Monitor Audio Gold 50 6G - im Direktvergleich enttäuscht

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luki92
Stammgast
#1 erstellt: 25. Nov 2025, 12:23
Hallo zusammen,

hab mir als Upgrade zu einer KEF Q3 (die alte "non-meta" Version) die Monitor Audio Gold 50 6G geholt, war anfangs eig. enorm begeistert, v.a. vom AMT Hochtöner (insbesondere wie enorm klar aber zugleich angenehm dieser spielt, sowie der präzisen Räumlichkeit), aber auch von der angenehmen aber nicht übertriebenen Wärme, der Spielfreude, der Dynamik und der Schnelligkeit.

Dennoch konnte ich (nach angemessener Einspielzeit) nicht anders, als einen Direktvergleich mit der KEF, habe dafür extra mal so ein Teil gekauft wo man per A/B Umschalter 2 Boxenpaare an einen Amp hängen kann. Qobuz high res über NAD t758v3i bluOS gestreamt, als Amp hängt für die Front aber ein Musical Fidelity m3i dran.

und dann kam die Ernüchterung, selbst schon ohne Vergleich, nur mal einfach wieder die KEF gehört, und mich gefragt warum ich von der Gold so begeistert war, wo die KEF da sehr dicht dran ist. Das einzig dramatisch unterschiedliche ist die Stimme, die bei der Gold wesentlich präsenter und voluminöser ist, zudem besser freigestellt/losgelöst und hörbar mittiger und isolierter vom Rest ist, und einfach auch die Reinheit und Details (da hört man teils die Lungenflügel arbeiten) sind doch höher als bei der KEF.
Das war selbst im nachher gemachten Blindtest so klar, dass ich eig andere Aspekte Blind gar nicht vergleichen konnte, weil die Stimme sofort alles verraten hat.

aber ansonsten sind die Unterschiede so richtig hörbar nur im schnellen A/B Umschaltvergleich aufgefallen, blind wäre es schwer gewesen (wäre nicht die Stimme die es verrät), bzw. je nach Lied und Anteil an hochtönigen Instrumenten würde man den AMT Hochtöner schon erkennen, aber bei weitem nicht überall.

In Summe klang es als hätte die KEF einfach so einen dünnen Vorhang davor, der alles ein wenig dumpfer/bedämpft und nicht ganz so präzise macht, und auch nicht die warme angenehme Abstimmung, minimal kühler, geringfügig blechiger (auch sehr liedabhängig). aber ansonsten von der grundsätzlichen Klangqualität und Präzision nicht wirklich weit weg, und das bei einem Viertel des Preises. das hat mich schon enorm schockiert, ist die Gold doch die 2. höchste Serie, und die Q3 die absolute Einsteigerserie. Natürlich bei ganz genauem hinhören (aber auch nur in A/B umschalten wirklich realisierbar) schält das AMT Band schon so dermaßen schön Details heraus ohne dabei jemals zu nerven. das schafft die KEF so nicht, dennoch hab ich eben blöd geschaut, wo ich zurück auf die KEF ging und dort eigentlich "schlechten Sound" erwartet habe, und diesen nicht in der Form bekommen hab.

Ein paar Lieder gab es, wo die Aufnahme einfach so rein war und gefühlt gar kein Hintergrundgeräusch, abseits der Töne pure Stille, entsprechend nimmt man die Töne viel präziser wahr, und in solchen Fällen konnte die Gold dann doch enorm viel besser aufspielen wo ich sag "ja so hab ich das erwartet" - aber das war nur ein Bruchteil (zb "Owner of a lonely heart" - das hab ich eig wegen dem schönen trockenen Bass als Test gewählt)

Apropos Bass: hier hätte ich viel mehr erwartet in der Preisklasse, unabhängig des Vergleiches mit der KEF.
ich hatte mal eine Focal Electra 1008 - auch eine "Kompakte" - das Ding war eine Bassgewalt wo 90% der Stand LS abstinken dagegen und zwar so ein punchiger druckvoller fundamenteller Bass. Dass die zierliche Gold das nicht schafft war mir klar, aber ich hätte doch wesentlich mehr erwartet. zwar ist der Bass wunderbar sauber und rein, trocken und schnell, aber an Volumen fehlt es schon enorm, die KEF liefert hier mehr (wenn auch mit nicht der Qualität, klingt aufgeblähter und nicht so sauber und auch langsamer).
Leider ist in der 6G die Gold 100 enorm viel teurer und auch größer, die würde hier sicher liefern. in der 5G war die Gold 100 leistbarer und kleiner, und hatte trotzdem mehr Tiefgang.

Mag also sein, dass halt einfach auch die Musikquelle limitierender Faktor ist, die klanglichen Unterschiede also vorhanden sein können.
Ansonsten glaube ich - und ja da steche ich in ein Wespennest - dass der overkill m3i aus der KEF so viel mehr rausholt, dass die Gold im Vergleich einfach nicht viel besser klingt. Heißt man kann durchaus auch mal ein paar Euro mehr in die Elektronik stecken. die Gold bräuchte in Relation dann eine 6000€ Elektronik und das ist mir klar viel zu teuer, und dennoch wird es nicht um den selben Faktor besser klingen.

zu erwähnen ist auch, dass mein Raum ein wenig akustisch optimiert ist, und (warum auch immer) auch ohne Optimierung eine Nachhallzeit von nur 600ms hat und einen sehr anständigen Frequenzgang, die rechte Box die 1,5m von der Ecke weg steht, hat ein paar Bass Überbetonungen (SBIR) aber ansonsten verhält es sich gut.

Womöglich wäre der Unterschied in einem schlechten Raum größer? meine These ist, je besser der Raum optimiert ist, umso klarer und sauberer hört man wirklich nur den Direktschall, und dann merkt man dass auch günstigere Serien eig viel Potential haben.
je schlechter der Raum, umso mehr muss die Box liefern damit fehlender Sound durch die Qualität der Box ergänzt wird / vorgegaukelt wird.
Wobei der andere Ansatz wiederum ist, dass man gerade erst in einem guten Raum so richtig die Qualitätsunterschiede hören kann, weil diese ansonsten der Raum verschlucken würde (das ist v.a. aus dem Heimkino Bereich, wo dann eine Trinnov Vorstufe seine Berichtung hat, die in einem schlechten Raum absolut sinnbefreit wäre) - könnte ich jetzt nicht sagen...

freue mich über Kommentare und Diskussionen - verfolge kein "Ziel" oder so mit diesem Beitrag

Gruß Lukas
Uwe2
Stammgast
#2 erstellt: Gestern, 11:48
Kann der A/B Lautsprecherumschalter auch Pegeldifferenzen der einzelnen Lautsprecherpaare regeln? Der selbst minimal lautere Lautsprecher gewinnt meistens.
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