Brummschleifen

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Macalberto
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 20. Mrz 2015, 23:34
Hallo Jungs,

ich will gerade einen Cinch-Umschalter baue, und lese dazu diverse Beiträge zu dem Thema. Dabei taucht immer wieder mal der Gesichtspunkt "Brummen" auf. Deshalb mal eine ziemlich grundlegende Frage, sozusagen eine Frage zum Urschleim:

Wie entstehen Brummschleifen? Wie vermeidet man sie? Zwar geht es bei einem Cinch-Umschalter nicht um mV, sondern um einigen 100 mV, um Signale in einem Line-Eingang, aber trotzdem: Wie entstehen Brummschleifen?

Ich habe schon oft in meinem Leben mich mit dieser Frage beschäftigt, aber nie eine wirklich befriedigende Antwort bekommen. Wenn irgendwann das Problem "Brummen" auftrat, sprach man geheimnisvoll von "Brummschleifen". Und wenn man das Brummen wegbekam, kam die Lösung meist nach dem Motto: Praxis ist, frag nicht so dumm, wenns geht, und keiner weiß warum!

Ich jedenfalls weiß es immer noch nicht. Wer kann mir helfen?

Macalberto
Zalerion
Inventar
#2 erstellt: 20. Mrz 2015, 23:40
Ich weiß zwar nicht, wie das mit einem Umschalter verbunden ist, aber Brummschleife ist vor allem im PA Bereich ein Phänomen, das oft auftritt, wenn Geräte an verschiedenen Phasen betrieben werden oder Hifi-Zeug mit PA zusammen verwendet wird. (Oder auch schon mal bei PC an Anlage)

Genau erklären kann ich es nicht, der Grund dafür ist aber allgemein der Potentialausgleich (einfach mal googlen, falls es interessiert).

Dagegen arbeiten kann man per Masse-Trennung (Trennübertrager, Optische Verkabelung, DI-Boxen usw, je nach Anwednung).


Wenn natürlich das Brummen von einer schlechten Schaltung im Gerät kommt, kann man damit nicht viel ausrichten.


P.S.: Klick mich
Macalberto
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 21. Mrz 2015, 00:00
Meine Güte, hast du nur auf meinen Beitrag gewartet? Deine Antwort kam schon 6 Minuten später. Danke.

Ich hab mal kurz in deinen Link geschaut, und da fängt es schon wieder an: Manchmal ist es so, manchmal ist es so, manchmal ist es noch anders, es könnte sein usw. usw. Das klingt wie Voodoo. Es scheint so zu sein, dass man erstmal das Thema vergisst, bis es konkret wird, und dann "probiert" man die verschiedenen Methoden zur Lösung aus.

Ich werde also einfach anfangen, und vielleicht der Gott des Brummens ein Einsehen und hört mal mit seinem Scheiß auf.

Macalberto
Röhrenschmiede
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 21. Mrz 2015, 00:14
Brummschleifen entstehen gerne durch unterschiedliche Massepotentiale der einzelnen Komponenten, häufig auch durch die "andere" Masse von Antennenanschlussdosen verursacht. Um die Brummschleifen zu elimenieren kann man -wenn sonst nichts mehr hilft- sog. Mantelstromfilter einsetzen.

Liebe Grüße,

Andreas
Macalberto
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 21. Mrz 2015, 00:14
Ich hänge mal noch eine Frage an. Das Thema ist offensichtlich sehr komplex, und man kann wohl nie sicher sein, das Richtige zu tun. Trotzdem, was sollte man auf alle Fälle vermeiden, wenn man eine Anlage aus mehreren Komponenten zusammenstellt? Gibt es dafür Grundregeln?
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 21. Mrz 2015, 00:38
Sehr oft Probleme gibt es in der Kombination unsymmetrische Verbindungen + Pro-Audio-Gerät. Vor allem dann, wenn ein Rechner im Spiel ist.

Gelegentlich gibt es auch (kleinere) Hersteller von HiFi-Gerät, die offenkundig keinen Durchblick haben und ihre NF-Masse auf Schutzerde hängen. Bei Advance Acoustic habe ich da derzeit den Verdacht.

Pro-Audio-Gerät darf das, weil die normalerweise mit symmetrischen Verbindungen arbeiten, die bei korrekter Ausführung (auch nicht immer gegeben) gegen Gleichtaktstörungen ziemlich unempfindlich sind.

