Kaufberatung: Weltempfänger

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Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 19. Okt 2019, 15:54
Hallo,
ich suche einen Weltempfänger.
Vorzugsweise um englische und spanische Radioprogramme zu hören. Idealerweise nicht nur aus Europa sondern auch aus den USA und Lateinamerika.
Ich denke auf die Entfernung werde ich fast nur über Kurzwelle Radiostationen reinbekommen. Natürlich möchte ich auch dt. Radio hören, aber das müsste ja mit allen besseren Geräten problemlos funktionieren. Absoluter Schwerpunkt wäre daher schon die Kurzwelle.

Meine bisherigen Favoriten sind:
Tecsun S2000
https://www.wellenjagd.com/radios/tecsun/s-2000-s-2000-dx/
und
Tecsun S8800e
https://www.wellenjagd.com/radios/tecsun/s-8800e/

Guter Empfang und gute Bedienbarkeit sind mir am wichtigsten, gute Lautsprecher am unwichtigsten. Es wird die meiste Zeit an meiner Stereoanlage angeschlossen sein, hin- und wieder mal in den Garten mitgenommen.
Hatte auch über ein Radiodeck für meine Stereoanlage nachgedacht. Aber so etwas habe ich bisher nur für UKW und MW, nie mit Kurzwelle gesehen.

Oder wäre es wegen der Kurzwelle besser gleich ein Amateurfunkgerät zu nehmen? Aber ich funke selber nicht und Schwerpunkt sollte schon Radiohören sein, vor allem Musik, der Kurzwellenempfang ist zwar wahrscheinlich bei einem Funkgerät besser, aber muss ich nicht davon ausgehen, dass die Empfangsqualität auch dann schlechter ist, wenn ich an die Stereoanlage anschließe?

Meine Frage wäre daher was erst mal grundsätzlich besser ist um Musik- und Sprachsendungen aus Lateinamerika und den USA in guter Qualität reinzubekommen, Kurzwellen-Amateurfunkgerät (Ausgabe über Stereoanlage) oder ein "normaler" Weltempfänger. Und wenn ja, welcher.
DB
Inventar
#2 erstellt: 19. Okt 2019, 16:44
Hallo,


Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
ich suche einen Weltempfänger.
Vorzugsweise um englische und spanische Radioprogramme zu hören. Idealerweise nicht nur aus Europa sondern auch aus den USA und Lateinamerika.
Ich denke auf die Entfernung werde ich fast nur über Kurzwelle Radiostationen reinbekommen. Natürlich möchte ich auch dt. Radio hören, aber das müsste ja mit allen besseren Geräten problemlos funktionieren. Absoluter Schwerpunkt wäre daher schon die Kurzwelle.

damit Du nicht nachher enttäuscht bist: D hat sich von Lang-/Mittel-/Kurzwelle schon lange verabschiedet.
Für eine Vorstellung, was auf den Bereichen so los ist, hilft das Web-SDR der Uni Twente: http://websdr.ewi.utwente.nl:8901/

Der Tecsun 8800e macht einen ganz guten Eindruck. Allerdings, und das wußte schon der alte Marconi: äußerst wichtig ist eine gute Antenne.

Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
Es wird die meiste Zeit an meiner Stereoanlage angeschlossen sein, hin- und wieder mal in den Garten mitgenommen.

Gerade in der Wohnung ist das Gerät ohne angeschlossene Außenantenne voll im häuslichen Störnebel. Da wirst Du nicht viel reißen können.


Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
Hatte auch über ein Radiodeck für meine Stereoanlage nachgedacht. Aber so etwas habe ich bisher nur für UKW und MW, nie mit Kurzwelle gesehen.

Sowas gab es schon, und auch in hochwertig, früher, und da vor allem in der Ex-DDR.


Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
Oder wäre es wegen der Kurzwelle besser gleich ein Amateurfunkgerät zu nehmen? Aber ich funke selber nicht und Schwerpunkt sollte schon Radiohören sein, vor allem Musik, der Kurzwellenempfang ist zwar wahrscheinlich bei einem Funkgerät besser, aber muss ich nicht davon ausgehen, dass die Empfangsqualität auch dann schlechter ist, wenn ich an die Stereoanlage anschließe?

Nun, Du könntest Dir einen Stationsempfänger kaufen, die sind für das, was sie können sollen, optimal ausgestattet. Schau Dir da mal den Icom IC-R75 an, oder den (älteren) Fairhaven RD500VX. Letzterer kann UKW-Stereo und ist auch über seine serielle Schnittstelle fernbedienbar.
Hier sind auch noch Geräte und Hinweise zu finden: http://www.shortwaveradio.ch/doku.php?id=de:start


Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
Meine Frage wäre daher was erst mal grundsätzlich besser ist um Musik- und Sprachsendungen aus Lateinamerika und den USA in guter Qualität reinzubekommen, Kurzwellen-Amateurfunkgerät (Ausgabe über Stereoanlage) oder ein "normaler" Weltempfänger. Und wenn ja, welcher.

Zentrales Element dürfte hier eine ordentliche, ungestörte Antenne sein.


MfG
DB
fotoralf
Inventar
#3 erstellt: 19. Okt 2019, 21:15
Man braucht heute kein Kurzwellenradio mehr, um Sender aus fernen Ländern zu hören. Das geht per Internet einfacher, zuverlässiger und billiger.

Die Frage ist, welche Motivation dahinter steht: einfach nur exotische Klänge hören oder eher der Spaß daran, auch unter widrigen Bedingungen weit entfernte Sender zu empfangen, was man früher als Wellenjagd bezeichnet hat. Sozusagen die Frage, ob man Freude am Angeln hat oder einfach nur gern Fisch ist.

Es gibt zwischen Kurzwellen-Kofferradios und Amateurfunkgeräten noch die sog. Kommunikationsempfänger. Das sind gleich gute Empfangsteile wie in hochwertigen Amateurfunkgeräten, aber ohne eingebauten Sender. Da liefert der Gebrauchtmarkt hochwertiges in großer Auswahl zum Bruchteil des ursprünglichen Preises. Beispiele: Kenwood R5000, Icom R75, NRD 535, 545 uvm.

Eine weitere Gruppe sind die SDR-Empfänger (Software-Definded Radios) - ein kleines schwarzes Kästchen mit Antenneneingang und einer USB-Buchse, das am Rechner angeschlossen wird, auf dem die eigentliche Verarbeitung in Echtzeit erfolgt. Für erste Gehversuche reicht ein RTL-SDR (hat nix mit dem luxemburger Kommerzsender zu tun). Den gibt es auf Ebay für rund 50 Euro. Ein Gerät von SDRplay bietet für 100 bis 200 Euro Möglichkeiten, die als Hardwareempfänger vor 15 Jahren noch lässig zwei Nullen mehr gekostet hätten.

Wie von Anderen schon gesagt, steht und fällt der ganze Spaß mit einer ordentlichen Antenne, die tunlichst außerhalb des häuslichen Störnebels angebracht werden sollte. Mit Behelfs- und Zimmerantennen ist im Zeitalter der Schaltnetzteile, TFT-Bildschirme und LED-Lampen der schnelle Frust mit Sicherheit vorprogrammiert.

