Zollgebühren bei Import von LS aus USA

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kilianwin
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 29. Nov 2017, 13:57
Hi Leute,
ich möchte ein paar passive Lautsprecher aus den USA hier rüberschippern.
Die LS sind gebraucht und vom Händler. Beim Kaufpreis würde ich ca. 600€ sparen.
Der Versand kostet aber schon ca. 300 Euro, von daher wäre es nicht so doll, happige Zollgebühren zu zahlen.

Bisheriger Kenntnisstand:
- 19% Import-MwSt.
- + 2-9% Zollgebühren
- auf Warenwert+Versandkosten

Fragen:
- wie finde ich den genauen Zollsatz heraus?
- ist es nicht so, dass der Verkäufer die amerikanische VAT dann abziehen könnte/müsste, wenn ich die EU-MwSt.
- wirklich MwSt. und die Zollgebühren auch auf den Versand!?

Danke,
kw
Mickey_Mouse
Inventar
#2 erstellt: 29. Nov 2017, 15:32

kilianwin (Beitrag #1) schrieb:
- wie finde ich den genauen Zollsatz heraus?

suchen...
nach dieser Tabelle handelt es sich um "Lautsprecher, auch in Gehäusen (nicht für zivile Luftfahrzeuge)" und bei Einfuhr aus den USA fallen 2,3% Zollgebühren an (plus 19% EUSt. natürlich)


- ist es nicht so, dass der Verkäufer die amerikanische VAT dann abziehen könnte/müsste, wenn ich die EU-MwSt.

da die "Sales Tax" in den USA von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich ist, werden die Preise eh immer ohne angegeben und dann nach Zielland berechnet.


- wirklich MwSt. und die Zollgebühren auch auf den Versand!?

ja...
hier beim Zoll ist das Wichtigste zusammen gefasst und erklärt.
Passat
Inventar
#3 erstellt: 29. Nov 2017, 17:37
600,- € Ersparnis ohne MwSt. und Versand.
Also bei 300,- € Versand nur noch 300,- € Netto-Ersparnis.
Deutscher Preis inkl. MwSt., US-Preis ohne (da je nach Region unterschiedlich hoch).
300,- € zzgl. 2,3% Zoll = 306,90 €.
Auf 306,90 € noch 10% Einfuhrumsatzsteuer = 365,21 €.
Effektive Ersparnis also nur noch 234,79 €.
Von den 234,79 € gehen noch der Zoll und Einfuhrumsatzsteuer für den Kaufpreis runter.

Kostet das Produkt in den USA 1000,- €, sind das schon 217,37 €, Ersparnis damit nur noch 17,42 €.
Ist es teurer, lohnt es noch weniger.

Und hinzu kommt dann noch das Garantieproblem.
Hat der Lautsprecher eine weltweite Garantie?
Wenn nicht, darf er im Garantiefall wieder zurück in die USA.

Import aus den USA lohnt nur in den seltensten Fällen.
Die geringeren Preise dort sind zwar verlockend, aber das relativiert sich sehr schnell, wenn man Versand, Zoll und Einfuhrumsatzsteuer drauf rechnet.

Grüße
Roman
kilianwin
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Nov 2017, 23:01
Hi Leute,
ich dachte mir schon so was.. es ist einfach zu verlockend!

Komischerweise kosten die Tannoy pros in den USA anscheinend nur die Hälfte, daher kam die Idee! Auch wenn es verrückt ist, die Dinger zurück über den Teich zu schippern bzw. zu fliegen (2x20 kg). Klar auch, dass das Risiko hinzukommt, im Ernstfall keine Gewährleistung zu haben.

Das einzige, was noch nicht berücksichtigt ist in Deiner Rechnung, Passat, ist die Sales Tax richtig? D.h. wenn auf Ebay $1000 angegeben ist, muss ich zuallererst noch 5-8% hin zu rechnen? Oder wäre das durch die Einfuhr-UmSt. abgegolten? Ist das den Verkäufern immer klar?

Danke und schönen Abend,
kw
Passat
Inventar
#5 erstellt: 29. Nov 2017, 23:39
Die Sales Tax fällt bei Export nicht an.

Grüße
Roman
frank60
Inventar
#6 erstellt: 29. Nov 2017, 23:43
Wenn es ein ebay Kauf ist, schaue doch erst einmal, ob die Ware im Rahmen des Programms für den weltweiten Versand verschickt wird, die Versandkosten könnten ein Hinweis darauf sein. Dann sind die Einfuhrabgaben bereits in den Versandkosten enthalten, zudem ist die Einfuhr dann meist schneller.
Ansonsten, unbedingt darauf achten, daß auf der Zollerklärung bzw. in der Rechnung der reine Kaufpreis aufgeführt ist, stehen die Versandkosten mit drauf, werden auch die in die Berechnung der Einfuhrabgaben mit einbezogen, habe ich selbst schon schmerzlich erfahren. In dem Fall kann die Ersparnis schnell mal zum Verlust mutieren, gerade bei hohen Versandkosten aus Übersee.
Mickey_Mouse
Inventar
#7 erstellt: 29. Nov 2017, 23:58
das (keine Versandkosten angeben) ist der dümmste Vorschlag den man machen kann...
wenn du dem Zoll keine "vernünftigen" Angaben zu den Versandkosten lieferst, dann schätzen die sie und das fällt garantiert nicht zu deinem Gunsten aus...

