12. Jan 2019, 13:42
Ähhm ja is noch früh am Samstag.
gapigen
Inventar
#16 erstellt: 12. Jan 2019, 14:53
Erst einmal vielen Dank für Tipps bislang
Ich werde am Wochenende nochmals einmessen, ohne die Sitzmöbel zu verstellen mit einem Messabstand zur ersten Hörposition von jeweils 15cm.
Und dann werde ich berichten.

Bis dahin bin ich natürlich offen für weitere Anregungen und Kommentare.
ingo74
Inventar
#17 erstellt: 12. Jan 2019, 15:00
Kurve kannst du jetzt schon verändern
gapigen
Inventar
#18 erstellt: 13. Jan 2019, 11:03
Ich habe noch einmal eingemessen mit einem Abstand der Messpunkte zum ersten Messpunkt von ca. 18cm. Den Sessel habe ich diesmal unverändert gelassen. Das Stereodreieck hat eine Kantenlänge von jeweils ziemlich genau 2,6m.

An der Messkurve habe ich nichts verändert.

Im Gegensatz zur obigen Grafiken haben die Ergebnisse jetzt etwas höhere Amplituden über die jeweiligen Frequenzen. Es klingt für mich nach einer ersten Hörsession besser, nein gut.
Eine nicht dem Ideal einer linearen „Kurve“ entsprechenden Messung scheint hier für mich die bessere Alternative zu sein.

Schaut mal:
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ingo74
Inventar
#19 erstellt: 13. Jan 2019, 12:20


Es klingt für mich nach einer ersten Hörsession besser, nein gut

Prima
Jetzt kannst du noch etwas variieren - Bassbereich etwas anheben, Mitten Kompensation ein oder aus et.
Hast du den DynEq nun an oder aus und die verschiedenen Stufen probiert?
DynVolume aus?
gapigen
Inventar
#20 erstellt: 13. Jan 2019, 13:49
Danke, Ingo. Ich werde mit den unterschiedlichen Parametern noch herumspielen. Nur, die Mittenbereichskompression herausnehmen ist glaube ich nicht so das Ideale bei mir.
ingo74
Inventar
#21 erstellt: 13. Jan 2019, 14:10
Einfach alles ausprobieren und schauen, was wie gefällt
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