Ralf
Ralf65
Inventar
#4 erstellt: 20. Okt 2019, 06:05

Vulpes_Zerda (Beitrag #1) schrieb:
Hallo,
ich suche einen Weltempfänger.
Vorzugsweise um englische und spanische Radioprogramme zu hören. Idealerweise nicht nur aus Europa sondern auch aus den USA und Lateinamerika.
Ich denke auf die Entfernung werde ich fast nur über Kurzwelle Radiostationen reinbekommen. Natürlich möchte ich auch dt. Radio hören, aber das müsste ja mit allen besseren Geräten problemlos funktionieren. Absoluter Schwerpunkt wäre daher schon die Kurzwelle.


ich denke auch, wenn es rein um die Möglichkeit des Empfangs derartiger Sender geht und nicht um eine Art DX Hobby der Technik wegen, dann wird hier ein Internet Radio die bessere Alternative darstellen.
Diese sind i.d.R. mit einen mehr oder minder großen TFT Display ausgestattet (~3,5" - 5,5") und einer entsprechende Suchfunktion, woraus man Sender nach Herkunftsland, Name der Station, oder Musikrichtung suchen kann.
Die Suche nach dem Herkunftsland ist dabei in diverse Bereiche wie z.B. Asien, Europa, oder Süd bzw. Nord Amerika etc. unterteilt,
unter der Auswahl "Nord Amerika" kann dann z.B. weiter selektiert werden zwischen, Canada, Mexico oder United States,
unter der Auswahl "United States" kann dann noch weiter selektiert werden nach Hawai, Florida, New York usw.
Hier sollte also jeder fündig werden.......
Es gibt die Internetradio Geräte in diversen Ausführungen, z.B. als Kofferradio Variante, oder im Standard Hifi Format,
die meisten bieten zusätzlich sogar noch eine Streamerfunktion, so das sie zur Wiedergabe und Verwaltung digitaler Medien genutzt werden können, mitunter sogar mit interner HDD, sogar eine Bedienung mittels App über ein gekoppeltes Tablet ist vielfach möglich, nachfolgend am Beispiel an einem Sony Modell gezeigt

Sony HAP-Z1


[Beitrag von Ralf65 am 20. Okt 2019, 06:44 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#5 erstellt: 20. Okt 2019, 11:20

Ralf65 (Beitrag #4) schrieb:
...sogar eine Bedienung mittels App über ein gekoppeltes Tablet ist vielfach möglich


Es geht sogar ganz prima nur mit Tablet.

Hier im Esszimmer steht ein gutes altes Röhrenradio, ein Grundig 4035 3D, das sein Signal drahtlos von einem Tablet über einen an der Tonabnehmerbuchse angeschlossenen Bluetooth-Empfänger erhält. Auf dem Tablet läuft die TuneIn App. Das funktioniert prima und die Bedienung über den großen Touchscreen ist tausendmal besser als bei jedem Internet-Radio.

Ersatzweise geht auch ein pensioniertes Smartphone. Davon haben die meisten ohnehin ein oder zwei herumliegen. Auch eine direkte Kabelverbindung vom Kopfhörerausgang des Tablets zum Radio oder einer Stereoanlage ist möglich.

Ralf
gapigen
Inventar
#6 erstellt: 21. Okt 2019, 18:45
Kurzwelle und vernünftig Musikhören sind m.E, ein Widerspruch per excellence.
Was spricht - wie oben schon geschrieben - gegen das Internet? Quasi jedes Dorfradio im letzten Winkel der Welt überträgt doch mittlerweile via Internet.
Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 21. Okt 2019, 19:41
Ich fasse zusammen:

Meine Antwort:
1. Ja, es gibt tolle Internetradios. Ich möchte mir aber einen echten Weltempfänger zulegen als alternatives Empfangsgerät mit all den Vorteilen, die ein Radio/Weltemfänger gegenüber dem Internet hat.

2. Musik aus dem Radio (und meist auch aus dem Internet) wird selten die Qualität haben wie aus der Konserve. Dafür habe ich dann ja doch noch meine FLAC Dateien oder CDs. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei klarem Empfang bei Sprachprogrammen einen Unterschied merkt. Denn auch Hörbücher werden nicht in High Resolution aufgenommen. Bei Audible haben Hörbücher in der Höchsten von vier Qualitätsstufen nur 128kBits.

Eure Hinweise:
Gute Außenantenne ist am wichtigsten.
Kommunikationsempfänger (Amateurfunkempfänger ohne Sendemöglichkeit):  Kenwood R5000, Icom R75, NRD 535, 545

Mit anderen Worten (und das hat mich aus technischer Neugier interessiert): Mit einem Amateurfunkgerät / Empfänger kann man mit entsprechendem Verstärker und Boxen genauso gut Radio hören wie mit einem guten Radio / Weltempfänger.
Sanug
Stammgast
#8 erstellt: 21. Okt 2019, 20:05
Hm, also ehrlich, hast du dir schon mal einen Radiosender auf Kurzwelle angehört? Was die Klangqualität betrifft, gehört da jede Menge echte Leidensbereitschaft zu. Jedes Telefon klingt besser! Entspanntes Hören ist auf Kurzwelle so gut wie unmöglich, man muss eher in den Lautsprecher reinkriechen und intensiv zuhören, um überhaupt etwas zu verstehen.

Auch wenn ich es selber als "unsportlich" bezeichne, würde ich heutzutage unbedingt den Internetstream vorziehen. Hier bekommt man Rundfunk aus aller Welt in 1A Qualität bei minimalem technischem Aufwand! Tipp zum Ausprobieren: Die werbefreie App "Audials" aufs Smartphone laden und selbiges am besten mit Kabel an einen Verstärker oder ein Radio mit Line In anschließen. Und die Welt steht dir offen!

Ich sage das mit ehrlichem Wehmut. Ich habe als junger Mann jahrelang DX, also Rundfunkfernempfang auf Kurzwelle, betrieben, und war später lizenzierter Funkamateur mit eigener KW-Station und großer Außenantenne. Das hat mächtig Spaß gemacht, aber die Zeiten sind echt vorbei. Damals schon hatte man auf Kurzwelle ohne große Außenantenne mit dem Störnebel drinnen zu kämpfen, der vor allem von Fernsehgeräten ausging. Trotzdem ging einiges, meine ersten Versuche habe ich mit einem Röhrenradio von Graetz an meinem Feder-Bettgestell als Antenne gemacht. Radio Peking mit seinem deutschsprachigen Auslandsprogramm ging damit beispielsweise, zumindest so lange der Röhren-TV im Nebenzimmer aus war.

Heute ist das viel schwieriger, denn unzählige Elektrogeräte mit Schaltnetzteilen sowie nicht zuletzt Powerline erzeugen ein breitandiges, massives Störspektrum. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Investition in einen guten Weltempfänger und der Aufwand mit der Antenne lohnen. Damals waren gute Geräte übrigens sehr teuer, und manche litten an mangelnder Trennschärfe und Spiegelfrequenzproblemen. Sicher gibt es da technischen Fortschritt, aber die schmalbandige Kurzwelle mit ihrer Amplitudenmodulation ist und bleibt sehr empfindlich gegen Störungen. Zudem wechseln die Sendezeiten und Frequenzen mit der Jahreszeit aufgrund der vom Sonnenstand abhängigen Ausbreitungsbedingungen, und damit muss man sich intensiv beschäftigen. Ich würde mir das heutzutage nicht mehr antun wollen!

Mein Tipp: Probier mal beides aus. Die Smartphone-Internetradio-Variante habe ich oben ja beschrieben. Kurzwelle würde ich mit einem guten alten Kofferrradio (Grundig hatte früher hervorragende Kurzwellenteile) draußen probieren, am besten mit Batteriebetrieb und weit weg von Häusern und Stromleitungen. So findest du schnell heraus, ob du die Einschränkungen der Kurzwelle als sportliche Herausforderung in Kauf nehmen magst, oder ob das doch nicht das richtige für dich ist.