Der Rechner macht's ebenfalls, das geht da auch kaum anders. Der hat ein großes Schaltnetzteil drin, das läßt sich sonst nur schlecht sinnvoll entstören. Bei Rechenkleinvieh mit zweipoligem Netzkabel kann es durch die Entstörkomponenten zu einer recht deutlichen kapazitiven Kopplung zum Netz kommen, mit der man brummtechnisch auch seinen Spaß haben kann.
bugatti66
Stammgast
#7 erstellt: 21. Mrz 2015, 01:02
Bezüglich Cinch-Umschalter und Brummen, sollte vermieden werden, dass die Masse vor der Signalleitung getrennt wird.
Zalerion
Inventar
#8 erstellt: 21. Mrz 2015, 04:51

Es scheint so zu sein, dass man erstmal das Thema vergisst, bis es konkret wird, und dann "probiert" man die verschiedenen Methoden zur Lösung aus.


Das klingt zwar blöd. aber ist in der Anwendung meistens so.
Bei der Konstruktion siehts etwas anders aus, da haben ja schon die anderen was zu geschrieben.


Da man keinen Überblick hat, was wo wie Störungen verursachen wird, da man die Geräte meist nicht von innen kennt oder eben von der Physik dahinter nur minimal Ahnung hat, verlässt man sich auf Erfahrungen und Ausprobieren.
Es gibt allerdings so die "Pappenheimer" die für die Probleme bekannt sind (einige wurden ja schon mehrfach genannt. Antennendose hatte ich noch vergessen, PC ist immer ganz mies, unterschiedliche Phasen, Pro Audio an Consumer usw.).
Diese zu finden ist einfach Übungssache, man liest anfangs drüber und je öfter man so was mal hatte, desto schneller findet man den Fehler auch.

Galvanische Trennung ist die Lösung ("keine gemeinsame Masse").
Das Signal hat ja "Hot + Cold", bzw Phase und Masse, und letzteres muss getrennt werden, und zwar "auf" der Leitung, die Probleme macht. Die Fehlersuche ist aufwendig aber einfach. (Systematisches Verkabeln der Anlage, sehen wo das Problem auftritt).

Typische Lösungsansätze (wie ja auch schon angedeutet) :

"PC ist Schuld" -> Optisches Kabel zum Verstärker falls möglich. ansonsten Trennübertrager/Entstörfilter
"Antennenkabel"--> Mantelstromfilter
"Hifi/PA Verbindung, gerne auch mit Antennendose"----> DI-Boxen, sowieso sinnvoll zur Symmetrierung, "Lift GND" als schöner "Nebeneffekt" bietet auch galvanische Trennung.
"In Geräten"-----> Fehlkonstruktion wegwerfen :L, oder eben beheben^.

Da immer mindestens zwei Geräte beteiligt sind (von fehlerfreien Geräten ausgehend), hat man oft auch mehrere Punkte, wo man mit der Entstörung ansetzen kann. Wie schon erwähnt: Ausprobieren, gibt sich mit der Zeit.


Das Thema ist komplex, aber relativ leicht auf die oben genannten Punkte runterzubrechen. Ist zwar eigentlich nur "Symptonbehandlung" aber in sofern schön, als dass man keine weitergehenden physikalischen Kenntnisse braucht.
Die "Ursachen" zu beheben erfordert jedoch meistens neben detaillierten Kenntnissen der Geräte eine größere Systemumstellung und ist nicht wirklich oft wirklich zielführend.
Macalberto
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:06
Danke für die vielen Infos und Tipps zum Thema Brummen.

Da habe ich ja wieder eine Menge erfahren und einiges dazu gelernt. In einigen Fällen habe ich aber nur eine Ahnung, die noch deutlich von Wissen entfernt ist. Deshalb habe ich noch ein paar Fragen. Auch wenn ich an manchem nichts ändern kann, ich wüsste es gerne:

audiophilanthrop

Brummschleifen entstehen gerne durch unterschiedliche Massepotentiale der einzelnen Komponenten, häufig auch durch die "andere" Masse von Antennenanschlussdosen verursacht. Um die Brummschleifen zu elimenieren kann man – wenn sonst nichts mehr hilft – sog. Mantelstromfilter einsetzen.

