Plattenspielereingang als Aux nutzen

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NooorF
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 20. Aug 2013, 14:42
Sers,
hab in meiner Garage ne alte Stereoanlage, nichts besonderes (Universum VTCF-CD 4306) das Ding hat n eingebauten Plattenspieler, CD, Radio und n Kassettendeck. Da ich aber keine Kassetten mehr hab und auch net tausen CDs in der Garage rumfliegen haben will dacht ich mir einfach, das ich den Plattenspieler abklemme und stattdessen n 3,5mm Klinkenstecker dranlöte. Die Qualität des Vorhabens sei jetzt mal dahingestellt. Mein Problem ist nun, dass ich es einfach nicht hinbekomme.

Der Klinkenstecker hat 3 Adern, genauso wie der Plattenspieler. Theoretisch müsste der oberste Ring am Klinkenstecker die Erdung haben und die beiden anderen Ringe, bzw. Tip Links und Rechts sein. Die Kabel von der Anlage sind klar gekennzeichnet. Wenn ich allerdings alles zusammenlöte bekomm ich nur den halben Stereoton, es sei denn ich stecke den Klinkenstecker nur zur hälfte in den MP3-Player, dann läufts. Hab kein Plan woran das liegt. Hab wahrscheinlich irgendwo n Denkfehler, nur komm ich nicht drauf. Muss allerdings noch dazu sagen, dass ich nicht wirklich viel Ahnung davon habe und einfach mal drauflosgebastelt hab.

Hoffe um Hilfe
cr
Inventar
#2 erstellt: 20. Aug 2013, 17:59
1. Geht das alles nur, wenn es sich um einen Kristallabnehmer handelte, bei den an sich üblichen Magnetsystemen bräuchte man dafür einen Adapter mit Pegelabschwächer und RIAA-Verzerrung (gab zumindest mal bei den Elektronikhädlern wie Conrad)
2. Wenn Problem 1) nicht besteht, dann sollte es schon gehen.
Die Beschaltung des Steckers findet man in der Wikipedia. Der lange Schaftteil ist jedenfalls die Masse.
NooorF
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 21. Aug 2013, 11:15
Hi,

also mit Punkt1 kann ich garnichts anfangen, bin absoluter Laie.
Punkt 2 ist mir soweit bekannt. Kann allerdings auch sein, dass der Klinkenstecker nur ein Monosignal widergibt. Da ich entweder nur den rechten oder den linken Stereosound ausgegeben bekomme (je nach dem wie weit ich den Klinkenstecker in den MP3-Player stecke) und das jeweils auf beiden Boxen. Der Klinkenstecker stammt von nem extrem billigen Headset, werd mir jetzt mal einen Klinkenstecker kaufen und nochmal versuchen.

Thx soweit.
cr
Inventar
#4 erstellt: 21. Aug 2013, 13:51
Die Klinkenstecker sind nicht exakt genormt. Es kommt leider immer wieder vor, dass irgendeiner der drei Kontakte Probleme hat.

PS: Die einfacher Lösung wäre im übrigen, du kauftst die ein Kabel mit Klinkenstecker (zB Klinke auf Cinch) und schneidest es irgendwo mit passender Länge ab. Dann ersparst du dir die fummelige Löterei. Mache ich oft bei so kleinen Teilen. Die angegossenen Stecker halten auch besser als die selbst angelöteten!
8erberg
Inventar
#5 erstellt: 23. Aug 2013, 09:32
Hallo,

guck Dir den eingebauten Plattenspieler an, wenn er ein Magnetsystem hat kannst das Vorhaben in die Tonne kloppen.

Peter
Highente
Inventar
#6 erstellt: 23. Aug 2013, 16:09
Dir ist aber schon klar, dass der Plattenspieler in aller Regel auf einen Phonovorverstärker läuft. Da dieser die eingehenden Signale nach RIAA entzerrt und vorverstärkt, kannst du da kein normales Line Signal anlegen.
cr
Inventar
#7 erstellt: 24. Aug 2013, 00:42
Mann oh Mann, man redet wirklich gegen die Wand

Die Billigsdorfer haben in der Regel KEINEN Magnetabnehmer. Kristallabnehmer werden am normalen Line betrieben

Und wenn, gibt es Adapter, habe ich ja auch geschrieben, mit inverser RIAA-Entzerrung. Ist nicht ideal (Rauschabstand, Linearität), aber wenn man den Eingang unbedingt nützen will.....