und wie bereits gesagt wurde, Zoll und EUSt. kommen in jedem Fall auch auf die Transportkosten drauf.

btw.: die Leute vom Zoll sind üblicherweise wirklich nette und umgängliche Menschen, aber wenn sie das Gefühl haben, dass man sie verarschen möchte, dann werden die meist richtig zickig


[Beitrag von Mickey_Mouse am 30. Nov 2017, 00:02 bearbeitet]
kilianwin
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 30. Nov 2017, 23:21
hm, also zum Versandprogramm gehört´s glaube ich nicht.

Man kann die Versandkosten berechnen, sind aber etwas zu niedrig und bei Versandservice steht "USPS Priority Mail InternationalTM"..

Danke aber für die ganzen Hinweise. Weiß jetzt ziemlich genau bescheid.

Einzig habe ich gehört, es gibt eine Methode, mit der man die Abholung beim Zoll umgehen kann. Muss irgendwie von außen alles sichtbar gemacht und im Vorhinein bezahlt werden oder so!? Allerdings ist das nur für geringfügige Werte ..
cr
Inventar
#9 erstellt: 30. Nov 2017, 23:47
Ich habe noch nie was vom Zoll abholen müssen (in Ö und Schweiz). Scheint wohl eine Eigenart in D zu sein.
Hierzulande zahlt man die Verzollungsgebühr/MWST dem Zusteller, entweder in bar bei Lieferung oder Vorab mit eMail-Benachrichtigung per Kreditkarte/Überweisung.
Mickey_Mouse
Inventar
#10 erstellt: 01. Dez 2017, 00:22
das hängt auch immer vom "Zusteller" ab, ob er das für dich erledigt, das musst du dann aber auch bezahlen...
bei UPS waren das vor einigen Jahren mal 10,50€ (natürlich plus der tatsächlich angefallenen Kosten).
EGL (Eagle Global Logistics) hat paschal 100€ genommen, da muss man also auch aufpassen!

wenn ein Versender wie z.B. Amazon US alles für dich fix und fertig "vorgekaut" hat, dann geht das so durch und du bekommst es direkt nach Hause geliefert, auch in D-Land. Amazon.us zeigt dir beim Bestellvorgang ja auch den Endpreis an (zumindest ungefähr) und berechnet dir DEN.

ich bin mal in die Falle getappt, als ich mir ein Paar LS in der Schweiz gekauft habe. So nach dem Motto "ist doch Schengen Bereich", aber nee, Zoll ist trotzdem fällig. Das war ein ganz schöner Akt und die Teile waren dann doch gar nicht mehr so ein Schnäppchen.

neben vielen lustigen Erlebnissen mit dem Zoll oder den Logistik Unternehmen (Anruf von EGL: "hier ist ein Warenwert von $10.000 angegeben, für einen(?) Network Switch ... das kann ja nicht sein, wie viele Schalter sind das denn ingesamt?") war mit Abstand das beste, als wir als "sehr eng mit Microsoft befreundetes Unternehmen" Windows XP umsonst bekommen haben (also die Mitarbeiter für ihren Privat PC). Als IT-Manager habe ich als erster in D-Land oder Europa davon erfahren und sollte den Ablauf testen.
Erkläre mal einem Zoll Menschen, dass du von Microsoft ein Betriebssystem geschenkt bekommen hast und die 10 oder 20 Dollar (so genau weiß ich das gar nicht mehr) reine shipping and handling costs sind, natürlich knapp unterhalb der 25€ Freigrenze...
zwei Wochen lang habe ich jeden Tag damit gerechnet, dass die mir ein Sonderkommando vorbei schicken um mich wegen Einfuhr illegaler Raubkopien zu verhaften und aus mir heraus zu foltern, wer mein Lieferant in den Staaten ist, der das Hologramm auf der CD/DVD so gut fälschen kann
wie gesagt, wenn die das Gefühl haben sie werden verarscht (berechtigt oder fälschlich, Misstrauen gehört wohl zu deren Job), dann können die wirklich zickig werden.

also immer klappt das das nicht mit der "ganz einfachen Lieferung bis nach Hause".
kilianwin
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 01. Dez 2017, 00:36
ja das hier mit dem Zoll nervt etwas, das Abholen da ist wie eine Zeitreise in die Vergangenheit oder in einen merkwürdigen Film.
Dass die misstrauisch sind kann ich verstehen, aber der Ablauf könnte für beide Seiten effizienter sein, denke ich mal.

Ich werde die Dinger jedenfalls nicht bestellen. Maximaler Preisvorteil 200€ bei einem Gesamtwert von 1000€ mache ich nicht ohne Gewährleistung usw.
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