Da das so einfach ist: Sollte man das beim Kabelanschluss nicht auf Verdacht tun? Das Ding kostet ja fast nichts.

„NF-Masse auf Schutzerde hängen“

Du sprichst von einem Fehler des Geräteherstellers, oder? Kann ich das mit einem Widerstandsmesser zwischen Masse und Erde nachprüfen? Wie könnten die das besser machen? Keine Verbindung vom Gerätehersteller und die Verbindung „NF-Masse – Erde“ dem Anwender überlassen?

Wenn ja, was soll ich dann tun? Alle Massen der Anlage zusammenführen und an einem Punkt mit der Erde verbinden? Osder gar nicht?

bugatti66

„Bezüglich Cinch-Umschalter und Brummen, sollte vermieden werden, dass die Masse vor der Signalleitung getrennt wird.“

Was heißt das konkret? Liegt hier die Betonung auf vor, oder soll sie überhaupt nicht getrennt werden? Kannst du bitte erklären, was man nicht tun soll, und wie man es besser macht.

Macalberto


[Beitrag von Macalberto am 21. Mrz 2015, 15:07 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#10 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:10
Hallo Macalberto,

Brummschleifen entstehen immer dann, wenn die Anlage an mehreren Stellen mit dem Potentialausgleich oder mit der Erde verbunden ist.

Solche Potential-/Erdverbindungen sind typischerweise Geräte mit Schukostecker (Schutzleiterverbindung an der Steckdose) und Antennenanschlüsse.

Cinchumschalter führen deshalb häufig zu einer Brummschleife, weil eine Anlage, die vormals nur eine Potential-/Erdverbindung hatte, durch den Umschalter eine zweite dazu bekommt.

Beispiel: Ursprünglich war an dem PC nur einen Verstärker mit passiven Lautsprechern und nur einem Cincheingang angeschlossen. Der PC hat als Stromstecker einen Schukostecker und der Verstärker einen Eurostecker. Wenn man sich die beiden Stromsteckerformen anschaut (z.B. bei Wikipedia) sieht man, dass der Schukostecker durch den seitlichen Kontakt mit dem Schutzleiter also auch mit Potentialausgleich verbunden ist. Bei dem Eurostecker ist das nicht so. Daher hat die Anlage nur eine Verbindung zum Potentialausgleich bzw. zur Erde. Es besteht keine Brumschleife.

Merke: Eine oder keine Potential-/Erdverbindung = keine Brummschleife

So jetzt soll aber noch der Ton des Fernsehers über den Verstärker laufen. Da dieser nur einen Eingang hat, geht das nur über einen externen Cinchumschalter. Gesagt, getan, TV (Kopfhörerbuchse) und PC an die Eingänge des Umschalters und von dort zum Verstärker. Ergebnis ist ein Brummen. Der Grund ist, dass der TV über die Antennenleitung mit dem Potentialausgleich verbunden ist, also haben wir jetzt zwei Verbindungen, einmal über die Antennenleitung das das zweite Mal über den Schukostecker des PCs.

Merke: Zwei oder mehrere Potential-/Erdverbindungen = Brummschleife

Aus einem anderen Thread noch eine Erklärung von mir zum Thema Brummschleife:


Wie entstehen die Brummstörungen und die horizontalen Streifen
Diese Störungen entstehen durch Mehrfacherdungen der Video- und der Audioanlage. Zur Erläuterung eine kleine Zeichnung.


(zum Vergrößern aufs Bild klicken)

Die Zeichnung zeigt nun ein Beispiel, bei dem die Anlage an zwei Punkten geerdet ist, einmal durch den Potentialausgleich (Erdung) der SAT-Anlage und das andere Mal über den Schutzleiter des PC-Netzsteckers (Schukostecker). Leider ist es so, dass unterschiedliche Erdungspunkte oft auch unterschiedliche Potentiale aufweisen. Dadurch bedingt fliesst ein Ausgleichsstrom zwischen den Potentialen, der in der Zeichnung durch die Pfeillinien dargestellt ist. Wie zu sehen ist, fließt der Ausgleichsstrom über die Geräte-Verbindungsleitung, über die das Bild-, und das Tonsignal läuft. Dort kann Ausgleichsstrom einkoppeln und verursacht so das Brummen oder die horizontalen breiten Streifen. In unserem Beispiel ist es das Scartkabel, in das die Einkopplung stattfindet, wodurch das Bild und der Ton vom DVB-S-Receiver gestört wird. Obwohl der Ausgleichsstrom auch über die HDMI-Verbindung fließt, sind Bildstörungen vom PC unwahrscheinlich, weil es sich um eine digitale Verbindung handelt. Wenn Störungen auftreten, kommt es zu regelrechten Bildaussetzern.


