Stereo: maximaler Laufzeitunterschied und Messung

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robert.weink
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 18. Jan 2022, 18:24

Hallo,
ich möchte ein Stereosignal über WLAN an zwei Lautsprechermodule übertragen und habe dazu zwei Fragen:
1. Welcher maximale zeitliche Versatz beim Ausspielen des linken und rechten Kanals gilt als nicht wahrnehmbar?
2. Wie kann ich den Versatz am einfachsten messen?

Skizze des Aufbaus: [Sender] -----(wlan)---- [Empfängermodul]---[Passivbox]
natürlich mit zwei Empfängermodulen vor zwei Passivboxen.

Möglicher Messaufbau: die beiden Audiosignale werden vor den Passivboxen abgegriffen und in einen Spektrumanalyzer geführt. Dort sollte der Versatz bei Signaländerungen sichtbar werden. Korrekt?

Hinweise gerne mit Referenz (DIN-Norm oder ähnliches?).
Mit besten Grüßen & Dank
Robert

Highente
Inventar

#2 erstellt: 18. Jan 2022, 18:35

Dir ist klar, dass du für Passivboxen auch einen Verstärker brauchst?

the_flix
Inventar

#3 erstellt: 18. Jan 2022, 18:37

Wenn du den Zeitbereich beurteilen willst, musst du auch im Zeitbereich messen. Ein Oszi wäre also hier das korrekte Messmittel.
Was die Toleranz von Laufzeiten angeht, kommt es auf die Bedingungen und eventuell auf das persönliche Empfinden an. Im Stereodreieck im Nahfeld (< 1 m) empfinde ich beispielsweise schon Unterschiede von einigen 100 µs als störend, weil sich dadurch die Links-Rechts-Balance von Monosignalen verschiebt. Das kann man in einer beliebigen DAW mit einem passenden, in der Regel enthaltenen Plugin leicht ausprobieren.

robert.weink
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 18. Jan 2022, 21:34

Vielen Dank für die raschen Rückmeldungen.

Highente (Beitrag #2) schrieb:

Dir ist klar, dass du für Passivboxen auch einen Verstärker brauchst?

ja.

the_flix (Beitrag #3) schrieb:

[...]Unterschiede von einigen 100 µs als störend

ok, d.h. bis 250µs ist ok? Gibt es dafür irgendwo Referenzen?

Mit besten Grüßen & Dank
Robert

Don_Tomaso
Inventar

#5 erstellt: 20. Jan 2022, 00:11

Vielleicht bin ich ja ein bissi blöd, aber warum gehst du bei deinem geplanten Aufbau von Laufzeitdifferenzen aus? Und, ja, Zweikanal-Oszi wäre das Messmittel der Wahl.

robert.weink
Ist häufiger hier

#6 erstellt: 22. Jan 2022, 13:12

Don_Tomaso (Beitrag #5) schrieb:

warum gehst du bei deinem geplanten Aufbau von Laufzeitdifferenzen aus?

Die Übertragung soll per WLAN erfolgen. Bei Funk würde sich eigentlich Broadcast/Multicast anbieten, sodass keine Laufzeitunterschiede entstehen. Aber das ist bei WLAN eine schlechte Idee, weil dadurch der Kanal (Luft) erheblich länger blockiert wird als bei zwei getrennten Übertragungen.

Daher (vermutlich) erst Übertragung an die erste Box, dann an die zweite Box, daraus resultiert der Laufzeitunterschied. Neben der eigentlichen Signallaufzeit (in der Luft) kommen noch die Wartezeit für den Kanalzugriff und ggf. zwischenzeitlich stattfindende andere Übertragungen hinzu. Wie sich das am Ende aufsummiert, werde ich sehen (messen). Ausgleichen kann man das nach dem Empfang durch Puffern. Ob das notwendig ist hängt von der Zielgröße ab, und die möchte ich mit dieser Frage bestimmen.

Bisher habe ich die (vermutlich) gefühlten 250 µSek von the_flix. Falls noch jemand eine "offiziellere" Zahl kennt, gerne posten.

Beste Grüße
Robert