Panasonic PT-AT6000E - gut in 3 D ?

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crazydad
Neuling
#1 erstellt: 20. Jan 2014, 16:27
Hallo zusammen,

bräuchte bitte kurz Euren kompetenten Rat.
Ich bin seit vielen Jahren zufriedener Beamer-User eines PT-AX200E, hängt an Decke im Wohnzimmer, 4,50 Meter Abstand zu einer normalen weissen Leinwand mit 2,70 Diagonale, kann auch komplett verdunkeln.

Nun hat mich auch das 3D Fieber erwischt, möchte in dem Zug statt dem TV lieber meinen Beamer austauschen, würde auch bei Panasonic bleiben, der jetzige ist absolut pflegeleicht, stets zuverlässig gewesen (nie was gefehlt in 6 Jahren) und superleicht zu konfigurieren, und der PT-AT6000E wäre auch in meinem Budget (max.3000 EUR).

Hab schon die ganze Woche hier im Forum gestöbert, aber hab sehr wenig gelesen über dieses Panasonic Gerät.
Meine Fragen wären deshalb:

- ist dieser Beamer für 3D zu empfehlen (Filme, PS4, und ich möchte über Sky 3D auch Buli gucken !) ?
- falls eher nicht, welche Geräte wären in dieser Preisklasse evtl. die bessere Wahl ?

Würd mich sehr freuen, wenn Ihr mir ein paar Tipps geben könntet ! Danke schon mal !
George_Lucas
Inventar
#2 erstellt: 20. Jan 2014, 18:28
Der Panasonic PT-AT6000 ist eine enorme Steigerung zu Deinem bisherigen Pansonic PT-AX200. 3D sieht mit dem 6000er richtig gut aus.
Besser gefällt mir das Bild insgesamt aber mit einem JVC DLA-X35.
Zwar ist der JVC-Projektor etwas lauter als der AT6000, aber die Brillanz finde ich erheblich besser.

Schau dir die Geräte beim Händler einfach mal an - und nimmt für den Direktvergleich Deinen AX200 mit.
crazydad
Neuling
#3 erstellt: 21. Jan 2014, 11:03
Guten Morgen George,

vielen Dank für die schnelle Rückmeldung und den Alternativ-Tipp, werd mir die beiden kommenden Fr.
mal im Heimkinoraum MUC ansehen. Würde gerne noch eine laienhafte Frage stellen wollen:

Hab bisher immer auf Ansi Lumen und Kontrast geguckt, hier ist der JVC mMn weniger gut
ausgestattet, spielt das heutzutage keine Rolle mehr, irre ich mich oder was ist der (techn.) Hintergrund ?
George_Lucas
Inventar
#4 erstellt: 21. Jan 2014, 11:57

crazydad (Beitrag #3) schrieb:

Hab bisher immer auf Ansi Lumen und Kontrast geguckt, hier ist der JVC mMn weniger gut
ausgestattet, spielt das heutzutage keine Rolle mehr, irre ich mich oder was ist der (techn.) Hintergrund ?

Der ANSI-Kontrast spielt seine Stärke ausschließlich in einem dedizierten Heimkinoraum aus. Dunkle Wände, eine schwarze Decke und ein schwarzer Fußboden schlucken Streulicht, so dass dieses nicht mehr auf die Leinwand zurück reflektieren kann. Daduch erscheinen Mischlichtszenen mit mehr Plastizität.

Sobald der Raum nicht mehr perfekt verdunkelt wird, man eine weiße Zimmerdecke besitzt oder helle Wände, reflektiert von dort Streulich in großem Maße zurück auf die Leinwand und hellt dort die dunklen Bildbereiche auf.

In einem Wohnzimmer liegt der raumabhängie ANSI-Kontrast meist deutlich unter 80:1. Mehr ist in aller Regel nicht möglich.

Der On/Off-Kontrast und der Im-Bildkontrast (wie ihn die Audiovision misst) sind hier deutlich aufschlussreicher. Leider wird aber meist nur der On/Off-Kontrast publiziert.

Darüber hinaus sollte es tunlichst vermieden werden, anhand EINES einziges Wertes auf die Bildperformance eines Projektors zu schließen. Das ist nicht möglich. Hier fließen sehr viel mehr Dinge mit ein, wie beispielsweise die Maximalhelligkeit, Farbdarstellung, Schwarzwert, Abbildungsschärfe, Gamma, Graustufenverlauf, Durchzeichnung nahe Schwarz und Weiß.