Für die, die es immer noch nicht glauben (http://de.wikipedia.org/wiki/Tonabnehmer ):

Piezoelektrischer Wandler

Beim piezoelektrischen Abtaster erzeugen piezoelektrische Keramikstreifen die Signalspannung, wenn sie durch die Abtastnadel verbogen werden. Als Piezowerkstoff verwendete man früher Seignettesalz, heute Bariumtitanat/-zirkonat. Piezo-Abtaster liefern zunächst eine elektrische Ladung, die für gute Tiefenwiedergabe durch einen Ladungsverstärker in eine dazu proportionale Spannung umgewandelt wird. Aufgrund der erforderlichen Verbiegung der Keramikstreifen sind sie recht steif und erfordern hohe Auflagedrücke. Die Wiedergabe ist durch Eigenresonanzen beeinflusst. Wegen dieser Eigenschaften kommt dieser Wandlertyp heute nur noch in sehr niedrigpreisigen Geräten zum Einsatz.

Piezoelektrische Wandler benötigen keinen Entzerrervorverstärker, da die Ausgangsspannung nicht – wie beim elektromagnetischen Tonabnehmer – von der Frequenz abhängt und hoch genug ist, um übliche Verstärker direkt anzusteuern.


Selbst DUAL hatte solche im Programm


[Beitrag von cr am 24. Aug 2013, 00:43 bearbeitet]
Soundy73
Inventar
#8 erstellt: 24. Aug 2013, 00:56
Anti-RIAA-Filter ist das Stichwort
cr
Inventar
#9 erstellt: 24. Aug 2013, 01:39
Genau so was gabs zumindest auch bei Conrad. Es ist nur eine Notlösung, wenn man gar keinen Eingang sonst hat. Hat man einen Line-Eingang, sollte man besser einen Mehrfach-Wahlschalter dranhängen, um weitere Eingänge zu erhalten....
Hat man keinen Eingang, aber Cassettenteil, gibts diese Adapter-Cassetten. Auch Notlösung, war v.a. für alte Autoradios populär....
8erberg
Inventar
#10 erstellt: 24. Aug 2013, 10:03
Hallo,

ich denke sogar, dass die Dual CDS-Systeme die meistverkauften Systeme bei Dual waren (wenn man alleine an die Unmengen von Phonokoffern in den Schulen und Kindergärten berücksichtigt oder Millionen von kleinen "HS-Anlagen").

Nur wird jemand der noch nicht einmal was von einem Entzerrer-Vorverstärker gehört hat einen Verzerrer verbauen?

Peter
cr
Inventar
#11 erstellt: 24. Aug 2013, 13:13
Sogar den ersten DUAL-Hifi-Plattenspieler, den ich mir seinerzeit gekauft habe, gab es mit Kristallsystem und dasselbe Modell gegen Aufpreis mit Magnetystem und alle alten Dual-Verstärker hatten einen Eingang PH MAGN und PH CR (oder so ähnlich bezeichnet)
8erberg
Inventar
#12 erstellt: 24. Aug 2013, 13:43
Hallo,

das sind aber seeehr alte Verstärker, seit Mitte der 70er Jahre hatten Dual-Verstärker nur "Phono" am mag.Phonoeingang stehen, also noch vor Erscheinen der "International"-Serie. Der "Aux"-Eingang hieß einfach "Aux".

Es gab nur die kleinen Reibradler ab Werk mit Keramiksystem, so den 1214/1224, mit dem Ende der Reibradler (der letzte war der 1235) war das vorbei, danach hatten alle Hifi-Dreher ab Werk (ausser sie waren im Phonokoffer verbaut) ein Magnetsystem.

Dual hatte Anf. der 70er Jahre auch ein HiFi-taugliches Keramiksystem (CDS 700), welches in Kompaktanlagen verbaut wurde.

Auch andere Hersteller bauten HiFi-taugliche Hochpegelsysteme, so z.B. gab es ein Kristallsystem von Philips.

Peter
cr
Inventar
#13 erstellt: 24. Aug 2013, 14:15
Ja, der 1224 war baugleich mit dem 1225 (bis auf den Abtaster), den ich mir in meiner Kindheit kaufte.
Der so beschriftete Verstärker stammte aus 1971, bis 1973 oder 74 waren sie so beschriftet.
Line- und Kristatlleingang waren mW identisch, ich glaube nicht, dass der Kristalleingang eine höhere Verstärkung hatte. Üblich war damals zur Erreichung von Vollaussteuerung eine Empfindlichkeit von 200 bis 300 mV
8erberg
Inventar
#14 erstellt: 24. Aug 2013, 14:38
Hallo,

ja, nur haben heutige Verstärker wohl andere Anschlußwerte.