Grüße, Christof


[Beitrag von Sanug am 21. Okt 2019, 20:14 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#9 erstellt: 21. Okt 2019, 20:25

Vulpes_Zerda (Beitrag #7) schrieb:
Mit anderen Worten (und das hat mich aus technischer Neugier interessiert): Mit einem Amateurfunkgerät / Empfänger kann man mit entsprechendem Verstärker und Boxen genauso gut Radio hören wie mit einem guten Radio / Weltempfänger.


...vorausgesetzt, dieses Amateurfunkgerät deckt nicht nur die Amateurfunkbänder ab, sondern es hat einen durchgehenden Empfangsbereich und es hat ein entsprechend breites Filter im Zwischenfrequenzverstärker für den Empfang von AM-Rundfunk (gewöhnlich 6 kHz im Gegensatz zu den üblichen 2,7-kHz-Filtern für reinen Sprechfunkverkehr). Das ist, gerade bei älteren Geräten, nicht notwendig der Fall.

Und noch etwas:

Amateurfunkgeräte mit eingebautem und betriebsfähigem Sendeteil (sog. Transceiver) erfüllen - zumal wenn sie mit einer Außenantenne betrieben werden - den Tatbestand der Errichtung einer Fernmeldeanlage, die in dieser Form nur von einem lizenzierten Funkamateur errichtet werden darf. Um dies zu vermeiden, müsste der Sendeteil dauerhaft unbrauchbar gemacht werden.

Ralf

P.S.: Wer ist eigentlich auf die glorreiche Idee gekommen, diesen Thread nach Kaufberatung Stereo (sic!) zu verschieben?


[Beitrag von fotoralf am 21. Okt 2019, 20:35 bearbeitet]
Werner_B.
Inventar
#10 erstellt: 21. Okt 2019, 21:43

Vulpes_Zerda (Beitrag #7) schrieb:
Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei klarem Empfang bei Sprachprogrammen einen Unterschied merkt.

Das zeigt eine völlig falsche Erwartungshaltung. So hört sich's an:

Sanug (Beitrag #8) schrieb:
Was die Klangqualität betrifft, gehört da jede Menge echte Leidensbereitschaft zu. Jedes Telefon klingt besser! Entspanntes Hören ist auf Kurzwelle so gut wie unmöglich, man muss eher in den Lautsprecher reinkriechen und intensiv zuhören, um überhaupt etwas zu verstehen.


Jedes Telefon ...: Als Telefonreferenz sind selbst alte Analogtelefone besser, ganz zu schweigen von moderner HD-Telefonie auf Basis VoIP ...

Dazu kommt oft Fading aufgrund sich laufend ändernder Atmosphärenbedingungen. Stabile Wetterlagen sind hilfreich.

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 21. Okt 2019, 21:50 bearbeitet]
Sanug
Stammgast
#11 erstellt: 21. Okt 2019, 22:27
Ja, man kann gar nicht genug warnen: Die Tonqualität ist wirklich unterirdisch! Sehr magere 2500 Hz Audiobandbreite auf Kurzwelle, und dank Amplitudenmodulation mit jeder Menge Störungen. So eine Zumutung sind wir heutzutage nicht mehr gewohnt! Internetradio, egal in welcher Bitrate, ist eine Offenbarung dagegen.

Fasziniert hat es mich damals trotzdem. Hier ein schöner Artikel, mir ist es damals genauso gegangen. Aber das Rad lässt sich nicht zurückdrehen, und das ist gut so: Radio in den Achtzigern - Spiegel online
Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 21. Okt 2019, 23:05
Also mit anderen Worten auch ein gutes Signal über AM ist qualitativ nicht mit UKW zu vergleichen?

Warum werden dann Weltempfänger verkauft? Ich dachte über AM könnte man wenigstens Sprachsendungen angenehm hören.

Andere Frage: Wenn ich mich erst mal mit heimischen gut empfangbaren UKW-Sendern zufrieden gebe, macht es qualitativ einen Unterschied ob ich ein mobiles Radio über bluetooth mit meiner Stereoanlage koppel oder ob ich mir ein Radiodeck/"FM-Tuner" für die Stereoanlage kaufe? Einen FM-Tuner kann ich nicht mal eben mit Batterien ausstatten und mobil verwenden; wo ist der Vorteil?
Sanug
Stammgast
#13 erstellt: 21. Okt 2019, 23:16

Vulpes_Zerda (Beitrag #12) schrieb:
Also mit anderen Worten auch ein gutes Signal über AM ist qualitativ nicht mit UKW zu vergleichen?

Nein, auf keinen Fall! AM ist viel störanfälliger, dazu kommt die viel geringere Audiobandbreite von 2500 Hz bei Kurzwelle und 4500 Hz bei Mittelwelle!

Vulpes_Zerda (Beitrag #12) schrieb:
Warum werden dann Weltempfänger verkauft? Ich dachte über AM könnte man wenigstens Sprachsendungen angenehm hören.

Früher gab es keine Alternative zur Kurzwelle, wenn man Sender aus fernen Ländern hören wollte. Sprachsendungen hören geht, angenehm ist es aber nur selten, denn es ist nur selten störungsfrei. Und es klingt immer sehr dumpf.


[Beitrag von Sanug am 21. Okt 2019, 23:20 bearbeitet]
Werner_B.
Inventar
#14 erstellt: 21. Okt 2019, 23:41

Sanug (Beitrag #11) schrieb:
Fasziniert hat es mich damals trotzdem.


Sanug (Beitrag #13) schrieb:
Früher gab es keine Alternative zur Kurzwelle, wenn man Sender aus fernen Ländern hören wollte.


Das Ganze muss man auch historisch sehen: es gab kein Internet, Fernreisen waren für die allermeisten unbezahlbar (das war alles weit vor den Billigfliegern). Fernreisen waren eher was für Freaks, die ihren Job aufgegeben haben, mit dem VW Bulli über Schotterpisten (das waren noch die besseren Strassen ...), die abwechselnd überschwemmt oder von Bergrutschen blockiert waren an Ländern vorbei, in die ohnehin keiner reinkam, oder ggf. nur auf monatelange Voranmeldung und mit ständiger Staatssicherheitseskorte. Portugal, Spanien, und Griechenland waren bis in die 1970er-Jahre Diktaturen, die Warschauer-Pakt-Staaten bis zum Ende der 1980er-Jahre - und viele weitere ... Wenn man in solche Staaten nicht gereist ist, musste man auch nicht fürchten, für das Hören eines falschen Radiosenders oder ein falsch geäussertes Wort gleich verhaftet zu werden. Also holte man sich die weite Welt per Kurzwelle nach Hause.

Mit steigendem Wohlstand und Liberalisierung vieler Staaten wurde mehr gereist, und dann war die Kurzwelle die Verbindung in die Heimat. Es gab ja immer noch kein Internet ...

Qualitativ hochwertige Weltempfänger wie den Grundig Satellit 2000 gibt es schon lange nicht mehr. Es gibt im Grunde nur noch kleine, billige Geräte (da gibt's wohl auch ein paar ganz passable darunter) sowie die sehr spezialisierten (oben genannten), die eher nicht für ein breiteres Publikum gedacht sind.