Zur Auswirkung des Raumes auf den Kontrast habe ich hier noch mehr geschrieben.
KLICK!
Viel Spaß beim Lesen.


[Beitrag von George_Lucas am 21. Jan 2014, 12:00 bearbeitet]
KrisFin
Inventar
#5 erstellt: 25. Feb 2014, 04:19
@crazydad

Für 2D bei deiner LW-Größe ist der JVC der bessere Beamer. Bei 3D ist die Lichtmenge nicht ausreichend.Der Pana macht bei 3D aufgrund der viel höheren Lichtmenge + FI bei großer LW ein ordentliches Bild.


[Beitrag von KrisFin am 25. Feb 2014, 04:19 bearbeitet]
Digitangel
Stammgast
#6 erstellt: 25. Feb 2014, 09:14
Achtung, er schreibt was von 270 cm Diagonale, nicht Breite !
Das bedeutet eine ca. Breite von 235 cm und sollte absolut vertretbar für den JVC X35 sein.
@crazydad
Somit kannst du den JVC in 2D im Eco-Modus betreiben mit ausreichender Helligkeit; lediglich im 3D Betrieb wirst du wahrscheinlich auf den höheren Lampenmodus wechseln müssen damit genügend Licht vorne ankommt...immer bezogen auf eine Gain 1.0 Leinwand.
crazydad
Neuling
#7 erstellt: 25. Feb 2014, 11:46
Hallo zusammen,
erstmal nochmal Danke für Eure Infos, hier ein kurzes update:

Hab mir bei Heimkinoraum München mal alle aktuellen Geräte in der Preisklasse zeigen lassen und mich letztendlich dann für den Epson TW9200 entschieden. Mir und meiner Frau hat der SonyHw55 eigentlich am besten gefallen, der hatte mit Abstand das schärfste Bild von allen, aber irgendwo muss man mal vom Preis her mal eine Grenze ziehen, v.a. in den Spezialgeschäften schleppen die ständig bessere und teurere Geräte an, das nimmt dann kein Ende mehr. Den JVC konnten sie mir leider nicht zeigen, alle ausverkauft.

Grund für den Epson war u.a. am Ende die tolle Tageslichttauglichkeit im Wohnzimmerbetrieb und das wirklich tolle 3D Bild. Avatar in 3D war der absolute Wahnsinn, hab mir die BlueRay auch zu Hause nochmal angeguckt, echt phantastisch.

Hätte dazu gleich noch ein paar Fragen, wenn das nicht zu unverschämt ist: bin noch etwas unzufrieden mit der Schärfe beim Fernsehbild, Sky in HD (z.B. Buli) ist war sehr gut, aber irgendwie fast auch nicht besser als bei meinem alten Pana. ?
Hättet Ihr vielleicht einen Link für mich mit der Optimaleinstellung für den TW9200 für Schärfe und Kontrast im TV-Betrieb über Satellit ? Hab einen Humax icord+ Receiver für SAT-Betrieb und 15 m HDMI Kabel (400 EUR) zum Beamer ?!
Kann evtl. ein noch besseres HDMI-Kabel auch helfen, gibt ja jetzt schon die 1.4 er Kabel ?
Hab einen HDMI Splitter am Receiver, um das Bild auf TV oder Beamer zu schalten, kann das schädlich sein für die Bild-Performance ?
Vielen herzlichen Dank schon mal !
bodo.olschewski
Gesperrt
#8 erstellt: 25. Feb 2014, 12:11
Hallo,

achte beim Anschauen im 3D Betrieb auf Schattenbildung seitlich der 3D-Objekte.
(Film mit Objekten vor homogenem Hintergrund anhalten und ein Auge schließen; beim PT AT 6000E kann man dann je Auge auf einer der beiden Seiten eine Schattenbildung erkennen). Laut Rückmeldung von Panasonic soll eine Panaleträgheit die Ursache sein.
Einfach zu sehen z.B. im 3D-Clip Food Fight bei den fliegenden Backwaren (Titel) am Anfang.

(Ich könnte ein passendes Foto hier einstellen, welches die Schattenbildung zeigt, jedoch würde George_Lucas dann vermutlich wieder meinen Beitrag löschen.)

