Leistungsangaben zw. Boxen u. Verstärkern

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Viper2k
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 04. Sep 2003, 22:25
Hallo,

mich würde interessieren ob der Verstärker mehr RMS Leistung haben muss als die Boxen oder umgekehrt? Eigentlich ist es doch logisch, dass die Boxen mehr Leistung haben müssen, da man sonst die Boxen schrottet!?

Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen einem Receiver und einem Verstärker?

Vielen Dank!
Doohan
Stammgast
#2 erstellt: 05. Sep 2003, 00:55
Et muss gar nix, ich würde eher einen überdemensionierten Amp bevorzugen als umgedreht. LS werden viel eher durch Verzerrungen von Amps gekillt, die am Anschlag betrieben werden.

Receiver ist ein Verstärker mit eingebautem FM Tuner, kommt also quasi aufs gleiche hinaus.
cr
Inventar
#3 erstellt: 05. Sep 2003, 01:03

Eigentlich ist es doch logisch, dass die Boxen mehr Leistung haben müssen, da man sonst die Boxen schrottet!?


Das ist nur scheinbar logisch.
Mehr findest du mit der Suchfunktion unter "Clipping"
Patrick
Stammgast
#4 erstellt: 05. Sep 2003, 01:11
Kurzfassung: Lautsprecher gehen fast ausschließlich dann kaputt, wenn der Verstärker überlastet wird, alleine durch Überlastung des Lautsprechers fast nie.

Langfassung:
Der Verstärker kann deutlich mehr Leistung haben, ohne dass man die Lautsprecher gefährdet. Ein Verstärker muss für die Leistungsspitzen dimensioniert werden, sonst clippt er (schneidet die Spitzen der Signale ab) und beim clipping gehen die Hochtöner in passiv getrennt Lautsprechern kaputt.

Die Belastbarkeitsangaben auf den Lautsprechern gelten für die Durchschnittsleistung, Musik hat einen großen Unterschied zwischen Spitzen- und Durchschnittslautstärke.

Wenn man bei normaler Musik einen Lautsprecher mit 100 Watt Durchschnittsleistung beschicken will braucht man einen deutlich größer dimensionierten Verstärker, vielleicht 200, vielleicht sogar 400 Watt, das hängt von der Musik ab.

Gruß,
Patrick
dezibel
Stammgast
#5 erstellt: 05. Sep 2003, 07:49
Hy!!

Ein Receiver ist ein Verstärker mit eingebautem Tuner.

Was die Leistungsangaben angeht, kann ich allen anderen nur 100% Recht geben.
Kann man zwar nicht verallgemeinern, in normalen Fällen ist es aber besser mehr Leistung am Verstärker zu haben, um eben nicht an die Überlastungsgrenze zu stossen.

Gruß,

Mike
zucker
Inventar
#6 erstellt: 05. Sep 2003, 10:59
hallo alle miteinander,
auch wenn es gleich wieder kritik hageln wird, ich kann das gesagte so nicht im raum stehen lassen.
1. es ist richtig das eine endstufe im sättigungsbereich der kennlinie (endstufentransistoren ) unkontrolliert spannung abgibt, welche zu verzerrungen und erheblichen amplitudenausbrüchen führt. diese "mehrspannung" signalisiert der ls mit verzerrter wiedergabe (Klirrfaktor). ein klirrfaktor von 1% ist nicht zu hören und diese verzerrung ist noch nicht gefährlich, da der ls toleranzbereiche hat. dazu gibt es eine DIN. einen klirrfaktoren von 5% - 10% hört man und wird deswegen auch sofort die leistung drosseln, schon deshalb weil es "weh" tut. dieses clipping ist gefährlich und wird im hoch/mittelton schäden anrichten.
wenn ein ls aber sagen wir mit 300W RMS angegeben ist und die endstufe nur 50W RMS abgibt, kann kein clipping die ls zerstören, vorrausgesetzt es werden keine mittel/hochton ls direkt betrieben (im Hi-Fi bereich sind die leistungsangaben für diese ls mit dem einbau einer weiche und der zugehöhrigen frequenz angegeben - im pa bereich ist das etwas anders).
eine berechnung
U = Wurzel aus P*R
Wurzel (300W*8R)
U = 49V

Endstufe 50W = 20V bei einer betriebsspannung von 60V und emitterR von 0,39R, 3,4A spitzenstrom und einer leistungsaufnahme von 70 W. (die werte beziehen sich auf gegentaktbetrieb)
selbst wenn ein klirrfaktor von 10% erreicht wird bleibt der ls ganz.

2. es sieht anders aus, wenn die endstufe mehr spannungsabgabe hat als der ls aufnehmen kann.
obige berechnung andersherum
Ls 50W RMS 8R = 20V
Endstufe 300W RMS 8R = 49V

und hier will doch wohl keiner meinen, diese spannung und endstehende leistung würde keinen ls hinrichten.