Warum es die Weltempfänger immer noch gibt? Warum gibt es immer noch Vinyl-Plattenspieler? Warum gibt es immer noch Kameras, in die man einen Film einlegen kann? Vielleicht weil die Vergangenheits-verklärenden Romantiker nie aussterben?

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 21. Okt 2019, 23:46 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#15 erstellt: 22. Okt 2019, 00:40

Vulpes_Zerda (Beitrag #12) schrieb:
Also mit anderen Worten auch ein gutes Signal über AM ist qualitativ nicht mit UKW zu vergleichen?


Auf keinen Fall. Es sei denn, Du bist über 80. Dann fällt es nicht mehr so auf.


Warum werden dann Weltempfänger verkauft? Ich dachte über AM könnte man wenigstens Sprachsendungen angenehm hören.


Es soll auch außerhalb Deutschlands noch Gegenden geben, in denen das mit dem Internet nicht so gut funktioniert. Oder Länder, in denen das Internet gern schon einmal zensiert oder ganz abgeschaltet wird. Oder wo es überhaupt keinen Internetzugang gibt. Und Leute, die sich keinen Computer, kein Internet, aber ein Kurzwellenradio leisten können.

Und man kann in AM auf Kurzwelle durchaus Sprachsendungen in annehmbarer Qualität hören, halt nur nicht mit der vorhersagbaren Zuverlässigkeit wie per Internet.

Das kann man aber alles ganz einfach ausprobieren, ohne selbst einen Pfennig für Geräte auszugeben oder Antennendrähte durch den Garten zu spannen, z.B. mit dem Onlineempfänger in Twente:

http://websdr.ewi.utwente.nl:8901


Andere Frage: Wenn ich mich erst mal mit heimischen gut empfangbaren UKW-Sendern zufrieden gebe, macht es qualitativ einen Unterschied ob ich ein mobiles Radio über bluetooth mit meiner Stereoanlage koppel oder ob ich mir ein Radiodeck/"FM-Tuner" für die Stereoanlage kaufe? Einen FM-Tuner kann ich nicht mal eben mit Batterien ausstatten und mobil verwenden; wo ist der Vorteil?


Die Verbindung per Bluetooth bringt einen gewissen - wenn auch nicht sehr großen - Verlust an Klangqualität mit sich. Daher ist der Vorteil des FM-Tuners ganz klar... die etwas bessere Qualität.

Zum Abschluss noch diese kleine Geschichte:

In seiner Zeit als Bundeskanzler besuchte Willy Brandt ein afrikanisches Land und wurde vom dortigen Präsidenten auf dem Flughafen wie folgt begrüßt: "Sehr geehrter fiiieeep Herr Bundeskanzler. Ich bin krrrxxx sehr erfreut und es ist mir wuuhuuuiiii eine große Ehre, sie dididididit heute hier wuuuiiii begrüßen zu können." Darauf Brandt: "Wo haben Sie den dieses ausgezeichnete Deutsch gelernt?" Die Antwort: "Deutsche krrxxx Welle!"

In diesem Sinne,
Ralf
DB
Inventar
#16 erstellt: 22. Okt 2019, 15:24

Vulpes_Zerda (Beitrag #12) schrieb:
Also mit anderen Worten auch ein gutes Signal über AM ist qualitativ nicht mit UKW zu vergleichen?

Bei dem, was hier so über AM angeliefert wird, nein. Vor Jahren sah das z.B. in Nordamerika anders aus. Dort war AM-Stereo recht verbreitet und der Frequenzumfang war auch größer. Als ich vor ca. 15 Jahren in Canada war, konnte man im Autoradio keinen so gewaltigen Unterschied zwischen UKW und Mittelwelle feststellen.

Ach so: wenn Du Dich doch für einen Stationsempfänger entscheiden möchtest, seien Dir von JRC der ältere NRD-515 ans Herz gelegt. Der hat zwar keine Speicher und auch keinen Innenlautsprecher, klingt aber angenehmer als NRD525...545. Auch die Empfänger von Lowe bekommt man bisweilen recht günstig, die haben umschaltbare AM-Bandbreite bis 10kHz.


MfG
DB
Ralf65
Inventar
#17 erstellt: 22. Okt 2019, 16:10

Vulpes_Zerda (Beitrag #7) schrieb:
Ich fasse zusammen:

Meine Antwort:
1. Ja, es gibt tolle Internetradios. Ich möchte mir aber einen echten Weltempfänger zulegen als alternatives Empfangsgerät mit all den Vorteilen, die ein Radio/Weltemfänger gegenüber dem Internet hat.


ich kann ehrlich gesagt gar keine Vorteile erkennen und wüsste auch nicht wo ich danach in dem Vergleich suchen soll.
Vermutlich werden eine Vielzahl der Stationen sogar beide Verbreitungswege nutzen und da wird der Internetstream klanglich im Vorteil sein.



2. Musik aus dem Radio (und meist auch aus dem Internet) wird selten die Qualität haben wie aus der Konserve. Dafür habe ich dann ja doch noch meine FLAC Dateien oder CDs. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei klarem Empfang bei Sprachprogrammen einen Unterschied merkt. Denn auch Hörbücher werden nicht in High Resolution aufgenommen. Bei Audible haben Hörbücher in der Höchsten von vier Qualitätsstufen nur 128kBits.


je nach Anbieter werden die Streams mit bis zu 320kb/s übertragen, je nach Alter und Qualität der Wiedergabekette, kann man da wohl nicht einmal einen Unterschied im Vergleich zu einer CD ausmachen
gapigen
Inventar
#18 erstellt: 22. Okt 2019, 18:05

Ja, es gibt tolle Internetradios. Ich möchte mir aber einen echten Weltempfänger zulegen als alternatives Empfangsgerät mit all den Vorteilen, die ein Radio/Weltemfänger gegenüber dem Internet hat.


Moin Vulpes_Zerda, da ich gerne dazu lerne und meine bisherigen und Ausflüge in die Kurzwelle (vor zig Jahren) nicht besonders erquickend waren bitte ich Dich um Info, wo die Vorteile sind.

Abgesehen davon habe ich vor gut fünf Jahren auf Dominica in einem winzigen Nest ein Lokalradio in einer Art Doppelgarage gesehen, und selbst die konnte ich in Deutschland via Internet in guter Qualität empfangen.
Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 22. Okt 2019, 21:00
Hallo Gapigen. Ja, ich erläutere meine Ansicht gerne:

1. Radio ist Sicherheit im Notfall

Krieg, Vulkanausbruch, Erdbeben, Anschläge von Terroristen oder Hackern gegen die Infrastruktur können zum Ausfall des Internets oder der Stromversorgung führen. Aber so schlimm muss es gar nicht kommen, regelmäßig fällt bei Hochwasser der Strom aus und je mehr volatile Energie wir bekommen (Wind- Solar-) desto häufiger wird es zu Engpässen kommen.
Nach Strom- und Internet ist das Mobilfunknetz gefährdet. In solchen Notfällen oder nur bei großen Menschenaufläufen (Festivals in ländlichen Gebieten, Großverantaltungen in einer Stadt) ist das Mobilfunksystem häufig überlastet.
Radio ist am stabilsten, und könnte auch am schnellsten und günstigsten wieder repariert werden.
Festnetztelefon läuft ja jetzt schon nur noch über das Internet. Sobald der Strom weg ist, ist auch das Festnetztelefon und das Internet weg.