Falls der X35 diesbezüglich besser sein sollte, so ließe sich die "fehlende Leuchtdichte" ggf. durch Wahl einer optimierenden Leinwand ausgleichen.
Es gibt Hochkontrastleinwände im Bereich von Gain 0.5 bis 6.0, plan, curved oder gewölbt, so dass auch Projektoren mit geringer Leuchtdichte auch im 3D Betrieb noch richtig brillante Ergebnisse (in nicht optimierten Räumen bzw. bei Restlicht) mit gutem Kontrast realisieren können.

Genauer darf ich ja leider nicht werden, da mich sonst erneut das Laser-Schwert trifft.

Gruß
Bodo
George_Lucas
Inventar
#9 erstellt: 25. Feb 2014, 12:34

bodo.olschewski schrieb:
(Ich könnte ein passendes Foto hier einstellen, welches die Schattenbildung zeigt, jedoch würde George_Lucas dann vermutlich wieder meinen Beitrag löschen.)

Natürlich darfst Du hier ein Foto einstellen, um die Stärken und Schwächen eines Projektors aufzuzeigen.
Nicht geduldet wird hier in den Sachbeiträgen Deine penetrante Werbung für Deine eigenen Produkte, weil diese Art der Werbung gegen die Nutzungsbedingungen dieses Forum verstößt.
Das wurde Dir auch von anderen Moderatoren bereits sehr deutlich mitgeteilt.



crazydad schrieb:
Hab mir bei Heimkinoraum München mal alle aktuellen Geräte in der Preisklasse zeigen lassen und mich letztendlich dann für den Epson TW9200 entschieden.

Eine gute Wahl. Allerdings sollte der Epson EH-TW9200 kalibriert werden, um sein volles Leistungspotential auszuschöpfen.


crazydad schrieb:
Hätte dazu gleich noch ein paar Fragen, wenn das nicht zu unverschämt ist: bin noch etwas unzufrieden mit der Schärfe beim Fernsehbild, Sky in HD (z.B. Buli) ist war sehr gut, aber irgendwie fast auch nicht besser als bei meinem alten Pana. ?

Der Epson EH-TW9200 stellt gutes Full HD-Bildmaterial besser dar als ein Panasonic PT-AX200 - aber schlechtes Bildmaterial deckt der Epson ebenfalls gnadenlos auf.


[Beitrag von George_Lucas am 25. Feb 2014, 12:36 bearbeitet]
moncheeba
Inventar
#10 erstellt: 25. Feb 2014, 14:19
Nicht umsonst liesst man ja dass die Kombination 9200 + Darbee sehr gut verkauft wird.

Dann muss man natürlich rechnen, obs dann nicht doch der HW55 hätte sein können

Ich kann bestätigen, dass der Epson unschärfer als der Sony wirkt und im direkten Vergleich leicht abfällt.

Es gibt hier auch einen Bericht von Heinz2,3 der den Epson an den Sony BDP-790S angeschlossen hat und sehr gute Ergebnisse erzielen konnte, sprich noch einiges aus dem Epsonbild herausholen konnte. Aber das "beschränkt" sich dann auf die BD Zuspielung, Sky und sonstiges Quellen profitieren nicht.
Womit wir wieder beim Darbee wären....
bodo.olschewski
Gesperrt
#11 erstellt: 25. Feb 2014, 14:56
Hier dann "nochmals" das Foto vom PT AT6000E.

http://revosoft.de/pdf/PT-AT-6000-G18-HRLW-vs_G1.jpg

(Edit: Da die Galleriefunktion scheinbar die Bilder herunterrechnet habe ich das Foto für Euch per Link in der vollen Auflösung eingebunden.)

Aufgenommen durch ein Brillenglas der Shutterbrille.

Wie man sehr deutlich sehen kann, ist neben dem (oberen) Baguett deutlich ein Schatten sichtbar.

Es wäre natürlich schön, wenn ein ähnliches Bild mit dem TW9200 angefertigt hier eingestellt werden könnte, damit alle sehen können, ob eine Panelgeneration weiter die Problematik besser aussieht.

Vielleicht kann George_Lucas sich ja die Mühe machen und eine ähnliche Aufnahme mit dem X35 anfertigen und diese hier einstellen.

Der Clip für den Test ist unter http://www.youtube.com/watch?v=h52AN-xV1d8 abrufbar.