Eine Brummschleife mit nur geringen Ausgleichströmen muss nicht immer zu einem Brummen führen. Voraussetzung ist eine sehr niederohmige Masseverbindung der Cinchleitungen.

Da du dir ja den Cinchumschalter selber baust, so verwende daher ein Metallgehäuse. Baue die Cinchbuchse so ein, dass deren Masse direkt mit dem Metallgehäuse verbunden ist.


Gruß

Uwe
Uwe_Mettmann
Inventar
#11 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:33

Macalberto (Beitrag #9) schrieb:
Da das so einfach ist: Sollte man das beim Kabelanschluss nicht auf Verdacht tun? Das Ding kostet ja fast nichts.

Das Ding kostet zwar nicht die Welt, aber bei vielen Mantelstromfiltern kann man sich ein anderes Problem einhandeln, einen gestörten Empfang. Allerdings kenne ich zwei Mantelstromfilter, bei denen diese Gefahr nicht besteht (TZU 10-02 von Axing und GTR-02-1 von Delta).

Prophylaktisch könnte man noch auf die Idee kommen, die ganze Hauskabelanlage über einen Mantelstromfilter zu führen. Abgesehen davon, dass das nicht immer funktioniert, ist das aus Sicherheitsgründen auch nicht zulässig, es sei denn, die Kabelanlage wird hinter dem Mantelstromfilter wieder mit dem Potentialausgleich verbunden. Dann hat man aber nix gewonnen.


Gruß

Uwe
bugatti66
Stammgast
#12 erstellt: 21. Mrz 2015, 15:40
Wie man schon gesehen hat, gibt es mehrere Lösungsmöglichkeiten, um Brummschleifen zu vermeiden.
Ich komme aus der Industrieautomation.
Dort bevorzugt man zusätzliche Potentialausgleichsleitungen.
Also einfach ein dickeres Stück Draht zwischen den Metallgehäusen der Geräte.
Wenn ein Plattenspieler mit einem Verstärker über Cinchkabel verbunden wird, gibt es so einen zusätzlichen Masseanschluss(-Draht).
So kann man auch alle anderen Geräte zusätzlich miteinander verbinden.

Das ist denn so ähnlich, als würde man die Masse der Cinchverbindung nicht trennen, aber noch ein kleines bisschen besser, da der Potentialausgleichsstrom über die Masseverbindung der Cinchleitung noch kleiner wird.

Wenn du es mal ordentlich Brummen lassen willst, trennst du die Masseverbindung zwischen den beiden Geräten, verbindest also nur die Signalleitung des Cinchkabel, es guckt ja meistens ein bisschen raus.
Es könnte aber viel zu laut werden, und deshalb ist am Besten, einen 100Ohm -Widerstand in die Masseverbindung zum Test reinzumachen, wenn man dann kein leises Brummen hört, gibt es keine Potentialausgleichsströme, was natürlich noch besser ist.


[Beitrag von bugatti66 am 21. Mrz 2015, 15:48 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 21. Mrz 2015, 17:16
Erstmal wieder danke für die hilfreichen Tipps. Ich bin erstaunt und erfreut, wieviele User sich meines Problems annehmen. Da sind offensichtlich auch Fachleute dabei, die bekanntlich einige der gröbsten Fehler kennen.

Jetzt muss ich erstmal darüber nachdenken.


PS: Uwe, du hast zwei Mantelstromfilter vorgeschlagen, wovon das Delta nicht (mehr?) lieferbar ist. Also das MSF von Axing. Da gibt es aber einige. Das TZU 10-02 kostet bei Conrad 22 €, das TZU 10-01 nur gut 6 €. Den einzigen Unterschied, den ich sehe, ist die Dämpfung. Beim ersten sind es -0,5 dB, beim zweiten 2 dB. Ist das bedeutend oder gibt es noch andere Unterschiede.