2. Radio ist in Infrastruktur gegossene Bürgerfreiheit und Demokratie

Wer sich auf Youtube, Soziale Medien oder auch per Internetradio informiert, macht das nicht anonym. Jeder der den Aufwand betreibt seine IP-Adresse oder andere Browserdaten herauszufinden weis wie viel Zeit er mit welchen Medien verbringt. Das mag heute in Deutschland kein Problem sein, aber in sehr vielen Ländern kann das einen ins Gefängnis bringen.
Auch können Piratensender relativ einfach betrieben werden.

Man sollte solche Prinzipien nicht aufgeben, auch wenn wir sie heute vielleicht nicht brauchen. Ich bräuchte heute auch kein geheimen Wahlen, aber ich würde niemals einem Gesetz zustimmen das in Zukunft offenee Wahlen vorsieht. Und wenn Mitteleuropa sich aus dem analogen Radio zurück zieht, dann hat das auch indirekt Auswirkungen auf andere Länder die dieses Medium vielleicht noch mehr brauchen.


3. Weil Radio die primitivste Technik ist, gibt es das überall

In Afrika beispielsweise ist in den meisten Ländern der überwiegende Teil der Bevölkerung ohne Strom. Sie fahren einmal die Woche in die Stadt wo sie Batterien kaufen und wer eines hat, sein Handy auflädt (ja, die haben noch die echten Handys die nur zum telefonieren sind und wo der Akku auch mal eine Woche hält). Fernsehen gibt es auf dem Dorf nicht, auch kein Internet und keine Tageszeitung. Alles läuft dort über Radio.
Wenn du über solche Länder etwas im Internet oder auch über Internetradio erfahren willst, findest du quasi nur eine Quelle aus der Hauptstadt, von der Regierung herausgegeben. Aber selbst im abgelegensten und unterentwickeltesten Krisengebiet gibt es irgend einen von Rebellen oder einer Nichtregierungsorganisation betriebenen Sender der Informationen von vor Ort hat und auch eine nicht zensierte Gegendarstellung ausstrahlt. Den kannst du mit einem Weltempfänger möglicherweise bequem aus deinem Wohnzimmer empfangen.


4. Mobilität
Man nutzt nur, was man gewohnt ist. Wenn du spontan in der Natur zelten gehst, hast du dort vielleicht kein Internet- / Handyempfang. Wenn du zu Hause gewohnt bist Radio über eine echtes UKW-Radio oder Weltempfänger zu hören wirst du aus Routine ein kleines Radio mitnehmen, weist wo du welche Sender findest und wirst spätestens mit einer über einen Ast geworfenen Wurfantenne überall etwas empfangen.


Fazit, in der Praxis macht es für mich in der Regel keinen Unterschied ob ich „echtes“ Radio oder Internetradio höre. Aber meine Stimme ist auch nicht ausschlaggebend bei Wahlen, die von mir weggeworfene Plastiktüte oder unnötig ausgestoßenes CO² bringt nicht die Weltmeere oder das Klima zum Kollaps. Aber wenn sich alle so oder so verhalten, macht das schon einen Unterschied. Es geht also ums Prinzip, um die Unterstützung einer Sache. Es erschreckt mich, dass wir in Deutschland dabei sind das Radio abschaffen und durchs Internet ersetzen zu wollen. Denn selbst, das Digitalradio, das hinsichtlich Stabilität und Unabhängigkeit schon Nachteile hat, soll ja nur eine Übergangslösung sein und später ganz dem Internetradio weichen.
Und ich bin sicherlich nicht Rückwärtsgewandt. Ich mache sehr viel im Internet. Aber es sind nun einmal zwei verschiedene Medien. Internet kann das Radio ergänzen aber nicht ersetzen. Selbst wenn meine Einschätzung Fehler haben oder übertrieben sein sollte, wo ist der Schaden? Einen guten Weltempfänger gibt es schon für 100€ wenn er bequem, gut bedienbar und schick anzusehen sein soll, dann bekommst du für 350€ top Produkte. Ein Radio hat kaum Verschleiß, es wird nicht so schnell verloren, gestohlen oder durch einen Unfall beschädigt wie ein Smartphone oder einen Laptop die man überall mit hinträgt. Es ist nicht wie diese Geräte in spätestens fünf Jahren veraltet…. Ein gutes Radio / Weltempfänger kann 10, 20 oder mehr Jahre zuverlässig funktionieren. Und es hat quasi keine laufenden Kosten. Setzt das mal ins Verhältnis zu dem was du für andere Kommunikationsmittel ausgibst. Selbst wenn ich es wenig nutze ist es eine der wenigen Anschaffungen die jeden Euro Wert sind. Und wie gesagt, ich möchte ich auch die Idee des FM-Radios (kein DAB+ und erst recht kein Ersetzen durch Internetradio) unterstützen. Denke immer: Als Wähler hast du nur einmal eine Stimme in alle vier Jahre, als Konsument aber jeden Tag...
gapigen
Inventar
#20 erstellt: 23. Okt 2019, 08:49
Guten Morgen Vulpes_Zerda,
vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung, die weit über das im Eingangspost Gesagte hinausgeht, wo zumindest bei mir der Eindruck entstanden ist, dass Du primär Musik aus aller Welt hören möchtest.

Deine Erklärungen spiegeln Deine persönliche Meinung wieder, die man teilen kann aber nicht muss. Da sind mir persönlich zu viele Szenarien drin, die in die Richtung gehen, Selbstmord aus Angst vor dem Tod zu begehen. Das meine ich jetzt nicht abwertend. Aber wo soll das enden? Beim (Atombomben-sicheren) Bunker im Garten?

Meines Wissens werden bei Behörden weiterhin Funk eingesetzt, um die von Dir beschriebenen (und sicher richtigen) Risiken bzgl. Ausfall der digitalen Kommunikation zu minimieren. Ich vertraue darauf, dass das im Ernstfall, der hoffentlich nicht eintrifft, funktioniert. Und wenn nicht, dann hilft mir ein Weltempfänger vermutlich auch nicht praktisch weiter.

Ich bin eher der Typ, der weitgehend gelassen sein Leben lebt und erst dann nervös wird, wenn irgendetwas, und was auch immer, diese Gelassenheit deutlich bedroht.

Und bis dahin reicht mir mein Internetradio über meine Amazon echos / Alexa.

Aber: Nochmals danke für Deinen interessanten Beitrag,
DB
Inventar
#21 erstellt: 23. Okt 2019, 11:34
Hallo,


gapigen (Beitrag #20) schrieb:

Deine Erklärungen spiegeln Deine persönliche Meinung wieder, die man teilen kann aber nicht muss. Da sind mir persönlich zu viele Szenarien drin, die in die Richtung gehen, Selbstmord aus Angst vor dem Tod zu begehen. Das meine ich jetzt nicht abwertend. Aber wo soll das enden? Beim (Atombomben-sicheren) Bunker im Garten?


es reicht schon ein mehrere Tage dauernder großflächiger Stromausfall, der dank unserer Energiepolitik wahrscheinlicher wird.
Nach etwa 8h bis spätestens 24h ist der ganze digitale Firlefanz weg vom Fenster, das Thema hatten wir hier im Forum schon hinsichtlich DAB behandelt.

MfG
DB
gapigen
Inventar
#22 erstellt: 23. Okt 2019, 15:49
... und was hilft dann ein Weltempfänger?
In unserer technologischen Welt wird über kurz oder lang etwas richtig schief gehen. Aber wir oder wenigstens die Meisten sind genauso gutgläubig wie damals die Passagiere auf der Titanic, die ja auch als unsinkbar galt.