Gruß
Bodo


[Beitrag von bodo.olschewski am 26. Feb 2014, 11:43 bearbeitet]
KrisFin
Inventar
#12 erstellt: 26. Feb 2014, 04:51
Schatten? Das Bild ist zu klein um das genau zu erkennen.

3d ghosting? - ok. Damit haben alle LCD oder D-ILA Beamer Probleme.
Bei DLP ist das soweit ich weiss kein Thema.

Richtig gutes und helles 3D für große Leinwände ist sicher am besten mit einem extrem lichtstarken DLP + Silber LW + passiver Brille zu realisieren.

Das Foto soll wahrscheinlich verdeutlichen, wie extrem viel heller ein 3D Bild mit einer Overgain LW ist.

Fairerweise sollte man erwähnen, dass ein LW mit hohem Gain-Wert wieder ganz andere Probleme hat, als eine typishe 1.0 Gain LW.

Wer immer in der Mitte sitzt und nicht soviel mit dem Kopf herumschwenkt, wird eine LW mit hohem Gain sicher gar nicht schlecht finden. Aber ich hab in der ersten Sitzreihe 6 Kinosessel und das Breite/Entferungsverhältnis wäre für die meisten unanständig gering,. Die Außensitzenden hätten kaum Freude.

Stack-Lösungen sind eine Möglichkeit um selbst bei Gain 1.0 ein helleres Bild hinzukriegen.Am besten wäre es, wenn die Heimkino Hersteller ein wenig die Lichtschraube nach oben drehen würden. 5000 Lumen sind immer noch weit weg von Kino DPL's. Würden für die meisten Heimkinonutzer aber ein ausreichend helles Shutter 3D Bild auf einer Gain 1.0 LW oder einer weißen Tapette zaubern.


[Beitrag von KrisFin am 26. Feb 2014, 05:24 bearbeitet]
bodo.olschewski
Gesperrt
#13 erstellt: 26. Feb 2014, 11:39
Hallo KrisFin,

da die Gallerie-Funktion scheinbar die Fotos herunterrechnet habe ich das Foto jetzt per Link oben eingebunden. Damit sollte der Schatten für jeden leicht erkennbar sein.

Uns ist die (deutliche) Schattenbildung direkt nach der Anlieferung des Projektors beim ersten Einschalten aufgefallen; das gleiche Foto hatten wir dann auch Panasonic zur Verfügung gestellt. Auf einer (guten) Highgain Leinwand kann man fehlerhafte Darstellungen leichter erkennen - ist genauso wie mit einem besseren Monitor, der auch gnadenlos alle Mängel sichtbar macht.

Eine Highgain Leinwand ist nicht für ein (dunkles) Heimkino gedacht. Die auf dem Foto zu sehende Leinwand ist für Einsätze im Präsentationsbereich für Raumhelligkeiten mit Streulicht von ca. 200 bis 700 Lux gedacht, also rein für den Businessbereich und weder für das Heimkino noch für das Wohnzimmer, eignet sich aber gut zum Kontrollieren von Projektoren, weil man auch am Tag leicht Probleme sehen kann, die auf einer weißen Leinwand erst in der Nacht (leicht) erkennbar sind. Mit dem damaligen Aufbau wollten wir eigentlich etwas anderes Testen, sind halt (leider) über die Problematik gestolpert, daher die etwas merkwürdige Kombination. (es ging darum einem Kunden eine Möglichkeit zu zeigen, wie er in Originalgröße mit 3D und besserer Farbdarstellung wie bei Präsentationsprojektoren, kostengünstig virtuell seine neusten Produktkreationen in Zielumgebungen integrieren kann; die Highgain-Leinwand ermöglicht eine Umsetzung in Räumen mit Tageslicht - ohne großes Abdunkeln.)

Je nach Modell haben diese Highgain Leinwände einen Halfgain-Winkel von 60° bzw. 90°. "Normale Highgain Leinwände", also die die den meisten hier bekannt sein dürften, liegen eher im Bereich zwischen 2x bis 4x Grad. Sechs Sitze nebeneinander wären daher überhaupt kein Problem, bei Veranstaltungen sind es zumeist eher zweistellige Sitzplätze je Reihe.
Ein spezieller Aufbau verhindert zudem die in Foren gern zitierten Highgain-Probleme wie HotSpot oder Inhomogenität.

Aber es ging mir nur darum den User auf die Schattenbildung hinzuweisen, da ich persönlich deswegen den Projektor nicht für 3D nutze(n mag).