[Beitrag von Macalberto am 21. Mrz 2015, 17:25 bearbeitet]
Uwe_Mettmann
Inventar
#14 erstellt: 21. Mrz 2015, 18:06
Es gibt noch einen Unterschied der TZU 10-02 ist sehr gut und der TZU-10-01 ist einfach nur grottig schlecht. Es kommt nicht nur auf die Durchgangsdämpfung an sondern auch auf die Schirmung. Die ist wichtig, damit keine Fremdsender oder sonstige Störungen einkoppeln können.

Wenn man in einer Apotheke (Conrad) kauft, dann zahlt man auch Apothekenpreise.
Versuche es daher z.B. mal bei Reichelt, da kostet er nur die Hälfte: Klick mich.

Denke daran, dass der TZU 10-02 F-Anschlüsse hat, so dass du Adapter oder spezielle Antennenanschlusskabel brauchst. Zu empfehlen sind hier das FS-KK 2015 und FS-KS-2015 von Preisner (du brauchst beide). Die Kabel zeichnen sich auch durch eine gute Schirmung aus, was auch für die Stecker gilt, da Kompressionsstecker. Das ist leider bei anderen (auch teuren) Antennenanschlusskabel nicht immer der Fall, weil die Stecker manchmal schlecht sind. Erkennen kann man das im Vorfeld leider nicht, weil immer nur die Schirmdämpfung des nackten Kabels angegeben wird.
Der einzige Nachteil der Preisnerkabel ist, dass sie recht steif sind.
Preislich sind sie im 6,- € Bereich angesiedelt. Also kommst du mit Mantelstromfilter und beiden Kabeln auf etwas mehr als der Conrad-Preis alleine für den Mantelstromfilter.


Gruß

Uwe
Macalberto
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 21. Mrz 2015, 18:36
Danke für den Hinweis mit dem Kabel.

Ich kaufe oft kleinere Sachen bei Conrad, weil der nur 15 Min. von mir zu Fuß erreichbar ist, und es deshalb einfach ist, Sachen umzutauschen, wenn mir was nicht gefällt. Außerdem gibt es im Schloß – so heißt das Einkaufszentrum in Steglitz – andere leckere Sachen: Einen Thai / Nippon zum kleinen Essen, einen Italiener mit den kleinen, kalten und süßen Kugeln in vielen Geschmacksrichtungen u.a.

Grüße aus dem heute grauen Berlin
audiophilanthrop
Inventar
#16 erstellt: 21. Mrz 2015, 19:19

Macalberto (Beitrag #9) schrieb:

„NF-Masse auf Schutzerde hängen“

Du sprichst von einem Fehler des Geräteherstellers, oder? Kann ich das mit einem Widerstandsmesser zwischen Masse und Erde nachprüfen?

Kannst du ohne weiteres. Natürlich nur, wenn das Gerät auch mit dreipoligem Netzstecker daherkommt, klar.

Macalberto (Beitrag #9) schrieb:
Wie könnten die das besser machen? Keine Verbindung vom Gerätehersteller und die Verbindung „NF-Masse – Erde“ dem Anwender überlassen?

So etwa. Man setzt dazu bei HiFi-Gerät klassischerweise auf Netztrafos mit einer Schirmwicklung, um besonders geringe kapazitive Kopplung zum Netz zu erreichen.

Nun gibt es heutzutage immer mehr Geräte mit Schaltnetzteilen. Die haben wie erwähnt im Interesse der Entstörung meist keine besonders geringe Kopplung zum Netz oder doch wenigstens zur Schutzerde (wobei es indirekt auch auf die Qualität der verbauten Übertrager ankommt). Ist nur eines davon in der Anlage vorhanden, i.d.R. kein Thema. Mit mehreren kann's aber schon spaßig werden. Da reichen im Prinzip schon ein Fernseher (die sind manchmal ziemlich heftig) und ein DVD-Player.

Wenn man es "richtig richtig" machen wollte, würde man die unsymmetrischen Analogverbindungen beerdigen und auf symmetrische setzen. Dazu müßte es allerdings erst einmal ähnlich gut verfügbare, kompakte, preisgünstige, robuste und kontaktsichere symmetrische Steckverbinder geben wie das bei Cinch der Fall ist. Und es wäre natürlich ein ziemlicher Einschnitt. Auch der schaltungstechnische Aufwand an Ein- und Ausgängen würde sich etwas erhöhen. Weswegen sich da wahrscheinlich auch noch keiner so richtig rangetraut hat.