Nur ehrlich: Was soll‘s Ich jedenfalls mache mich wegen irgendwelcher Horrorszenarien nicht verrückt. Das kann ich machen, wenn es soweit ist.
DB
Inventar
#23 erstellt: 23. Okt 2019, 19:02

gapigen (Beitrag #22) schrieb:
... und was hilft dann ein Weltempfänger?

Nun, ein rein analog funktionierender Empfänger hat eine wesentlich längere Betriebsdauer, zudem ließe sich auf LMK mit einem bzw. einigen wenigen gut per Notstrom versorgbaren Sendern das ganze Land bestens versorgen.
Ich will den "Entscheidern", die den Ausstieg aus den AM-Bereichen für D beschlossen, mit mühsamem Wohlwollen aber zumindest Hanlon's Razor zugestehen.


MfG
DB
Werner_B.
Inventar
#24 erstellt: 23. Okt 2019, 22:00

Vulpes_Zerda (Beitrag #19) schrieb:
1. Radio ist Sicherheit im Notfall
...
Radio ist am stabilsten, und könnte auch am schnellsten und günstigsten wieder repariert werden.
...
4. Mobilität
... wirst du aus Routine ein kleines Radio mitnehmen, weist wo du welche Sender findest und wirst spätestens mit einer über einen Ast geworfenen Wurfantenne überall etwas empfangen.
...
Es erschreckt mich, dass wir in Deutschland dabei sind das Radio abschaffen und durchs Internet ersetzen zu wollen.
...

Du machst die Rechnung ohne den Wirt. Es ist bereits geschehen, viel Spass bei der Sendersuche nach einem deutschsprachigen Sender auf LW/MW/KW, der Dir im Katastrophenfall Verhaltenshinweise geben kann.

https://www.welt-der...e-am-sender-371.html

2012: Deutscher Kurzwellenrundfunk ist Vergangenheit
2015: Deutscher Langwellenrundfunk ist Vergangenheit
2016: Deutscher Mittelwellenrundfunk ist Vergangenheit!
2025: Deutscher UKW-Rundfunk soll Vergangenheit sein!

https://www.mittelba...1705-art1191565.html
https://www.radiosze...t-kw-sender-auf.html
https://www.radiosze...ter-sendeanlage.html


Vulpes_Zerda (Beitrag #19) schrieb:
4. Mobilität
... wirst du aus Routine ein kleines Radio mitnehmen, weist wo du welche Sender findest und wirst spätestens mit einer über einen Ast geworfenen Wurfantenne überall etwas empfangen.
...
Selbst wenn meine Einschätzung Fehler haben oder übertrieben sein sollte, wo ist der Schaden? Einen guten Weltempfänger gibt es schon für 100€ wenn er bequem, gut bedienbar und schick anzusehen sein soll, dann bekommst du für 350€ top Produkte.

Dann solltest Du weder einen Tecsun S-2000 noch einen S-8800 in Betracht ziehen. Im Katastrophenfall wird es wichtiger sein, Trinkwasser zu schleppen statt schwerer Radiogeräte. Oder Du bunkerst Dich mit einem Notstromgenerator ein ...

Gruss, Werner B.
Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 23. Okt 2019, 23:10
Habe die Links gelesen... das war mir gar nicht bewusst. Ich finde es absolut erschreckend. Ein großes Stück Verlust von Demokratie und Krisensicherheit!
Werner_B.
Inventar
#26 erstellt: 24. Okt 2019, 00:46

Vulpes_Zerda (Beitrag #25) schrieb:
Ein großes Stück Verlust von Demokratie und Krisensicherheit!

Na, so formuliert finde ich das Thema etwas hoch gehangen (zumindest für das heutige Mitteleuropa und weitere) bzw. das zweite schlicht für falsch.

Die Anonymität des Hörens ist auch mit UKW und DAB+ gewahrt sowie den anderen digitalen Radiostandards wie DVB-C oder DVB-S2. Einzig wenn man an das Leben in einer Diktatur denkt, dann entfällt die Möglichkeit, sich unerkannt via Auslandssender zu informieren, da nur auf LW/MW/KW die nötigen Reichweiten zur Verfügung stehen (und nicht gesperrt oder nachverfolgt werden können). Etliche demokratisch gesinnte Menschen haben sich im "dritten Reich" via BBC informiert ... das wäre wohl in der Tat nicht mehr möglich.

Mit der Krisensicherheit hat es gar nichts zu tun, da stünde zuallervorderst die Sicherheit und Zuverlässigkeit unserer Stromversorgung zur Debatte, nicht aber irgendwelche rundfunktechnischen Überlegungen: https://www.n-tv.de/...article21120145.html

Richtig ist, dass Deutschland im Bezug auf die Kommunikation nicht auf den Katastrophenfall vorbereitet ist. Um grosse Bevölkerungsteile mit Informationen zu versorgen, führt m.E. kein Weg am Rundfunk vorbei. Aus vielerlei Gründen (Physik, Systemarchitektur, Zuverlässigkeit, Wartbarkeit, etc.) basierte das bisher immer auf LW- und MW-Sendern als tragende Elemente (KW ist aus physikalischen Gründen, teilweise oben angedeutet, eher ungeeignet). Mit deren Verschwinden sind auf der Empfangsgeräteseite auch die entsprechenden Empfangsteile weitgehend verschwunden - Mainstream-Radios haben heute keine AM- (also LW-/MW-/KW-) Empfangsteile mehr. Damit würde auch der Notnagel, den @DB in Beitrag #23 erwähnt, nicht mehr helfen ... Nehmen wir an, der einzige verbliebene MW-Sender (so es einen gäbe) wäre selbst von der Katastrophe betroffen, könnte man tatsächlich relativ flott einen Notsender errichten wie von @DB vorgeschlagen. Nur wenn keiner mehr empfangen kann ...

Immerhin scheint man erkannt zu haben, dass es ein grosser Fehler war, die Sirenen grossflächig abzubauen:
https://www.mysteryb...er-aktiv-316191.html
https://www.swr.de/s...enen-streit-100.html
https://www.stern.de...sirenen-3220896.html
Nur ist diese Form der Kommunikation zweifellos etwas zu eindimensional ...

Gruss, Werner B.


[Beitrag von Werner_B. am 24. Okt 2019, 01:13 bearbeitet]
Ralf65
Inventar
#27 erstellt: 24. Okt 2019, 05:08
man kann die Szenarien jetzt ohne Unterbindung weiter spinnen und die angeführten Argumente sind irgendwie schon Abstrus...

Welche Rolle spielt dabei der Empfang einer Station von sonst wo mittels eines Weltempfängers in einem Notfall vor Ort ?
Was hat die IP Adresse und eine mögliche Verfolgung dessen in anderen Ländern, mit der Nutzung hier vor Ort zu tun ?

was will der TE nun wirklich ?
Radio "aus" aller Welt hören, oder damit auf den Weltuntergang warten....
In wie fern und mit was will man hier die Idee des FM-Radios unterstützen...?

Regionale Ereignisse werden heutzutage u.a. mittels Warn-App Nina z.b., oder den Lokalradios verbreitet, diese findet man jedoch gar nicht auf KW, aber dafür als Internet Stream wieder.
Des weiteren werden für großflächige Ereignisse die Zivilschutzsignale der existierenden Sirenen, bzw. Durchsagen von Polizei etc. genutzt.