Es wäre doch schade, wenn jemand unwissend viel Geld in die Hand nimmt und anschließend enttäuscht wäre.

Vergleichbare Fotos anderer Geräte wären daher vermutlich für viele interessant, besser man weiß vorher womit man rechnen muss als erst hinterher.

Gruß
Bodo
KrisFin
Inventar
#14 erstellt: 27. Feb 2014, 04:34
Hallo bodo.olschewski,

im Bild kann man bei genauer Betrachtung einen minimalen Schatten erkennen. Ob das im im laufenden Betrieb wirklich auffällt kann ich natürlich nicht beurteilen.

Dagegen sind 3D Ghosting Effekte jedenfalls sehr augenfällig, und das kann ich schon beurteilen.

Ich würde meinen, wer den Focus speziell auf ein absolut ghosting-freies 3D Bild legt, sollte LCD und D-ILA Beamer generell meiden.

Ich glaub dir gern, dass heutige High Tec Overgain Leinwände besser sind, als ältere Modelle.

Aber auch, wenn ich so eine High-Tec Overgain LW nicht im Einsatz gesehen habe, frage ich mich schon, warum Gain 1.0-1.3 LW's sowohl im echten Kino wie auch im Heimkino am meisten verwendet werden. Das wäre doch absurd, wenn Overgain LW's nur Voreile mit sich bringen würden?


[Beitrag von KrisFin am 27. Feb 2014, 04:57 bearbeitet]
bodo.olschewski
Gesperrt
#15 erstellt: 27. Feb 2014, 15:35
Hallo KrisFin,

"Aber auch, wenn ich so eine High-Tec Overgain LW nicht im Einsatz gesehen habe, frage ich mich schon, warum Gain 1.0-1.3 LW's sowohl im echten Kino wie auch im Heimkino am meisten verwendet werden. Das wäre doch absurd, wenn Overgain LW's nur Voreile mit sich bringen würden?"

Du gibst Dir eigentlich selbst die Antwort.
Highgain-Leinwände sind nicht für das (dunkle) Kino sondern für Umgebungen mit Restlicht gedacht, da in solchen Umgebungen die "normalen" Leinwände, die unter Kinoumgebungsbedingungen Ihre Vorteile ausspielen können (gleichmäßige Streuung des Lichtes), physikalisch bedingt mangels Leuchtdichtebedarf leider nicht überzeugen können.

(kurze Erklärung:
Bei einer weißen Leinwand wird das auftreffende Licht 180° horizontal und 180° vertikal gestreut; es wird also quasi eine virtuelle Halbkugel mit dem gestreuten Licht der Leinwand ausgeleuchtet; entsprechend wenig davon kommt dann an jedem Punkt (u.a. Augen der Betrachter) an.
Bei einer Highgain-Leinwand wird zum Hauptsichtbereich (Halfgain) ein n-fach höherer Anteil der Leuchtdichte gezielt reflektiert, dafür jedoch außerhalb dieses Bereiches entsprechend weniger (Umverteilung).

Vorteile Highgain:
- mehr Brillanz (bei Restlicht) im Hauptsichtbereich
- deutlich geringere Aufhellungen an Decken / Böden / Wänden
- seitlich einfallendes Licht wird größtenteils zur gegenüberliegenden Seite reflektiert, nur ca. 1% bis 3% zu den Betrachtern im Hauptsichtbereich

Nachteile:
- (je nach Gain Wert) ggf. zu hell in komplett dunklen Umgebungen
- ggf. wahrnehmbares Highgain-Kriseln (unser Gehirn ist auf Mustererkennung trainiert und kann je nach Betrachtungsabstand und Leuchtdichte ggf. einen Kriseleffekt wahrnehmen; ist bei jeder Highgain Leinwand bei sehr geringem Betrachtungsabstand wahrnehmbar auch schon bei Gain 1.x)
- HotSpot-Bildung, inhomogene Lichtverteilung soweit weder ein gewölbter noch parabolförmiger Aufbau noch optische Strukturen in der Oberfläche vorhanden sind (beides sollte bei modernen Highgain Leinwänden nicht mehr wahrnehmbar auftreten, es gibt aber auch noch viele alte Produkte im Markt, die aber überwiegend für den Officebereich konzipiert waren)
- ggf. Beeinflussung der Toncharakteristik im Raum (bei schallharten bzw. reflektierenden Oberflächen)
)

Wir setzen aktuell bei vielen Kunden Highgain-Leinwände ein, weil es damit möglich ist, 3m breite brillante Projektionsergebnisse bei Raumhelligkeiten zu realisieren, bei denen Home-TV-Flachbildschirme leuchdichtetechnisch bereits an ihre Grenzen stoßen bzw. überfordert sind.