Eine Bekannte wollte mal einen Phonokoffer mit DIN-Ausgang über DIN/Cinch-Adater anschließen: fürchterlicher klang, da war der aus dem kleinen Lautsprecher besser. Leider steht bei den Krawallwürfeln heute ja nix mehr in den Anleitungen.

Peter
cr
Inventar
#15 erstellt: 24. Aug 2013, 15:56
DIN und Cinch ist auch nicht völlig kompatibel, das eine arbeitet mit Spannungs-, das andere mit Stromanpassung.
Dabei sind weniger die Verstärkereingänge das Problem, als vielmehr die DIN-Ausgänge mit ihrer hohen Impedanz.

Es gibt noch ein Problem

DIN-Stecker in Ost-Deutschland (DDR)[Bearbeiten]

Die Pegel und Impedanzen waren anders als beim DIN-Stecker in der Bundesrepublik Deutschland. Der Eingang hatte 1 V/1 MΩ und war somit geeignet für den Anschluss von hochohmigen Kristalltonabnehmern (KS22/KS23) von Plattenspielern. Für Exportfernsehgeräte (4000er Serie) wurden ebenfalls DIN-Steckverbinder für den Anschluss von Videorecordern vorgesehen. Sie sind sechspolig ausgelegt (Audio-L, Audio-R, Video, Masse, Schaltspannung, +12 V), außerdem bidirektional – bei angelegter Schaltspannung werden aus den Ausgängen Eingänge.

http://de.wikipedia.org/wiki/DIN-Stecker

Kristallabnehmer verlangen angeblich 1 MOhm-Eingänge
Na gut, wie auch immer, solange der Themenersteller keine vernüftigen Daten liefern kann, ist sowieso alles Spekulation, die die Zeit dafür nicht lohnt.


[Beitrag von cr am 24. Aug 2013, 16:00 bearbeitet]
germi1982
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 24. Aug 2013, 19:02

cr (Beitrag #15) schrieb:
DIN und Cinch ist auch nicht völlig kompatibel, das eine arbeitet mit Spannungs-, das andere mit Stromanpassung.
Dabei sind weniger die Verstärkereingänge das Problem, als vielmehr die DIN-Ausgänge mit ihrer hohen Impedanz.

....


Bei Phono magnetisch sind die Werte von DIN und Cinch identisch, deine Aussage ist aber für Hochpegelanschlüsse zutreffend.

Das Problem bei Keramiksystemen an normalen Cinchanschlüssen ist die Impedanz des Einganges, die ist bei Cinch für solche Tonabnehmer viel zu gering. Da sind die 470 kOhm von DIN schon besser, teilweise findet man auch welche mit 500 kOhm oder 1 MOhm die dann extra für Keramiktonabnehmer so hochohmig gemacht wurden.

Die Keramiktonabnehmer erledigen die RIAA-Entzerrung ja u.a. auch durch den hochohmigen Abschluss am Eingang des Verstärkers, dadurch klingt die Musik dann entsprechend nach Murks wenn man solche Systeme an einem normalen Cinchanschluss betreibt.


[Beitrag von germi1982 am 24. Aug 2013, 19:03 bearbeitet]
cr
Inventar
#17 erstellt: 24. Aug 2013, 19:16

Die Keramiktonabnehmer erledigen die RIAA-Entzerrung ja u.a. auch durch den hochohmigen Abschluss am Eingang des Verstärkers, dadurch klingt die Musik dann entsprechend nach Murks wenn man solche Systeme an einem normalen Cinchanschluss betreibt.


Genau, aber umgekehrt sollte es kein Problem sein, einen normalen Cinchausgang an einem DIN-Eingang zu betreiben, soferne die Übersteuerungsfestigkeit einer allfälligen Eingangspufferstufe gegeben ist...
Zumindest beim alten DUAL meiner Eltern funktionierte das normal.....
8erberg
Inventar
#18 erstellt: 24. Aug 2013, 19:37
Hallo,

jupp, so läuft z.B. die Soundkarte meines Büro-PCs an einer alten DUAL HS von 1978.... immer wieder geschockte Gesichter von ungläubigen Besuchern - Technik mit 35 Jahren "Altersunterschied" und funzt so gut zusammen.

Nur eben "annersrum": der Phonokoffer-DIN-Ausgang kam mit den DIN-Eingängen am HS auch problemlos klar - OK, Hifi geht anders aber es war akzeptabel. Nur eben auf Cinch - grausam.

Peter
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