Macalberto (Beitrag #9) schrieb:
Wenn ja, was soll ich dann tun? Alle Massen der Anlage zusammenführen und an einem Punkt mit der Erde verbinden? Osder gar nicht?

Da die Gerätschaften über die NF-Verkabelung ja ohnehin massetechnisch verbunden sind, reicht es normalerweise vollkommen, wenn irgendwo genau eine Erdverbindung existiert (und nicht mehr). Wenn man aber ein Gerät mit Schaltnetzteil hat, das sonst gern die Ableitströme seines Netzfilters herumschicken würde, dann dort (typisch der Fernseher). Hat man ausschließlich ganz klassisch konstruierte HiFi-Geräte, dann braucht man im Prinzip gar keine explizite Erdverbindung. Dann sollte man nur darauf achten, ob z.B. beim Anfassen des Lautstärkestellers Brummen auftritt, dafür könnte ein bißchen kapazitive Kopplung zum Netz nämlich noch ausreichen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 21. Mrz 2015, 19:28 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 21. Mrz 2015, 19:19
Hallo bugatti66,

du hast geschrieben, dass ihr einen zusätzlichen dickeren Draht zum Potentialausgleich benutzt. Da kommt mir die Frage: Wie groß "darf" denn der Masseanschluss sein, damit man auf der sicheren Seite ist? Ich meine nur mal die Größenordnung. Ich habe mit meinenem Multimeter ein altes Cinchkabel von 1 m gemessen, und da lag der Widerstand der Masse in der Größenordnung von 0,2 Ohm. Wenn ich den Stecker fein schmirgele 0,1 Ohm und weniger.

Mit welchen Werten rechnet ihr denn so?

Und ganz generell: Ist es erlaubt oder gar wünschenswert, dass die Masse einer Anlage, bei der mehrere Geräte mittels Cinchkabeln miteinander verbunden sind, keine Verbindung zur Erde hat? Oder soll man die an einer geeigneten Stelle einmal mit Erde verbinden.
Uwe_Mettmann
Inventar
#18 erstellt: 21. Mrz 2015, 21:12

Macalberto (Beitrag #17) schrieb:
Und ganz generell: Ist es erlaubt oder gar wünschenswert, dass die Masse einer Anlage, bei der mehrere Geräte mittels Cinchkabeln miteinander verbunden sind, keine Verbindung zur Erde hat? Oder soll man die an einer geeigneten Stelle einmal mit Erde verbinden.

Ich empfehle die Anlage einfach so zusammenzustellen bzw. zu konfigurieren, dass keine oder maximal eine Verbindung zum Potentialausgleich (Erde) besteht. Wenn das gelingt, braucht man sich keine weiteren Gedanken mehr machen.

Haben mehrere Geräte einen Schukostecker, kann man alle an der selben Steckdosenleiste anschließen. Falls das nicht reicht kann man zusätzlich die Massen der zusätzlich mit einem dicken Kabel oder Kupfergeflecht verbinden. Gerade wenn die Geräte übereinander oder direkt nebeneinander stehen, bietet sich das an. Die Anlage ist ja in diesem Fall nur an einem Punkt mit dem Schutzleiterkontakt einer Wandsteckdose verbunden, also keine Brummschleife. Allerdings kann diese Lösung, alle Geräte mit Schukostecker an einer Steckdosenleiste zu anderen Störproblemen führen, insbesondere wenn ein PC beteiligt ist. Gib mal die Worte Pfeifen, Maus und Festplatte in die Forensuche ein.

Letztendlich ist der beste Weg schon beim Kauf darauf zu achten, dass sich nachher keine Brummschleife ergibt.

Beispiel:
Will man z.B. einen neuen Stereoverstärker kaufen und hat einen mit Schukostecker ins Auge gefasst, so schaut man, dass alle anderen Geräte keinen Schukostecker haben und, wenn man einen Tuner an den Verstärker anschließt, so führt man dessen Antennenleitung über einen Mantelstromfilter. PC oder Videoanlage kann man über Toslink und einem D/A-Wandler mit dem Verstärker verbinden. So sind diese Geräte galvanisch vom Verstärker getrennt und es spielt keine Rolle, falls eines der Geräte einen Schukostecker hat.