Das der Analoge Rundfunk nach einer Übergangszeit abgeschaltet werden soll ist seit langen bekannt, die Diskussion darüber also hinfällig.
Das gute alte FM Radio heißt nur noch wegen der Übertragungsart so, die Technik im Studio ist seit langen voll digitalisiert.
Die Quellinformation entspringt daher i.d.R. dem gleichen Studio und wird lediglich auf die unterschiedlichen Verbreitungswege (UKW, DAB, I-net Stream) herunter gebrochen, mit allen Nachteilen (Komprimierung ect.) wird hier das Endprodukt für die alte Technik der Analog Empfänger also nur wieder verständlich gemacht.

wer anstelle der modernen Übertragungswege lieber einen Weltempfänger kaufen und nutzen möchte, die Qualität beim Empfang nicht als nicht so wichtig erachtet, bzw. die Unterschiede nicht einschätzen kann, bitte, kein Problem.
Aber diverse Äußerungen zu Katastrophen und Notsituationen als Rechtfertigung für die Nutzung dessen an zuführen, ist schon mehr als befremdlich, zudem unterliegt jedes elektronische Gerät einem Verschleiß, Bauteile altern und Batterien können auslaufen.
Das ein Radio nicht so schnell gestohlen oder der durch einen Unfall beschädigt wird wie ein Smartphone oder ein Laptop, aha...?

Wovon bleibt bei einem Brand durch Unfall und Feuer wohl mehr übrig, was funktioniert durch die Einwirkung von Löschwasser z.B. trotzdem weiter.
Das ist doch eher an den Haaren herbei gezogen, als eine realitätsnahe Argumentation
gapigen
Inventar
#28 erstellt: 24. Okt 2019, 08:48

Richtig ist, dass Deutschland im Bezug auf die Kommunikation nicht auf den Katastrophenfall vorbereitet ist.

Das ist jetzt zwar off topic. Aber ich frage mich mittlerweile, auf was Deutschland überhaupt noch vorbereitet ist . Wir katapultieren uns ohnehin gerade Zurück ins absolute Mittelmaß .
Vielleicht wäre daher ein Folgeschritt, eben doch wieder Analogradio zu pushen. Dann wird es auch wieder on topic.
Ralf65
Inventar
#29 erstellt: 24. Okt 2019, 16:18

gapigen (Beitrag #28) schrieb:
Wir katapultieren uns ohnehin gerade Zurück ins absolute Mittelmaß .


da sind wir schon lange angekommen
Yahoohu
Inventar
#30 erstellt: 24. Okt 2019, 18:14
Holla,
kommen da etwa die ersten Verschwörungstheoretiker angepaddelt?
Ausserirdische, die planen die Erde zu erobern haben durch Zufall "Independence Day" gesehen
und sind deshalb gerade dabei die analoge Kommunikation abzuschaffen.
DB
Inventar
#31 erstellt: 24. Okt 2019, 21:14

Ralf65 (Beitrag #27) schrieb:
Aber diverse Äußerungen zu Katastrophen und Notsituationen als Rechtfertigung für die Nutzung dessen an zuführen, ist schon mehr als befremdlich,

So ein Szenario wie der Winter 1978/79 samt mehrtägigem Stromausfall ist durchaus wieder möglich.
Bei uns hier hat die eine oder andere Straßenmeisterei auch noch eine SIL157-Schneefräse in der Remise stehen, aus gutem Grund.
In einem derartigen Fall braucht man natürlich auch ein Informationsmedium, was primitiv ist und mit wenig Energie auf der Hörerseite gut funktioniert.


Ralf65 (Beitrag #27) schrieb:
zudem unterliegt jedes elektronische Gerät einem Verschleiß, Bauteile altern und Batterien können auslaufen.

Das ist (sicher ungewollt) auch ein Argument für kräftige AM-Sender: die kann man auch mit batterielosen, ganz primitiven Empfängern hören.

Wenn es Dich wirklich interessiert, dann lade Dir das pdf herunter, in dem die Folgen eines längeren Stromausfalles dargestellt werden.


MfG
DB


[Beitrag von DB am 24. Okt 2019, 21:25 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#32 erstellt: 24. Okt 2019, 23:50
Das alles ist ja richtig, nur, was hilft mir dann ein Weltempfänger? Da brauche ich vermutlich ganz andere Dinge...
fotoralf
Inventar
#33 erstellt: 25. Okt 2019, 00:10
Könnte vielleicht jemand der Einfachheit halber die 56 anderen Diskussionen verlinken, die wir zu genau diesem Thema schon hatten?

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 25. Okt 2019, 00:11 bearbeitet]
DB
Inventar
#34 erstellt: 25. Okt 2019, 11:44

gapigen (Beitrag #32) schrieb:
Das alles ist ja richtig, nur, was hilft mir dann ein Weltempfänger?

Mittlerweile nützt er Dir nur noch sehr wenig, weil man ja aus Kostengründen die AM-Sender alle abgeschaltet hat. Wieso dann der Rundfunkbeitrag nicht sinkt, wäre zu erörtern ...

Du schriebst weiter oben
Wir katapultieren uns ohnehin gerade Zurück ins absolute Mittelmaß

Das mag sein, aber wir tun es sehr zielstrebig und effizient.


MfG
DB
Werner_B.
Inventar
#35 erstellt: 25. Okt 2019, 18:14

DB (Beitrag #34) schrieb:
..., weil man ja aus Kostengründen die AM-Sender alle abgeschaltet hat. Wieso dann der Rundfunkbeitrag nicht sinkt, wäre zu erörtern ...

Der Deutschlandfunk schreibt dazu:

„Die KEF hat uns schon im Rahmen unserer Digitalradioausbaupläne oder dieser angemeldeten DAB-Projekte schon auferlegt, dass wir uns von dieser kostenträchtigen Mitteln, Langwellenabstrahlung, dass wir ein Abschaltkonzept vorlegen müssen. Das ist schon eine konkrete Forderung, weil die KEF uns nur unter dieser Kondition diese Mittel bewilligt hat, indem wir einen anderen Verbreitungsweg dann abschalten. Sie hätte uns nicht beide Verbreitungswege weiterhin finanziert.“

Quelle: https://www.deutschl...am:article_id=340167

Andere Quellen (WDR, radioszene.de, etc.) bestätigen diese Begründung.

(KEF ist die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten, siehe https://kef-online.de/de/kommission/aufgaben/ .)

Gruss, Werner B.
mark100
Stammgast
#36 erstellt: 25. Okt 2019, 23:52
Wie schon alle Vorredner - wenn es nur darum geht, fremde Stationen zu empfangen, dann würde ich Internetradio den Vorzug geben.

Ich war in meiner Jugend Mitte/Ende der 80ern ein Fan der Kurzwelle - damals gabs bei uns in Österreich 3 Radioprogramme (die in der Nacht zu einem zusammengeschalten wurden) und 1 1/2 TV Programme. Mit der Kurzwelle hatte man die Möglichkeit sich die Welt ins Wohnzimmer zu holen. Vor allem, gab es damals noch viele Stationen die auch ihr Programm in deutscher Sprache sendeten. Dazu gab es in den Fachzeitschriften Listen mit Sendeplänen.

Das ganze aber wenige romantisch als es sich anhörte. Die Qualität war stark schwankend und auch ist es nicht wie bei UKW, dass man das Gerät auf eine Frequenz einstellt und der Sender läuft am Vormittag wie am Abend gleich gut. Bei Kurzwelle bedarf es verschiedener Frequenzen. Dies hat auch bedeutet, dass man oft mitten in einer Sendung auf eine andere Frequenz wechseln mußte, da die Qualität zu schlecht wurde & man kein Wort mehr verstanden hat. Der Empfang war auch Wetterabhägig - manchmal war eben kein brauchbarer Empfang der Station möglich, die man gerade hören wollte. Das um und auf, war eine gute Antenne.