Highgain-Leinwände sind also kein Produkt, welches Gain 1 oder irgendwelche weißen oder grauen Lowgain Leinwände aus dem dafür optimalen Bereich verdrängen können wird oder soll, sondern ermöglichen einfach nur deutlich bessere Ergebnisse in Bereichen, in denen die anderen Leinwände physikalisch bedingt nicht oder nur durch Kombination vieler Hochleistungsprojektoren zu immensen Kosten die Qualität erzielen können, die Dank der Flachbildschirme heute einfach von immer mehr Menschen erwartet wird.

Das ist genau wie bei anderen Dingen im Leben. Ein Cabrio (weiße Leinwand) ist toll, aber spätestens wenn fünf oder sechs Personen im Haushalt leben, ist es maximal nur noch als Zweitwagen zu gebrauchen.

Ich vermute, das Highgain- bzw. Highgain-Hochkontrastleinwände in den nächsten Jahren im Leinwandbereich die Position der Großraumlimousine (Einsatz in Wohnzimmern mit Restlicht, aber auch in Präsentationsräumen mit viel Licht, auf Veranstaltungen, in Museen, etc.) einnehmen werden, da andere Ansätze bisher keine vergleichbaren Ergebnisse bei Restlicht erzielen konnten, diese Lösungen jedoch deutlich kostengünstiger sind als LED Wände, keine häßlichen bzw. störenden Stege haben (vgl. steglos Bildwände) und große bezahlbare Monitore mit über 2m Bildbreite vermutlich einfach noch gut 10 Jahre bis zum Erreichen eines bezahlbaren Rahmens brauchen werden.

So wie die weiße Leinwand vorteilhaft in der "Lücke" dunkles (Heim-)Kino gute Ergebnisse ermöglichen kann, können Highgin Leinwände in der Lücke "Umgebungen mit Restlicht" gute Darstellungsergebnisse zu überschaubaren Kosten ermöglichen.

Wichtig ist zunächst die Erkenntnis bei Anwendern, dass die Wahl der richtigen Leinwand mindestens genauso entscheidend ist, wie die Wahl des besser geeigneten Projektors und dass Projektion mit Restlicht oder Tageslicht sehr wohl mit beeindruckenden Ergebnisse möglich ist.
Je mehr Restlicht in einem Raum vorhanden ist, um so mehr ist diese Vorgabe (richtige Leinwand / Projektor Kombination) zu bachten. (im dunklen Raum kann eine frisch gestrichene weiße Wand ja auch schon gute Resultate bringen und man muss sich kaum über Platzierung der Technik, Lichteinfall, etc. Gedanken machen.)

Wenn man hier im Forum und anderweitig die negativ Diskussionen bei Highgain Leinwänden verfolgt, so hat man manchmal den Eindruck, als müsste die Erde eigentlich immer noch eine Scheibe sein.

Wir haben 1994 auf der CeBIT eine Touchlösung mit digitalem Vollbildvideo präsentiert und mussten uns damals viele skeptische Meinungen anhöhren, so zum Beispiel, dass niemand mit dem Finger auf einem Monitor herumfuchteln möchte. Heute tragen mehr als 50% der Menschen kleine Touchscreens mit Vollbildvideo täglich mit sich herum und sehen dies als selbstverständlich an.
1997 hatten wir auf der CeBIT 42 Zoll Plasmatouch-Lösungen (natürlich auch mit digitalem Vollbildvideo, etc.) gezeigt und hatten unter anderen das Microsoft Surface-Entwickler-Team (die sich ja noch knapp 10 Jahre mit dem Herausbringen eines entsprechenden Poduktes Zeit gelassen haben) zu Besuch.
Menschen brauchen einfach immer etwas Zeit zum Akzeptieren von Veränderungen, aber letztendlich zählen dann zumeist doch die Ergebnisse, sonst wären wir nie ins All, zum Mond, etc. gekommen.
KrisFin
Inventar
#16 erstellt: 01. Mrz 2014, 04:14
Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.
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