High Res Audio Wiedergabe Verständnisproblem?

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the_ear_of_the_deer
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 06. Sep 2020, 13:54
Sollte dieser Faden an falscher Stelle platziert worden sein, bitte ich um Entschuldigung und bitte die Admins diesen an die richtige Stelle zu setzen. Danke : )

Moin Leude,

nachdem ich mich durch verschiedene Streaming-Anbieter probiert habe, bin ich mit einem HiFi-Abo (CD-Qualität) bei Qobuz hängen geblieben. Streamen tue ich abwechselnd mit iPhone (SE, 2016), iPad und MacBook Air (2013, Catalina) per Blue-Tooth Adapter „Philips AEAS 2500/12“. Mein HiFi-SetUp besteht aus „Technics SU-VX720“ (MOSS Class AA) und „B&W DM640“ (+CD Player und Dreher).
Da Qobuz, wie TIDAL auch, HighRes Audio anbietet, bin ich nun am überlegen auf HighRes upzugraden. Als neuen Baustein/Zuspieler überlege ich den „Node2i“ von Bluesound. Alternativ kann es auch ein DAC, der „V90“ von Musical Fidelity oder der „DAC Magic100“ von Cambridge Audioper, per USB am Macbook Air werden.

Ich frage mich nur, ob mein Amp und Lautsprecher überhaupt für HigRes geeignet sind und mir tatsächlich auch HighRes Audio hörbar machen können. Abgesehen von feinerer Auflösung (das verstehe ich) las ich etwas von einem größeren Dynamikumfang, angeblich oben über gewohnte 22Khz hinaus, nämlich bis 30Khz.
Meine LS können laut HiFi-Wiki eine Frequenz von 46 – 20.000Hz (±2 dB) abbilden. DAS steht ja schon „NUR“ innerhalb des machbaren HiFi-Rahmen. Sind LS aktueller Generation in der Lage in so hohe, unhörbare Gefilde vorzudringen? Braucht es dazu auch einen aktuellen Verstärker?

Klar, studieren geht über probieren und niemand von Euch wird mir sagen können, wie sich HighResAudio in meinem Set Up anhören wird und wie groß/klein der Unterscheid sein wird. Vielleicht bin ich selber gar nicht in der Lage den feinen Unterschied festzustellen, aber…, in der Gesamtperformance frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht, Geld dort auszugeben, wo ich möglicherweise weniger oder gar nichts davon habe, also erst einmal eine Investition an anderer Stelle sinnvoller wäre?
Hat jemand von Euch aus einem „Nicht-HighEnd Set Up“ so ein upgrade gemacht und wie ist eure Erfahrung damit? Über Eure Gedanken hierzu bin ich sehr dankbar.

Ich wünsche einen angenehmen Sonntag
AHOI vonner Waterkant
Steven

P.s.: Vom sehr guten Klang meines bestehenden HiFi Set Ups bin ich überzeugt.
Cellistikus
Stammgast
#2 erstellt: 06. Sep 2020, 14:47
Ich befürchte, du hast eine falsche Vorstellung davon, was die "Hi-Res" Audioqualität ausmacht. Nicht allein der Frequenzumfang, sondern die Art und Weise der Verarbeitung der Musik sollte der Grund für diese Mehrinvestition sein. Je nachdem, wo dein musikalischer Fokus liegt, kann das sinnvoll oder weniger sinnvoll sein. Insbesondere Pop und Rock wurde und wird immer noch bei digitaler Produktion standardmäßig tendenziell zu viel komprimiert, bei Jazz und Klassik ist dagegen auch die CD-Qualität sehr gut. Die Hi-Res Formate sind oft anders ("audiophil") gemastert, da hier die Zielgruppe nicht mehr der Standard-User mit seinen Laptop-Lautsprechern ist, sondern eben Leute wie wir hier... Aus dem gleichen Grund höre ich lieber Platten oder deren Rips.
Am Verstärker und deinen Lautsprechern sollte das ganze nicht scheitern.
Hast du schon mal ein Probeabo mit Hi-Res gemacht und direkt verglichen?
KarstenL
Inventar
#3 erstellt: 06. Sep 2020, 15:08
Hast du die Aufstellung deiner Lautsprecher und die Akustik deines Raumes bereits ausgereizt....?
Und selbst dann würde ich auch eher den Unterschied in unterschiedlichen Aufnahmen oder master sehen...