Trotz allem war es damals - als es noch kein Internet gab und noch kaum jemand SAT hatte, die Möglichkeit sich die weite Welt ins Haus zu holen. Ich habe meinen Weltempfänger später (90er) noch im Urlaub und auf Geschäftsreise genützt um die Sendungen aus meiner Heimat (Radio Österreich Int.) und der Deutschen Welle zu hören. Mittlerweile gibt es das so auch nicht mehr & wurde auch vom Handy überholt. Seit dem liegt mein Weltempfänger im Kasten - er hat mir viele Jahre treue Dienste geleistet, die Zeit ist jedoch vorbei (und traurig bin ich darüber nicht). Heute leisten sich die meisten Radiostationen kaum noch einen Auslandsdienst und Sendungen in verschiedenen Sprache.

Im übrigen - so hat sich das von der Tonqualität oft angehört:
https://www.adxb-oe....%20-%2029.5.2017.mp3


[Beitrag von mark100 am 26. Okt 2019, 00:00 bearbeitet]
fotoralf
Inventar
#37 erstellt: 26. Okt 2019, 10:53

mark100 (Beitrag #36) schrieb:
Trotz allem war es damals - als es noch kein Internet gab und noch kaum jemand SAT hatte, die Möglichkeit sich die weite Welt ins Haus zu holen.


Vor allem aber gab es noch was zu hören.

Die großen Auslandsdienste haben längst die Kurzwelle verlassen oder sind ganz eingestellt worden. Übrig sind ein paar südosteuropäische Länder - die für sowas eigentlich gar kein Geld haben dürften - die Chinesen und eine famose Sammlung religiöser Eiferer und Wirrköpfe à la Brother Stair.

Wer nicht gerade in den Tropenbändern Lokalsender jagen will, für den gibt es doch so gut wie nichts mehr zu empfangen.

Ralf
gapigen
Inventar
#38 erstellt: 26. Okt 2019, 11:25

Wer nicht gerade in den Tropenbändern Lokalsender jagen will, für den gibt es doch so gut wie nichts mehr zu empfangen.

... was wegen des Internets auch nicht wirklich ein Verlust ist.
fotoralf
Inventar
#39 erstellt: 26. Okt 2019, 17:42
Ich sagte es bereits am Anfang des Threads: es gibt Leute, die gern angeln, und welche, die einfach nur Fisch essen wollen.

Ralf
mark100
Stammgast
#40 erstellt: 26. Okt 2019, 17:44

fotoralf (Beitrag #39) schrieb:
Ich sagte es bereits am Anfang des Threads: es gibt Leute, die gern angeln, und welche, die einfach nur Fisch essen wollen.

Ralf


Aber angeln in einem leeren Gewässer, macht auch keinen Spaß (Vergleich Angebot an KW Stationen vor 20 Jahren versus heute)
fotoralf
Inventar
#41 erstellt: 26. Okt 2019, 20:27
Die werfen die Fische, wenn sie mal was fangen, doch sowieso hinterher wieder ins Wasser.

Ralf


[Beitrag von fotoralf am 26. Okt 2019, 20:27 bearbeitet]
Vulpes_Zerda
Ist häufiger hier
#42 erstellt: 31. Okt 2019, 20:20

Ralf65 (Beitrag #27) schrieb:

...
Regionale Ereignisse werden heutzutage u.a. mittels Warn-App Nina z.b., oder den Lokalradios verbreitet, diese findet man jedoch gar nicht auf KW, aber dafür als Internet Stream wieder.
...
Aber diverse Äußerungen zu Katastrophen und Notsituationen als Rechtfertigung für die Nutzung dessen an zuführen, ist schon mehr als befremdlich, zudem unterliegt jedes elektronische Gerät einem Verschleiß, Bauteile altern und Batterien können auslaufen.
Das ein Radio nicht so schnell gestohlen oder der durch einen Unfall beschädigt wird wie ein Smartphone oder ein Laptop, aha...?
...
Das ist doch eher an den Haaren herbei gezogen, als eine realitätsnahe Argumentation



- Internet Stream gibt es nur wenn es Internet gibt.

- 2018 hat ein Smartphone durchschnittlich 489€ gekostet
https://de.statista....artphones-seit-2008/

- Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Smartphones liegt bei 2,47 Jahren.
https://xn--handykhl...r-eines-smartphones/

Somit kostet ein Smartphone pro Jahr durchschnittlich 197,98 €

Ein Radio, dass im Wohnzimmer steht und vielleicht mal mit in den Garten genommen wird, lebt wahrscheinlich länger, weil es weniger Opfer von Verschleiß, Verlust, Unfall und Diebstahl wird als ein Smartphone das man täglich mit sich rumträgt.

Ich halte 10 Jahre für durchaus realistisch. Weltempfänger beommt man zwischen 20 und 200 Euro. Ein durchschnittlicher Haushalt in D besteht aus zwei Personen.

Mein Argument ist, wenn eine Gesellschaft pro Person im Schnitte 200€ im Jahr für Smartphones ausgibt, sollte es ihr auch 1 bis 10 Euro Wert sein eine Katastrophensichere Informationsquelle zu haben.

Was ist daran bitte an den Haaren herbeigezogen?

Ich habe nicht bestritten, dass Internetradio Vorteile hat. (Könnte aber auch sagen: Ich finde Podcasts besser.)
Ich sage das analoges Radio nicht vergleichbar ist, weil es hinsichtlich Krisensicherheit etwas ganz anderes ist. Ich verstehe ich die Argumentation nicht man bräuchte kein Radio wenn es Internet gibt. Mein Argument war doch, dass man analoges Radio als Backup behalten sollte für den Fall dass das Internet ausfällt.

Zum Argument Freiheit/Unabhängigkeit/Anonymität. Ja, vielleicht brauchen wir das in Deutschland nicht. Aber in anderen Ländern sehr wohl. Und das spricht insgesamt für den Erhalt der Technologie Radio.
Das Argument dass wir es heute in Deutschland vielleicht nicht brauchen ist so wie wenn du sagst, wir brauchen keine Deiche, denn so lange ich hier wohne hat mein Dorf den noch nie gebraucht.

Kennst du die Geschichte von dem Truthahn? Der hat sein Leben lang die Erfahrung gemacht, dass der Mann ihm immer nur gutes tut und ihm täglich Futter vorbeibringt. Deshalb findet er die Sorge der anderen Truthähne total hysterisch und abstrus. Er freut sich darauf, dass er Mann pünktlich wie an jedem anderen Tag kommt. Was soll am 25. Dezember schon anders sein?


[Beitrag von Vulpes_Zerda am 31. Okt 2019, 20:51 bearbeitet]
gapigen
Inventar
#43 erstellt: 02. Nov 2019, 20:49
Das alles ist sicher nicht von der Hand zu weisen, nur, wo fängt man an, wo hört man auf (Lebensmittel/Medikamente lagern, Notstromaggregat, Bunker bauen, Strahlenschutzkleidung,...)?
fotoralf
Inventar
#44 erstellt: 02. Nov 2019, 22:48
Vielleicht sollte man den Rest der Diskussion in ein Prepper-Forum verlagern.

Ralf
gapigen
Inventar
#45 erstellt: 03. Nov 2019, 18:21
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