So eine Planung im Vorfeld ist die beste Waffe gegen Brummschleifen.


Macalberto (Beitrag #15) schrieb:
Ich kaufe oft kleinere Sachen bei Conrad, weil der nur 15 Min. von mir zu Fuß erreichbar ist,…

Segor, ist allerdings ca. 10 km von dir entfernt.


Gruß

Uwe
bugatti66
Stammgast
#19 erstellt: 22. Mrz 2015, 12:13

Macalberto (Beitrag #17) schrieb:
... Frage: Wie groß "darf" denn der Masseanschluss sein, damit man auf der sicheren Seite ist? Ich meine nur mal die Größenordnung. Ich habe mit meinenem Multimeter ein altes Cinchkabel von 1 m gemessen, und da lag der Widerstand der Masse in der Größenordnung von 0,2 Ohm. Wenn ich den Stecker fein schmirgele 0,1 Ohm und weniger.
Mit welchen Werten rechnet ihr denn so?

Rechnen tut da keiner. Ich bezweifele auch, dass da gemessen wird.
Die Frage hatte ich im Verlaufe der Diskussion auch gehabt.
Auch hier werden 0,1 Ohm angenommen:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-42-84.html
Macalberto
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 23. Mrz 2015, 15:01
So, ich bedanke mich nochmal für die interessante Diskussion und die vielen Tipps. Ich werde das Ganze erstmal in die Praxis umsetzen. Wenn was draus geworden ist, werde ich davon berichten.

Grüße aus dem sonnigen Berlin

Macalberto


[Beitrag von Macalberto am 23. Mrz 2015, 15:02 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 24. Mrz 2015, 14:35
Hallo Jungs,

ich habe mal angefangen und ein Mantelstromfilter gekauft, ein Axing TZU 10-02. Der ist in meinem ersten Bild zu sehen.

Im Internet sehe ich aber zwei weitere Versionen dieses Filters, und die sehen im Datail etwas anders aus. Wenn ich mal die Beschriftung als Maßstab nehme, dann ist bei den anderen der Schutz über einem Ein-/Ausgang unten, ebenso die Möglichkeit, das Gehäuse zu … ja was? Wozu?

Frage 1: Welches ist der Eingang und welches ist der Ausgang? Oder ist das egal. Zumindest der Gehäuseanschluss liegt dann aber mal vor dem Filter, mal dahinter.

Frage 2: Was soll ich mit dem "Gehäuseanschluss" machen?

Uwe, du weißt sicher Bescheid, aber andere natürlich auch.

Macalberto

MF 1

MF 2

MF 3
Uwe_Mettmann
Inventar
#22 erstellt: 24. Mrz 2015, 21:03
Der Mantelstromfilter ist eigentlich komplett aus Metall und darüber ist eine Kunststoffhaube draufgesteckt (Klick mich). Diese Kunststoffhabe wurde wohl ihm Rahmen der Produktpflege geändert.

Der Eingang ist an der Seite, an der die Schraube ist. Das kannst du auch an den Bildern sehen. Bei dem unteren Bild ist der Mantelstromfilter beschriftet, dort steht Eingang und Ausgang und der Eingang an der Seite mit der Schraube. Mit der anderen Kunststoffhaube wird das nicht anders sein, also ist der Eingang auch bei der Schraube.

Der Eingang wird mit der Antennendose verbunden und der Ausgang mit dem TV oder DVB-C-Receiver.

Eigentlich ist das Ganze aber egal, denn der Mantelstromfilter funktioniert auch, wenn du andersherum anschließt.


Gruß

Uwe


[Beitrag von Uwe_Mettmann am 24. Mrz 2015, 21:07 bearbeitet]
Macalberto
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 24. Mrz 2015, 22:16
Und wofür ist die Schraube?
Uwe_Mettmann
Inventar
#24 erstellt: 24. Mrz 2015, 22:38
Der Mantelstromfilter ist eigentlich dafür gedacht direkt hinter dem Hausübergabepunkt installiert zu werden und an der Schraube kann der Potentialausgleich angeschlossen werden.

Das ist für deine Anwendung aber hinfällig, du darfst an der Schraube auch nichts anschließen.


Gruß

Uwe
Macalberto
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 25. Mrz 2015, 00:19
Danke für deine Infos.
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