[Beitrag von KarstenL am 06. Sep 2020, 15:09 bearbeitet]
EMT948
Stammgast
#4 erstellt: 06. Sep 2020, 16:35
Hallo Steven,

ich habe qobuz HiRes und bin extrem zufrieden. Allerdings wirst Du mit dem von Dir ausgesuchten DAC nur weiterkommen, wenn er UPNp fähig ist. Dein iPhone etc streamen per bluetooth/airplay nur 16bit/44kHz. An der Stelle nutze ich mconnectHD auf meinem Tablet. Das Tablet wird dabei zum bedienenden Display und verwaltet den Stream, der per Netzwerk (lan oder wlan) zum Verstärker/Streamer geschickt wird.

Viel Erfolg,
Carsten
hifipirat
Inventar
#5 erstellt: 06. Sep 2020, 17:04
Ich denke es kommt hauptsächlich auf das Mastering der Musik an. Dabei ist es nebensächlich, ob die Titel in HighRes vorliegen oder nicht. Wurde beim Mastering eines Albums kein Wert auf Qualität gelegt oder ist es sogar absolut mies, dann klingt es auch nicht besser, wenn das Album in HighRes vorliegt. Es gibt Musikstücke die sehr gut produziert wurden und „nur“ in CD Qualität vorliegen, da vermisst man kein HighRes.
Ich selbst habe ein HiFi Abbo bei TIDAL und mal den Vergleich gemacht. Bei vielen der HighRes Musiktiteln habe ich keinen signifikanten Unterschied zu dem Pendant in CD Qualität feststellen können. Was auffällt ist, dass sich die Produzenten bei HighRes Musik gewöhnlich mehr Mühe beim Mastering geben. Dadurch kann beim Hören von HighRes Titeln der Eindruck entstehen, dass die Musik besser klingt als der übliche Musikbrei. Aber das liegt wie oben geschrieben nicht an HighRes.
Btw. ob nun deine LS den Frequenzbereich oberhalb von 20KHz abbilden können oder nicht spielt meines Erachtens bei der Wiedergabe von HighRes keine Rolle. Das menschliche Gehör kann sowieso nur bis 20KHz hören und je älter man wird, desto weiter singt die Schwelle, bis zu der noch Hohe Frequenzen wahrgenommen werden können. Also was soll’s.
Allerdings glaube ich einen Unterschied zu hören, wenn ich die HighRes Musik nochmals upsample auf z.B. DSD128. Die Bühne ist dann irgendwie breiter und besser aufgelöst. Aber kann auch nur Einbildung sein, wer weiß.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 06. Sep 2020, 17:42
Man kann sich die Frage stellen, welche Produktion nicht mehr mit den Parameter 16/44.1 darstellbar ist.
the_ear_of_the_deer
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 06. Sep 2020, 20:46
Das sind ja schon einmal anregende Gedanken und Erfahrungen. Schön und Danke. : )

@Cellistikus
Ich befinde mich gerade im Probe Abo, aber eben nur auf CD Qualität. Ich habe ich zwar schon während des Hören in der App auf höhere Qualität umgestellt (es entstand so etwas wie ein Zeitsprung), aber anders aufgelöst klang mir das nicht. Entweder ist es mein Unvermögen eine höhere Auflösung zu hören oder es liegt am 44,1/16 Flaschenhals der Bluetooth Übertragung und der Apple Geräte.
Einen musikalischer Fokus habe ich gerade nicht. Kommend von Electronica und Indie höre ich im Moment viel Blues und dank streaming entdecke ich sehr viel neue Musik. Ein Nebeneffekt vom Streamen in guter Qualität ist ja, dass man sich plötzlich Musik nur aus Gründen des guten Klangs anhört, so zuletzt Diana Krall, Sarah K. und Helene Grimaud.

@KartsenL
Unser Wohnzimmer ist soweit es geht auf Musik-hören ausgerichtet, sogar unseren TV haben wir ins Schlafzimmer verbannt. Es ist noch nicht perfekt, aber ich habe schon viel hin und hergeschoben und mit einem Spiegel Reflexstellen erkundet. Richtiger Abstand und Ausrichtung der LS sind immer wieder optimiert worden. Demnächst wird noch zusätzlicher ein Diffusor hinterm Sofa in Form einer Bücherregal-Landschaft angebracht. Teppiche, große Sofalandschaft, Möbel und unterschiedlich große Bilderrahmen an den Wänden sind selbstverständlich.

