Neue Tonköpfe für Revox B77

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Dreizack
Stammgast
#1 erstellt: 25. Jun 2004, 13:04

Hi, ich habe vor neue 4-Spur Tonköpfe in meine Revox B77 einzubauen, weil die alten abgenutzt sind (Kopfspiegel >5mm). Leider geben meine Serviceunterlagen bzgl. der Vorgehensweise beim mechanischen Einbau und Abgleich der Tonköpfe keine Auskunft. Man findet nur Explosionszeichnungen, Schalpläne und Angaben zum elektrischen Einmessen der Maschine. Hat jemand von Euch Erfahrung mit dem Einbau von Tonköpfen in eine Revox Maschine ? Muß ich evtl weitere technische Unterlagen anfordern ?

Ich habe mir die Maschine vor einigen Jahren gebraucht gekauft und damit nur einige Bänder aufgenommen. Da ich seit einiger Zeit eine gute Anlage besitze (u.a. Technics SL1210MK2 mit Audio Technica AT95 + Verstärker Yamaha AX1070 + Canton Karat M80DC) bin ich nun neugierig geworden und habe meine mit der B77 gemachten Aufnahmen mal abgehört. Ich mußte jedoch feststellen, daß die Qualität nicht besonders gut ist, was wohl einerseits an dem damals verwendeten Plattenspieler ( Dual CS1019 mit uraltem Tonabnehmer) liegt. Andererseits kann man beim Abhören leiser Passagen die Gegenspur recht deutlich hören. Ich gehe daher davon aus, daß die Köpfe bereits verstellt sind (wahrscheinlich vom Vorbesitzer). Aufgrund dieser Tatsache habe ich beschlossen meine alten Bänder (mehrere Ampex456, mehrere BASF Emtec LPR35 und ein Maxell XL1) zu löschen.
Desweiteren habe ich nun probehalber mal Sinustöne unterschiedlicher Frequenz aufgenommen. Ich mußte feststellen, daß bei hohen Frequenzen (ab ca. 12kHz) Pegelschwankungen auftreten. Ist dies bei Tonbandgeräten normal oder deutet dies zusätzlich auf einen allzustarken Verschleiß der Tonköpfe hin ?
Ich habe vorgestern bei Ebay einen Satz 4-Spur Köpfe (Laut Anbieter gut erhalten, auf Foto kein Abschliff erkennbar) recht günstig (80 Euro) ersteigert. Die Köpfe stammen allerdings aus einer A77 und passen auch in eine B77 (Ich hoffe jedenfalls).
Desweiteren wurde von mir damals (ca. 8 Jahre) nach Erwerb der Maschine die schwarze Andruckrolle gegen eine grüne Andruckrolle ausgetauscht. Wie lange hält in etwa eine Andruckrolle ? Handelt es sich bei der grünen Andruckrolle (wurde mir damals empfohlen) um eine besondere Ausführung ?
Bei meiner B77 handelt es sich um ein Modell der ersten Generation.

weitere Infos und Fragen:
Beim Abhören der alten Aufnahmen bemerkte ich bei leiseren Musikpassagen einen recht starken Rauschpegel, obwohl die Bänder von mir damals hoch ausgesteuert wurden. Die Tonköpfe wurden damals vor Beginn der Aufnahmen entmagnetisiert. Die Entmagnetisierung habe ich vor Abhören der Aufnahmen mit meiner aktuellen Anlage erneut durchgeführt.
Meine Frage lautet: Kann man den Rauschabstand des Gerätes durch gezielten Austausch von Transistoren, ICs, Widerständen etc. durch moderne rauscharme Typen merklich verbessern oder lohnt sich dieser Eingriff nicht ? Da das Gerät ca. 25 Jahre alt ist müssen ja eh mal einige Kondensatoren ausgetauscht werden.
Desweiteren besitze ich noch einen Dolby B Umbausatz für die B77. Der Rauschabstand läßt sich damit wohl verbessern. Wie siehts denn aber mit dem Klang aus ? Habt Ihr da irgendwelche Erfahrungen ?
Bei meinem Nakamichi Cassettendeck CR4 funktioniert das Dolby System sehr gut (keine Klangverfälschungen, allerdings auch Dolby C).

Bin seit heute neu im Forum
wolfi
Inventar
#2 erstellt: 25. Jun 2004, 14:20
Hallo dreizack,
dass Du die Gegenspur hörst, ist ein grundsätzlicher Fehler der Vierspurtechnik ( besonders bei 19 cm/sec.)und wurde hier schon mehrfach diskutiert. Viele Nutzer stört dieser Effekt aber offensichtlich nicht - zudem lassen sich die Probleme durch fehlerhafte Justage erhöhen. Grundsätzlich passen die Köpfe der A in die B -Version, allerdings ist der Einbau gerade gebrauchter Köpfe eine Kunst, neben Geduld und Erfahrung bräuchte man entsprechende Hilfsmittel ( z.B. Lehre ). Aber selbst dann wird es wegen des schon vorhandenen und nie idealen Einschliffs sehr schwer, ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Aus guten Grund rät Revox, so etwas im Werk ausführen zu lassen. Es ist ja nicht nur die Höhe und der Azimuth sondern auch Neigungs-/Kippwinkel zu berücksichtigen.
Pegelschwankungen im Hochtonbereich in Grenzen sind normal, ebenso das Rauschen, besonders bei Vierspur ( rund 3 dB höher als bei Halbspur ). Theoretisch kann hier Dolby B Linderung verschaffen - in der Praxis muss dann die Maschine besonders gut eingestellt werden, zudem gibt es Probleme mit der Kompatibilität.
Die grüne Andruckrolle ist halt eine neuere Ausführung, manchmal scheint sie empfindlicher auf Reinigungsmittel zu reagieren.
Das Gerät gehört in die Hände des Service oder eines ( seltenen ) echten " Kenners ", was in jedem Falle eine teure Angelegenheit wird.
JayK.
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Jun 2004, 23:36
Hallo Dreizack,
schau doch mal beim www.revoxforum.de vorbei und lies dich da mal ausführlich über das Wechseln von Tonköpfen und Einmessen neuer Tonköpfe auf die unterschiedlichen Bandsorten ein.
Ich denke, das übersteigt wahrscheinlich deine "Bastel"-Möglichkeiten...ohne dich bewerten zu wollen...

Tipp wenn du wirklch Freude an deiner Maschine haben willst: lass' dir vom gestandenen Revox-Service die Maschine richten (neue Köpfe auf Zwei-Spur!!) und benutze Quantegy-Ampex 457, 1098m (typgleich REVOX 641), Preis pro Dreierpack 89,50 bei www.bluthard.de.

Das Ganze ist sicherlich nicht " für'n Appel und 'n Ei " zu haben, aber dafür wirst du mit mit dem typischen "ReVox-Virus" belohnt - versprochen ;-)

Mit analogen ReVox-Grüssen

Jonny
wolfi
Inventar
#4 erstellt: 28. Jun 2004, 16:59
Hallo,
u.U. gestaltet es sich preiswerter, die Einzelteile zu veräußern und eine gepflegte Halbspur ( insofern kann ich meinen " Vorschreiber " nur unterstützen ) zu erwerben.
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