Fazit, die endstufe ETWAS stärker dimensionieren um das clipping zu vermeiden und nicht volles rohr fahren oder Ls mit erheblich mehr leistungsaufnahme verwenden.

der beste schutz ist jedoch ein limitter, der 3db niedriger eingestellt wird - das ist kaum wahrnehmbar

gruß henry
dezibel
Stammgast
#7 erstellt: 05. Sep 2003, 12:28
Hy!!

Gute Gegenüberstellung, es hat aber auch keiner behauptet dass er sich eine 1000 W Endstufe kaufen und dann immer volles Rohr auf einen 50W LS draufhauen soll.

Verallgemeinern kann man eben solche Aussagen nicht, ich kenn aber auch keinen der seine LS immer voll ausspielt.
Wenn jemand durchgehend volle Lautstärke fährt ist er sowieso selbst schuld, wird bald nichts mehr hören da >85 dB auf längere Zeit eindeutige Gehörschäden auslöst. Und dann ist das ganze Hobby beim Arsch.

Gruß,

Mike
zucker
Inventar
#8 erstellt: 05. Sep 2003, 16:45
hi, mike

es ist wohl eine krasse gegenüberstellung, nur in mehreren post`s ist diese frage gestellt worden und des öfteren ist gesagt worden " mehr leistung vom verstärker". es ist nie gesagt worden wieviel mehr. wenn hier ein ernsthaft (davon geh ich aus) hilfesuchender eine frage stellt, hofft er eine antwort zu bekommen, mit der etwas anfangen kann. wer will sich schon für viel geld ein paar boxen zulegen, die dann aufgrund der aussage "viel leistung der endstufe" die hufe hochreißen.
das war mein anliegen
was das "volles rohr" angeht - als ich 16 oder 18 war gab es nix anderes als volles rohr und das wird wohl fast jedem so ergangen sein und tut es auch heute bei der jüngeren generation. oder siehst du das anders?

viele grüße, henry
PapaSchlumpf
Stammgast
#9 erstellt: 05. Sep 2003, 17:32
Insgesamt macht es doch überhaupt keinen Sinn einen Stärkeren Amp zu kaufen als die Boxen vertragen um clipping zu verhindern, das hindert einen ja auch nicht daran den Voll aufzudrehen.
Das einzige ist einfach selber daran zu denken nicht voll aufzudrehen.
In den meisten fällen werden eh die Ohren vor der Anlage schaden nehmen, also übertreibts einfach nicht.
zucker
Inventar
#10 erstellt: 05. Sep 2003, 20:00
das seh ich auch so
hi-fi ist doch das gewisse etwas, die feinheit gerade im hochtonbereich und das kommt zwar erst ab einem gewissen schalldruck aber auch nicht zu viel. im bassbereich seh ich das anders - dort kann schon ordentlich druck sein. aus diesem grunde bin ich immer dafür, eine anlage aktiv zu fahren. dann kann man den bass separat einstellen und die ls passend kaufen, ohne rücksicht auf weiche, mittelton-ls oder hochton-ls
henry
Receiverjunkie
Stammgast
#11 erstellt: 05. Sep 2003, 20:34
Hi,

wie ist es denn dann bei Verstärkern, welche über den gesamten Leistungsbereich eine THD (TotalHarmonicDistortion) von weniger als 0,1% abgeben? Bei denen kann dann doch wohl nur die schiere Kraft die Membransicken nach außen drücken.

oder hab ich jetzt etwas falsch verstanden?

RJ
zucker
Inventar
#12 erstellt: 05. Sep 2003, 20:59
hi empfänger
irgendwann ist jeder transistor gesättigt und dann tritt das problem des "clipping" auf. wenn bspw. die eingangsspannung, also das nf signal 4V beträgt, so überforderst du eine endstufe bei nicht voll geöffnetem volume poti. im normalfall wird mit 0db angesteuert. aber die endstufe kann das nicht sehen, es sei denn, dass in der vorstufe ein limitter eingesetzt ist, der das signal auf 0db (0,775V)begrenzt. es gibt auch ausführungen von endstufen die höher gespeist werden. das ändert aber nichts an der möglichkeit der übersteuerung.
henry
Peter_H
Inventar
#13 erstellt: 06. Sep 2003, 00:57
Hi,

wenn es eine halwegs vernünfitg abgestimte Kombi Verstärker/LS ist und in einer sagen wir "Otto-Normalverbraucher-Wohnung" steht, wirst Du im Normalfall vorher aus den Ohren bluten, bevor Du voll afgedreht hast. Wahrscheinlicher noch ist ein schneller und unangenehmer Besuch Deiner Nachbarn bzw. des Hausmeisters ;-)
Viper2k
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 06. Sep 2003, 02:37
Vielen Dank für die schnellen Antworten!!

Jetzt weiß ich wenigstens mal das
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