@EMT948
Danke für den Tipp. Ich dachte eigentlich bei einem DAC natürlich nur an das MacBook Air (per USB) und Qobuz App als Zuspieler.

@hifipirat
Die breitere Bühne erhoffe ich mir natürlich. Dass normale CD Qualität unterschiedlich klingen kann, habe ich auch schon festgestellt, da mir mal ein paar Test CDs von Sennheiser/Stockfisch Records zugeflogen sind. Das war sehr erhellend. Ich bin gespannt auf modernes Mastering aktueller Produktionen und bin eher wenig geneigt alte Aufnahmen hochgepimpt zu hören. Die letzten Kraftwerk Release können sich aber auch sehen/ hören lassen.

Fazit bis hierher. Mein vorhandenes Set Up wird mir nicht im Wege stehen. Flaschenhälse sollte sich durch sorgfältiges Auswählen von Hardware und Apps vermeiden lassen. Den Rest werde ich sehen, ich meine natürlich hören. : )

Sind denn der angedachte Streamer oder die beiden DAC's wirkungsvoll? Habt Ihr Erfahrung mit diesen Geräten? Man liest ja verschiedene Stimmen und im Allgemeinen werden Sterne ja gerne mal nach Preis vergeben. Ich bin ein Befürworter des Minimalen oder auch Reduzierten, aber dafür hochwertig.

AHOI und guten Abend
Steven
Denon_1957
Inventar
#8 erstellt: 06. Sep 2020, 21:07
@TE
Wer bitte hört mehr als 16khz ??
Was die Hersteller der Lautsprecher für Werte bei dem Frequenzgang angeben kannst du gedrost vergessen alle Hersteller schummeln da.
Ab einem Alter von ca 40 Jahren geht es es abwärts mit dem Hörvermögen was die Frequenzobergrenze angeht ich bin jetzt bei 60+ bei etwa 13Khz was ich noch höre laut meinem Ohrenarzt ist das aber noch ein sehr guter Wert für mein Alter.
Also mach dir um High Res keine Gedanken um dieses mit all seinen Vorteilen zu geniesen sollte die Aufnahme erste Sahne sein dann solltest du eine vernünftige Anlage dein eigen nennen und die Raumakustik sollte bestens sein und wenn das alles zusammen passt dann kann man über High Res sprechen .
GraphBobby
Stammgast
#9 erstellt: 07. Sep 2020, 18:38

the_ear_of_the_deer (Beitrag #1) schrieb:
las ich etwas von einem größeren Dynamikumfang, angeblich oben über gewohnte 22Khz hinaus, nämlich bis 30Khz


"Dynamik" bezieht sich auf die möglichen Lautstärkeunterschiede (d.h. den maximalen Unterschied zwischen "ganz leise" und "ganz laut"), nicht auf den Frequenzbereich. Der Dynamikumfang ist bei HighRes-Audioformaten typischerweise größer als bei 44.1kHz/16bit Standard-Audio - und meistens größer als das, was die jeweiligen Anlagenkomponenten reproduzieren könnten. Bei 16 bit Samples ist der Dynamikumfang normalerweise 96 dB, bei 24 bit Samples 144 dB.
Unter 6 dB hört man ohnehin nichts - realistisch betrachtet wegen Umgebungsgeräuschen wahrscheinlich sogar erst bei einigen dB mehr - und die meisten Audioanlagen für Heimanwendung erreichen nicht mehr als 120 dB Maximallautstärke, meistens eher zwischen 100-110 dB. Professionelle Beschallungsanlagen erreichen ungefähr 130-140 dB pro Box, und dann je nach Anzahl und Konfiguration der eingesetzten Lautsprecher, aber das wird wohl kaum wer zuhause einsetzen.
Die 96 dB der CD könnten daher im Extremfall zumindest theoretisch einmal knapp werden, mit HighRes-Audio sollte man das Problem wirklich los sein.
Da viele Leute sogar immer noch von Vinyl schwärmen, scheint der Dynamikumfang aber in der Praxis generell nur selten ein Problem zu sein, denn der ist bei Vinyl noch wesentlich kleiner (bei ungefähr 70 dB). Für Vinyl wird unter anderem wegen dieser Einschränkung extra anders gemastert als für CD oder HighRes Audio.
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